Also, wie gesagt, Kapitel 6 hab ich auch noch auf mydrive, weiter gehts am Dienstag. Aber bis dahin mal viel Spaß mit Kapitel Nummer 6:
Kapitel 6
Mit vor Angst schriller Stimme trieb der Erzbischof den Kutscher an. „Schneller, Hundesohn!“ , schrie er. Der Kutscher beeilte sich, so schnell zu fahren wie er konnte, denn er wusste um die Macht der Inquisition. Und um ihre Schüreisen.
Nachdem Shalidar mit der Reinigung seiner Waffen fertig war, ging er langsam durch Tristessa, auf der Suche nach einem Pferd, denn er wusste, dass er zu Fuß kaum Chance hatte den Bischof einzuholen. Leise schlich er durch das Dorf, bedacht darauf, nicht noch weiter Inquisitoren anzulocken, doch er wusste, es würde nicht lange dauern, bis die zwei, die entkommen waren, Verstärkung holen würden. Verdammt, er musste hier weg, bevor...
„Da ist er! Haltet ihn!“ Der plötzliche Ruf riss Shalidar aus seinen Gedanken. Sofort war er wieder bei der Sache, die Schwerter hoch erhoben und bereit für den Kampf.
In der Ferne erschienen 2 Inquisitoren auf Pferden. Er erkannte, dass es dieselben waren, die vorher geflohen waren, und nun kamen sie ohne Verstärkung zurück. Anscheinend vernebelte ihr Glaube ihre Gedanken. Shalidar lächelte finster, während er ein Wurfmesser zog und es mit tödlicher Präzision auf den ersten Inquisitor warf. Das Messer traf sein Ziel und warf den Inquisitor vom Pferd, er blieb reglos liegen. Der andere Mann war vorsichtiger, er stieg vom Pferd, um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden wie sein Kamerad. Auf dem Rücken trug er einen langen Holzstab, den er jetzt in die Hand nahm. Bei dem Gedanken, gegen jemanden mit einem Stück Holz in der Hand zu kämpfen, musste Shalidar lachen. Doch da stürzte sein Feind schon mit hocherhobenen Stock auf ihn zu, bereit, ihm die Schädeldecke zu zertrümmern. Der Stock sauste auf Shalidar nieder... und blieb im Schwert des Schurken stecken. Während der Inquisitor noch verdutzt schaute, durchbohrte Shalidar ihn mit seiner zweiten Klinge. Mit dem Fuß stieß er die Leiche aus der Klinge und bückte sich, um seine Waffe an der Robe seines gefallenen Gegners zu säubern. Gegen seinen Willen musste er grinsen.
„Verdammt, so viel Spaß hatte ich schon lange nichtmehr...“ , dachte er amüsiert.
Dann schritt er langsam zu dem Mann, den er mit seinem Messerwurf vom Pferd geholt hatte. Er lebte noch.
„Sag mir, wohin der Erzbischof unterwegs ist! Und ich will keine Zitate aus deinem Heiligen Buch hören, nur Informationen!“ , schrie er den Verwundeten an.
„Du kannst mir nichts anhaben, mein Gott schützt mi....argh!“ Der Mann schrie schmerzerfüllt auf.
„Ich sagte, kein Gottesgerede. Und jetzt erzähl mir was über den Erzbischof, oder soll ich dir noch einen Finger brechen?“ Shalidar grinste. Er liebte es, die Machtposition innezuhaben.
„Schon gut, schon gut.“ Der Mann spuckte einige Zähne aus. „Der Erzbischof ist auf dem Weg nach Stormwind.“
„Nach Stormwind?“ Shalidar konnte seine Überraschung nicht verbergen. „Wieso sollte er dorthin wollen! Das ist Herrschaftsgebiet er Allianz! Seit Jahrhunderten sind wir verfeindet!“
„Ja, offiziell. Doch die Inquisition kennt keine Grenzen, wir arbeiten fraktionenübergreifend. Und ihr könnt mich nicht töten, nur diese sterbliche Hülle, und dann werde ich in den Himmel auffahr....argh! ****nsohn!“ Ein lautes Knacken ertönte. Erneut schrie der Inquisitor.
„Du lernst nicht aus Fehlern, was? Wenn das so weitergeht, hast du bald keine Finger mehr, die ich dir brechen kann.“
„Ich spucke auf euch, Atheist. Auf euch und Euresgleichen!“ Die Stimme des Folterers war nurnoch ein leises Flüstern. Er schloss die Augen, bereit, in den Schlaf der Toten zu fallen. Doch diesen Gefallen wollte Shalidar ihm nicht erweisen. Er rüttelte ihn.
„Noch seid ihr nicht tot! Und ich lasse euch erst ins Gras beißen, wenn ich erfahren habe, was ich hören will!“
„Lasst mich gehen. Meine Zeit auf dieser Welt nähert sich dem Ende. Selbst ihr könnt nichts dagegen unternehmen.“ , sagte der Inquisitor mit der Ruhe des wahrhaft Totgeweihten.
„Nein, das kann ich wohl nicht.“ , gab Shalidar zu. Seine Augen blitzten boshaft auf. „Aber ich kann es beschleunigen!“ Tief versenkte er seinen Dolch in der Kehle des Mannes, während sich ein Blutschwall auf die Robe des Inquisitors ergoss. Auch die Robe, die Shalidar als Tarnung benutzt hatte, war von Blutflecken geziert. Geschwind zog er sie aus, putzte seinen Dolch und ging zu den Pferden der Inquisitoren. Gott sei Dank hatten sie sich nicht aus dem Staub gemacht. Er stieg auf ein Ross, das dem seinen gar nicht so unähnlich war, auf, und ritt zurück nach Silbermond. Erstmal musste er sich einen Plan überlegen und seine Vorräte nachfüllen. Er konnte nicht einfach nach Stormwind reiten. Wenn es stimmt, was der Mann gesagt hatte, dann war der Einfluss des Erzbischofs in Stormwind ebenso groß wie in Silbermond. Er musste unerkannt nach Stormwind, und er kannte jemanden, der ihm dabei helfen konnte.
„Verdammt, so langsam frage ich mich, ob 1000 Gold das alles wert sind...“
Kapitel 7
Wieder in Silbermond angekommen, hielt es Shalidar für das Beste, seinem Auftraggeber zu berichten, was vorgefallen war. Also begab er sich zum Sonnentempel. Der Priester erwartete ihn bereits. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, konnte er sich denken, was vorgefallen war.
„Erzählt mir, was ist passiert. Ist der Bischof tot?“ , fragte er geradeheraus.
„Nein, ist er nicht. Ich hatte ihn schon, ich war so nah dran, doch dann ist er geflohen.“ Shalidar knirschte frustriert mit den Zähnen. Er hasste es, zu versagen. „Aber ich werde ihn finden. Einer seiner Diener sagte mir, er sei unterwegs nach Stormwind.“
„Nach Stormwind? In die Hauptstadt der Allianz?“ Der Priester klang überrascht. „Was sollte er dort wollen?“
„Der Mann, den ich befragt habe, sagte mir, das ihre Organisation sowohl auf Seiten der Allianz als auch auf Seiten der Horde tätig sei. Er sagt, der Einfluss seines Herren sei auch in Stormwind spürbar.“
„Verdammt, wenn das stimmt, wird es um einiges schwerer werden, den Erzbischof zur Ruhe zu betten.“ Der Priester stieß einen leisen Fluch aus. „Nun, habt ihr einen Plan? Ich wäre bereit, mehr Gold zu zahlen, nur damit dieses Schwein bekommt, was er verdient.“
„Gold wäre mir dienlich, denn das, was ich vorhabe, wird nicht billig. Doch sagt mir, ihr, als einfacher Diener Gottes, warum ist euer Geldbeutel so prall gefüllt?“ , fragte Shalidar.
„Ich bin mehr als nur ein einfacher Priester, Assassine. Ich bin außerdem der Verwalter des königlichen Schatzes.“ , sprach der Priester ruhig.
„Ihr habt das Geld dem Sonnenkönig persönlich gestohlen? Ihr, nachdem ihr mir Moralpredikten gehalten habt? Das ist zu schön um wahr zu sein!“ Shalidar lachte laut auf.
„Schweigt! Ich stehle das Geld nicht um meines Willen, ich tat es für meine Schwester. Der Tod meines Neffen muss gerächt werden, Vergeltung muss geübt werden, der Erzbischof soll....“
„Ja ja, schon klar. Ich mögt ihn nicht besonders.“ , unterbrach Shalidar den Priester in seiner Hasstirade. „Also, seid ihr nun bereit, mein Vorhaben zu bezahlen, oder nicht?“
„Selbstverständlich. Euer Preis ist der meine.“ , sagte der Priester mit der Ruhe eines Mannes, der weiß, dass er gerade um das Geld eines Anderen feilscht.
„Ich brauche 2000 Gold. Könnt ihr soviel beschaffen?“ , fragte Shalidar.
„Das dürfte kaum ein Problem darstellen. Die Schatzkammern gehen über vor Steuern. Ein paar Haufen mehr oder weniger sollten nicht weiter auffallen.“
„Ausgezeichnet. Hinterlegt das Gold bis heute Mittag im 13. Bankfach in der Königlichen Bank. Ich werde es mir dort abholen.“
„Na schön. Darf ich erfahren, was so teuer ist, dass es den Staatsschatz auffrisst?“ , fragte der Priester.
„Nein, dürft ihr nicht. Je weniger ihr wisst, desto besser. Bis jetzt habt ihr euch doch auch mit simplem Glauben begnügt.“
Der Priester seufzte resigniert. „Wisst ihr, ich bin es leid, mir eure Bemerkungen über meinen Glauben anzuhören. Geht, geht mit Gott, aber ich bitte euch, geht.“
„Du armseliger Gläubiger, dein Gold ist so gut wie mein.“ ,dachte Shalidar mit fiesem Grinsen, als er zur Bank ging.
Nachdem er das Geld des Priesters abgeholt und auf sein persönliches Bankfach übertragen hatte, verließ er die Bank um 2000 Gold reicher.
Als Shalidar aus der Bank hinausging, blendete ihn die Sonne. Schnell beschattete er sich die Augen und stieg auf sein Pferd. „Es wird Zeit, einen alten Freund zu besuchen...“ , dachte er, während er durch die Stadt ritt, auf dem Weg nach Undercity.
Juhu, gerade bemerkt, dass ich auch Kapitel 7 auch teilweise auf mydrive hatte.

Viel Spaß beim Lesen.
Lg
Blackhair
Edit: Ganz vergessen, natürlich sind auch diesmal Kommentare, Lob und Verbesserungsvorschläge gern gesehen.