Zum Anfang möge gesagt sein: Der Anfang dieser Geschichte wurde schonmal von mir gepostet, im Thread "Taverne - Zur Versöhnung" . Ich habe beschlossen, die Geschichte ein bisschen weiterzuschreiben, und hab -dank der Ermutigung einiger Freunde- nicht aufgegeben^^
Die Geschichte ist meine erste RP Story, also bitte steinigt mich nicht sofort

Kritik und Kommentare immer erwünscht, würde mich auch über diverse Feedbacks freuen, Verbesserungsvorschläge sind sowieso willkommen. So, jetzt fängts an:
Kapitel 1
Kurz nach dem Priester betrat eine weitere, ebenfalls schwarz gekleidete Gestalt die Taverne. Unter seinen pechschwarzen Haaren konnte man spitze Ohren erkennen, die leuchtend grünen Augen zeichneten ihn unmissverständlich als Blutelfen aus. Auf der linken Schulter hatte er einen Gurt mit 5 Wurfmessern befestigt, auf beiden Seiten seines Körpers hing ein Schwert. Eindeutig ein Schurke. Seinem Aussehen und seiner Kleidung nach zu urteilen war er edler Herkunft, oder hatte zumindest jemanden umgebracht und ausgeraubt, der von derselben war.
Er blickte sich kurz in der Taverne um, ein schelmisches Lächeln huschte über seine Lippen, während er sich einen Tisch in einer Ecke des Raumes aussuchte und ein Glas Wasser bestellte. Langsam tropfte eine seltsam giftgrüne Flüssigkeit von seinen Schwertern auf den Boden und fraß sich mit einem Zischen in das Holz. Er beachtete weder das ätzende Gift noch die anderen Gäste in seiner Umgebung. Eindeutig ein Einzelgänger, man fragte sich unwillkürlich, was bei Elune er hier wolle.
Als der Wirt mit seinem Getränk kam, nahm der Blutelf es wortlos entgegen, trank einen Schluck, verzog theatralisch das Gesicht, um anzudeuten, er habe schon viel besseres Wasser getrunken. Arroganz und Narzissmus hafteten an diesem Mann wie das Gift an seinen Schwertern. Mit leisem Grummeln drehte sich der Wirt um und wollte gehen, als der Killer ihn ansprach : "Gibt es hier in der Nähe einen Meister der Täuschung?" Seine Stimme klang edel, und sie bestätigte den Verdacht, dass dieser Mann beileibe kein Bauerntölpel war.
"Nicht dass ich wüsste, Euer Exzellenz." , antwortete der Wirt, stets bedacht, Schwertern gegenüber höflich zu sein, denn dieser Schurke konnte eindeutig damit umgehen. "Mmhm." , der Schurke klang nachdenklich, ein wenig enttäuscht vielleicht. Er strich sich langsam über seinen wohlgestutzen Spitzbart und blickte dem Wirt dabei so fest in die Augen, dass dieser den Blick abwandte, es galt als unhöflich Leuten von höherem Stand direkt in die Augen zu blicken, also wandte er seine Aufmerksamkeit den Waffen des seltsamen Gastes zu.
Erst jetzt bemerkte er, dass die Schwerter ebenso teuer aussahen, (und es vermutlich auch waren) wie alles andere an dem Besucher. Kleine Symbole auf elfisch waren in die Klinge, eindeutig so messerscharf wie der Verstand ihres Besitzers, eingraviert. Bedauerlicherweise konnte der Wirt sie nicht lesen, zum Einen weil er kein Elfisch verstand, und zum Anderen weil der Mörder ihn beobachtete, ähnlich wie ein Adler eine Springmaus beobachtet, bevor er auf sie zustürzt und sie zerfleischt.
Ein Schauer durchlief den Wirt. Schnell schüttelte er den Gedanken ab, nahm den Mut zusammen den Gast nach seiner Bezahlung zu fragen, öffnete den Mund, und als er gerade zu sprechen anfangen wollte, kam der Schurke ihm zuvor, wieder huschte das Lächeln über sein Gesicht wie eine Eidechse über einen heißen Stein. "Wie viel schulde ich euch, mein Herr?" Seine Worte trieften nur so vor Sarkasmus, er wusste, dass er dem Wirt überlegen war, und das zeigte er ihm auch ganz offen. "Das, äh, das wären dann 10 Silberstücke." , stammelte der Wirt verunsichert. Die Gesellschaft dieses Mannes behagte ihm immer weniger.
Die Augen des Mörders blitzten auf, als er die Münzen aus einem schwarzen Seidenbeutel, der an seiner Gürtelschnalle hing, heraus zog. Übertrieben sorgfältig zählte er sie ab und gab sie dem Wirt in die Hand, dann stand er wortlos auf und verließ das Lokal, ohne sich noch einmal umzublicken.
Der Wirt rannte zurück hinter die vermeintliche Sicherheit seines Tresens, zu seiner Gattin.
"Was hattest du denn so Wichtiges mit dem Blutelfen zu besprechen, das es wert war alle anderen Gäste zu vernachlässigen?" fragte sie leicht entzürnt.
Verwirrt blinzelte der Wirt zweimal, erst dann bemerkte er, wie viel Zeit er eigentlich am Tisch des Elfen verbracht hatte. Seufzend wandte er sich seiner Frau zu und sprach: "Jetzt wo du es erwähnst, Liebste, ich habe absolut keine Ahnung."
Damit ging er wieder zu den anderen Gästen. Er hatte Kunden, und die wollten schließlich bedient werden. Insgeheim betete er, dass sich nie wieder seine Wege mit
denen des Schurken kreuzten, denn tief in seinem Herzen wusste er, dass Töten vom Beruf allzu leicht zum Hobby werden konnte. Ein letztes Mal durchlief ihn ein leichter Schauer, dann wandte er sich wieder dem geschäftigen Treiben in seinem Lokal zu.
Kapitel 2
Nachdem der Schurke die Taverne verlassen hatte, begab er sich nach Silbermond, die Hauptstadt der Blutelfen, um einen Klienten zu treffen. Als er durch die Tore der Stadt ritt, sah er, wie ein Mensch, höchstwahrscheinlich ein Gefangener, von 2 Wachen Silbermonds begleitet, durch die Stadt geführt wurde.
„Das könnte lustig werden.“ , dachte der Mörder und ging auf die Wachen zu.
„Hey, ihr da!“, rief er, um die Aufmerksamkeit der Wachen zu erregen. Sie drehten sich zu ihm um, erkannten ihn zuerst nicht, doch dann blitzte in den Augen der rechten Wache Erkenntnis auf. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, unauffällig schob er sich immer weiter von dem Blutelfen weg, bis er schließlich eine Ecke erreichte und
los rannte. Der Gefangene tat es ihm nach. Die andere Wache war nicht so intelligent, sie erkannte den Mörder nicht, und beschloss, ihn zu schikanieren.
„Was willst du, Hundesohn?“ , fragte sie spöttisch.
„Nun ja, kennt ihr mich nicht?“ , erwiderte der Meuchler ruhig.
„Sollte ich, Arschloch? Wie heißt du?“ Heute war wirklich nicht sein Tag.
„Mein Name...“ sprach der Mörder mit der Ruhe des wahren Profis, „...ist Shalidar. Vielleicht habt ihr schon von mir gehört?“ fragte er die Wache amüsiert.
„Sha...Sha...Shalidar?“, stotterte die Wache, dann beugte sie die Knie und schluchzte.
„Vergib mir, Herr...Ich wusste nicht, dass...Aber ich....ich meine...“ Nun begann der Elf haltlos zu weinen. „Bitte, tötet mich nicht!“
„Shhh, Shhh...“, sagte Shalidar beruhigend, „alles wird gut, vertraut mir.“ Langsam zog er seinen mit Gift überzogenen Dolch aus dem Halfter.
Die Wache stand wieder auf, sah die Waffe Shalidars, er brachte nur noch ein ersticktes Schluchzen heraus, als ihm klar wurde, was der Mörder vorhatte. Denn genau das war er, ein Mörder.
„Bitte, nicht...“ bettelte die Wache.
„Wisst ihr...“ ,sagte der Schurke, die Klinge prüfend betrachtend, „ihr langweilt mich. Nur Betteln und Weinen, ein solches Verhalten gebührt sich nicht für einen Sohn der Sonne. Außerdem habt ihr mich „Arschloch“ genannt.“
„Nein,nein,nein......“ wimmerte der Soldat.
Ein einziger, präziser Schnitt des Dolchs brachte den wimmernden Mann zum Schweigen.
Langsam zog der Schurke ein Stofftaschentuch mit den Initialen S.S. aus der Brusttasche und säuberte den Dolch vom Blut der Wache. Mit präzisen, geprüften Bewegungen glitt er mit dem Tuch immer wieder über die Klinge, als wäre es für ihn reine Routine das Blut anderer von seiner Waffe zu putzen. Prüfend schaute er sich um, ob jemand seine Tat beobachtet hatte, dann nickte er zufrieden und ging weiter.
„So, genug davon. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen...“ flüsterte er und bewegte sich mit schnellen Schritten zu seinem Ziel, dem Sonnentempel von Silbermond.
Als der Sonnentempel vor ihm aufragte, groß und golden glänzend, musste der Elf unwillkürlich grinsen. „Von wegen arme Kirche...“, dachte er amüsiert. Die weit verbreitetste Religion in Azeroth war der Omnianismus, der angeblich nur von Spenden lebte. Beim Anblick eines solchen Palastes konnte man sich das gar nicht vorstellen. Shalidar hatte nicht viel mit Religion am Hut, er betete nie, meistens waren es die Leute auf der anderen Seite seiner Klinge, die Gott um Hilfe anriefen. Doch er wusste, dass Gott einem nicht helfen kann, man selbst macht die Welt zu dem, was sie ist.
Als überzeugter Atheist musste er über die Vorstellung grinsen, für einen Mann Gottes zu arbeiten. „Aber Geschäft ist Geschäft, seine Kunden kann man sich nicht aussuchen“ , dachte er seufzend und betrat den Tempel.
In der Kathedrale war der Reichtum der Omnianischen Kirche noch stärker zu spüren als draußen. Gold und Silber schmückten die Wände, lebensgroße Statuen wichtiger Märtyrer aus purem Platin standen in den Nischen. Der Altar war groß, reichlich verziert und hatte, wie der Mörder mit Belustigung feststellte, mehrere Rillen, die in Löcher im Boden führten. „In dieser Kirche wird also nicht nur gesungen und gebetet, sondern auch eine etwas ...direktere Art der Anbetung praktiziert...“ ,dachte der Elf voller Freude. Vielleicht war das Leben eines Gläubigen mit Glück erfüllt, doch das eines Ungläubigen floss literweise durch die Rillen in den Boden...
Der Meuchler ging zu dem dritten Beichtstuhl auf der linken Seite, wie vereinbart, setzte sich und sprach: „Vergib mir, Vater, denn ich habe gesündigt...“ Bei diesen Worten, und der Ironie, die sie enthielten, musste Shalidar sich zurückhalten, nicht laut loszulachen.
Auf der anderen Seite des Beichtstuhls öffnete sich die Türe, und ein Blutelf mit glänzend blondem Haar, in eine weiße Robe gekleidet, trat heraus.
„Ein Priester? Ein gottverdammter Priester will, dass ich im Namen seines Gottes töte?“ platzte Shalidar heraus. Diesmal konnte er das Lachen nicht mehr zurückhalten, laut hallte sein Spott durch die Kapelle.
„Macht nur eure Witze, Schurke, doch diese Angelegenheit ist von größter Wichtigkeit.“ ,sprach der Priester mit eisiger Gelassenheit.
„Was, will einer eurer Ministranten euch nicht mehr?“ , lachte Shalidar voller Hohn.
„Das ist nicht lustig, Ungläubiger! Bei Gott, wie tief bin ich gesunken, ich bin auf die Dienste eines Atheisten angewiesen...“
„Mein Gott, wie tief bin ich gesunken, ich nehme Aufträge eines Priesters an...“ äffte Shalidar den Priester nach.
„Könntet ihr das bitte unterlassen! Dies ist sehr wichtig für mich! Und die Bezahlung dürfte euren kühnsten Träumen entsprechen.“ Er zog einen Beutel aus den Tiefen seiner Robe, reichte sie dem Mörder und sprach: „1000 Gold, 400 sofort und den Rest nach Erfüllung des Auftrags.“
„Hmmm“ ,sagte Shalidar skeptisch, „um was für einen Auftrag geht es denn?“
„Ihr müsst...ach, ich kann das nicht....“ ,murmelte der Priester verzweifelt.
„Kommt schon, raus damit, Knabenliebhaber.“ , sprach Shalidar mit vor Spott triefender Stimme.
„Nun gut, ihr sollt eure Aufmerksamkeit dem Erzbischof von Silbermond widmen.“ sprach der Blutelf.
„Ihn kaltmachen also.“ stellte Shalidar trocken fest.
„Hört auf mit dem Unsinn! Das ist mein bitterer Ernst!“ , zürnte der Priester.
„Schon gut, schon gut... darf ich fragen, warum ein Diener Gottes einen anderen seines Fachs, quasi einen Kollegen, tot sehen will?“
„Nun, ihr lacht im Spaß über uns Priester und die Gerüchte, die sich um eventuelle.... Liebschaften ranken. Doch das hier ist kein Gerücht. Der Sohn meiner Schwester wurde gestern tot aufgefunden. Er wurde vergewaltigt und anschließend ermordet. Verdammt, der Knabe war gerade Mal 12 Jahre alt!“
„Und ihr glaubt nun, der Erzbischof hätte etwas damit zu tun?“ , vermutete Shalidar.
„Ich glaube es nicht nur, ich...“
„Natürlich nicht, aber ansonsten glaubt ihr alles was euch eure Kirche weismachen will, nicht wahr?“ ,spottete Shalidar.
„Würdet ihr wohl aufhören mich zu unterbrechen, Ungläubiger! Was ich sagen wollte, ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Mein Neffe ist nicht der erste Ministrant, der dem Bischof gefiel. Es wurden schon vor ihm Kinder vergewaltigt. Doch niemand hat den Mut, etwas zu tun, denn der Erzbischof ist reich und mächtig, und er genießt das Wohlwollen des Sonnenkönigs.“ ,erklärte der Priester.
„Und nun wollt ihr, dass ich den Ministrantenschreck zur Strecke bringe?“ ,fragte Shalidar.
„Schweigt still! Das ist kein Spiel, Schurke!“
„Für mich schon, und“ , er wog den Goldbeutel in seiner Hand, „je besser die Bezahlung ist, desto lustiger wird es.“
Sein Gegenüber seufzte frustriert. „Also, seid ihr einverstanden oder nicht?“ ,fragte er.
„Bei soviel Gold kann ich doch nicht Nein sagen. Außerdem wollte ich schon immer einen triftigen Grund haben, einen Mann Gottes über die Klinge springen zu lassen.“ setzte Shalidar hinzu. „Wo finde ich ihn?“
„Nun, normalerweise verlässt er seine Gemächer nur selten und ist streng bewacht, aber in einer Woche bricht er zu einer weit entfernten Diözese auf, um die dortigen... Bemühungen zu beobachten.“
„Bemühungen? Inwiefern?“ ,fragte Shalidar den Elfen.
„Nun...“ zögerte der Blutelf, „wisst ihr, warum unsere Religion vorherrschend in Azeroth ist?“ fragte er.
„Weil euer Paradies so verlockend ist?“ grinste Shalidar.
„Könnt ihr nicht schweigen! Außerdem habt ihr Unrecht, wir haben nur eine ….radikale Einstellung anderen Religionen gegenüber. Was wisst ihr über die Inquisition?“
„Die Inquisition war eine Zeit des Folterns und des Leids, omnianische Priester folterten und töteten Mitglieder anderer Religionen, weil sie in ihren Augen nicht lebenswert waren.
Aber die Inquisition wurde doch vor 30 Jahren vom Sonnenkönig verboten...“ Langsam begriff der ansonsten nicht so begriffsstutzige Shalidar.
„Verdammt, euch gibt’s noch?“ keuchte er entsetzt auf.
„In der Tat, die Inquisition ist noch nicht ganz so Geschichte, wie wir es dem Rest der Welt weismachen. Hauptsächlich wird sie in kleinen Provinzen verübt, um die dort lebenden Leute auf den Weg des Glaubens zurückzuführen.
„Durch Stiche mit heißem Eisen?“ ,frage Shalidar.
Der Priester zuckte die Schultern. „Euer Spott prallt an meinem Glauben ab, Atheist.“
„Wie schön für euch, doch sagt mir, weiß der Sonnenkönig von eurem zweifelhaften Beruf?“
„Mein Beruf ist ebenso zweifelhaft wie der eure, Mörder. Aber Nein, seine Majestät weiß nicht, dass wir bereit sind für unseren Glauben zu kämpfen.“
„Hmmm... ist es ein Kampf, wenn man den Gegner fesselt und seine Finger einzeln bricht, bis er sich zum omnianischen Glauben bekehrt?“ fragte Shalidar unschuldig.
„Hört damit auf, was ich tat, tat ich im Namen des Herrn!“ ereiferte sich der Priester.
„Ach ja? Hat Gott euch befohlen, Unschuldige zu foltern, um seine Gefolgschaft zu mehren?“
„Schweigt! Und nun geht, bevor ich euch der Inquisition ausliefere!“
„Keine Sorge, ich weiß mich zu wehren.“ , sprach Shalidar, drehte sich um und ging.
An der Türe der Kathedrale drehte er sich noch einmal um und sprach: „Ich werde den Mörder eures Neffen töten, aber wundert euch nicht, wenn ich auch euch die Klinge durch die Brust treibe.“ Damit verließ er das Gotteshaus und ging langsam Richtung Taverne. Er musste sich ausruhen. Zweifellos wartete viel Arbeit auf ihn.
Kapitel 3
[Eine Woche später]
Frisch ausgeruht und mit aufgestockten Vorräten brach Shalidar auf, zielstrebig bewegte er sich zum Schmied, seit seiner kleinen Unstimmigkeit mit der Wache hatte er keine Zeit mehr gefunden, den Dolch zu schleifen, und er wollte, das seine Waffen perfekt waren. Alles an ihm musste perfekt sein, denn er war eine präzise Tötungsmaschine. Fehler passierten anderen Leuten.
Als er bei der Schmiede angekommen war, stieg er vom Pferd, einem Hengst, ebenso schwarz wie die Kleidung des Assassinen. Er band es an den Pfosten vor der Tür des Schmieds und betrat die Schmiede.
Drinnen stank es nach heißem Metall und Rost, der Mörder verzog angewidert das Gesicht, zornig darüber, dass er die Dienste eines niederen, ihm unterlegenen Tagelöhner benötigte. Aber es musste sein, sein Dolch musste geschärft werden, und so sah er sich forschend nach dem Schmied um.
„Was kann ich für euch tun?“ ,ertönte eine Stimme hinter Shalidar.
Blitzschnell drehte sich Shalidar, zog in der Drehung seine Schwerter, sprang nach vorne und hielt sie dem Fremden an die Kehle. All das geschah wenige Sekunden, nachdem der Schmied den Satz vollendet hatte.
„Hilfe! Was wollt ihr!“ Langsam realisierte Shalidar, was er da tat, sah dem Schmied in die Augen und steckte seine Waffen zurück in die Scheiden.
„Entschuldigt, manchmal kann ich ein wenig... ungestüm sein.“ ,sagte Shalidar.
„Ja, das habe ich bemerkt.“ ,antwortete der Schmied und rieb sich die Kehle. Zwei kleine Schnitte zierten seinen Hals. „Also, was kann ich für euch tun?“
„Ich möchte, dass ihr mir diesen Dolch schleift. Er scheint mir ein wenig stumpf zu sein.“ Shalidar zog den Dolch und reichte ihn dem Wirt.
„Ich erkenne keinerlei Abstumpfung, warum soll ich...“ ,sagte der Wirt, doch als er Shalidars Blick sah, verstummte er und beeilte sich, die Esse zu schüren. Während er den Dolch bearbeitete, versuchte er, den Blutelfen in ein Gespräch zu verwickeln, was keine gute Idee war.
„Und, was macht ihr hier in Silbermond, Herr?“
„Ich bin auf der Durchreise. Wisst ihr, ihr erinnert mich an jemanden...“ , sagte Shalidar und strich sich nachdenklich über seinen Spitzbart.
„Ach, wahrscheinlich meint ihr meinen Bruder, den Gastwirt. Wisst ihr, er ist mein Zwillingsbruder, aber mit Gastronomie kenn' ich mich nicht aus, daher bin ich Schmied geworden.“
„Ach, tatsächlich?“ ,fragte Shalidar amüsiert. „Wie klein die Welt doch ist...“ ,dachte er.
„Ja, ihr müsst wissen, unsere ganze Familie besteht aus Wirten und Schmieden, Herr. Mein Vater war Schmied, mein Großvater Wirt, der Vater meines Großvaters war....“
„Ja ja, schärft meine Waffe und ich bin zufrieden, eure Lebensgeschichte interessiert mich nicht im Geringsten.“ ,unterbrach Shalidar den Schmied ungeduldig.
„Ja, Herr, natürlich, Herr“, entschuldigte sich der Schmied und beeilte sich schnell, weiterzuarbeiten.
Nach einer Viertelstunde war der Schmied mit seiner Arbeit zufrieden und sprach: „Ich bin jetzt fertig, Herr. Wollt ihr es ausprobieren?“, fragte der Schmied und deutete auf die Übungspuppen in einer Ecke des Raumes.
„Ja, das werde ich unverzüglich tun“, antwortete Shalidar mit sadistischem Grinsen, holte aus und trennte dem Schmied mit einem Schlag den Kopf von den Schultern, bevor auch nur ein Laut aus seiner Kehle entweichen konnte. Prüfend betrachtete der Mörder seine Klinge und stellte zufrieden fest, dass sie keinerlei Spuren von Abnutzung zeigte. Geduldig wischte er sie am Hemdärmel des toten Schmieds ab, dann ließ er den Körper langsam zu Boden gleiten, bedacht darauf, kein Geräusch zu verursachen.
„Eine gute Arbeit“ ,murmelte er, während er die Schmiede verließ.
Als er aus der Schmiede trat, schlug ihm unerwartet hell die Sonne ins Gesicht, und er beschattete seine Augen mit der Hand. Mit eisiger Ruhe machte er sein Pferd vom Pfosten
los, stieg auf und ritt aus der Stadt.
Falls erwünscht, stelle ich hier auchnoch Kapitel 4 und 5 rein, wenns keiner lesen will natürlich nicht^^
Lg
Blackhair