So, hab auch nach diesem hier noch ne Fortsetzung, muß aber noch ein wenig dran arbeiten

Also bitte Geduld, wenn ich nicht jedenTag posten kann

jetzt wirds ein wenig schwieriger für mich
Dagesh's Mut
Arkashon erwachte kurz vor der Abenddämmerung.
Leise hob er den Bärenpelz zur Seite. Leise, regelmäßig atmend lagen Minira und Runi zwischen den Pelzen.
Man konnte sehen, daß Minira lange geweint haben mußte. Aus dem Verhalten von Bani'feh und Minira, während sie auf dem Weg hierher gewesen waren, schloß Arkashon, daß Runi Bani'feh's Tochter war, während die Mutter von Minira zwischen mordlustigen Zähnen des Tigers starb.
...Doch... wo war Bani'feh?
Lautlos erhob sich Arkashon und trat aus dem Zelt.
Er sah sie am Feuer stehen, einen großen Fisch auf einem Zweig röstend. Als sie sah, daß er herausgekommen war, lächelte sie ihn unsicher an. Sie wußte nicht, wie sie sich in dieser Situation verhalten sollte.
Normalerweise waren sie Todfeinde. Doch dieser Mann bedrohte sie nicht, ganz im Gegenteil. Er war sehr freundlich und sorgte sich. Zu einem Stamm ihres Volkes zu gehen, in dem sie nicht bekannt war, wäre für sie lebensgefährlich, da Trolle kannibalistisch waren, sprich, sie fraßen sich gegenseitig wenn ein Clan einen anderen fand und angriff.
Einem solchen Angriff waren sie mit ihrer kleinen Gruppe gerade entgangen. Sie hatten sich auf der Flucht getroffen. Kiama und ihr Mann hatten Minira zwischen sich an den Händen gehalten, als sie im Wald auf Bani'feh und Runi, ihre eigene Tochter trafen. Die beiden waren beim Beerensammeln. Sie hörten vom Dorf her lautes Geschrei und hatten sich gerade auf den Weg dorthin gemacht. Direkt hinter ihnen waren noch drei weitere Männer auf der Flucht.
Sie rannten, so lange und so weit sie konnten. Alles hatten sie zurückgelassen. Sie wußten, der Stamm der sie angegriffen hatte, würde niemanden lebend davonkommen lassen, wenn sie ihn erst in den Fingern hatten.
Ihre Sippe war nicht besonders groß und sie hatte das Pech, sich im Gebiet eines anderen Stammes anzusiedeln.
Sie wurden wahrscheinlich kurz nach ihrer Ankunft schon entdeckt und eine Zeitlang beobachtet. Der Angriff mußte geplant worden sein, sie hatten nicht den Hauch einer Chance, sagte einer der überlebenden Männer.
Das war zwei Tage, bevor sie auf die Tiger getroffen waren.
Und nun war sie hier...Bei dem Mann eines anderen Volkes...
Er war zwar nicht besonders gutaussehend, mit dieser bleichen Haut... sagte sie sich,.. aber er war wirklich gut gebaut, seine Muskeln waren sehr definiert und die Adern der Arme traten deutlich hervor. Er mußte sehr stark sein. Seine Brust war breit und seine Atemzüge tief und ruhig.
Er hatte sehr spitze Ohren und eine nicht zu breite Nase, seine hellblauen Augen und das schwarze Haar bildeten einen starken Kontrast zueinander. Alles in allem gefiel er ihr doch recht gut.
Aber was dachte sie sich da überhaupt? Sie hatte das Gefühl tief zu erröten.
...Das kam nicht in Frage...
Arkashon sah sie an, sie mochte unter seinesgleichen nicht gerade als hübsch angesehen werden, doch sie hatte etwas... Ihre Katzengrünen Augen musterten ihn. Die Frisur mutete ihn etwas seltsam an, aber er war es halt nicht gewöhnt.Sie trug ihr Haar mit einigen Zweigen hochgesteckt und mit einigen
Strähnen zu einem kräftigen Pferdeschwanz gebunden... Sie war gertenschlank aber nicht dürr. Ihre Hüften waren mit einem ledernen Rock, der ihr bis über die Oberschenkel reichte, bekleidet. Ihr Busen, der unter einem einfachen, breiten Lederstreifen verborgen war, war klein und fest, überhaupt, das einzige was ihn ein wenig störte, waren diese langen Eckzähne, wofür sie aber schließlich nicht konnte. Und wenn sie ihn so ansah, könnte man denken...
...Nein, das würde nie funktionieren...
Zandalar trat gähnend aus dem Zelt. Er streckte herzhaft alle Glieder und reckte sich.
Arkashon schmunzelte. Er würde ein prächtiger Krieger werden, er selbst würde dafür Sorge tragen, schwor er sich. Dagesh war anders, er war weicher, nicht so zäh wie Zandalar. Er gab immer etwas früher auf, Zandalar versuchte es so lange, bis er es entweder schaffte, oder einsehen mußte, daß es nicht geht. Wie zum Beispiel beim fischen.
Als Zandalar es mit fünf Jahren das erste Mal versuchte, kam er sehr spät, aber mit zwei Fischen heim. Als Dagesh es, ebenfalls mit fünf, das erste Mal versuchte, kam er viel früher und ohne Fisch zurück.
Er liebte beide, aber auf Zandalar war er wirklich stolz, auch wenn er beide gleich behandelte.
Er wollte nicht, daß sie irgendwann zu Rivalen wurden, die um die Gunst des Vaters buhlten.
"Zandalar, wecke bitte die Mädchen und Dagesh. Es gibt gleich etwas zu essen, danach werden wir beide auf die Jagd gehen", sagte er.
Freudig aufgeregt lief dieser ins Zelt, um kurze Zeit später mit den anderen Kindern wieder aufzutauchen.
Sie setzten sich um's Feuer herum und aßen schweigend den Fisch, den Bani'feh zubereitet hatte. Er war wirklich köstlich, aber für alle zusammen war es doch ein bisschen zu wenig.
Als sie aufstanden, winkte Arkashon alle anderen zu sich. Sie bauten sich im Kreis um ihn herum auf. Irgendwie mußten sie ihre Verständigung verbessern...
Arkashon schickte Zandalar seinen Bogen zu holen.
Nachdem er wieder da war, nahm Arkashon den Bogen in die linke Hand und deutete auf sich und auf Zandalar, hob dann den Bogen und zeigte auf den Wald.
Dann deutete er auf alle anderen hob die rechte Hand, deutete mit dem Zeigefinger nach unten und machte eine kreisförmige Bewegung.
Alle hatten verstanden was gemeint war, aber Dagesh paßte dies nicht. Er verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich trotzig um.
Arkashon runzelte die Stirn und sah Bani'feh unsicher fragend an. Sie lächelte ermutigend und nickte ihm zu.
So machten sich Zandalar und sein Vater auf. Sie gingen hinter dem Zelt in den Wald und entfernten sich.
Dagesh waren die Trolle nicht geheuer. Er kannte und mochte sie nicht. Wie konnte sein Vater ihn einfach schutzlos bei ihnen zurücklassen?
Minira näherte sich ihm von hinten, sie mußte ungefähr in seinem Alter sein, Runi war vielleicht fünf Jahre alt.
Sachte legte sie die Hand auf seine Schulter. Aufgebracht fuhr er herum und schaute sie Böse an.
Eingeschüchtert trat Minira einen Schritt zurück und schaute ein wenig enttäuscht zu Boden. Aber dann entschloß sie sich, es noch einmal zu versuchen...
Sie schaute ihn an, deutete auf das Feuer und sagte etwas in einer für ihn fremden Sprache. Er dachte kurz nach und mußte plötzlich lachen. Sie mußte wirklich Dumm sein, wenn sie nicht mal wußte, daß es FEUER heißt.
" Feuer", sagte er," Feuer", wiederholte er noch einmal, schlau grinsend.
Jetzt fühlte er sich wieder im Vorteil und wurde sehr selbstsicher.
"Fooiiar", sagte Minira langsam und Dagesh lachte laut auf." Feuer", sagte er noch einmal langsamer, wieder ernsthaft.
Er nahm sie am Handgelenk und führte sie hinter das Zelt, wo die ersten Bäume standen.
Er legte seine Hand an den ersten besten und sagte," Baum".
"Baum", wiederholte sie lächelnd.
Dann liefen sie zurück zum Lager. Dagesh nahm ein Stück vom Fischgerippe und hielt es ihr entgegen.
"Fisch", sagte er und Minira versuchte immer wieder dieses Wort zu wiederholen.
Bani'feh beachtete er gar nicht mehr. Sie lächelte still vor sich hin.
Die beiden schienen sich ja sehr gut zu verstehen.
Sie beschloß, stiller Teilhaber dieser Unterrichtsstunde zu werden. So lauschte sie angestrengt den Worten dieses kleinen Aufschneiders, während sie ein wenig Ordnung machte. Sie räumte einige Knochen und Fischgräten weg und machte den Platz um das Feuer mit ein paar Zweigen ein wenig sauberer.
Dagesh führte Minira ein wenig im Lager herum und brachte ihr seine Sprache näher. Runi lief stumm aber aufmerksam hinter ihnen her.
Plötzlich kam ein wildes Knurren aus dem Wald. Ein Wolf fegte aus den Büschen hervor und rannte auf die Kinder zu.
Bani'feh rannte sofort
los, ohne zu überlegen, am Zelt lehnte eine Lanze Arkashon's. Sie griff sich den Speer und hetzte auf den Wolf zu.
Dagesh stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor die beiden Mädchen. Er streckte den Kopf vor, riß seinerseits den Mund weit auf und brüllte den Wolf an." Raaaaah", Verblüfft blieb dieser kurz stehen. Dagesh fletschte ihn an. Der Wolf war duch den Mut des kleinen Jungen für einen Moment irritiert und bemerkte dadurch Bani'feh zu spät, die sich ihm von rechts näherte. Sie rammte ihm aus vollem Lauf den Speer in die Seite. Der Wolf konnte das Gleichgewicht nicht halten, jaulend vor Schmerz fiel er auf den Bauch.
Bani'feh zog den Speer wieder heraus und stach sofort noch einmal zu, zielte diesesmal direkt auf die Brust des alten Wolfes.
Sie verfehlte das Herz, aber die Lanze drang fast durch den Wolf hindurch. Sie drückte und drehte an der Lanze, bis sie den Wolf vollig durchbrach. Der Wolf blutete nun sehr stark aus drei Wunden, sie mußte durchhalten, sagte sie sich.
Verzweifelt jaulend versuchte der Wolf aufzustehen. Aber Bani'feh stemmte sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen und schaffte es schließlich, den langen Speer tief genug in den Boden zu drücken, daß er dies nicht schaffen würde.
Dann trat sie mit zittrigen Knieen einige Schritte zurück.
Die Kinder rannten zu ihr und klammerten sich aufgeregt an ihr fest, sogar Dagesh vergaß, daß er sie eigentlich gar nicht leiden konnte.
Zitternd standen sie da, Bani'feh atmete schwer ein und aus. Sie hatte so etwas noch nie tun müssen. Sie wunderte sich ein wenig über ihren Mut und war gleichzeitig auch sehr stolz über diese Leistung.
Röchelnd ging die Bestie zugrunde. Der alte Wolf wollte noch einmal aufheulen, brachte aber nur noch ein Gurgeln zustande, dann streckte er sich noch einmal, zitterte, und sein Körper wurde leblos.
Als Arkashon und Zandalar heimkehrten, hatte Arkashon einen starken Bock auf den breiten Schultern. Als er den Wolf sah, ließ er ihn fallen.
Aufgeregt erzählte sein jüngster ihm, was sich zugetragen hatte.
Dagesh hob natürlich seinen Heldenmut besonders hervor und betont genau wiederholte er das Gebrüll, welches er dem Wolf entgegen schleuderte. Aber er schmälerte auch Bani'feh's mutigen Kampf nicht.
Bani'feh machte keine langen Umstände, sie bückte sich und griff die Hinterbeine der Jagdbeute und wollte sich an die Arbeit machen. Doch Arkashon fasste sie an der Schulter und richtete sie auf. Still sah er sie an. Dann strich er mit der Hand sanft über ihren Nacken, ihre Wange und legte dann seine Hand anerkennend auf ihre Schulter.
Verlegen lächelnd drehte sie ihre Schulter aus seiner Hand und machte sich an die Arbeit.
Dagesh zupfte an Minira's Handgelenk, deutete auf das tote Biest und sagte," Wolf".
"Wooolf", wiederholte sie lächelnd. Fröhlich lächelte Dagesh seinen Vater an. Vergessen war sein Trotz und sein Unwillen hierzubleiben, bei einer Frau, die er überhaupt nicht kannte.
" Irgendwie ist doch bis jetzt alles gut gelungen", dachte Arkashon lächelnd.
Bani'feh hatte das mit dem Wolf sehr gut gemacht, und er wollte ihr das auch irgendwie zeigen, wußte nur noch nicht, wie er das anstellen sollte.
Er half Bani'feh beim ausweiden und zerlegen der Beute.
Bis in die frühen Morgenstunden brieten sie das Fleisch. Sie saßen um das Feuer herum und aßen sich richtig satt.
Dagesh deutete währenddessen immer wieder auf irgendetwas und sagte wie es hieß, Minira machte tapfer mit. Irgendwann jedoch, war sie der Meinung, genug gelernt zu haben und schüttelte den Kopf.
Dagesh verstand. Er wollte es nicht übertreiben und schwieg.
Er war sehr stolz darauf, Minira so viele Worte beigebracht zu haben. Er war ein guter, sehr geduldiger Lehrer. Wenn Minira ein Wort nicht gleich richtig aussprechen konnte, wiederholte er es mit ihr, solange, bis sie es schaffte.
Nachdem alle gesättigt waren, schlichen sie müde zum Zelt und legten sich schlafen.
Arkashon dachte noch darüber nach, ob es nicht besser wäre, von hier fortzugehen.
Er vermutete, daß ein anderer Troll-Clan den Stamm Bani'feh's überfallen hatte. Vielleicht waren sie auf der Suche nach überlebenden.
Das würde bedeuten, daß sie hier nicht besonders sicher waren. Vielleicht waren sie schon in der Nähe und beobachteten sie.
Es dauerte lange bis er einschlafen konnte, unruhig drehte er sich so einige male, hörte angestrengt hinaus. Bevor er in einen unruhigen Schlaf fiel.
...To be Continued...