| Thema: Der Albtraum der ewigen Klinge Diskutiere im Der Dorfkrug Forum über Der Albtraum der ewigen Klinge. Ich kann mich zwar an keinen
Vertrag erinnern, aber gut; bei den heißen Abenteuern in Nazuans Leben braucht man nunmal eine kleine Verschnaufpause zwischendurch... ;)... Du bist noch kein Mitglied? Mitglieder sehen keine störende Werbung und können alle Funktionen des Forums nutzen. Die Registrierung ist kostenlos und es ist keine Bestätigung deiner E-Mail Adresse erforderlich! Schließe dich rund 260.000 Mitgliedern an und sei Teil des größten, deutschen World of Warcraft Forums!
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19.01.2012, 13:40
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#21 | Level 33
Fraktion: Allianz Realm: Die Aldor Rasse: Menschen Klasse: Schurke
Beiträge: 558
| AW: Der Albtraum der ewigen Klinge Ich kann mich zwar an keinen
Vertrag erinnern, aber gut; bei den heißen Abenteuern in Nazuans Leben braucht man nunmal eine kleine Verschnaufpause zwischendurch... ;) |
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19.01.2012, 13:40
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| | AW: AW: Der Albtraum der ewigen Klinge
Hast du schon im Lösungsbuch nachgelesen? Eventuell hilft dir das ja weiter...
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24.01.2012, 15:39
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#22 | Level 33
... ist verrückt
Fraktion: Allianz Realm: Die Aldor Rasse: Menschen Klasse: Schurke
Beiträge: 558
| AW: Der Albtraum der ewigen Klinge - Blutjagd Teil 3:
Schmerz. Zeitlosigkeit. Orientierungslosigkeit. Angst. Der Drang, zu töten.
All das quälte Nazuan, während er in den Kerkern saß und einfach... gar nichts tun konnte. Er hatte längst aufgehört, die Stunden zu zählen, die er nun gefangen war - oder waren es nur Minuten gewesen? Es hätten sogar Jahre sein können, er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Hin und wieder hörte er ein Stöhnen und schreckliche Wehklagen, und einmal hätte er schwören können, Talos' Stimme durch die Gänge hallen können. Aber er konnte nichts tun. Tel hatte ihn vollkommen in der Hand.
Dann, eines Tages jedoch, öffnete sich die Tür zu seiner Halle, und es schien sich nicht um die Gefangenenspeisung zu handeln, denn der Eintretende war niemand Geringeres als Tel'Marat, der ein wenig mit seinem Schlüsselbund spielte. Er blieb schließlich direkt vor ihm stehen und begann, seine Fesseln aufzuschließen. Nazuan legte fragend den Kopf schief, bis Tel erklärte: "Denke nicht, dass ich dich freilasse, Bloodclaw. Ich habe lediglich beschlossen, deine Gefangenschaft ein wenig... abwechslungsreicher zu gestalten... Wie du dir denken kannst, gibt es einige Verbrecher, die auf freiem Fuß sind, aber eigentlich hier sein müssten. Um viele Kriminelle kümmert sich das Königsgefängnis der Shar'tigal, Croni Shall. Jedoch gibt es Kreaturen, für die jenes nicht ausreicht. Deswegen kommen sie hierher. Croni Shall und ich haben vor einigen Jahren einen Vertrag geschlossen, weißt du? Gefangene, die zu extrem für sie sind, kommen einen Tag hierher, bis ich sie gebrochen zurückschicke. Kein Sterblicher hält es hier auch nur einen Tag aus, und kann danach weiterhin eine ernstzunehmende Bedrohung für die Croni Shall darstellen. Aber genug dazu."
Er atmete kurz ein, dann fuhr er mit seinen Erläuterungen fort. "Diese Verbrecher müssen meistens aber erst noch eingefangen werden. Und jetzt komme ich ins Spiel. Ich mache dir ein Angebot, Nazuan: Du hilfst mir, Gefahren hier einzukerkern und machst mir keinen Ärger, und dafür lasse ich dich frei herumlaufen. Also, was sagst du dazu?" "Es wäre töricht, das Angebot abzulehnen. Aber sagt mir..." Er lächelte böse und bleckte sich die Zähne. "Was macht dich so sicher, dass du mir vertrauen kannst und ich dich nicht hintergehe?"
Nun zuckten Tels Mundwinkel. "Deshalb." Die Ranken blitzten auf, und Nazuan stöhnte vor Schmerz.
Er öffnete die Augen und brachte schmerzverzerrt hervor: "Sehr überzeugend."
In einer sandigen Ödnis verschwanden Schatten in einem kleinen abgelegenen Lehmhaus. In diesem standen einige großgewachsene Kreaturen vor einem violetten Feuer und murmelten einen unheimlichen Singsang vor sich her. Sie schienen ein wenig den Gottesanbeterinnen zu ähneln, jedoch in riesenformat und schaurig schwarzgrau. Sie trugen violett-grüne Roben, die dem ganzen einen noch beängstigeren Touch verliehen. Der Rauch des Feuers formte sich zu einer bösen Fratze, deren Mund sich öffnete und dämonische Worte ausstieß... Kazzrhathir Marezzkozz Varemasss Norae pallluryr Varimazz Kazzrhatirr...
Die Kreaturen, die sich offensichtlich schon in eine Ekstase begeben hatten, sangen nun lauter und schneller. Mordanasss keliccorr zuanna Meraclesss...
Der mutmaßliche Anführer wandte sich rituell hin und her, bis er sich mit einer langen scharfen Klinge den Arm aufschlitzte. Sein Blut tropfte ins Feuer. Kharasssazz larinoell Valen miararr Korinarr-
Die Tür zersplitterte, und ein für die Kreaturen kleiner Schatten stand in dem Torbogen. "Ah, deswegen wollte er meine Hilfe. Wie soll Ska'kess denn auch mitkriegen, dass er wieder verraten wird, wenn ihr das in aller Heimlichkeit mitten in der Ödnis tut!" Nazuan lachte und zog die zwei an seiner Taille gekreuzten Klingen. Er schien zu verschwinden, als er sich mit unbeschreiblicher Geschwindigkeit durch den Raum tänzelte, und nur die orangenen Sichellichter seine Schwertstreiche zu sehen waren. Innerhalb weniger Sekunden waren alle Kultisten tot und der Shar'tigal starrte neugierig die Feuerfratze an. Im Eingang erschien nun eine weitere Gestalt. "He, was trödelst du so? Ich denke nicht, dass das die einzigen Fanatiker hier waren", sagte Tel ungeduldig. "Entschuldige, bitte..." Nazuan starrte fasziniert das Feuer an. "Was ist das, Tel?" "Hm?" Der Aufseher trottete zu ihm herüber. Er betrachtete die Flammen kurz, dann sagte er: "Der Namenlose. Sie müssen versucht haben, ihn zu beschwören."
Nazuan legte den Kopf schief. "Wer ist der Namenlose?" "Der Namenlose ist ein Alter Gott - Nummer drei, um genau zu sein -, der von Necriel verdorben wurde, noch bevor Talos ihm einen Namen geben konnte. Deswegen nennt jeder ihn nur 'den Namenlosen'. Manche haben auch eine andere Sprache, beziehungsweise 'Nameless' vorgezogen, aber letzten Endes setzte sich die hier übliche Handelssprache durch." Tel seufzte. "Können wir dann weiter?" "Natürlich...", sagte Nazuan, noch während er sich umdrehte und losging.
Im Königspalast jenen Landes stand, hinter einem großen Fenster, Ska'tesh und betrachtete die weiten Einöden Khar'drahans. Das gefallene Königreich sah leblos und gespenstisch aus, und es hielt den König im Bann, bis General Razzrar das Wort erhob. "Nun, Euer Majestäte, Xh... Ihr starrt nun schon eine ganze Weile hier aus dem Fenster, Xh..."
Ska'tesh sah auf. "So? Oh, das ist mir gar nicht aufgefallen... Razzrar?" "Ja, Euer Majestät, Xh?" "Gibt es irgendwelche Vorkommnisse, von denen ich unterrichtet sein sollte? Irgendwelche... Aktivitäten?" "Ja, Herr. Xh. Ich konnte einige der Priester bei einem merkwürdigen Ritual erwischen, bei dem sie um ein lilanes Feuer getanzt und gesungen haben, Xh." "Wurden sie bestraft?" "Ich habe mich persönlich darum gekümmert, Herr, Xh..." "Gut. Gibt es unter den Bürgern Auffälligkeiten?" "Es ist verdächtig still, Xh. Soll ich Wachen aussenden, Xh?"
Ska'tesh zögerte. Dann erfüllten hastige Schritte den Flur vor der Kammer.
Ein kleiner Bote kam außer Atem angerannt. "König...Ska'tesh...Herr! Es gibt... ein Problem! Die Bürger... sie...!" "Was ist mit den Bürger?" "Erzähl schon, Bürschchen, Xh!" "Die... die Bürger... sie... sie sind... sie sind tot, Herr! Jeder einzelne von ihnen wurde brutal abgeschlachtet!"
Ska'tesh wäre kreidebleich geworden, aber seine Spezies hat nunmal kein Haut, die bleich werden könnte. "Was? JEDER von ihnen?!" "Ja, Herr! Jeder... einzelne! Und... die Mörder... sind zwei Männer, die... einen Hut, beziehungsweise... einen blauen Kapuzenmantel... tragen, Herr..."
Ein Name schoss in Ska'teshs Kopf. Nazuan! "Und wo sind sie gerade?" "König, soll ich mich um sie kümmern, Xh?" "Nein, Razzrar. Du bewachst den Palast. ICH werde sie aufsuchen." Dann löste er sich in einen Sturm aus Skarabäen auf, der aus dem Palast in die Ödnis flog. "Nazuan'kess, es ist schön, dich zu sehen. Aber... WAS IN TALOS' NAMEN HAST DU GETAN?! Du hast mein ganzes Volk ausgelöscht!", rief der König aufgebracht.
Der Angesprochene legte den Kopf schief, und sein Gefährte antwortete. "König Ska'tesh. Wir haben nichts weiter getan, als dein Land von verräterischen Hunden gereinigt, wie du es mit Nazuan abgemacht hast. Wenn dein ganzes Volk verdorben war, können wir nichts dafür, aber du musst einsehen, dass wir nicht eure Abmachung gebrochen haben." "Du musst nicht für mich sprechen, Tel. Nazuan wandte sich nun Ska'tesh zu. "Es freut mich, dich wiederzusehen, Ska'kess. Jedoch muss ich Tel rechtgeben; wir haben lediglich unsere Abmachung erfüllt und dein Land gesäubert. Wenn dein ganzes Volk tot ist, würde ich mir an deiner Stelle Gedanken machen, ob ich als König alles richtig gemacht habe. Jedenfalls habe ich jeden Unschuldigen am Leben lassen. Also... alle dir Loyalen, wie du feststellen wirst. Ein paar deiner Bürger leben noch, aber der Großteil war im Begriff, den Namenlosen zu beschwören. Du solltest mir lieber danken, Freund."
Ska'tesh grummelte irgendetwas, dann lud er sie zu einem Dankesmahl in seinem Palast ein.
Nazuan spürte die Macht, die von diesem Monstrum ausging. Genau genommen hatte es auch einen Namen, aber er klang zu kompliziert, deswegen nannte er es nur noch Das Ding. Der grauschwarze Chitinpanzer verdeckte, wie bei Ska'kess, den ganzen Körper bis auf die roten Augen. Jedoch schien das Ding mehr Muskelmasse als Hirnmasse zu besitzen. Klar, es war keineswegs dumm, das wusste er. Jedoch stand es ranglich unter Ska'tesh, der weniger Muskeln hatte. Also musste letzterer irgendetwas haben, was es nicht hatte, und da tippte er nunmal als erstes auf hohe Intelligenz.
Das Etwas musterte ihn seinerseits. Dann bemerkte Nazuan, dass Ska'kess sein Volk als Parasiten beschrieb, und er wagte zu fragen: "Warum heißt ihr eigentlich Parasiten?"
Zu Nazuans Verwunderung schien das Ding sprechen zu können, und mit kratziger Stimme zischte es: "Weil wir die Energie der Lebewesen anzapfen, Xh. Ihre Majestät beherrscht diese Kunst am besten, und die meisten von uns entziehen auch keine Energie sondern wichtige Nährstoffe, Xh. Auch wenn es nicht so aussehen mag: Auch wir brauchen Mineralien, Xh." "Richtig", fuhr Ska'kess fort. "Ich und Razzrar besitzen die Gabe, alle Masse in Energie umzuwandeln und dann aufzunehmen. Wartet, ich führe es euch vor..." Der König erhob sich, schien nach einer Beute zu suchen und sprang dann auf eine Kakerlake, die an einer Vase vorbeilief. Seine Hand presste sich auf den Boden und begann weiß zu leuchten. Kakerlake, Vase und ein Teil des Bodens umhüllten sich mit dem gleichen Licht und schienen sich in winzige weiße Lichtkügelchen aufzulösen, die wie von einem Strudel von Ska'kess' Hand angesaugt wurden. Sie sammelten sich davor und bildeten eine größere Kugel, die von dem König weggeschleudert wurde. Als sie den Boden berührte, explodierte sie mit einem lauten Knall und einem grellen Lichtblitz - an der Stelle entstand ein kleiner Krater. "Unfassbar, wie viel Energie so eine kleine Kakerlake doch einbringt", bemerkte Ska'kess und nahm wieder an dem steinernen Tisch Platz.
Nazuan hatte die Augen nicht von dem Krater und der Stelle, wo vorher noch eine Vase stand, abgewandt. "Interessant, was Ihr für Techniken beherrscht, Ska'kess. Könnt Ihr mir das beibringen?"
Ska'tesh'kess schien zu lächeln. "Wenn du fleißig lernst, bestimmt." Fortsetzung folgt...
Das Vorbild des gefallenen Königreiches ist, wie der Name schon vermuten lässt, Ahn'Qiraj. Demnach dürft ihr euch General Razzrar äußerlich wie General Rajaxx vorstellen. Trotzdem sind sie unterschiedlich
Geändert von WoWkid (24.01.2012 um 15:42 Uhr)
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25.01.2012, 03:32
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#23 | Level 7
... ist zugeknallt
Fraktion: Horde Realm: Lordaeron Rasse: Menschen Klasse: Priester
Beiträge: 24
| AW: Der Albtraum der ewigen Klinge Jaaaaaa
Sehr spannend auf auf weiter gehts |
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28.01.2012, 11:53
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#24 | Level 33
... ist verrückt
Fraktion: Allianz Realm: Die Aldor Rasse: Menschen Klasse: Schurke
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| AW: Der Albtraum der ewigen Klinge - Blutjagd Teil 4:
In den Kerkern von Idran'kess, einige Tage später, öffnete Nazuan müde die Augen. Er wunderte sich zuerst über seinen Aufenthaltsort, dann viel ihm wieder ein, was geschehen war. "Zur Zeit gibt es keine nervtötenden Sterblichen, mit denen Croni Shall nicht klarkommen würde. Also werde ich dich wieder einsperren, bis es wieder Arbeit für dich gibt", hatte Tel'Marat gesagt.
Nazuan hatte es so akzeptiert, wie es war - er stellte Tels Entscheidungen nicht in Frage und hätte seine Situation ohnehin nicht ändern können. Also schloss er wieder die Augen und versuchte zu schlafen...
Er hatte viele lange Träume, während er schlief. Einige handelten davon, wie er gegen Shareii kämpfte, andere von seiner Hinrichtung oder gegenwärtigen Problemen. Doch ein paar wenige zeigten ihm die Zukunft - zumindest hielt er es für sie. Er sah ein totes Land, verdorben und dürr, in dem Lavaströme flossen und das von einem gezackten grauen Metallzaun umrandet wurde. In anderen Träumen sah er eine schwebende Landmasse, die über dem Nichts hing, so schien es. Der größte Teil wurde von einem mit dichtem Nebel behangenen Wald ausgefüllt, in dessen Zentrum ein gewaltiges Gebäude stand - größentechnisch hätte es sich sogar gegen Kâra'drahl behaupten können.
Irgendwann jedoch hörte er, außerhalb seines Schlafs, Geräusche, und er öffnete neugierig die Augen. Schritte. Die Tür öffnete sich. Tel kam auf ihn zugeschlurft, mit einem Schlüsselring in der Hand. Er öffnete seine Fesseln, half ihm auf die Beine und hielt als Stütze für ihn hin, um ihn aus dem Raum zu führen. "Du hast lange geschlafen, Nazuan", bemerkte er trocken, obwohl Nazuan einen Anflug von Erstaunen rauszuhören glaubte. "So?" "Ja. SEHR lange sogar..." "Oh... das ist... interessant..." "Ja."
Tel hatte ihn aus den Kerkern herausgeführt und nun befanden sie sich auf einem grauen Berg. In einer Höhle etwas weiter unter ihnen war der Eingang in die Kerker. "Wo sind wir hier?", fragte Nazuan neugierig.
Tel seufzte. "In einem Gebirge, in dem sich mehrere Länder kreuzen. Im Prinzip sind wir hier in Sturmwacht-Com'e- Calum'bora-Quel'nas. Um alle Länder aufzuzählen." "Also südlich von Falkenflucht." "Korrekt." "Und... wie lange habe ich geschlafen?" "Wir haben das Jahr Neunzehntausendachthundertsechsundsiebzig nach der Schöpfung Rairikaniens durch Talos. Also... hast du..." Tel machte ein nachdenkliches Gesicht. "...dreihundertsiebenundzwanzig Jahre geschlafen." "Oh. Das ist... lange..." Nazuan blickte in das grünste der Länder, in das er von dem Gipfel aus blicken konnte. "Sturmwacht?"
Tel nickte bestätigend. "Gut. Es gibt da nämlich etwas, dass ich erledigen muss..." Damit verabschiedete er sich und sprang hinab in das blühende Menschenreich. Was sich wohl alles verändert hat?
Vorael war ein Magier - oder besser gesagt, ein Hexenmeister -, der gerade zum Wachdienst eingeteilt war. Es war nun einige Jahre her, dass er in Qije'Qural Magiekunde studiert hatte, aber jedes Mal, wenn er das gewaltige Marmorgebilde im Wasser sah, raubte es ihm den Atem. Die runden Türme waren höher als alles, was er je zuvor gesehen hatte, und die magischen Schilde der Kuppeldächer jener leuchteten wieder einmal im schwachen bläulichen Chronoston. Das marmorweiße Arkanarium stand im Wasser direkt vor der Küste Sturmwachts, mit dem Festland durch eine ebenfalls marmorne Brücke verbunden.
Sein Blick fiel auf den anderen Hexenmeister, der für den Wachdienst eingeteilt war. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne, um seine Aufgabe gut zu erfüllen. Da bemerkte er einen Shar'tigal, dessen goldene Haare im Wind wehten. Seine grünen Augen starrten Qije'Qural musternd an und manchmal konnte Vorael durch seine Haare hindurch drei Narben erkennen, die krallenförmig über seinem linken Auge lagen. Der Shar'tigal lächelte plötzlich zufrieden und ging geradewegs auf sie zu. "Wer seid Ihr?", fragte Vorael. "Nazuan." "Und was wollt Ihr hier?" "Ich suche einen bekannten von mir. Ich begegnete ihm einst in einem Dorf, was hier ursprünglich lag. Bevor dieses... Ding... hier war..."
Voraels Augen weiteten sich. "Das Dorf, das hier war, bevor Qije'Qural erbaut wurde? Das... das ist ja... ist ja schon über zweihundert Jahre her!" "So?" Der Shar'tigal legte den Kopf schief. "Dann ist er wahrscheinlich schon tot, hm..." "Nun... vielleicht auch nicht. Die Magie der Manaschmiede Qije'Qural verändert die Gene, so dass man länger lebt..." "Manaschmiede? Interessant..." Die Mundwinkel des Shar'tigals verzogen sich zu einem Lächeln. "Ich möchte um eine Audienz bei dem derzeitigen Leiter Kihekurals bitten." "Sie heißt 'Qije'Qural', Herr...", sagte Vorael missmutig. "Aber gut, ich werde es einem der Hohen Magier ausrichten." Er blickte fragend zu seinem Kollegen, dann lief er auf die Tore des Arkanariums zu.
Nazuan fand die Kleidung dieser Magier merkwürdig. Sie sah zu mystisch, zu geheimnistuerisch für gewöhnliche Zauberer aus. Von dem Magierorden waren sie auf keinen Fall.
Sie trugen purpurne Roben, stellenweise eine silberne Rüstung und auf ihrem Rücken hing ein schwarzer Stab mit vielen Verästelungen und Zacken wie Spitzen. Das merkwürdigste jedoch waren die silbernen Masken, die die meisten Magier an ihrem Gürtel trugen - manche wenige trugen sie über ihrem Gesicht, das dadurch und durch die Kapuze verhüllt war. Die Masken hatten die verschiedensten Formen; Hirsche, Drachen, Käfer, komische Gesichter...
Einer dieser Zauberer - er hatte eine Fuchsmaske über dem Gesicht - führte ihn soeben durch die Gänge des Hauptgebäudes, geradewegs auf den höchsten Turm zu. Als sie die Treppe zu jenem erreicht hatten, sagte der Magier: "Von hier an müsst Ihr alleine laufen, Herr. Dieser Bereich ist für niedere Hexenmeister wie mich tabu."
Grummelnd bestief Nazuan also alleine die zahlreichen Stufen, bis er nach langer Laufzeit endlich eine Luke zu dem Raum im Kuppeldach fand. Er klopfte, öffnete sie und ließ sich in einen Sessel fallen. Dann richtete er seinen Blick auf den merkwürdigen Mann ihm gegenüber.
Er schien ein junger Mensch zu sein, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Sein Stab hatte mehr Zacken und Spitzen als die der anderen, und an seinem Gürtel hing griffbereit eine Drachenmaske. "Nazuan, hm?" Der Magier hatte eine junge Stimme, die ihm jedoch seltsam vertraut schien, als hätte er sie schon einmal gehört. "Es ist lange her."
Nazuan legte fragend den Kopf schief und kniff nachdenklich die Augen zusammen. "Bist du etwa...?"
Der Mann blickte auf, und ein freudnliches Lächeln lag auf seinen Zügen. "Großmagister An'dur'al. Schön, dich wiederzusehen."
Nazuan lachte, dann lächelte er den Jungen verschwörerisch an. "Du hast deinen Plan also verwirklicht, was?" "Nun... so halb. Ich kann mittlerweile verschiedene Energien mischen, um so Chronos zu erzeugen, aber Mana konnte ich noch nicht erfolgreich erzeugen. Ich bin kurz vor dem Durchbruch, ich weiß, es dauert nicht mehr lange, bis ich Mana schmiede. Aber... ich bin einfach noch nicht so weit. Und das, was wir schaffen, ist schon ein großer Erfolg." "Hast du mehr über Magie herausfinden können, als ich dir beigebracht habe?" "Definitiv. Ich habe herausgefunden, dass Chronos und Mana lediglich Energiebündelungen sind. Keine eigenen Energiearten, sondern vielmehr zusammengepresste Energie. Demnach sollte es bei hoher Energiemenge möglich sein, eine weitere Form zu entdecken. Momentan machen wir Experimente mit Chronos in verschiedenen Verbindungen, zum Beispiel mit Blut oder Genmaterial." Er blickte düster, mit leiser Stimme fuhr er fort. "Wir haben sogar ein Elixier herstellen können, durch dessen bloße Berührung schreckliche Mutationen entstehen können. Dadurch konnten wir künstlich aus Menschen Wölfe machen oder dergleichen..." Seine Stimme hob sich wieder. "Aber das gehört zu meinen persönlichen Experimenten, die kaum einer hier kennt." "Kannst du mir... die Schmiede zeigen?"
An'dur'al lachte. "Natürlich, Nazuan'kess!" Wie viele der Alten Sprache mächtig sind, wunderte sich Nazuan. Fortsetzung folgt... |
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30.01.2012, 13:38
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#25 | Level 7
... ist zugeknallt
Fraktion: Horde Realm: Lordaeron Rasse: Menschen Klasse: Priester
Beiträge: 24
| AW: Der Albtraum der ewigen Klinge Ich schreib nur noch siehe vorheriger Post, weil es immer gut ist und ich mich auf den nächsten Teil freue |
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30.01.2012, 14:46
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#26 | Level 33
... ist verrückt
Fraktion: Allianz Realm: Die Aldor Rasse: Menschen Klasse: Schurke
Beiträge: 558
| AW: Der Albtraum der ewigen Klinge - Blutjagd Teil 5:
Ein gewaltiges mit Lava gefülltes Becken, dessen Oberfläche bläulich flackerte und über dem viele Rohre und Drähte waren, lag tief unter dem Arkanarium. Am Rande des Beckens standen einige Hexenmeister, deren Hände über Energiestrahlen mit der Lava verbunden waren, außerdem schienen einige der Rohre und Leitungen ebenfalls dem Becken Energie zu entziehen und irgendwo hinzuführen. Nazuan war sichtlich erstaunt darüber, dass die Hexenmeister einfach nur Macht in die Lava vermischten und diese umzurühren schienen. Sollte es so einfach sein, Mana zu erzeugen?
An'dur'al sah ihn an, als hätte er diese Frage gehört. "Uns fehlt wirklich nur noch ein kleines Puzzleteil, und dann schmieden wir auch Mana, nicht nur Chronos. Aber... noch ist es nicht so weit." "Aber die Energie ist schon nutzbar?" "Ja, natürlich." Der Großmagister blinzelte. "Wir leiten schon ein Viertel unseres Erzeugnisses durch Leitungen an Türme weiter, die diese dann noch weiter in kleine Energiekristalle befördern. Kennt Ihr das Prinzip von Energiekristallen?" "Nicht wirklich gut. Kannst du mich aufklären?" "Selbstverständlich. Kristalle sind so etwas wie Hohlräume, die fest verschlossen sind. Ohne Hilfe von außerhalb kann weder etwas eindringen, noch etwas den Kristall verlassen. Wenn man jedoch Energie in einen solchen Kristall leitet, ist sie solange darin gespeichert, bis jemand sie wieder entzieht. Durch den Verkauf solcher gefüllter Kristalle haben wir schon einen großen Umsatz gemacht, mit dem wir all das hier finanzieren." "Das heißt, wenn ihr die Energie in solche Kristalle leitet, die landesweit verteilt sind..." "Genau. Jeder Magier, der erschöpft ist, kann an einem solchen 'Manabrunnen' Energie anzapfen, damit er wieder zu Kräften kommt", beendete An'dur'al seinen Satz. "Und du schenkst wildfremden Magiern, die möglicherweise deine Feinde sind, einfach so Energie? Das ist... riskant."
An'dur'al lächelte erneut. "Die Energiekristalle haben eine begrenzte Kapazität. Jeder einzelne von ihnen hat nur eine geringe Menge an Energie, insofern spielt es keine Rolle, ob ihre Aufnahme etwas kostet oder nicht. Unser Ziel, das wir damit erreichen wollen, ist schließlich die Verbesserung der Weltlage. Wenn wir den Magiern helfen, werden wir akzeptiert und nicht geächtet, wie es jetzt der Fall ist. Den Zauberern behagen unsere Methoden nicht und sie haben Angst vor unseren Experimenten." "Verständlich. Ich möchte nicht aufwachen und merken, dass ich urplötzlich Tentakel und Federn habe. Obwohl dies sicherlich eine... interessante Erfahrung wäre..." "Ich glaube, die Magier vom Orden misstrauen uns so sehr, dass unsere Waren verboten sind - was nichts daran ändert, dass viele Novizen ihre körpereigene Kraft durch sie verstärken", fügte der Hexenmeister hinzu. "Und wie werden eure Kristalle üblicherweise gebraucht?" "Die Leute nehmen entweder die Energie Stück für Stück auf, um verlorene Macht zu ersetzen, oder sie fügen sie ihrer eigenen Energie hinzu. Nicht selten hielten ihre Körper letzteres nicht aus und wurden beschädigt."
Nazuan kicherte. "Interessant. Übrigens... Du sagtest, ihr benutzt ein Viertel für den Handel. Was ist mit dem Rest?" "Hm?" An'dur'al legte den Kopf schief. "Den brauchen wir für unsere Experimente." "Was denn... SO VIEL Energie für Experimente?!" "Ja. Wir arbeiten an mächtigen Dingen, die viel Energie benötigen. Außerdem erfordern die vielen Schilde um Qije'Qural einen ständigen Energiefluss und wir haben einige Auftraggeber, denen wir ununterbrochen Chronos zuschicken." Er deutete auf mehrere der dicken Rohre. "Diese Leitungen zum Beispiel führen zu einigen anderen Forschern, die uns viel Geld für Energie bezahlen. Wer weiß, was sie damit machen, aber im Grunde kann uns das auch egal sein. Es geht nur ums Geschäft und um den Fortschritt." "Ich hoffe, ich mache keine zu großen Umstände, aber du sollstest zwei weitere Leitungen hinzufügen. Zwei, die einen Großteil der erzeugten Energie weitertransportieren." "Und wohin sollen die führen, Nazuan'kess?" "Eine führt zu einem Freund von mir, Ska'tesh. Die andere führt zu mir." "Hm... Für Letzteres bräuchtest du aber einen festen Wohnsitz. Die Rohre können schließlich nur Orte erreichen, keine Personen." "Dann sollte ich mir einen schaffen." Nazuan grinste böse.
Er rückte seinen Hut zurecht, dann spazierte er weiter durch die Wälder Valens. Einst hatte er hier gegen Shareii gekämpft, aber das lag weit in der Vergangenheit - oder war es die Zukunft? Wer weiß schon, wann Shareii leben würde? -, und er wollte nicht länger darüber nachdenken. Hinter den Wäldern, durch die er wanderte, konnte er den Großen Baum erkennen, der zugleich der Hauptsitz der Valen-Elfen war. Aber dies war nicht Nazuans Ziel, er suchte jetzt nach einem geeigneten Platz für seinen Hauptsitz.
Er hatte in den letzten paar Tagen einiges gelernt, zum Beispiel, dass er mit Magie eine merkwürdige Lavaähnliche Masse erzeugen konnte, die orange leuchtete und seltsame Formen annahm. Wenn sie abkühlte, war sie aber keine Lava mehr, sondern irgendein ihm unbekanntes Metall; er hatte es Albtraumstahl getauft, da er das Gefühl hatte, diese Kräfte wären der reinste Albtraum aller Lebewesen.
Unbekümmert ging er weiter und tötete dabei jedes Wesen, das seinen Weg kreuzte. Als er ungefähr die Mitte des Landes erreicht hatte, betrachtete er sie neugierig. Interessant... Wenn diese Bäume da nicht wären, wäre hier der ideale Platz für ein Gebäude, von dem aus man einen guten Überblick haben will..., dachte er.
Vögel flogen auf, als rotglühende Energiesicheln aus einem kleinen Waldstück eine Lichtung machten.
Nazuan steckte die Zwillingsklingen wieder weg und schloss die Augen. Er hob seine Hand beschwörerisch, die nun in etwas orangenes lavaähnliches eingehüllt wurde. Gleichzeitig erschien die selbe Masse, die aus Steinplatten und flüssigem Feuer zu bestehen schien, auf auf dem Boden, breitete sich weiter aus, erhob sich stellenweise mehrere Schitte hoch und nahm gebäudeähnliche Formen an. Das Etwas war groß und rund, es bildete hohe Spitzen und Zacken und errichtete sogar eine Mauer um sich selbst. Dann, als die Albtraummasse die gewünschte Form angenommen hatte, hörte Nazuans Hand zu leuchten auf, und alles kühlte sich ab. Aus dem flüssigen Feuer und den Steinen wurde grauer Stahl, der mit Zacken bespitzt war.
Das umzäunte Gebäude sah unheilvoll und grauenhaft aus, aber es fehlte noch etwas; also leuchtete seine Hand wieder und das Etwas formte über dem Haupttor eine Rabenfigur mit den drei Zacken im Hintergrund, das Wappen Haus Rabenblutes. Zusätzlich brannte sich das Etwas alle paar Schritte in die Mauer und erzeugte so Nazuans Namen.
Als er zufrieden war, senkte Nazuan die Hand, öffnete die Augen und ging auf sein Werk zu. Er beobachtete es eine Weile, dann bemerkte er, wie zerbrechlich der Stahl zu sein schien. Also gab er ihm die Macht, nahe Energien aufzunehmen und sich dadurch zu stärken. Kaum hatte er das getan, verdarben die Pflanzen um das Gebilde herum und alle markanten Stellen der Mauer, wie zum Beispiel sein eingebrannter Name und andere Rillen, begannen orange zu leuchten. Bald schon erstaunte Nazuan, als ihm einfiel, dass, je höher eine Energie ist, desto größer die Anziehungskraft ist. Dies zeichnete sich dadurch aus, dass nicht nur die nahen Lebewesen vertrockneten, sondern nach und nach alles Leben aus den Wäldern zu weichen schien.
Nazuan blickte staunend um sich, sein Blick blieb aber bei dem Großen Baum stehen. Denn auch er verlor seine Farbe, wurde schwarz und zerbarst schließlich. Er hörte die entsetzten und geschockten Schreie der verbliebenen Bewohner Valens, und ein böses, triumpfierendes Lächeln breitete sich immer weiter auf seinem Gesicht aus, bis er in absolut bösartiges Gelächter ausbrach... Fortsetzung folgt... |
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30.01.2012, 16:29
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#27 | Level 7
... ist zugeknallt
Fraktion: Horde Realm: Lordaeron Rasse: Menschen Klasse: Priester
Beiträge: 24
| AW: Der Albtraum der ewigen Klinge siehe oben |
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01.02.2012, 20:03
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#28 | Level 21
... ist erfreut
Fraktion: Allianz Realm: Tichondrius Rasse: Worgen Klasse: Druide
Beiträge: 213
| AW: Der Albtraum der ewigen Klinge Klasse Geschichte immer wieder ^________^ |
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03.02.2012, 15:59
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#29 | Level 33
... ist verrückt
Fraktion: Allianz Realm: Die Aldor Rasse: Menschen Klasse: Schurke
Beiträge: 558
| AW: Der Albtraum der ewigen Klinge - Blutjagd Teil 6:
Ein paar elfische Waldläufer huschten durch die Wälder vor den Bergen, die die Grenze Valens markierten. Sie waren ein paar Tage zuvor zu einem Außeneinsatz ausgesandt wurden, nun freuten sie sich schon auf den moosigen Waldgeruch und den Elfenmet.
Der Hauptmann der Truppe war ein junger Elf mit gelblicher Haut, dessen grüne Haare nun im Wind wehten. Er dachte während der ganzen Reise schon an seine kleine Tochter, die vor einigen Tagen geboren worden war. Ein Lächeln huschte über seine Züge, und seine Freude wuchs, als er den Berg sah, der den Eingang in das Tal markierte. Sie erreichten ihn, sprangen geschickt wie Katzen in die Weite Valens - und waren starr vor Entsetzen, als sie keine Wälder mehr vorfanden.
Alles grün, alles Leben, war einer öden schwarzen Aschelandschaft gewichen, in deren gelegentlichen Felsspalten Lava herausleuchtete. Hin und wieder waren einige verkohlte Baumüberreste zu sehen, und in der Ferne schien noch schwarzer Rauch aufzusteigen. Doch dieser Anblick war nichts im Vergleich zu den Überresten des gewaltigen Baumes am anderen Ende des Landes, genau genommen waren nur noch der verkohlte Stamm, recht tief zerborsten, und die Rauchschwaden übrig, die vom Schicksal des Stolzes der Valenelfen erzählten.
Statt des friedlichen Waldpfades führten nun graue Metallbrücken mit Zacken und Stacheln durch das Land, in dessen Mitte ein rundes Gebilde stand. Hinter den Toren war eine gewaltige Hitze auszumachen, und darum herum patroullierten infernale Minotauren und andere aus orangenen Flammen und Rauchwolken bestehende Wesen. Hinter der Mauer, als Hauptgebäude, war ein ebensograuer Turm zu sehen, auf dessen Balkon jemand zu stehen schien. Er trug einen dunklen Hut und seine Hände glühten orangefarben.
Der Hauptmann hörte einen erstickten Schrei und drehte sich zu dessen Verursacher um, einen seiner Waldläufer. Da bemerkte er die Lavagleiche Masse, die sich Ringförmig um das gesamte Valental schmiegte. Als sich die beiden Enden berührten, wuchsen sie ungleichmäßig in die Höhe, formten dabei Spitzen, und verloschen dann schließlich zu dem selben grauen Metall, aus dem auch die Brücken und das Gebäude bestanden.
Nachdem dieser Schutzzaun erbaut worden war, hätte der Hauptmann schwören können, ein diabolisches Lachen zu hören.
Die Albtraumfeste - so hatte er seinen Sitz genannt - bot einen großartigen Ausblick auf ganz Valen, oder besser gesagt auf das, was davon noch übrig war. Nazuan blickte von seinem Balkon aus auf die kleine Elfensiedlung, die er gesehen hatte. Während sämtliche Albtraumgebilde die Lebensenergie dieses Landes aufsaugten, schienen die noch lebenden Geschöpfe zu mutieren, ihre Augen leuchteten albtraumgolden, ihre Haut platzte stellenweise auf und es kamen noch andere Merkwürdigkeiten ans Tageslicht.
Er richtete seinen Blick kurz auf den Trupp von großen Koboldähnlichen Dämonengeschöpfen, die aus Albtraummasse bestanden und brennende Lanzen hielten. Einige von ihnen flogen bereits wie Kometen über dem ganzen Land her, was durch die enorme Hitze ihres Körpers möglich wurde, andere krachten auf eben jenes Elfendorf nieder und jagten seinen Bewohnern Angst ein. Die Albtraumdämonen entstiegen den Lavagräben vor der Albtraumfeste, wie Nazuan bemerkte, und es gefiel ihm. Wenn es jemals praktischere Soldaten gegeben hätte, Nazuan hätte sich nicht zu träumen gewagt, wie gut sie sein müssten. Die Dämonen waren schnell, gefährlich und leicht ersetzbar. Ideal also.
Eine Gruppe von Valenelfen marschierte Stolz auf die Albtraumfeste zu, dabei ihre Gesichter vermummt. Als sie schließlich am Tor ankamen, öffnete dieses sich wie von alleine und Nazuan trat ihnen entgegen. "Was wollt ihr?"
Der mutmaßliche Anführer der Elfen enthüllte nun sein entstelltes Gesicht. Seine Augen waren im selben goldton wie die der Tiere, Risse verunzierten den Bereich darum herum, und seine Haut hatte rötliche Farben angenommen. Zwischen seinen neuerdings pechschwarzen Haaren ragten Hörner heraus. "Wir ergeben uns, Herr. Ihr hab unser Land zerstört und erfolgreich besetzt. Wir haben Euch nichts entgegen zu setzen."
Nazuan kniff die Augen zusammen. "Und warum sollte ich euch Gnade gewähren?" "Wir sind mächtige Zauberer, Herr." "Und doch wart ihr nicht gut genug, um mich aufzuhalten. Wozu sollte ich eure Hilfe brauchen, hm?" "Wir..." Der Elf zögerte. "Wir werden Euch loyal dienen, Herr. Wir wollen nur leben, das ist alles." "Was kein Grund ist, euch zu verschonen. Aber ich denke drüber nach." Mit einer wegwerfenden Handbewegung verscheuchte er die Elfen. Diese verneigten sich höflich und machten dann auf dem Absatz kehrt. Dann betrachtete er mit einem Hauch von Stolz in seinen Augen die Mauern, die er um das Land gezogen hatte. Gut, jetzt habe ich ein Reich, über das ich herrschen kann, dachte er lächelnd. Seine Finger wanderten zu den Albtraumklingen. "Hm. Ich sollte ihnen Namen geben..." Er überlegte eine Weile, dann fasste er einen Entschluss. Er zog die Waffe für seine rechte Hand. "Karash, Hand der Schatten." Er zog die Waffe für seine linke Hand. "Nero, Hand des Blutes." Er lächelte zufrieden, dann sprang er mit einem großen Satz zurück auf den Balkon.
Eine halbe Umdrehung später stand er in einem großen Haus aus edlem Holz. An den Wänden hingen Portraits und Kerzenhalter, und der rote Teppich auf dem Boden leuchtete unheilvoll. Das sich langsam verteilende Blut eines kleinen Mädchens mit einer rosa Stoffpuppe in der Hand könnte zum Teil dazu beigetragen haben. "UUUUAAAAAARRHHH!" Ein kleiner Junge mit einem Holsschwert und einem Kettenhelm kam aus dem Schatten auf Nazuan zugerannt, Tränen der Verzweiflung glänzten in seinen Augen.
Nazuan legte den Kopf schief und mit einer kleinen Bewegung rannte der Kleine geradewegs ins Karashs Spitze. Er zog die Klinge aus dem zuckenden Leib und leckte sorgfältig das Blut ab. "Das hättest du nicht tun sollen..."
Dann vernahm er mehrere Schritte und ein gepanzerter Ritter und eine zitternde junge Frau traten ein. Der Mann in der Rüstung erhob zuerst das Wort. "Wer seid Ihr? Wie könnt Ihr es wagen, in mein Heim einzudringen und meine Kinder zu töten?" Die Magd eilte zu den toten Kindern und kniete sich weinend vor sie. "Hm? Wer, ich?" Nazuan tat überrascht. "Ich ging spazieren und kam zufällig hier vorbei. Dann wurde ich von dem Mädchen angegriffen und der Junge war auch dabei, glaube ich..." "LÜGNER! Marlène würde soetwas niemals tun! Und Frederik auch nicht!" Der Mann schien auszuflippen, was irgendwie verständlich war.
Nazuan grinste ertappt. "Korrekt. So ist es gewesen, also passt auf: Ich kam vorbei, habe das Mädchen gesehen, das mich weinend gefragt habe, was ich will, habe gesagt, dass ich ihr Blut will, habe sie getötet, habe mir die Bilder angesehen, habe den Jungen aufgespießt und Euch alles erklärt. Und das ist die reine Wahrheit."
Der Mann keuchte entsetzt, dann zog er sein Schwert und schrie: "Dafür werdet Ihr sterben, Monster!"
Nazuan bemerkte den anderen weinenden Jungen, der sich hinter einer Wand versteckte und von dort aus alles beobachtete. Dann schwang er Nero mit einer fließenden Bewegung, enthauptete den Mann und machte einen Seitwärtssalto. Er landete neben der Magd und stach ihr direkt in ihr Herz. Schließlich blickte er den Jungen an, der sich bis eben in Sicherheit wiegte.
Dieser wurde leichenblass. "Das... das werdet Ihr büßen... Irgendwann... wenn ich stark genug bin... werdet Ihr das büßen... das schwöre ich!" "Du bist Shareii, richtig?"
Der Junge stockte und seine Augen weiteten sich. "Woher...?"
Nazuan lächelte böse. "Ich werde dich verschonen. Damit es so kommt, wie es gekommen ist. Lebe mit deinen Qualen, Kommandant." Er lachte, dann verließ er das Anwesen.
Irgendwo in einem Wald in der Nähe Valens blieb ein Eilbote keuchend vor einem unerkenntlichen Schatten stehen. "Es... es gibt weitere... Meldungen von Toden durch... Nazuan..." Er war ganz außer Atem. "Noch mehr? Hm... es muss etwas gegen ihn unternommen werden. Doch... die Allianz der Menschen und das Bündnis der Orcs... sie bekriegen sich selbst. Nazuan scheint ein weit schlimmeres Problem zu sein... Ich habe einen Plan. Ich werde die mächtigsten aller sterblichen Krieger um mich versammeln und einen Kreuzzug gründen, der solange kämpfen wird, bis Nazuan gefallen ist."
Der Bote blickte immer noch schwer atmend auf. "Ein... Kreuzzug? Aber... wie wollt Ihr... denn einen Kreuzzug... gründen, wo sich... Menschen und Orcs... doch so schrecklich bekriegen?"
Der Schatten schien zu lächeln. "Lass das meine Sorge sein. Dennoch erkläre ich den Anthrazitfarbenen Kreuzzug hiermit für offiziell gegründet. Möge Nazuan bald fallen und das Gute der Welt die Oberhand gewinnen."
Vor dem Teich der Wünsche stand der Weltenschmied. Er betrachtete zwei Gestalten in einem Wald, die etwas über einen Kreuzzug redeten. Als der Bote sich verabschiedete, huschten Wörter über Talos' Lippen. "Dann hat er also begonnen, der Krieg gegen Nazuan..." Fortsetzung folgt...
Es kann doch nicht angehen, dass Nazuan einfach so von anderen Themen nach unten gedrängt wurde! Erbitterter Push, bis zum letzten Atemzug! Hm. Wenn Nazuan leben würde, wäre das gar nicht so lange... O.o |
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05.02.2012, 16:10
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#30 | Level 33
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