Thema: Der Albtraum der ewigen Klinge
Diskutiere im Der Dorfkrug Forum über Der Albtraum der ewigen Klinge. Ich gehe mal davon aus, dass du statt "mit" "nimmt" meinst. Die Antwort auf die Frage werdet ihr jedoch schnell genug erfahren. Glaubt mir. Nazuans Pfad ist nunmal blutig...
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Alt 11.01.2012, 11:43   #11
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge

Ich gehe mal davon aus, dass du statt
"mit" "nimmt" meinst. Die Antwort auf die Frage werdet ihr jedoch schnell genug erfahren. Glaubt mir.
Nazuans Pfad ist nunmal blutig
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Alt 11.01.2012, 11:43  
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AW: AW: Der Albtraum der ewigen Klinge

Hast du schon im Lösungsbuch nachgelesen? Eventuell hilft dir das ja weiter...
 
Alt 11.01.2012, 12:44   #12
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge

Ups jap meinte ich.

Die Frage war aber ehher auf dich bezogen da du der Autor bist :P
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Alt 11.01.2012, 13:00   #13
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge

*reicht Seph einen Teller Nudelsuppe*
Der Wahnsinn soll mit mir Oberhand gewinnen?! Ups...ich hoffe, ich habe durch meine Antwort nicht zuviel der Geschichte verraten...xP
Und nein. Im Namen des Obersten Hohepriesters des Kidtheismus - meine Wenigkeit - garantiere ich, dass ich noch nicht wahnsinnig geworden bin! Ehrlich!

Teil 6

Effith blickte nachdenklich aus dem Fenster. Seine Kleidung war von Motten zerfressen und ausgebleicht, sein weißes Haar verwühlt. Er wunderte sich, dass er einfach die Augen hatte öffnen können und wieder lebte - das war alles andere als gewöhnlich. Mühelos konnte er die steinerne Grabplatte anheben, mit der Kraft der Jahrtausende ausgestattet. Trotzdem fand er es nicht richtig, wieder zu leben. Schließlich war er nicht grundlos gestorben, er hatte sich selbst getötet, um den Schmerzen der Trauer über den Tod seiner über alles geliebten Schwester zu entkommen, warum sollte er jetzt auf einmal leben wollen? Er hatte seufzend den Kopf geschüttelt, bis er merkte, dass jemand in seiner Abwesenheit im Anwesen war. Er hatte die Tafel an der Wand überprüft und kam zu dem Schluss, dass sein Sohn hier gewesen sein musste. Daraufhin hatte er gelächelt und war zu dem großen Fenster in der Bibliothek gegangen, von dem aus man einen guten Blick über den gesamten Wald hatte - seitdem hatte er sich nicht vom Fleck gerührt.
Er dachte nach über die Welt, über sein Leben und über das, welches sein Sohn vielleicht führte. Wie lange ist es her, dass ich ihn das letzte Mal gesehen habe? , dachte er erneut. Das letzte Mal sah ich ihn, als ich ihn aussetzte, weil er ein Halbdämonenkind ist. Hm. Das ist schon sehr lange her...
Effith seufzte erneut und betrachtete die ausgerollte Weltkarte auf dem flachen Tisch in der Mitte des Saals. Es war eine Sonderausgabe mit allen ihm bekannten Ländern, auch jene außerhalb von Algelan und Chekurien. Sein Finger rutschte von Nether über Zeruan zu dem gefallenen Königreich Khar'drahan. Dann wanderte er in die Zerubienwüste und von dort aus auf die Schatteninsel, welcher sich kaum einer erinnerte - all jene, die es einst taten, hatten ihr Leben längst zurückgelassen. Schließlich blieb sein weiterwandernder Finger auf Kura'til stehen, genau auf seinem Anwesen.
"Ob ich ihn jemals zu Gesicht kriegen werde?" Er sah zu dem Raben, der ihn von einem Regal aus neugierig beobachtete. "Was meinst du?"
Der Rabe krächzte leise. Effith blickte überrascht auf. "Stimmt, das hatte ich glatt vergessen!"
Er ging strammen Schrittes zu der Wandtafel und löschte das Licht im Saal. Unter Nazuans Bild stand 'Falkenflucht'. Effith lächelte böse.

Der Regen hatte keines Wegs nachgelassen, er schien noch schlimmer zu sein als vorher. Nazuan schnitt eine Grimasse und trottete weiter die wässrigen Gassen der Stadt entlang. Als er aus einer Taverne Licht sah, ging er auf sie zu und trat dann ein. Die Leute drehten überrascht ihre Köpfe in seine Richtung.
"Gibt es heir irgendwo einen guten Schmied?", fragte er in den Raum.
"Ähm..." Ein junger Mann mit einem halbvollen Krug in seiner Hand erhob das Wort. "Gleich hier um die Ecke, aber der öffnet nur bei Sonnenschein, also am Tag."
Nazuan deutete eine Verbeugung an. "Ich danke Euch." Dann trottete er weiter.
Vor der beschriebenen Schmiede hielt er an, ließ sich zu Boden sinken und wartete auf den Tagesanbruch.

Er wurde von Vogelgezwitscher, Sonnenschein und einer genervten Männerstimme geweckt, die ihn und "das lausige Bettlerpack" beschimpfte, weil sie vor seiner Schmiede hausierten.
"Hm? Was ist...denn los...?", fragte er müde.
"Was hier los ist? Das kann ich dir sagen! Du liegst vor meinem Laden und vergraulst meine Kundschaft!", rief der Schmied aufgebracht.
"Bist du...ein Schmied?"
"Ja, was dagegen?!"
"Ich habe den Auftrag deines Lebens für dich."
Der Mann stuchzte. "Den Auftrag...meines Lebens?"
"Ja." Nazuan holte den Plan heraus. "Schmiede mir diese Schwerter hier."
"Nun...kannst du meine Dienste auch bezahlen?"
"Ich lasse dich am Leben. Belohnung genug?" Er sah ihn finster an, und der Mann nickte hastig.

Eine Woche später - Nazuan hatte die Zeit in Tavernen verbracht - stieg von der Schmiede schwarzer Rauch auf, was Nazuan veranlasste, sie aufzusuchen. Das Gebäude stand in Flammen, und er kämpfte sich mühevoll durch den Qualm, um schließlich den mittlerweile an Rauchvergiftung verstorbenen Schmied und seine fertiggestellten Waffen aufzufinden - der Plan schien nur noch ein Haufen Asche zu sein. Also barg er die Zwillingsklingen und marschierte wieder aus der Schmiede heraus. Seine Waffen waren fertig, was wollte er noch hier?

Ein Waldläufer von Kura'til betrachtete verwundert den Kadaver eines Fuchses, der genau in der Mitte gespalten war. Dann bemerkte er, zwischen zerstörter Vegetation, weitere tote Tiere, die allesamt gezweiteilt wurden. Er blickte in die Richtung, in die die Schneise des Todes führte, lief ihr nach - und rannte fast in einen jungen Shar'tigal mit blonden Haaren, einem schwarzen Hut und zwei an der Rückseite der Hüfte gekreuzten Klingen. Der Mann sah sich mit einem "Hm?" zu ihm um und musterte den Waldläufer mit seinen grünen Augen. Seine krallenförmige Narbe über seinem linken Auge schimmerte rötlich im Sonnenlicht.
In Sekundenschnelle wanderte seine linke Hand zu dem nächstgelegenen Schwertgriff, zog eine der runenverzierten Zwillingsklingen und stach dem Waldläufer geradewegs in seine Brust. Diesem stockte der Atem, er ächzte noch ein paar Mal, dann rutschte er von der glatten Klinge auf den Boden und zuckte dort noch mehrmals, bevor er sein Ende fand. Nazuan leckte die blutverschmierte Klinge ab, lächelte hinterhältig und ging dann weiter in nördliche Richtung.


Fortsetzung folgt...

Bliblablubb. (Dies ist ein frei erfundener Push. Sollte es Übereinstimmungen mit realen Personen und/oder Handlungen geben, bitten wir vielmals um Entschuldigung und möchten ausdrücklich mitteilen, dass dies ungewollt geschehen ist. Vielen Dank.)

Huh, was'n nu' los? Ist Doppelposting dank Titeländerung nun nichtmehr möglich? :O
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Alt 13.01.2012, 21:59   #14
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge - Erwachen

Teil 8:

In einem Anwesen, unweit von S'il Tha'har entfernt, hatte ein junger Mann mit einem schwarzen Hut das Haupttor geöffnet und war von einem älteren Herrn erwartet worden. Die beiden Shar'tigal - denn um solche handelte es sich - plauderten noch ein wenig und erzählten sich gegenseitig von ihren Leben, sodass sie alsbald die Ähnlichkeit in Selbigen bemerkten. Sie beide waren Mörder, die in der Verbrecherwelt als Legendär betrachtet wurden. Sie beide waren die größten Schrecken aller Zeiten. Dies war der Tag, an dem der Rabe und der Albtraum aufeinandertrafen - auch wenn sich letzterer seines zukünftigen Namens nicht bewusst war.
Nazuan und Raveneauren verstanden sich vom ersten Augenblick an großartig, und so wuchs in Bloodclaw der Stolz heran, Raven als Vater gehabt zu haben. Nachdem dieser Nazuans neue Waffen begutachtet hatte, sagte er erstaunt: "Ich bin überrascht, was aus dem kleinen Jungen, den ich zuletzt sah, geworden ist. Diese Waffen... sie sind Göttlichen Ursprungs..."
"Göttlichen? Der, bei dem ich es gefunden habe, war nur ein jämmerlicher Mensch, kein Gott!"
"Hm? Nur, weil der vorherige Besitzer ein Sterblicher war, heißt das nicht, dass der Schöpfer dieser Waffe kein Gott gewesen sein kann. Ich bin mir sogar sicher, dass diese Waffen von Talos selbst geschmiedet wurden."
"Woher kennst du Talos?"
"Och... eine seiner Schöpfungen, Necriel, schenkte mir einst große Macht. Jedoch war ich auch ohne diese schon stark genug, um einer der Großen zu werden."
Nazuan nickte verstehend. "Dann hoffe ich, dass dieser Necriel sie nicht zurückhaben will!" Er lachte.
Effith sah ihn mit müden Augen an. "Hm? Wieso sollte er das tun? Er hat genügend Macht, er braucht meine nicht."
"Natürlich nicht." Nazuan lächelte. "Wozu braucht ein Gott schon Macht, wenn nicht, um die Sterblichen zu beschenken?"
Und Nazuan und Raveneauren unterhielten sich, stundenlang, bis es späte Nacht wurde und sie sich zu Bett begaben - Effith hatte eines für ihn hergerichtet. Während er nachdachte, fiel Nazuan auf, dass er Raven jetzt schon lieb gewonnen hatte.

In einem der letzten verbliebenen Siedlungen in den Verbotenen Landen - von Orcs bewohnt - standen zwei Krieger auf einem der Wachtürme und glaubten ihren Augen kaum, als sie eine dichte Sandwolke auf sich zufliegen sahen.
"Was bei Mag'thagresh ist DAS?!", rief einer der beiden aus.
"Ich weiß es nicht", antwortete der andere. "Aber das sieht nicht gut aus, verdammt!"
Er lief zu einer großen Alarmglocke und läutete sie, so gut er konnte. Dann wurde alles um ihn herum sandig und verschwommen, als der Sandsturm ihn in seinen Fängen hatte.
Die Sandwolke kam, durchquerte das Dorf und zog weiter - alles Leben war aus dem Dorf gewichen. Ausgelaugte Knochengerippe mit trockener Kleidung lagen dort, wo eben noch Orcs standen, die Brunnen und Seen waren ausgetrocknet und alle Pflanzen verwelkt.
Doch die Wolke zog unbehelligt weiter.

Einige Tage später zog Nazuan weiter. Er versprach seinem Vater, ihn irgendwann mal wieder zu besuchen, aber jetzt wollte er ersteinmal herausfinden, was sich in seiner Abwesenheit sonst noch verändert hatte. Also wanderte er seelenruhig durch Nar'ess'is' Straßen und hielt nach neuen Steckbriefen Ausschau.
Ob ich noch gesucht werde?, fragte er sich. Wie lange war ich eigentlich tot?
Dann entdeckte er ein Fahndungsplakat der Sonnenwache, auf dem ein junger Mann zu sehen war. Laut dem Steckbrief hieß er Fafrir und hatte ein Kopfgeld von fünfhundert Goldmünzen. Beachtlich für jemanden, von dem ich noch nie etwas gehört habe.
Er ging weiter, bis er - neben weiteren Steckbriefen Fafrirs - einige andere Fahndungen entdeckte. Als er genauer hinsah, bemerkte er jedoch, dass es sich nur um Taschendiebe, Wegelagerer, Assassinen und andere Kleinkriminelle handelte. Also nichts besonderes. Bis auf... Er blieb vor einem Steckbrief stehen, der eine Silhuette mit einem Fragezeichen in der Mitte zeigte - das Standardbild für Unbekannte. Der Name war Rabentod, fünfundzwanzigtausend Goldmünzen Kopfgeld. Bei weiteren Bemerkungen stand: "Ich werde Raven übertreffen und töten, wenn er noch lebt!"
Nazuans Blick verdüsterte sich zu einem dunklen Lächeln. Wenn du es wagen solltest, meinem Vater etwas anzutun, wirst du langsam und qualvoll dein Ende erleiden, Rabentod.
Dann ging er weiter und stellte erstaunt fest, dass seine Fahndungsbilder abgehangen wurden. Klar... schließlich wurde ich in aller Öffentlichkeit hingerichtet...

Ein Schwarm Skarabäen flog auf das Dach des Sonnenpalastes von Nar'ess'is zu. Dort angekommen, sammelten sich die Käfer und formten eine Gestalt, die sich schließlich manifestierte, bis nichts mehr von den Skarabäen zu sehen war. Der Mann war großgewachsen, schien einen grauschwarzen Chitinpanzer zu haben - der sich formmäßig jedoch einem menschlichen Körper anpasste -, und hinter einem ebenfalls durch Chitin geschützten Gesicht drangen zwei rote Augen hindurch. Seine Arme schienen so etwas wie Wurzeln oder Tentakel zu haben, die sich um seinen Unterarm bishin zu seiner Hand wanden. An manchen, nicht geschützten Stellen seines Körpers waren braune Stofffetzen zu sehen. Die Echsenartigen Füße machten mehrere Schritte auf den Rand des Daches zu, bis die Gestalt schließlich nach unten sprang, und sauber auf zwei Beinen landete.
Ska'tesh sah auf. "Na'kess... Ich finde dich..."

Währenddessen beschloss Nazuan, sich mittels Magie goldene Haare wachsen zu lassen - das matte blond gefiel ihm nicht so. Ich glaube, ich sollte der Welt klar machen, dass ich noch immer eine ernstzunehmende Bedrohung bin...
Er sprang mühelos auf das nahe Dach, rückte seinen Hut zurecht und zog seine Schwerter. Dann huschte er wie ein materieloser Schatten über die Dächer hinweg und tötete jeden Bürger, den er sehen konnte. Mit ihrem Blut schrieb er seinen Namen in der Alten Sprache: Die drei vertikal-parallelen Linien, die seiner Narbe ähnelten. So... nun sollte eigentlich jeder Dummkopf in der Lage sein, mich zu erkennen.

Mitten im Flug wurde er jedoch von einer großen hageren Gestalt abgefangen - sie schien einen schwarzgrauen Chitinpanzer zu tragen und trug zusätzlich braune Stofffetzen. Als beide auf einem der Dächer landeten, blickten ihn die roten Augen an. Sie schienen ihn gründlich zu mustern, dann verneigte sich die Kreatur.
"Ich grüße dich, Krieger der Nacht. Ich bin Ska'tesh, König des gefallenen Königreiches Khar'drahan. Mir wurde gesagt, ich solle nach einem Mann mit gold'nen Haaren, einem schwarzen Hut und zwei teuflischen Klingen suchen - und genau das trifft auf Euch zu. Ihr müsst...Na'kess sein, richtig?"
Nazuan stuchzte. "Na'kess? Wer, ich? Nein, da irrt Ihr Euch. Der Name sagt mir nichts. Wie kommt Ihr darauf?"
"Ihr seid nicht...? Ach, egal. Ein Wahrsager hat mir den Erlöser meines Volkes prophezeit, und Ihr habt alles, was er haben soll."
"Hm? Nun, ich habe mal gegen einen Wanderer verloren, der schier unbezwingbar schien. Ich trage dies alles hier nur, um ihm die Ehre zu erweisen. Schließlich hat er mcih in einem fairen Duell besiegt."
"Wie dem auch sei. Jedenfalls... Mein Volk ist verdorben. Es betet immer wieder dunkle Götter an, die sie verderben und die Macht an sich reißen wollen. Es ist nicht so, dass ich ein schlechter König wäre. Mein Volk denkt nur, sie müssten die Alten Götter anbeten, damit sie in das Ewige Licht treten können. Jedoch sind die Alten Gottheiten genau das Gegenteil davon. Sie sind böse und manipulativ, und sie ziehen alle Bürger des Reiches in ihren Bann. Und da ich als König der einzige verbleibende Gegner für die Götter bin, hetzen sie das Volk gegen mich auf. Nun, es ist nicht so, dass das komplette Volk böse ist. Ich denke, es beinhaltet nur Unruhestifter, die immer wieder diese alten Kulte ausgraben und erwecken."
"Und du willst, dass ich dir dabei helfe, die Unruhestifter ausfindigzumachen und zu beseitigen, damit dein Volk in Frieden leben kann, König Ska'tesh?", vergewisserte sich Nazuan.
"Ja. Wisst Ihr... wir könnten doch einen Friedensbund eingehen, und als ewige Verbündete agieren. Was haltet Ihr davon?"
"Hm..." Nazuan dachte nach. "Ihr kennt nochnichtmal meinen Namen und wollt Euch mit mir verbünden. Ihr scheint wirklich verzweifelt zu sein..."
"Aber ja doch... Mein Volk muss unter den bösen Drahtziehern leiden!"
"Übrigens... ich bin Nazuan. Freut mich."
Ska'tesh reichte Nazuan die Hand. "Dann ist es also beschlossen, ja?"
"Ja", bestätigte Nazuan nickend. "Auf unsere Freundschaft, Ska'tesh."
"Ach, übrigens...", bemerkte der König. "Ich sehe, du hast in der Alten Sprache Blutkralle geschrieben, was im Nachhinein betrachtet dein Name ist. Kann ich also davon ausgehen, dass du der Alten Sprache mächtig bist?"
"Naja, teilweise, weißt du..." Nazuan zuckte mit den Schultern. "Kleinigkeiten wie mein Name gehen wohl noch, und ein paar einzelne Wörter, aber ansonsten..."
"Gut. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich dich die Alte Sprache lehren. Nun... da du stark zu sein scheinst, lerne hier dein erstes Wort in meiner Lehre: 'kess. Diese Anrede ist die höchstrespektvollste Stufe, die man sich vorstellen kann. Wörtlich bedeutet sie etwa Großmächtiger, und wird einfach an den Namen angehängt. Bei den Titeln in der Alten Sprache muss dazugesagt werden, dass Namen nach der ersten Silbe abgekürzt werden können, zn Platz zu sparen. Ich bin also entweder Ska'tesh'kess oder einfach nur Ska'kess. Hast du es verstanden?"
"Ja, Ska'kess. Natürlich." Nazuan grinste.
"Gut... Nazuan'kess."


Fortsetzung folgt...
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Alt 15.01.2012, 07:37   #15
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge

*trinkt schnell die Suppe aus und macht sich wieder an die Arbeit*


Jaha wieder sehr schön wie immer halt :)

Freu mich schon auf die nächsten Kapitel
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Alt 15.01.2012, 09:59   #16
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge - Erwachen

Teil 9:

Nachdem mehr als eine Woche vergangen war, beherrschte Nazuan die Alte Sprache fast perfekt. Er begann langsam, einzelne Wörter in seinen Alltag einzubauen, zu Beispiel schrieb er mit dem Blut nun nicht einfach nur Nazuan, sondern er zeichnete noch einen horizontalen Strich mitten durch die anderen drei vertikalen; jetzt schrieb er also Nazuan'kess. Allerdings ließ er sich lediglich von Ska'tesh sagen, wo sein Reich lag - er hatte keine Lust dazu, es jetzt schon aufzusuchen.
Dann, einige weitere Tage später, tötete er einen Banditen, der einen Zettel bei sich trug.
ich habe Des Rabens Versteck gefunden
sammelt euch am dritten Tag der kommenden Woche um den Marktplatz
wir werden den Raben vernichten!
-Rabentod

Nazuan knurrte wütend und zerknickte dabei die Botschaft. Wenn es etwas gibt, das ich gar nicht ausstehen kann..., dachte er, ...dann ist es eine Gruppe von Kleinkriminellen, die meine Familie angreifen!
Er ließ den Zettel los und verschwand in den Schatten der Häuser.
Einige Bürger hätten kurz darauf schwören können, einen huschenden Schatten durch die Stadt jagen sehen.

"Ich habe Nazuan endlich getroffen. Ach, er ist so groß geworden... Ich bin froh, dass ich ihn noch einmal sehen konnte, bevor ich sterbe."
"Also nimmst du mein Angebot an, Effith?"
"Ja. Erlöse mich von meinem Leid." Raveneauren richtete sich auf, streckte Arme weit von sich weg und schloss die Augen.
Währenddessen zog Talos den kurzen Stab an seinem Gürtel, aus dem zwei breite Klingen auftauchten. Effith öffnete kurz ein Auge. "Dieser Lebensabschnitt war der schönste in meinem ganzen Leben. Schließlich habe ich sowohl meinen Sohn, als auch Craîl zu Gesicht bekommen, hm?" Er schloss das Auge wieder.
Dann schenkte der Schöpfer ihm den Seelenfrieden.

Als Nazuan auf dem Marktplatz ankam, war dieser nicht gerade von Menschen überfüllt. Komisch... laut diesem Zettel sollten sie sich doch heute hier treffen... Er ging auf einen der Händler zu.
"Entschuldigt bitte, aber... war hier heute eine Gruppe von Männern?"
Der Händler sah ihn an. "Ja, vorhin, aber die sind schon längst weg. Die wollten zu irgendeinem Anwesen, glaube ich..."
"Danke sehr!" Nazuan verschwand wieder, auf dem Weg zu Raven.
Doch als er beim Anwesen ankam, war die Tür aufgebrochen. Also schlich er sich hinein, darauf bedacht, vorerst nicht entdeckt zu werden. Die Männer, die im Eingangssaal waren, schienen irgendetwas zu suchen. Nazuan zuckte mit den Schultern und huschte zu Ravens Gemächern.
Dort fand er ihn auch - jedoch blutüberströmt, zwei tiefe Schwertwunden in seiner Brust. Und Nazuan wurde wütend, als er sein Blut sah... Seine Gedanken schwirrten wild umher...
Blut... Vater ist tot... Blut... Blut... Nein! Das kann doch nicht wahr sein! ... Blut... Blut... Blut... Dafür werden sie büßen... Blut... Blut... Blut... Blut... Wie kann Rabentod es wagen! An Nazuans von Haaren verdecktem Gesicht kullerten kleine Tränen herunter. ...Blut... Blut... Blut... Blut... Blut... TÖTE SIE ALLE!
Nazuan sah auf. In ihm brodelten Zorn, abgrundtiefer Hass und das Verlangen nach Vergeltung. Blitzschnell zog er die Zwillingsklingen und raste als tödlicher Schatten durch das Anwesen. Jeden, den er bemerkte, ließ er einen qualvollen Tod erleiden. Bis er Rabentod fand...
"Was? Wer bist du?! Was machst du hier?!" Rabentod sah ihn böse an.
Nazuans Blick hingegen war eiskalt und gnadenlos, ja, fast wahnsinnig. "Ich bin dein schlimmster Albtraum, Rabentod! Dafür, dass du meinen Vater getötet hast, wirst du leiden!"
Noch ehe der Mörder eine Erwiderung ausgesprochen hatte, stand Nazuan bereits dicht hinter ihm, schnitt ihm mit dem Messer eine Ader durch - eine, die dafür sorgte, dass er nicht ohnmächtig, aber langsam und schmerzvoll verbluten würde - und tötete seine Leibwache, die offenbar die ganze Zeit dabei war, aber von niemandem bemerkt wurde.
Rabentod keuchte und entschloss, sich mit seinem Dolch zu erstechen.
Nazuan hingegen betrachtete gebannt das Blut auf seinen Schwertern. Er leckte es vorsichtig ab und fühlte sich wieder berauscht. Jedoch reichte es ihm nicht... nein, nicht alles Blut der im Haus Anwesenden zusammen würde seinen Durst stillen können...
Er zerschlug ein nahes Fenster und sprang hinaus. In seinem Kopf schrie eine Stimme, er solle töten, um an Blut heran zu kommen. Und Nazuan war schon immer jemand, der seinen inneren Stimmen gehorchte.
Und damit hatte die Blutjagd begonnen...


Ende von 'Erwachen' - Fortsetzung folgt...

Wer kommentiert, bekommt bei der nächsten Sklavenfütterung zwei Teller Suppe.
WoWkid ist offline  
Alt 15.01.2012, 11:03   #17
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge

*verweist auf seinen alten post*
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Alt 16.01.2012, 16:43   #18
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge - Blutjagd

Teil 1:

Seher Razzrogh war ein alter, weiser Ork, der in der Hauptstadt jenen Volkes, Ranzim, lebte. Er wurde von dem Oberhäuptling sehr geschätzt, weil er Visionen hatte. Er war es zum Beispiel, der dem orkischen Anführer erzählt hatte, wie sie in einer Territorialschlacht die Menschen besiegen konnten, wodurch sie die Hohe Ebene für sich hatten beanspruchen können. Er hatte dem Orkreich schon oft seine Dienste erweisen können, aber dieses Mal war es nicht die Version einer großen Schlacht - sondern eines sinnlosen Gemetzels, aus dem kein einziger Ork aus Ranzim lebend herauskommen würde. Also hatte er am Morgen dem Oberhäuptling von seinen Träumen berichtet, von dem blutigen Schrecken, der bald ganz Rairikanien in Angst und Schrecken versetzen sollte. Direkt danach war er losgezogen, um sich in den Bergen vor dem Tod zu verstecken. Doch auf den Weg dorthin hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden. Wie ein Kaninchen, das sich des Wolfes hinter sich bewusst ist, und dieser ebenfalls neugierig betrachtet, wie das Kaninchen ob seiner Anwesenheit reagiert. Der Seher sah sich oft um, doch konnte er nie mehr als Schemen am Rande seines Blickfeldes sehen. Als er nach einer Weile den Kopf wieder nach vorne richtete, starrte er direkt in die besessenen Augen eines Shar'tigals, dessen goldenes Haar vom Blut rotgefärbt war - wie auch seine Hände, seine Lippen, und einige andere Körperstellen. Razzrogh wollte gerade den Mund öffnen, um ihm seine Unschuldigkeit zu bestätigen, als es schon zu spät war. Er nahm gerade noch war, wie innerhalb des Bruchteils einer Sekunde die Hände auf den Zwillingsklingen lagen, diese mit einer schwingenden Bewegung gezogen wurden und ihn enthaupteten.

Minuten später war ganz Ranzim leichenübersäht. Die meisten von ihnen waren gespalten, enthauptet oder vollkommen zerfetzt worden - und manche von ihnen schienen keinen einzigen Tropfen Blut mehr in ihren Adern zu haben. Auf dem Dach des höchsten Gebäudes tauchte eine von der untergehenden Sonne hinterleuchtete Silhuette auf, die lauthals und völlig wahnsinnig lachte. Die Zwillingsklingen lagen ihr locker in der Hand.
Unheimlicherweise sahen Großmächte wie Zerubien, Encalyptos, Reonio, Sturmwacht, Kura'til und ähnliche Reiche fast genauso aus. Es schien, als sein ganz Rairikanien verraten worden und mehr als die Hälfte der gesamten Bevölkerung vernichtet worden - eine Katastrophe von unvergleichlichen Ausmaßen!

Derweil in Kâra'drahl hatten sich die Götter zurückgezogen. Sie hatten mittlerweile begriffen, dass etwas Finsteres die Schöpfung zu vernichten drohte.
"Macht Euch keine unnötigen Sorgen", hallte Talos' Stimme durch die Flure. "Wenn es sein muss, werde ich mich persönlich darum kümmern!"
Doch das beruhigte die Götter nicht wirklich. Sie hatten mehr als offensichtlich Angst um ihr Wohlergehen.

Jeder Gott war in die für ihn bestimmte Kammer gegangen - Feuer zu Feuer, Wasser zu Wasser - und Tod zu Tod. Rathmas Sorgen waren nicht so groß wie die der anderen, schließlich war er der Gott der Angst. Wer würde es schon wagen, ihm etwas anzutun? Sie alle erzitterten viel zu sehr vor ihm. Also schwebte er nachdenklich im schwarzen Saal hin und her, während sein Blick immer wieder auf Daeda no Kâra fiel.
"Hallo, Rathma."
Erschrocken drehte der Totengott sich um - doch er konnte niemanden sehen.
"Lang', lang' ist's her, hm?"
Er beobachtete noch eindringlicher seine Umgebung, bis er schließlich ein Paar Augen fand, dass sicher kein Teil des Schattens war. "Was willst du?", zischte er mit der Stimme von tausenden verlorenen Seelen.
"Oh, nichts besonderes. Ich... experimentiere gerade nur ein wenig..."
"So? Und was hat das mit mir zu tun?"
"Eine ganze Menge... ehemaliger Meister..."
Rathma hielt inne. "Wer...? Nazuan...? Bist du das?"
Ein leises Lachen erfüllte den Raum. "Intelligent wie immer."
Der Gott kniff die Augen wütend zusammen - wenn er welche gehabt hätte - und schwebte dann vorsichtig zum Podest. Dort angekommen, glitten seine Finger zu der schwebenden schwarzen Klinge und er zog das Schwert.
Fast im selben Augenblick erfüllte das fast lautlose Geräusch von zwei schwerelosen Klingen den Raum, der diesem eine hallende Wirkung verlieh. Rathma merkte, dass er eines der Schwerter dort hatte, wo bei Nicht-Göttern die Kehle gewesen sein müsste. Er kicherte belustigt. "Törichter Shar'tigal. Du kannst mich nicht töten. Ich bin ein Gott. Götter sind unsterblich."
"Hm", brachte Nazuan mit einem bösen Lächeln heraus. "Dann sollte dir ja ohne weiteres Nachdenken klar sein, was mein Experiment ist. Du kannst dich glücklich schätzen, Rathma. Du wirst mein Versuchskaninchen sein. Mein erstes göttliches Opfer."
Der Totengott lachte höhnisch, als die Klinge widerstandslos durch seine Essenz fuhr, ohne den geringsten Schaden anzurichten. "Ich sagte doch bereits: Götter sind unsterblich."
Nazuans Lächeln erlosch, als er kurz nachzudenken schien. Dann wurde sein Lächeln noch größer als vorher. "'frage mich, wie Götterblut schmeckt. Bestimmt lecker!" Er legte sich durstig mit der Zunge über die Lippe, bevor er die Augen schloss und sich konzentrierte.
Rathma sah neugierig zu, wie sein ehemaliger Wächter einfach nur da stand und sich nicht regte. Dann wurde es ihm langweilig und er holte mit Daeda aus. Kurz bevor die Klinge Nazuan jedoch erreichte, ertönte ein Klirren von Metall auf Metall, als die andere Zwillingsklinge parierte. Gleichzeitig begannen die Schwerter rot zu leuchten - genau wie Nazuans Augen - und dann wiederholte Bloodclaw seinen misslungenen Schlag.
Rathma, der ihn ignorierte, wollte nochmal ausholen, aber dann bohrte sich die Albtraumklinge tief in seinen Leib.
"Argh..." Er keuchte. Was... ist das? Wieso... kann er mich... treffen?! Unbeschreiblicher Schmerz durchfuhr seinen Körper, schlimmer als alles, was er je hatte ertragen müssen. Dann ließ er Daeda zu Boden fallen, und brach zusammen. Sein ganzer Leib zitterte vor Schmerz, und er musste mit ansehen, wie er langsam, aber sicher, zu Staub zerfiel. Er blickte hilfesuchend zu Nazuan - und erntete ein triumphierendes Lächeln, das vor Boshaftigkeit glühte. Dann starb der Totengott, als erste göttliche Kreatur von vielen, die dem Albtraum zu Opfer fallen sollten...

Nazuan ärgerte sich ein wenig. Natürlich, er hatte einen Weg gefunden, Götter zu töten, und seinen Todesfeldzug so noch schlimmer zu machen, aber Rathma war zu Asche zerfallen. Das löschte seinen Blutdurst auf keinste Weise. Und so ging er gemütlich durch die Flure von Kâra'drahl, auf der Suche nach den Göttern. Als erstes entdeckte er die Gemächer von Edin und Thyrr. Jedoch war zweiterer offenbar gerade unterwegs, und so tötete er lediglich Edin, der nicht zu Asche zerfiel - und so bekam er erneut die Gelegenheit, seinen Durst zu stillen.
Außerdem tötete er noch Nio, Octo und einige Diener. Den Feuergott konnte er nicht auslöschen, doch er schaffte es, ihn vernichtend zu schlagen.
Dann bemerkte er eine gigantische Tür, größer als jede, die er zuvor gesehen hatte. Nach mehreren wütenden Angriffen schaffte er es schließlich, einen kleinen Riss hinein zu bohren - groß genug, damit er durchpasste. Dahinter war jedoch kein Gott, wie er vermutet hatte. Nein, es war eine große dunkle Kammer, in dessen Zentrum ein großes silbernes Wasserbecken stand. Zumindest schien die Flüssigkeit einen silbrigen Farbton zu haben. Als er hineinblickte, spiegelte sich sein blutüberströmtes Gesicht in dem Wellenlosen Becken. Dann jedoch veränderte sich das Bild, das das Becken spiegelte. Es verwandelte sich in einen ruhigen Wald, in dem rote Blumen wuchsen und in dem die Ruhe selbst zu wohnen schien.
"Interessant, nicht?" Nazuan sah zu der riesigen Gestalt, die nun im Eingang der Tür stand.
"Du bist...", brachte er hervor.
"Talos. Ja. Um auf das Becken zurückzukommen... Das ist der Teich der Wünsche. Er zeigt dir den Ort, an den du gerade denkst." Nachdem er kurz zögerte, fügte er hinzu: "Er eignet sich auch gut zur Personenüberwachung..."
Nazuan kniff die Augen zusammen. "Heißt das... Du hast mich mein ganzes Leben lang beobachtet?"
"Wo denkst du hin, nein! Meinst du, du bist der einzige, der sehenswert wäre? Ich beobachte alles und jeden, von dem ich weiß, dass er etwas besonderes tun wird."
"Und... woher weißt du das?"
Talos lachte. "Siehst du die Tür dort?" Er deutete mit seinem gigantischen Finger zu einer Tür gegenüber dem Eingangsportal, die Nazuan noch gar nicht bemerkt hatte. "Das ist der Raum des Schicksals. Darin..." Er machte eine weitere theatralische Pause. "Sind die Schriften gelagert, die ich einst schrieb. Die Schriften des Schicksals. Jedes noch so geringe Leben hat ein von mir vorbestimmtes Schicksal, und darin, in diesem Raum, steht es. Die Alten Götter und ich sorgen dafür, dass sich die Schicksäler erfüllen. Und deshalb weiß ich, wann wo etwas geschiet. Und ich kann es mit dem Teich beobachten."
Nazuan legte misstrauisch den Kopf schief. "Und warum erzählst du mir das?"
"Damit du begreifst, dass du mich mit nichts überraschen kannst. Ich weiß absolut alles über dich und über alles lebende, das existiert. Und..." Auf einmal veränderte sich das Bild im Teich, es zeigte ein dunkles Gebilde aus unbekanntem Metall, in dem mehrere Kerkertüren eingelassen waren. Inmitten dieser Vision stand eine dunkle Gestalt, in einer graubraunen Lederrüstung, mit blauem Umhang und Kapuze. Sie trat auf das Bild zu, bis sich das Wasser an dieser Stelle auf magische Weise erhob, eine Gestalt formte, und schließlich der Mann aus der Vision erschien und neben Nazuan trat. "... um Zeit zu schinden. Nun, Nazuan... Darf ich dich mit Schlüsselmeister Tel'Marat bekannt machen, dem Wächter der Kerker von Idran'kess?"


Fortsetzung folgt...
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Alt 18.01.2012, 18:58   #19
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge - Blutjagd

Teil 2:

Lange Zeit schien zu vergehen, während in einem kleinen, ansonsten unbedeutendem Dorf die Leichen verbrannt wurden. Irgendetwas - oder irgendjemand - schien unzählige Leben auf dem Gewissen zu haben. Dies konnte kein normaler Sterblicher sein, dachten sich die Bürger, wenn auch mit anderem Wortlaut. Sie spürten, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging, dass etwas... falsch war. Etwas, das nicht so ist, wie es sein sollte. Ein schrecklicher Fehler von katastrohalen Ausmaßen.
Am langsam dunkler werdendem Himmel leuchteten zwei gigantische goldene Punkte, die die Form von schmalen Augen hatten. Kurz, nachdem sie von einigen Bewohnern bemerkt wurden, dröhnte eine donnernde Stimme in ihren Köpfen, von der niemand hätte sagen können, woher sie kam.
"Ein Fehler ist aufgetreten, etwas, das nie hätte geschehen dürfen. Ich habe mich verschätzt. Es tut mir leid, dass es soweit kommen musste. Nazuan Bloodclaw Raveneauren von Haus Rabenblut ist dem Wahnsinn erlegen und hat es gewagt, mehr als zwei Drittel der Sterblichen Völker und die Hälfte der neuen Götter zu vernichten. So etwas darf nie wieder geschehen."
Schrecken füllte sich in die Seele der Sterblichen, als sie diese Worte vernahmen - doch die Stimme sprach weiter.
"Wenn es so weitergeht, wie bisher, wird es Nachahmer geben, Verehrer Nazuans, die es ihm gleichtun wollen und ebenfalls erlernen könnten, wie man Götter tötet. Diese Gefahr werde ich vorbeugen. Ich werde Euer Aller Gedächtnis an diese Ereignisse auslöschen, und Nazuans Name wird von sämtlichen Schriften, aus sämtlichen Erinnerungen, und von Akteneinträgen entfernt - zurück bleibt lediglich eine Gedächtnislücke, die Euch verwundern und vielleicht beunruhigen wird. Aber sorgt Euch nicht. Ich weiß, was ich tue."
Während einige Zauberer versuchten, den Ursprung der Stimme zu finden, ihn daran zu hindern, ihr Gedächtnis zu verändern, oder ihn gar töten wollten, drang nun ein leises Wispern in die Ohren der Völker. Es sprach eine alte, längst vergessene Sprache der Magie, und die wenigen dieser Sprache Begabten hätten Worte von Reinigung, Vergessen, Unterbewusstsein, Katastrophe und Blut gehört, aber dann entfaltete der Zauber seine Wirkung und die Geschehenisse und Nazuan wurden vergessen...

SCHMERZ! Das war alles, was Nazuan spürte, als sich das brennende Eisen in sein Fleisch brannte. Zurück blieben der Abdruck des gehörnten Totenschädels auf seiner Brust und die verschlungenen Pfeile und Verästelungen auf seinem linken Arm. Beide Tättoovierungen glühten noch schmerzhaft rötlich, und wichen dann einem kühleren Orange bishin einem stillen Schwarz. Die Verästelung auf seinem Arm schien im Schein der Fackeln leicht bläulich zu schimmern, aber das konnte auch eine optische Täuschung sein.
Er drehte wütend seinen Kopf zu Tel'Marat, der ihn jedoch nur kalt ansah.
"Was erwartest du von göttlichen Kerkern? Federbetten? Seidenschlafroben?" Der Aufseher lachte bitter. "Dies ist kein Palast, Blutkralle. Dies sind Kerker. Kennst du das Wort?"
Nazuan ging nicht auf die rhetorische Frage ein. Wenn er nicht die eisenähnlichen Fesseln um die Handgelenke gehabt hätte, würde er dem Mann an die Gurgel gehen. Dieser Umstand jedoch rettete ihm das Leben, da Tel weit mächtiger war, als es schien - und Nazuan war zudem geschwächt.
Dann führte der Schlüsselmeister ihn zu einer großen Türe, in die ein kleines, mit Klappe verhülltes Gitterfenster eingelassen war. Er öffnete sie und führte ihn in den Raum.
Die Halle war komplett mit Lava gefüllt und in der Mitte standen, auf einer steinernen Säule, zwei Metallstäbe, an denen lose Ketten herunterhingen. Tel führte ihn über eine herunterlassbare Brücke dorthin, band ihn erneut fest und hob dann sein Kinn hoch, damit er seine Augen sehen konnte.
"Warum lässt du mich nicht einfach frei?", fragte Nazuan wütend. "Was bringt es dir, mich hier festzuhalten?"
"Mir? Gar nichts. Aber ich tue es, weil Talos es mir befiehlt. Ich bin sein Kerkermeister, und ich bewache seine Gefangenen, komme was wolle."
"Ich bin in der Lage, Götter zu töten. Hast du keine Angst vor mir?"
"Nein."
Nazuan zögerte. "Warum heißen diese Kerker eigentlich Göttergefängnis? Es gehört schließlich dem Schöpfer und nicht den Göttern..."
"Das hat ja auch nichts damit zu tun. Weißt du, Nazuan... hier werden rebellische Götter festgehalten. Erkennst du jetzt endlich die Aussichtslosigkeit deiner Lage?" Er kniff forschend die Augen zusammen. "Ich bin auf die Gefangennahme von Göttern spezialisiert, und so stark du auch bist; du bist und bleibst ein gewöhnlicher Sterblicher."
"Dass ich ein gewöhnlicher Sterblicher bin, bezweifle ich. Aber dennoch... du hast Recht. WENN du Götter gefangen hälst, bin ich machtlos. Aber... ich sehe hier keine Götter. Woher also nimmst du die Erfahrung, hm?" Er sah ihn herausfordernd an.
"Es sind nun schon einige Tage vergangen, seit du hier bist, wie dir sicher aufgefallen ist. In dieser Zeit ist mehr passiert, als es scheint. Du und deine Taten wurden durch Magie vergessen, und einige verzweifelte Götter machten Ärger. Derzeit sind in den Kerkern von Idran'kess folgende Götter..." Er blickte, ein wenig nachdenklich, nach oben. "Kaneosis, der Feuergott; Thyrr, der Lichtgott; Der Namenlose; Und schließlich..." Er schien zu überlegen, ob er den Namen aussprechen sollte, dann entschied er sich dafür. "...Necriel, der Gefallene."
Necriel? Den Namen hatte Nazuan schon einmal gehört. Aber... Moment mal... wieso ist Necriel hier eingesperrt? Er hat doch nie etwas verbrochen? Er könnte es garnicht! "Wieso ist Necriel hier?"
Tel'Marats Mundwinkel zuckten. "Ich fürchte, du verwechselst da was. Nicht Necriel, der Erste ist hier. Sondern der Gefallene. Seine dunkle Seite. Warum die absolute Bösartigkeit hier ist, werde ich wohl kaum erklären müssen, oder?"
"Wozu... dienen diese... Symbole, die du mir aufgebrannt hast?"
"Hm?" Er blickte ihm neugierig in die Augen. "Der gehörnte Schädel auf deiner Brust..." Er deutete darauf. "...ist das Wappen der Kerker von Idran'kess. Und diese Ranken an deinem Arm..." Er hob eine Hand, die plötzlich im gleichen Blauton wie seine leuchtend-blauen Augen aufleuchtete. Auch die Ranken leuchteten nun blau, und ungeheurer Schmerz zuckte durch Nazuans Leib und ließ seine Augen tränen. "...helfen mir, meine Gefangenen zu kontrollieren. Jeder, der einmal hier war, trägt diese Male."

An'dur'al betrachtete neugierig die drei parallelen Linien mit der senkrechten in der Mitte, die er in die Erde gezeichnet hatte, als die böse tiefe Stimme erklang. Er versuchte sie zu entziffern. "Ähm...diese Linien... die äußeren sind doch die Runen für Zuan, der Kralle... und der mittlere ist Na - Blut. Was soll das heißen? Zuanna, Krallenblut? Nazuan, Blutkralle? Moment... Nazuan? Den Namen kenne ich doch... Ja, das ist doch mein Sponsor! Und dieser Strich... ist das nicht eine respektvolle Anrede? Ja! 'Großmächtiger'! Also Kess'Nazuan! Nein... Nazuan'kess heißt es! Hm... was ist das bloß für eine Sprache und woher kann ich sie? Achja, dieses komische Geflüster vorhin! Da kam 'Nazuan' vor!" An'dur'al lachte, als seine Erinnerung zurückkam.

In dem verlorenen Königreich betrachtete König Ska'tesh neugierig die Rune, die er offenbar an die Wand geschrieben hatte. Wer ist... Nazuan'kess? Dann weiteten sich seine Augen, als auch seine Erinnerung zurückkehrte.

Wenn auch Kineth sich hätte erinnern können, hätte er sich dafür verflucht, nicht der Alten Runensprache mächtig zu sein. Und so blieb er verzaubert, wie alle anderen Überlebenden ebenfalls.


Fortsetzung folgt...
WoWkid ist offline  
Alt 19.01.2012, 04:57   #20
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AW: Der Albtraum der ewigen Klinge

Jaaaaaaaaaaa


Spannend spannend spannend :)

Ich hoffe es geht bald weiter.

Meister ich verabschiede mich jetzt erstmal in meinen Urlaub (der mir Vertragsmäßig alle 100 Jahre zusteht) ;)
OnkelSeph ist offline  


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