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10.
Aus den Schatten tachte neben Beneathas plötzlich Bethor, der Kommandant der Schurken auf.
Seine Lederrüstung war nun vollends zerschlissen und hing ihm in Fetzen vom Körper. Die Anwesenden wechselten kurze, nicht zu deutende Blicke.
"Seht! Trolle!" rief er mit einer Armbewegung nach vorne.
Zu'tul und Giro'Ji hatten sich einen Weg zu Batos gebahnt und rangen kurz nach Atem.
Die Aufregung in den Augen der Trolle war nicht zu übersehen, und Batos ahnte böses.
"Hey Mann, seht ihr den grässlichen Koloss dort vorn?" fragte er aufgebracht, sein Hauptmann unterstützte ihn durch heftige Gestik.
Ohne den Kopf zu drehen, antwortete Batos: "Ja!"
"Das muss der Anführer der Geißel sein!", fiel ihm Beneathas ins Wort, was von Batos mit einem wütenden Blick quittiert wurde.
"Sie beschützen ihn, Mann, seht nur, wie die untoten Kreaturen des Lichkönigs diese Montrosität umschwirren!" sagte Zu'tul, "Sobald sie tot ist, werden wir ein leichtes Spiel haben!"
Batos wischte einige Blutflecken von seiner Plattenpanzerung. "Wie gehen wir vor?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, stampfte der Ork in den Schlamm,so dass die Umstehenden einem Schwall von stinkendem Dreck ausgesetzt waren.
"Zuerst müssen wir die Blutelfen herbeiholen, sie müssen uns unterstützen!"
"Wieso denn?", warf Zu'tul ein, "wir haben doch genug Orks und Verlassene!"
"Troll, sprach Batos betont langsam, "meine Kämpfer halten seit Anbeginn der Schlacht die Frontlinie aufrecht und Sylvanas' Verlassene helfen dabei, die Geißel zu vernichten! Genauso wie deine Brüder und Schwestern! Die Paladine von Silbermond haben jedoch die richtige Magie, um den Kreaturen die diese Montrosität beschützen, schnell genug zu Fall zu bringen!"
Zu'tul machte einen seltsamen Gesichtsausdruck, widersprach aber nicht.
Batos blickte ihn durchdringend an. Danach erhob er erneut seine Stimme und erklärte den Plan.
Windböen schlugen Beneathas ins Gesicht, als er mit seinem Trupp auf den Koloss zustürmte. Je näher sie ihrem Ziel kamen, umso stärker schien die Gegenwehr zu werden. Immer zahlreicher wurden die auf sie zufliegenden Magie-Angriffe, immer schwerer wurde es, sich zu nähern, ohne von rasenden Kreaturen getötet oder von Magie aus dem Leben gerissen zu werden.
Oft mussten die Verteidiger Tirisfals einen Umweg suchen, da an manchen Stellen die Leichen sich bereits wie eine Mauer türmten.
Aus der zweiten Gruppe, die einige Meter paralell zu ihnen lief, wurde gerade das Leben zweier Streiter mit einem Schattenblitz beendet.
Aber im Großen und Ganzen funktionierte der Plan. Um dem gegnerischen Magiern möglichst wenig Ziel zu geben, hatte sich die Armada der Angreifer in Gruppen aufgeteilt und stürmten gleichzeitig auf den Anführer der Geißel und seine Schergen zu.
Die Blutelfen in den Gruppen beschleunigten nun wie geplant ihre Schritte und attackierten unter der Führung von Theo Silberblatt die Geißel, während die restlichen Kämpfer der Horde langsamer wurden und abwarteten.
Die Blutelfen sollten nun möglichst schnell die Kreaturen der Geißel mit ihrem Exorzismus vernichten und die mit Schildzaubern gestärkten Paladine sollten die Angriffe der Gegner auf sich lenken.
Die verrottenden Kreaturen des Lichkönigs stürzten sich sofort auf die Angreifer von Silbermond.
Doch die Blutelfen machten ihren Namen Ehre und konterten die Angriffe der Geißel mit scheinbarer Leichtigkeit - Theo arbeitete sich wie eine Maschine durch die stinkenden Körper der Angreifer, nur seine lächelnde Miene verriet seine Gefühle. Er war froh, die Geißel für ihre Gräuseltaten bezahlen zu lassen.
Batos packte Beneathas am Arm.
"Untoter, du und deine Gruppe, ihr lauft in einem Bogen links vorbei und überrascht von hinten! Fallt in den Rücken!" , Batos Ton verriet, dass er keinen Widerspruch duldete.
Benathas nickte und riss sich
los. Er gab seinen Kämpfern ein Zeichen und lief
los.
Batos hoffte, dass der Untote mit seiner Gruppe rechtzeitig zur Stelle sein würden. Es würde bestimmt Zusammenstöße mit der Geißel geben, sie mussten sich gegen eine Übermacht durcharbeiten, um hinter den Standpunkt des Ziel zu kommen.
Batos klopfte einem Ork-Krieger neben sich auf die Brustplatte und riss seine Hand in die Höhe. Zu'tul und sein Begleiter spannten neue Pfeile in ihre Bögen.