Und schon geht es weiter, dieser Teil soll quasi nahtlos an den letzten anknüpfen.
„Du bist schliesslich auch nicht komplett wehrlos, wenn es um Magie geht.“
„Fang nicht schon wieder damit an Relak. Ich hab’s dir gefühlte 500 mal erklärt: Ich habe mich für ein Leben als Paladin entschieden. Ich kann und will mich jetzt nicht wieder umentscheiden." Relak verdrehte die Augen "Jaja mein Großer, ist ja gut ist ja gut, ich hab ja nichts gesagt. Also, was führt dich hierher, in diese raue und uwirtliche Landschaft?" fragte er feixend. Nun war es an Proto mit den Augen zu rollen. "Wir sind heute wieder witzig wie?" "Ach wie man's nimmt würde ich sagen. Schau dich mal um, allzu lang dauert's nicht mehr, bis die Lichtung hier aussieht wie die Gegend ums Dunkle Portal, wenn ich in dem Tempo weiter mache." Das Grinsen war bei diesen Worten nicht aus seinem Gesicht gewischen. Unter dem heransausenden Schwinger von Proto duckte er sich lachend weg.
"Irgendwann mein Freund, irgendwann..." drohte im Proto vaage, nicht ohne dabei selbst ein Grinsen nicht komplett unterdrücken zu können.
"Aber um deine Frage zu beantworten: Mein Auftauchen hier hat keinen besonderen Grund. In der Stadt sind meine Dienste derzeit nicht wirklich gefragt und ich hatte nichts zu tun. Da dachte ich, ich schau mal wie du den gestrigen Abend überstanden hat. Wie lang bist du eigentlich schon hier?" Relak machte ein verkniffenes Gesicht, als ob es ihn anstrengen würde sich zu erinnern und Proto fragte sich halb im Scherz, ob diese Grimasse vielleicht nicht gespielt war. "Also... Gute 2 Stunden werden es schons ein, denke ich. Die Zeit vergeht schnell, wenn man dermaßen in seine Arbeit vertieft ist. Was hast du denn bisher heut so getrieben? Gibts irgendwas neues aus der Stadt dass ich wissen sollte?" "Nicht wirklich eigentlich," begann Proto und berichtete seinem Freund was er so an Gerüchten und Neuigkeiten auf seinem Weg zu den Stadttoren aufgeschnappt hatte. Als er bei seiner Begegnung mit Hinâ angelangt war, wurden Relaks Augen groß und er verschluckte sich prompt an dem Stück Brot auf dem er gerade herumkaute, bedeutete seinem Freund aber danach mit einer Handbewegung weiter zu erzählen.
Als Proto am Ende ihres Gesprächs und damit bei seiner Verabredung mit Hinâ angekommen war, konnte Relak aber einfach nicht mehr an sich halten.
"Ok ok ok, warte. Du hast mir aber gerade nicht ernsthaft weismachen wollen, dass du ein Date mit einer Elfe hast oder?" "Nein, das habe ich nicht. Ich habe dir erzählt dass ich mit mit einer Elfe mit Namen Hinânel unterhalten habe und wir die Unterhaltung heute Abend im Gasthaus von Goldshire wieterführen wollen. Von einem Date war nie die Rede." Relak verzog das Gesicht. "Kein Date, natürlich. Als was würdest du dass denn bezeichnen?" Proto überlegte kurz; sollte er wirklich ein Date mit Hinâ haben? Er hatte nicht das Gefühl gehabt, dass Ihr Interesse für Ihn romantischer Natur war. Wobei man das bei Elfen nie genau wissen konnte, es war schwierig aus ihren Gesichtern Absichten und Gefühle zu lesen. Relak hatte Protos schweigen als Bestätigung für seine Vermutung verstanden.
"Ich glaubs nicht! Du hast wirklich ein Date mit einer Elfe. Respekt mein Freund, das können nur wenige Menschen von sich behaupten." Proto winkte ab. Er war andere Ansicht als sein Freund aber er wusste, dass eine Diskusion inzwischen sinnlos war. Er würde ja sehn, was der Abend bringen würde. Er nahm sich ein Stück Brot von dem Laib den Relak beschworen hatte und biess hinein. So saßen sie einige Minuten schweigend nebeneinander, jeder in seine eigenen Gedanken vertieft. Relak war derjenige, der das Schweigen brach. "So, genug ausgeruht. Wie wär's mit ein bisschen Nahkampftraining? Ich verlasse mich zwar lieber auf meine magischen Fähigkeiten, aber komplett einrosten möchte ich trotzdem nicht, Flexibilität hat noch nie geschadet." Während er sprach, entledigt er sich seiner Robe und darunter kamen ein hellblaues Hemd und eine dunkelblaue Hose, sowie schwarze Schaftstiefel zum Vorschein. Protos Kleidung wirkte daneben schäbig, was aber keinen der beiden störte. "Klar, warum nicht," willigte Proto ein. "Ich hatte zwar schon meinen Frühsport, aber ein bisschen Training kann nicht Schaden." sagte er, nahm, die Schwertscheide samt Schwert von seinem Gürtel und begab sich in Position.
...
"Sura?" flüsterte Hinâ wiederholt während sie sich beinahe lautlos durch den Wald pirschte. Die einzigen Geräusche die sie vernahm waren ihr flüstern, das Rascheln der Blätter in dem nun aufgekommen sanften Wind und inzwischen auch das Rauschen ihres Blutes in ihrem Kopf. Ansonsten war es totenstill um sie herum. Ein Umstand der sich nahtlos in die Liste der Dinge aufreihte, die sie im Moment nicht verstand, obwohl sie vermutete dass es mit dem Wesen zusammenhing, dass sie eben angegriffen hatte. So still waren die Tiere im Wald nur, wenn sich ein Jäger in unmittelbarer Nähe aufhielt. Das wiederrum würde aber bedeuten, dass dieses etwas sich immer noch in Hinâs Nähe befand. Hinâ lauschte angestrengt, konnte aber keine ungewöhnlichen Geräusche ausmachen. So schlich sie weiter mehr oder weniger ziellos durch den Wald in der Hoffnung eine Spur von Sura zu finden.
Nachdem einige weitere Minuten ereignislos verstrichen waren, nahm sie plötzlich einen Geruch wahr, der so gar nicht in den Wald passen wollte: Parfüme! "Wer besprüht sich denn für einen Aufenthalt im Wald mit Parfüme?" fragte sie sich verwirrt. Sie überlegte ob sie der Sache auf den Grund gehen sollte. Wäre sie nahe am Waldrand gewesen, wäre sie davon ausgegangen dass es sich um ein Päärchen der Menschen handelte, die ihrer Leidenschaft im Wald Luft machten. Aber sie befand sich hier nicht nahe am Waldrand, sie wusste nichtmal von einem Weg der auch nur ansatzweise in der Nähe wäre. Diese Möglichkeit fiel also weg... Sie entschied sich der Sache nachzugehen. Wenn sie jemandes Parfüme roch, konnte die dazugehörige Person nicht allzu weit entfernt sein.
Sie änderte also ihre Richtung und folge dem Geruch. Es dauerte nicht einmal eine Minute und sie hörte eine Stimme, die eindeutig zu einer Frau gehörte. Sie redete sehr schnell, so dass Hinâ sie nicht verstand. Sie näherte sich weiter der Quelle der Stimme und stand kurze Zeit später im Rücken einer... Blutelfe und eines Orcs, nur leidlich verdeckt von einem Strauch. Blitzschnell huschte sie hinter den nächsten Baumstamm. Jetzt wusste sie, dass es nicht an der Schnelligkeit gelegen hatte, mit der der Sprecherin die Worte über die Lippen kamen: Sie verstand nur einige wenige Brocken Orcisch, der Gemeinsprache der Horde. "Was bei Elune machen denn 2 Hordler im Wald von Elwynn?" fragte sie sich leise und spähte um den Baumstamm herum. Beide waren für den Kampf gerüstet, die Elfe in der für ihr Volk typischen leichten Lederrüstung, dazu hing ein Rapier an ihrer linken Seite und zusätzlich auch noch ein Kurzschwert auf Ihrem Rücken, dessen Griff über ihre Rechte Schulter hinausragte. Ausserdem hatte sie in eine Breite Schärpe um Ihren Bauch geschlungen, in der sich zumindest auf dem Rücken noch einige Wurfmesser befanden. Ihre gesamte Ausrüstung war in dunklen Farbe gehalten.
Der Orc hingegen hatte auf die typische schwere Rüstungsweise seines Volkes verzichtet: Er trug eine geschwärzte Lederrüstung, die an einigen Stellen mit ebenso geschwärtzen Metallplatten verstärkt worden war. Darunter schimmerte ein Kettenhemd hervor, das auf einem wattierten Überwurf lag, der dafür sorgen sollte dass das Metal des Kettengeflechts nicht auf der Haut scheuerte und ausserdem ungewollten Lärm durch das Kettenhemd verhinderte. Er hatte einen überlanges Zweihandschwert auf seinen Rücken geschnallt, der nicht in einer Scheide stecke wie die Waffen der Elfe, sondern dessen Schneide lediglich von einem extra dafür angefertigten Aufsatz geschützt wurde. Sogar die Parierstange schimmerte geschliffen.
Hinâ hatte über diese Überraschung vollkommen vergessen, dass sie sich eigentlich auf der Suche nach Sura befand. "Die sehen nicht nach einer Handelsdelegation aus würde ich sagen. Ich denke das sollte man der Stadtwache von Stormwind mitteilen..." murmelte Hinâ und drehte sich um... und stand vor einem durchsichtig schimmernden Wolf, der sich mit seiner Größe mit einigen kleineren Pferdearten hätte messen können. Die Blutelfe redete immer noch auf den Orc ein, als der Wolf unvermittelt ein Heulen ausstieß, das Hinâ durch Mark und Knochen fuhr und sie aufschreien ließ. Abrupt verstummte die Elfe und Hina meinte zu hören, wie der Orc sich in Ihre Richtung in Bewegung setzte. "Oh na toll, ich habe mich von einem Geisterwolf überrumpeln lassen." ärgerte sie sich über sich selbst und setzte sich in Bewegung um so schnell wie möglich von den beiden bis an die Zähne Bewaffneten Gestalten weg zu kommen, die sie so sehr an Meuchelmörder erinnerten.
Während sie immer mehr Geschwindigkeit aufnahm, zog sie einen Pfeil aus ihrem Köcher. Es war kein gewöhnlicher Pfeil, sondern ein Heuler. Er hatte 4 geschliffene Kanten zwischen denen jeweils ein Loch eingebohrt worden war. Schoss man ihn ab, gab er ein weithin zu hörendes schrilles Pfeifen von sich. Diese Pfeile wurden in Schlachten meistens dazu benutzt gegnerische Reiterangriffe ins Stocken zu bringen, viele Pferde scheuten bei dem Geräusch den ein Heuler veursachte.
Sie wusste nicht ob sie verfolgt wurde. Den Orc hätte sie vermutlich gehört aber bei der Elfe war sie sich ziemlich sicher, dass sie die Geräusche die sie verursachte nicht hören würde, solang sie durch den Wald hetzte. An Anhalten war allerdings erstmal nicht zu denken. So konzentrierte Hinâ sich weiter darauf so schnell wie möglich zurück in bewohntes Gebiet zu kommen ohne dabei zu straucheln. Erst jetzt kam ihr wieder in den Sinn, dass sie ja eigentlich auf der Suche nach Sura gewesen war. Aber so sehr sie sich auch über das Verhalten ihrer Freundin wunderte, im Moment gab es einfach wichtigeres und Sura konnte auch ganz gut auf sich selbst aufpassen.
Sie verlangsamte ihr Tempo ein wenig und versuchte Geräusche auszumachen die darauf hinwiesen dass sie verfolgt wurde aber es war nicht ungewöhnliches zu hören.
Inzwischen waren die normalen Geräusche die zu einem Wald dazu gehörten auch wieder vorhanden: Hinâ hörte einige Vögel zwitschern und nicht weit entfernt von ihr war ein Specht eifrig bei der Arbeit. Ein wenig von der Anspannung fiel von ihr ab und sie versuchte herauszufinden wo genau sie sich gerade befand. Ein gutes Stück vor ihr schienen sich die Bäume zu lichten und sie vermutete einen der größeren Wege, die sich durch den Wald von Elwynn zogen. Der Heuler lag immer noch auf der Sehne ihres Bogens, sie wähnte sich noch nicht in Sicherheit.
...
Übrigens: Sura habe ich mehr oder weniger von Irusa abgeleitet, der in der keltischen Mythologie der König der Katzen ist/war. (Ich hab ein wenig in meinen Handschriftlichen Notizgen gekramt und da hab ichs wieder gefunden...

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Kritik natürlich wie immer erwünscht.