Zuerst einmal: Die Geschichte hat noch keinen Namen, Vorschläge sind also erwünscht. Ausserdem ist das natürlich nicht die ganze Story, sondern nur ein Anfang.
Here 'ye go!
Es ist ein Morgen wie fast jeder andere in Stormwind. Die Auktionäre schreien sich im wie immer überfüllten Auktionshaus die Seele aus dem Leib, Verkäufer preisen Ihre Waren an und die Strassen sind voll mit geschäftigen Bürgern und Stadtwachen.
Und wie eigentlich jeden Morgen auch, wälzte sich Proto noch in seinem Bett herum. Er fragte sich jedes mal aufs Neue, wie es die Leute schafften so früh am Tag schon einen solchen Radau zu veranstalten. Es dröhnte und hämmerte in seinem Kopf und einige Erinnerungen an den vergangenen Abend blitzten vor seinem Inneren Auge auf.
Er und sein bester Freund – ein junger und übereifriger Magier mit Namen Relak - waren um die Häuser gezogen. Die Erinnerungen waren alles andere als lückenlos, allerdings kamen öfter Bilder eines in ein Schaf verwandelten Wirtes und seiner fehlenden Hosen vor.
Er vermutete dass es besser war, nicht allzu genau zu wissen was genau am vorigen Abend geschehen war und schob die Erinnerungen beiseite, merkte sich allerdings auch dass es wohl besser wäre, dieses Gasthaus in näherer Zukunft nicht mehr zu besuchen.
Eine halbe Stunde – und einige vergebliche Versuche einzuschlafen – später, entschied Proto sich dass nun wohl kein Weg mehr daran vorbeiführte, er musste wohl oder übel aufstehen. Das sagte ihm seine Blase ganz unmissverständlich.
Nachdem er „fertig“ damit war, kleidete er sich mehr schlecht als recht an, ging zum Wirt des Gasthauses in dem er nun seit einem halben Jahr wohnte und liess sich den Schlüssel für die Waschkammer geben.
Dort angekommen, entledigte er sich seiner Klamotten und sprang in den bereitgestellten, großen Zuber der wohl früher einer Fleischerei gehört hatte – er roch zumindest danach.
Das war Proto allerdings egal, er freute sich über das eiskalte Wasser, das seine Lebensgeister erst richtig weckte. Er wusch sich seine langen, blonden Harre und stutzte seinen ebenso langen Bart. Nachdem er mit der Ganzkörperwäsche fertig war, stiegt er aus dem Zuber und nahm sich eines der Handtücher und trocknete sich ab. Danach zog er sich an, gab den Schlüssel zur Waschkammer beim Wirt ab, ebenso wie einige Silbermünzen die sowohl seine Miete, als auch ein kleines Dankeschön waren. Noch lange nicht jeder Gastwirt stellte seinen Gästen umsonst einen Waschzuber zur Verfügung.
Wieder auf seinem Zimmer angekommen, nahm sich Proto frische Kleidung aus seinem spärlichen Bestand. Er entschied sich für eine ausgebleichte, braune Hose und ein ebenso ausgebleichtes wie braunes Hemd – Braun war grade inn. Nunja, eigentlich war braune Kleidung lediglich billig, schliesslich musste der Schneider sie nicht extra färben. Er legte ohnehin keinen Wert auf besonders ausgefallene oder teure Kleidung. Dazu gürtete er sein Schwert. Es hatte es selbst geschmiedet und war mächtig stolz darauf. Es war zwar weder besonders verziert noch aus besonders edlen Metallen, es hatte ihn aber schon so manches Mal gute Dienste geleistet.
So gerüstet, trat er hinaus auf Stormwinds laute überfüllte Strassen. Nicht dass es in der Stadt zwingend nötig gewesen wäre sich zu bewaffnen, die Stadtwache war sehr sorgfältig, wenn sie ihrer Arbeit nachging. Allerdings musste Proto nach
Goldshire und das lag eine halbe Wegstunde von Stormwind entfernt im eigentlich sehr idyllischen Wald von Elwynn. Betonung lag hierbei auf eigentlich, denn in letzter Zeit hatten sich einige Banditen dort eingenistet, die zwar nicht darauf aus waren, Leute abzustechen sondern es eigentlich ausschließlich auf deren Habe abgesehen hatten. Aber Proto stand solchen Spenden eher skeptisch gegenüber, sodass er sich mit dem Schwert an seiner Seite wesentlich wohler fühlte.
Auf dem Weg zu den Stadttoren hing er mehr und mehr seinen Gedanken nach. Seine Füße trugen ihn nach nunmehr einem halben Jahr Aufenthalt wie von selbst in Richtung Stadttore, sodass ihm das auch ohne weiteres möglich war. Er dachte an seine Familie. Er musste grinsen, als er die entsetzten Gesichter seiner Eltern vor sich sah, als er ihnen eröffnete dass er sich für eine Leben als Paladin entschieden hatte. Sie drohten ihm hin und wieder damit ihn zu enterben, sollte er nicht bald zur Besinnung kommen und sich für eine weniger „selbstmörderische Tätigkeit“ wie sie es nannten, entscheiden. Alle in der Familie waren Magier gewesen, ausgenommen der Vater seines Vaters, der ebenso wie Proto jetzt ein Paladin gewesen war – die magische Begabung lag in der Familie. Auch Proto hatte diese Begabung, er hatte sich allerdings entschieden sie auf eine andere Art auszuleben, zumal es ihm gar nicht behagte, sich nur mit einer bestickten Tischdecke zu kleiden.
Wenn er an seinen letzten Mentor dachte, konnte er die Sorge seiner Familie sogar ein wenig nachvollziehen. Ein kauziger alter Goblin, der in Booty Bay lebte. „Nach Stormwind gehen du musst, dort deine Bestimmung du finden wirst.“ Das waren seine letzten Worte gewesen, bevor er sein Leben aufgrund einer Alkoholvergiftung aushauchte. So war er nach Stormwind gezogen, der Hauptstadt der Menschen. Hier hatte er sich ein paar Mal als Söldner verdingt, 2 mal war er sogar mit dem Trupp von Hochlord Bolvar ausgezogen, um die marodierende Horde zu vertreiben und bei einer dieser Kämpfe hatte er auch Relak kennen gelernt, der ihn vor der wirklich riesigen Axt eines wirklich riesigen Tauren bewahr hatte. Als Schaaf sahen sogar diese Naturgewalten auf 2 Beinen kaum gefährlich aus.
Er hatte eigentlich nichts gegen die Horde. Es gab Allianzler, die sobald sie einen Orc oder einen anderen angehörigen der Horde sahen in eine Art Blutrausch verfielen und sich vollkommen Blind vor Tobsucht auf sie stürzten. Vermutlich hatten seine Familie oder Freunde im Kampf gegen die Horde verloren. Es herrschte zwar offiziell Waffenstillstand, das interessierte allerdings im dichten Dschungel von Stranglethorn kaum jemanden. Proto selbst allerdings beschränkte sich auf Selbstverteidigung und versucht auch niemanden zu töten, sofern es ihm möglich war. Er hatte sogar einige „Freunde“ bei der Horde. Einst hatte er auf seinem Weg durchs Brachland ein kleines Orcmädchen vor mehreren Hyänen gerettet und seitdem waren er und die Familie der Kleinen so etwas wie Freunde. Sie lebten im Brachland und versuchten dem kargen Boden ein wenig Getreide und ähnliches abzugewinnen, genauso wie es Menschen andern Orts taten. Und der Vater des Mädchens – ein stämmiger Orc mit Namen Bullack hatte ihm bewiesen dass es kaum jemanden gab, der besseren Schnaps braute als die Orcs.
Inzwischen war er an den Stadttoren angekommen, an denen sich wie fast immer eine riesige Schlange anstellte, und zwar auf beiden Seiten. Er konnte nachvollziehen, dass die Stadtwache kontrollierte wer nach Stormwind hinein kam – aber warum sie auch diejenigen kontrollieren die wieder hinaus wollten war ihm schleierhaft. Das war jedoch nicht zu ändern, die Stadtwache nahm ihren Job nun mal sehr genau. So stellte er sich auch an. Vor ihm Stand eine Nachtelfe, mit langen grünen Haaren und sie überragte ihn ein kleines Stück. Sie hatte einen Bogen geschultert und ein Köcher hing an ihrem Gürtel. Neben Ihr saß eine große Raubkatze, eines der Tiere die meist im Ödland anzutreffen waren, wenn er sich nicht irrte. Vor der Elfe stand ein Zwerg in voller Rüstung, wie es für Vertreter des kleinen Volkes eben üblich war. Trotzdem fand Proto den Aufzug bei der derzeitigen Hitze und mitten in der Menge irgendwie unpassend. Die Rüstung schützte zwar höchstwahrscheinlich unvergleichbar gut vor jeder Art von Verletzungen, allerdings dämpfte sie nicht den Geruch, den der schwitzende Zwerg absonderte. Hinter Proto hatte sich inzwischen ein Gnom angestellt und Proto wunderte sich, warum die Gnome nicht das kleine Volk genannt wurden, schließlich waren sie noch mal einen guten Kopf kleiner als die Zwerge. Der Gnom murmelte vor sich hin und Proto versuchte rauszuhören um was es dem kleinen Kerl ging... Er verstand nicht alles, der Gnom rede sehr schnell und auch leise, allerings hörte er ein paar Fetzen hinaus. „Schatz... haben ihn mir geklaut... werden schon sehn was sie davon haben...“ Dabei zuckte er einige Male unkontrolliert mit seinem übergroßen Kopf. Proto drehte sich schnell wieder nach vorne. Er wusste jetzt wieder, warum man die Gnome nicht das kleine Volk nannte…
Er erschrack als er sich wieder nach vorne drehte und sah, dass die Elfe ihn wohl beim Lauschen beobachtet hatte. „Jaja, die Gnome sind schon merkwürdige kleine Geschöpfe“, sagte sie zu ihm, so leise, dass nur er es verstand und deutete dabei ein Grinsen an. Proto konnte darauf nur nicken, er war es nicht gewöhnt dass Nachtelfen einfach einen Menschen ansprachen – und scherzen schon gar nicht. „Oh Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken“, setzte die Elfe hinterher als sie seine Verunsicherung sah und ihr angedeutetes Grinsen wurde ein Stückchen breiter. „Aber da wir hier nun schon länger werden warten müssen, bis die Garde mit ihren Kontrollen fertig ist, können wir uns auch ebenso gut unterhalten oder? Diese Warterei ist so unglaublich kräftezehrend, wenn man einfach nur herumsteht.“ Er hatte sich inzwischen von seinem anfänglichen Schrecken erholt. Es war ihm ein wenig peinlich sich dermaßen erschreckt zu haben. „Natürlich, es wäre mir eine Freude. Man hat schließlich nicht oft die Möglichkeit sich mit...“ Im wurde bewusst was er im Begriff war zu sagen und schluckte die Worte die ihm auf der Zunge lagen runter, wusste nun aber nicht wie er den Satz zu einem glimpflichen Ende bringen konnte. „ Ihr meinte sich mit einer Nachtelfe zu unterhalten?“, fragte sie ihn lächelnd, „Da habt ihr wohl recht, mein Volk ist nicht das kontaktfreudigste und wohl leider auch nicht das am wenigsten arrogante. Allerdings sind nicht alle so... Wie auch nicht jeder Zwerg riecht wie eine Herde Rinder.“, setzte sie mit einem kurzen Seitenblick zu dem laufenden, kleinen Metallberg vor ihr nach. Jetzt musste Proto auch grinsen, mehr als ein „Ja, stimmt.“ kam ihm aber nicht über die Lippen.
„Mein Name ist übrigens Hinânel. Ihr könnt mich aber auch einfach Hina nennen.“ „Hinânel hm? Mir kommt es vor als hätte ich den Namen schon mal gehört...“ Hinânel lachte „ Das wird daher kommen dass sich für die meisten Menschen die meisten Elfennamen gleich anhören.“ Proto grinste verlegen. „Das wäre durchaus möglich wie ich gestehen muss... Aber wo bleiben meine Manieren?! Mein Name ist Proto.“ „Proto? Das klingt für mich nach einer Abkürzung, oder irre ich mich?“ Proto knirschte leise mit den Zähnen. „Nein, ihr irrt euch nicht. Es ist die Kurzform von Protorius. Aber um Himmels Willen, nennt mich Proto. Ich mag meinen vollen Namen nicht.“ Er sah wie sich Hinâs leuchtende Augen weiteten „Protorius? Ihr seit nicht zufällig der Protorius, den die Familie des Lames sucht? Als ich das letzte mal in Theramore war kam mir das so etwas zu Ohren. Ihr seht demjenigen der auf dem Steckbrief abgebildet war nicht unähnlich. Nur der Bart und die längeren Haare unterscheiden euch von ihm.“ Nun geriet Proto ins Schwitzen. War er tatsächlich so leicht wieder zu erkennen? Er wusste allerdings, dass es wenig Sinn hatte einer Elfe etwas vorzuspielen. „Ja, der bin ich“, gestand er ihr sichtlich zerknirscht, „ich wäre euch allerdings sehr verbunden, wenn ihr das für euch behieltet. Meine Familie ist nun wirklich das letzte was ich hier gebrauchen kann.“ Hinâ nickte. „Natürlich, euer Geheimnis ist bei mir bestens aufgehoben.“ Während ihres Gespräch waren sie fast bei den Toren angekommen. Hinâ blickt sich um und meint dann:“ So, damit wären wir ja fast schon draussen. Wie schnell die Zeit vergeht. Wohin führt euer Weg eigentlich dann gleich wenn ich fragen darf?“ Proto überlegte kurz, entschied sich dann aber, dass wohl nichts dagegen spräche sie das wissen zu lassen. „Ich gehe einen Freund in Goldshire besuchen. Ihr geht vermutlich auf die Jagd?“ Hinâ nickt. „Ja, so könnte man sagen.“ antwortet Sie. Er wundert sich über diese recht schwammige Antwort, belässt es aber dabei, Sie wird Ihre Gründe haben ihm nichts genaueres zu verraten.
„Seid ihr heute Abend auch noch in Goldshire? Ich hatte vor mir dort ein Quartier zu nehmen, ich wollte mich heut Abend nicht noch mal dieser Tortur unterziehen.“ „Aller Wahrscheinlichkeit ja. Mir geht’s es genauso wie euch, einmal am Tag an den Toren anstehen reicht mir.“, erwidert Proto grinsend. Auf Hinâs Gesicht deutet sich ein Lächeln an. „Das freut mich. Dann sieht man sich heute Abend im Gasthaus von Goldshire.“, sagt Sie. Inzwischen ist Hinâ an der Reihe, von den Wachen durchsucht zu werden. „Sichere Wege“, wünscht sie ihm zum Abschied. „Sichere Wege“, erwidert Proto und hebt die Hand zum Gruß. ‚Na da bin ich ja auf eine außergewöhnliche Elfe gestoßen’, denkt er sich und wartet geduldig darauf, dass die Stadtwache ihn rüberwinkt.
...
To be continued?
Wie gesagt, Namensvorschläge erwünscht, ebenso konstruktive Kritik, auch gerne über gravierende Räschtchraipfäler.

Ich bin gespannt.
Enjoy!