Am nächsten Morgen, überbrachte der Vater seinem Sohn die traurige Nachricht.
Ohne eine Miene zu verziehen nahm er es hin, packte einige Sachen in eine handlich Seitentasche.
„Ich werde in Donnerfels verweilen“ sprach Keanyo enttäuscht. Rihak legt seine Hand auf die Schulter seines Sohns und verabschiedet ihn mit den Worten: „Es tut mir sehr Leid, es war alles meine Schuld.“
Schweigend verlässt Keanyo das Zelt und dann das Dorf in Richtung Norden. Kaum hatte Keanyo das Dorf verlassen, liefen ihm die ersten salzigen Tränen sein Gesicht herunter. Da ging er Richtung Donnerfels, ganz alleine. Er wusste selbst wenn er in einer Woche heimkehren würde, wäre er immer noch der Aussenseiter. Und in diesem Moment merkte er es das erste Mal, es gab nichts was ihn zurück in sein Heimatdorf zog.
Am späten Mittag erreicht Keanyo die Hauptstadt der Tauren, nur wenige Leute zog es nach Donnerfels. Und dementsprechend wenigen Leuten begegnete man auf den Wegen Donnerfels.
Sein erstes Ziel war die Anhöhe der Jäger. Die Übungspuppen standen unbenutzt an ihren Plätzen und nur eine Tauren huschten ab und zu aus ihren Zelten. Keanyo warf seine Tasche neben einer der Puppen und begann Hass entbrannt auf die Puppe einzuschlagen.
Den ganzen Tag verbrachte er damit auf die Puppe zuschlagen, während seine Fäuste an der Puppe zerschellten, dachte er zurück an das was vorgefallen war. Der Kampf, die Umstände, und vorallem darüber, dass er grade, genau in diesem Moment schon seine Prüfung ablegen könnte. Doch wo war er? Er war allein in Donnerfels.
Die Müdigkeit zerrte an Keanyos Gemüt. Seine Schläge wurden schlaffer und schlaffer. Er selbst merkte das er völlig am Ende war. Nicht nur körperlich sondern sowohl auch Geistig. Tief in seinem Inneren fragte er sich selbst, womit er all dies verdient hatte?
Der Vollmond stand hoch über Donnerfels und erhellte, so gut er konnte, die Nacht.
Noch immer völlig erschöpft schlug er auf die Puppen ein. Noch einmal, ein letztes Mal wollte er auf die Puppe einschlagen, als ihm, beim Ausholen, ein stechender Schmerz durch seinen Körper bohrte. Überwältigt von dem Schmerz zieht es Keanyo zu Boden. Laut köchelte er vor sich hin. Vor Schmerz krümmte er sich auf dem Boden, wälzte sich und schnappte immer wieder panisch nach Luft.
Einige Minuten hielt dieser Zustand an. Als er sich grade Beruhigt hatte und der Schmerz nach ließ hörte er eine sanfte Stimme sich nähern.
„Meinst du nicht es reicht für Heute?“
Ohne seinen Gegenüber erblickt zu haben sprach Keanyo zerrissen:
„Man kann nie genug Üben!“
„Ich habe dich heute ein wenig beobachtet. Was machst du hier ganz alleine in Donnerfels?“
Erst jetzt erspähte Keanyo seinen Gesprächspartner. Ein Taure dessen Fell so dunkel, wie die Nacht selbst war. Nur seine grünen Augen schimmerten Hell in dieser Nacht.
„Ich wurde aus meinem Dorf verwiesen. Für eine Woche.“
„Komm steh erstmal auf.“ Helfend bot er seine Hand. Keanyo packte sie und zog sich an ihr nach oben. „ Mein Zelt ist gleich hier vorne komm mit. Keanyo schnappte sich seine Tasche und folgte dem freundlichen Tauren.
„Komm rein, ich hab noch eine kleine Liege frei, vielleicht nicht beste aber bessers als nichts“ bot der Taure, Keanyo an.
Das Zelt war gefüllt, schon fast überfüllt mit Waffen verschiedenster Arten.
„Davorne ist es.“ Weißt er Keanyo den Weg.
Dankend nimmt er das Angebot war und legte sich nieder.
Und schneller als der Donner dem Blitz folgt, versinkt Keanyo ins Reich der Träume.