So, da ist das neue Kapitel!
Kapitel 18
„Nunja…..es könnte etwas länger dauern! Hast du Zeit, oder willst du dich erst ausruhen?“
„Ich habe Zeit, Schwester! Jetzt erzählt mir schon was ihr mir erzählen wollt!“
„Gut! Also zuerst würde ich dir gerne etwas über den Palast erzählen! Genauer gesagt über die Schwestern und den Propheten!“
„Der Prophet? Wer ist das? Das war doch der, den die Wachen nach dir Fragen wollten, oder?“
„Genau……der Prophet leitet den Palast! Er ist zwar kein Drachenreiter, besitzt aber trotzdem große magische Fähigkeiten! Angeblich soll er sogar den Palast selbst gebaut haben und das vor über 3000 Jahren! Darum glaubt man auch, dass der Prophet ewig lebt! Und ich hoffe für dich, dass du niemals seinen Zorn erregst!“, erklärte Sinsia und machte eine kurze Pause, dann sprach sie weiter: „Außerdem möchte ich dich warnen! Es gibt genug Magier in diesem Palast die dich mit einer einfachen Handbewegung quer durch den Festsaal schleudern können! Obwohl dich deine Rüstung vor Magie schützt, können sie trotzdem einen starken Wind hervorrufen und bevor du dich versiehst liegst du auf dem Rücken! Also pass gut auf! Die Schüler streiten sich ständig, aber du solltest dich besser bei den Kriegern aufhalten und niemals bei den Magiern! Zumindest vorläufig nicht!“
„Ok Schwester! Ich werde an eure Worte denken!“
„Ich bin noch nicht fertig! Erinnerst du dich daran, dass ich dir gesagt habe, Drachenreiter benutzen Dämonen?“
Karlyn nickte.
„Nimm dich vor Dämonen oder Schüler die bereits gelernt haben Dämonen zu beschwören in Acht! Ein Dämon kann dich sehr leicht täuschen und dann umbringen! Jeder Dämon kann sich in alles verwandeln! Sei es nun ein Mensch, ein Tier oder ein Sessel! Damit können sie dich täuschen, doch es ist den Schülern verboten, einem Dämon einen Auftrag zu geben der den Dämonen außerhalb des Dämonekabinetts führt! Halte dich also auch vom Kabinett fern, es befindet sich an der östlichen Mauer!“
„Nun gut, Schwester! Ich werde eure Ratschläge befolgen, ich hätte allerdings noch eine Frage: Wo ist Nestragon? Ein Stallbursche hat ihn mir am Eingang mitsamt meinem Widder weggenommen! Sie sagten mir, ich sollte ihm Nestragon geben und dass sie mir später erklären wo er sich aufhält! Also, wo ist er?“
„Im Drachenhort! Dort wachsen kleine Drachen auf, bis sie groß genug sind mit ihren Reitern zu trainieren!“
„Wo ist der Drachenhort?“
„Genau in der Mitte des Palastes! Nur einige Gänge vom Büro des Propheten entfernt! Aber wieso willst du das wissen?“
„Ich will Nestragon wieder haben! Ich mag ihn…..mehr als alle Schwestern und Schüler hier!“
„Das geht nicht Karlyn! Eine mächtige Schwester wacht über die Drachen und sobald jemand seinen Drachen ohne ihre Genehmigung abholt wird der Prophet informiert und verhindert, dass der Drache aus dem Hort entfernt wird! Du kannst dir deinen Drachen nicht zurückholen!“
„Mir fällt schon noch etwas ein, aber trotzdem danke Schwester Sinsia und gute Nacht!“
„Dir auch, Karlyn!“, sagte Sinsia und verlies dann sein Zimmer.
Nachdem die Schwester sein Zimmer verlassen hatte setzte sich Karlyn an den Tisch und dachte über das nach was die Schwester ihm erzählt hatte.
Nach einiger Zeit fasste er den Entschluss Nestragon zu sich in sein Zimmer zu holen!
„Ich hol dich da raus! Nestragon!“, dachte er und glaubte kurz eine leise Stimme zu hören!
Nachdem er sich seine Rüstung ausgezogen hatte schaute er nochmal schnell in den Schrank mit den Kleidern!
Er suchte nach einfachen Kleidern, fand aber keine! Nur prachtvoll verzierte Umhänge, Mäntel, Hemden und Hosen!
„Unglaublich!“, meinte Karlyn und ging kopfschüttelnd ins Schlafzimmer.
Er versuchte zwar zu schlafen, doch das Bett war einfach zu weich.
Jedes Mal wenn er versucht es sich gemütlich zu machen sinkt er fast ganz ein.
„Diese Betten sind einfach nichts für einen Zwerg!“, meinte Karlyn mürrisch und stand auf.
Dann zog er wieder seine Rüstung an, nahm seine Axt und ging auf den Balkon.
„Ich glaube ich gehe nochmal eine Runde spazieren!“, überlegte Karlyn und schaute auf die Stadt hinab.
Dann fiel sein Blick auf einen großen Höhleneingang neben einem großen Wasserfall.
„Da muss ich hin!“, dachte Karlyn und rannte sofort
los.
Während er an den anderen Gemächern vorbei ging, versuchte er leise zu sein, doch schon bald bemerkte er, dass nur sehr wenige Schüler in ihren Zimmern waren, denn obwohl er versuchte leise zu sein, waren Zwerge einfach nicht fürs schleichen gedacht.
Ständig rann er irgendwo dagegen oder brachte etwas zum Wackeln und Scheppern.
Doch niemand schaute nach was am Gang vor sich geht und nachdem er das bemerkt hatte, gab er sich erst gar keine Mühe leise zu sein.
Nach einigen Minuten war er endlich im Hof und schaute sich nach den Stallungen um.
Er ging zu einigen Gebäuden bis er schließlich eines Fand auf dem groß STALL geschrieben stand.
Karlyn klopfte an und ging hinein.
Drinnen standen zwei junge Menschen, die sich über die Rückkehr von Schwester Sinsia unterhielten.
Karlyn räusperte sich und die beiden Jungen drehten sich blitzschnell zu ihm um.
„Wisst ihr wo mein Widder ist?“
„Ach…..das ist ihr Widder, Sir?“
„Ja, das ist mein Widder! Und nennt mich nicht Sir, dann fühle ich mich so alt!“
„GUT! Wir werden ihn für euch holen!“, sagten beide gleichzeitig und rannten einen, mit Stroh bedeckten Gang entlang.
Nach nicht einmal einer Minute kamen sie wieder zurück und führten den Widder hinter ihnen her.
„Danke!“, meinte Karlyn nur und zog seinen Widder raus auf den Hof.
Dann stieg er auf und ritt bis zum Tor.
Die Wachen ließen ihn einfach durch und er konnte ohne Probleme weiter reiten und schon bald befand er sich auf einem Trampelpfad in Richtung Höhle.
Kapitel 19
Er hatte zwar versucht, sich den Weg zu den Minen gut zu merken, doch schon nach kurzer Zeit, hatte er sich verirrt.
Also ritt er auf einen großen Hügel zu um sich zu orientieren.
Nachdem er sich ein bisschen umgeschaut hatte, bemerkte er, dass er genau auf dem Hügel neben dem Wasserfall stand.
„Ich wusste doch, dass ich in der Nähe des Wasserfalles bin!“, dachte er sich wütend und ritt mit seinem Widder hinunter zum Höhleneingang.
„Du musst leider hier bleiben! Höhlen sind nichts für Widder!“, sagte er zu dem Widder und band ihn an einem Stein fest.
„Hier gibt es eh genug für dich zum fressen!“
Als er die Höhle betrat fielen ihm viele Schilder auf, auf denen Dinge standen wie:
„NICHT EINTRETEN!!! GEFAHR!“
„BETRETEN VERBOTEN --der Prophet--“
Und noch viele andere Schilder, mit ähnlichen Aufschriften.
Karlyn zuckte nur die Schultern und betrat die Höhle.
Innerhalb von kürzester Zeit fühlte er sich wieder wie zuhause und dachte an seine Kindheit.
Wie er mit seinen Freunden durch die Höhlen gezogen ist und mit unsichtbaren Orcs gekämpft hat.
Er brauchte keine Fackel um sich zu orientieren und so schritt er langsam durch die Höhlen und plötzlich bemerkte er, dass sich etwas hinter ihm befand.
Er hatte es zwar nicht gehört oder gesehen doch irgendwie gespürt.
Rasch zog er seine Axt und drehte sich um.
Noch bevor er genau erkennen konnte was da vor ihm stand, hieb es mit einer Klauenartigen Hand auf ihn ein.
Karlyn blockte jeden Angriff und versuchte immer wieder das Wesen zu erwischen, doch er verfehlte es immer.
Er kämpfte lange und er war sich sicher, dass er nicht mehr lange durchhalten würde.
Dann Plötzlich hörte er das Wesen aufschreien.
Es war ein lauter und schmerzhafter Schrei, der so laut war, dass es Karlyn in den Ohren wehtat.
„So, jetzt habe ich dich!“, rief Karlyn dem Wesen zu, als es sich wieder beruhigt hatte, da er bemerkt hatte, dass er dem Ungeheuer einen Finger abgeschnitten hatte.
Mit neuer Kraft stürzte sich Karlyn auf den Wesen und hieb mit seiner Axt zu.
Blut spritzte und das Monstrum schrie noch lauter auf als vorher.
Doch Karlyn hatte keine Gnade, er hieb so lange auf die Bestie ein bis sie sich nicht mehr bewegte.
Nachdem er sich etwas ausgeruht hatte schaute er sich die Wesenheit etwas genauer an.
Sie hatte Ähnlichkeiten mit einem Menschen, jedoch besaß es statt einem normalen Kopf einen Kopf, der dem Kopf eines Ogers glich, nur noch hässlicher und statt Händen besaß es Klauenbestückte Finger.
Die Klauen waren mindestens so lange wie Karlyn Unterarm und so scharf wie ein Schwert.
Als er gerade aufstehen wollte hörte er plötzlich schnelle Schritte.
Karlyn packte wieder den Griff seiner Axt und machte sich auf einen Kampf bereit.
Doch es kam kein schreckliches Ungeheuer den Gang entlang, sondern Jamila mit einer Fackel in der Hand.
„KARLYN!“, kreischte sie aufgeregt.
„Sinsia? Was macht ihr denn hier?“
„Ich suche dich!“
„Wie habt ihr mich überhaupt gefunden?“
„Über den Rileros! Ich kann dich damit aufspüren egal wo du bist!“
„Na toll! Aber was machst du hier?“
„Ich muss dich hier raus holen! Dieser Ort ist Gefährlich!“
„Ich weiß!“, sagte Karlyn und deutete grinsend zu dem toten Wesen.
Als Jamila näher an das Wesen herantrat wurden ihre Augen plötzlich groß.
„Wie…..aber……das…..hast du?“
„Ruhig!“
„Das ist ein Reißer! Noch nie hat jemand einen Reißer getötet!“
„Naja, irgendjemand musste es ja mal tun!“
„Ja….Nein….Ich meine, hast du ihn getötet?“
Karlyn nickte.
„Oh mein Gott! Ich muss das sofort den Schwestern melden! Und du kommst mit mir mit Karlyn!“
„Das glaub ich nicht!“
„WAS?“
„Ich bleibe hier! Mir gefällt es hier…..“
„Karlyn, sei nicht dumm…..du wirst hier drinnen sterben!“
„Na und!“
„NA UND?? Willst du denn unbedingt sterben!“
„Eigentlich nicht, aber ich will etwas damit erreichen!“
„Und was?“
„Ich will Nestragon wieder haben!“
„WAS? Ist das etwa dein Drache?“
„Ganz genau!“
„Aber……nur die Leiterin des Hortes kann dir den Drachen geben!“
„Dann sag ihr, wie ernst es mir ist! Offenbar kennt ihr ja diese Mine!“
„Ja………man nennt diese Minen „Schattenminen“ ! Jeder hier fürchtet sie, wegen…..naja wegen den Reißern!“
„Wie viele gibt es davon?“
„Keine Ahnung……zehn, hundert, tausend, Millionen! Das weiß niemand! Es weiß auch niemand wie groß diese Höhlen sind oder was hier noch lauert! Bitte Karlyn komm mit mir mit!“
„Nein! Und an eurer Stelle würde ich nicht so laut sein! Sonst kommen noch mehr von diesen Wesen! Und wisst ihr was noch besser wäre? Wenn ihr euch beeilen würdet!“, entgegnete Karlyn lässig und grinste.
„Nein! Ich darf dich nicht alleine lassen! Ich habe als deine Wächterin die Pflicht dich zu beschützen und das tue ich auch!“
„Das ist doch Unsinn! Ich bin doch kein kleines Kind mehr! Außerdem kann ich gut kämpfen!“, meinte Karlyn.
„Nun gut……ich denke ich kann dich nicht davon überzeugen mit mir mit zu kommen!“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging wieder den Gang zurück den sie gekommen war.