Gerne^^ solange du das nicht auf den Realms, auf denen ich spiele/spielen werde, machst^^
Achja, Nazuan hat rote Haare^^
Der Mann betrat, vom Regen durchnässt, die Taverne. Er keuchte ein wenig, was davon zeugte, dass er gerannt ist.
Nazuan schnitt eine Grimasse.
Es ist verwunderlich, dass er mich noch nicht entdeckt hat, dachte er belustigt.
Dabei hält er sogar nach mir Ausschau!
Der Mann setzte sich an die Theke und bestellte ein Bier. Dann erhob Nazuan sich und ging von seiner Ecke her auf ihn zu.
"Hey, mein Herr. Ich habe auf Euch gewartet!", begrüßte Bloodclaw ihn lächelnd.
Der Mann erschrak, dann fragte er behutsam:
"S...s...seid Ihr es, Assassine?"
Nazuan nickte, er erwiderte:
"Ja, mein Herr. Ich bin es. Ich bin der Mörder in der Dunkelheit, den Ihr auf Todesfürst Val'rok und seinen Diener, den schleimigen Faz'ril, angesetzt habt."
Der Mann nickte vorsichtig.
"Und...und sind sie...sind sie...tot?"
Zur Bestätigung kramte Nazuan in seinem Rucksack herum, der Mann beäugte ihn irritiert. Als Nazuan dann die beiden Häupter herauskramte, war der Auftraggeber entsetzt.
"Was zur Hölle-? Was tut Ihr da, Assassine? Spinnt Ihr? Wollt Ihr die Aufmerksamkeit der Wachen auf Euch ziehen?"
Nazuan erwiderte mit einem lächeln. Dann verstaute er die Köpfe wieder in seiner Tasche.
"Und, habt Ihr das Geld dabei?"
Der Mann nickte rasch, der die Schädel waren Beweis für den Tod seiner Feinde genug. Er holte einen großen Kasten heraus, in dem sich höchstwahrscheinlich der Lohn befand.
Der Assassine überprüfte den Kasten, dann ging er zurück in seine Ecke und überlegte, was er mit dem Geld machen sollte.
Nazuan hatte sich dazu entschieden, erstmal zurück nach Si'l Tha'har zu gehen, und ein wenig Charles zu ärgern.
Also war er unverzüglich aufgebrochen. Nun war er da, zurück in seinem Haus. Er hatte bereits auf sich aufmerksam gemacht, indem er kurzfristig in den Sonnenturm, wo der Lord der Stadt regierte, eingebrochen war und ein paar Wachen um einen Kopf kürzer gemacht hatte. Seitdem jagten sie ihn, doch da er das, wie alle anderen Taten auch, im Schattenschritt tat, kannte niemand außer sein alter Freund sein Gesicht. Was ihm den Vorteil verschaffte, gleichzeitig ein normaler Bürger zu sein. Nun saß er in seinem Stuhl und trank Tee, was alle seine Freunde am liebsten taten, während man sie suchte. Das war nunmal eine Angewohnheit von ihm, die er auch nicht wieder
los werden wollte.
"Sieh an, sieh an. Ich dachte mir doch, dass ich dich hier finden kann, Nazuan." Charles stand mit verschränkten Armen in der Tür zur Treppe.
Die einfachen Häuser in der Hafenstadt waren so angeordnet, dass davon mehrere nebeneinanderstehen konnten. Im Erdgeschoss war der Handwerksraum, in dem auch manchmal Läden waren. Eine Wendeltreppe führte in den zweiten Stock, in dem die Küche mit Esszimmer und ein Plumpsklo waren, nicht zu vergessen, den kleinen Balkon. Folgte man der Treppe weiter nach oben in den dritten Stock, so befand man sich im Schlafzimmer, ebenfalls mit Balkon.
Nazuan, und nun auch Charles befanden sich im dritten Stock, Nazuan's Schlaf- und Wohnzimmer.
"Also wirklich, Charles. Hast du schonmal das Wort "Privatsfähre" gehört?", ermahnte der Mörder ihn.
"Nun, ehrlich gesagt, hatte ich gedacht, dass es dir sowieso nichts ausmachen würde, so wie ich dich kenne.", erwiderte der Captain.
Nazuan lächelte. Natürlich hatte er nichts gegen Besucher. Allerdings nur, wenn sie sich vorher ankündigten.
Gerade, als er antworten wollte, hörte er ein Geräusch. Erst gestern hatte er wieder mitbekommen, wie Eltern ihren kleinen, unbraven Kindern Gruselgeschichten von Rathma, dem Todesboten der Verräter, erzählten. Laut diesen Geschichten bekamen die Leute, die entweder insgeheim oder öffentlich Verräter waren, von Rathma das Drachenmedaillon geschenkt.
Kurz darauf kam Rathma zu ihnen, und holte sich die Kette, zusammen mit dem von ihm gefolterten Leben, vom Verräter zurück. Es heißt, er würde sie mit einem Fluch unsterblich machen, um sie dann den tödlichsten und qualvollsten Verletzungen auszusetzen. Dann würde er den Zauber aufheben und sie sterben lassen. Zeugen hatten berichtet, dass alles in Rathmas Nähe gefrieren würde, wenn er kommt.
Nazuan wusste zwar nicht, ob er diesen Geschichten Glauben schenken sollte, weil er es für ein Kindermärchen hielt, aber es war tatsächlich urplötzlich kälter geworden. Dabei waren weder er, noch Nero, Verräter. Vielleicht jedoch konnte Rathma, wenn ein solcher existierte, ja auch andere Gründe haben.
Lächerlich!, dachte er, doch Charles war sein nachdenklicher Gesichtsausdruck aufgefallen.
"Was ist los, Nazuan? Hast du irgendetwas?", sagte er mit gespielter Besorgnis.
Nazuan brummte nur als Antwort.
Irgendetwas stimmt hier nicht. Warum ist es plötzlich so kalt? Ist es etwa wirklich dieser Todesbote? Manchen Gerüchten zufolge soll Rathma auch der Gott des Todes sein. Aber was mache ich mir Gedanken? Diesen Rathma gibt es doch gar nicht! Oder etwa doch?
Was, wenn es wahr war? Was, wenn Rathma tatsächlich existierte? Was, wenn er es tatsächlich auf ihn abgesehen hätte? Was, wenn er ihn für einen Verräter hielt, und ihn angemessen bestrafte? War es nicht Nazuan's Schicksal, ein Mörder zu sein? Alle diese Fragen könnte nur einer beantworten: Rathma. Aber wenn man ihn danach fragen würde, würde er es vermutlich sagen, und ihn dann umbringen.
Da war er! Nethir war seinem Ziel so nahe wie noch nie! Es gab wenige, die um seiner wahren Identität wussten, und wahrscheinlich würde dieser Charles Nero auch bald dazugehören. Schließlich stand sein Ziel direkt neben jenem Captain.
Sein Ziel saß gemütlich in seinem Stuhl auf dem Balkon, was die ganze Sache noch einfacher machte. Er brauchte den jungen Shar'ti'gal mit den blutigen Klingen. Er, Nethir, war jemand, den selbst der dunkelste und unheimlichste Albtraum fürchtete. Er war...
Warum sollte er mich wollen? Das war das Einzige, was Nazuan in diesem Augenblick durch den Kopf ging. Aber warum? Warum sollte Rathma gerade
ihn holen? Was war an ihm besonders, abgesehen vom 20.000 Gold-Kopfgeld?
Er wusste es nicht, und das war am beunruhigsten. Auf einmal hörte er ein Geräusch von hinten, wie vorhin, als Charles gekommen war.
"Seid gegrüßt, Captain Charles Nero, und auch du, Nazuan Bloodclaw, Assassine der blutigen Klinge."Nethir's Auftritt war genauso überraschend und lautlos, wie immer. Aus dem Grund war er auch so gefürchtet, weil man nie wusste, wann und wo er als nächstes auftauchen würde.
Charles begrüßte ihn respektvoll, da er wusste, wem er gegenüberstand. Zwar war Nethir einer der meistgesuchtesten Verbrecher, aber war Nazuan das nicht auch?
Nachdem auch der Anführer der Blutkrallen den Besucher begrüßt hatte, sagte der schwarze Reiter seufzend:
"Es tut mir Leid, dir mitteilen zu müssen, dass dein Leben nun beendet ist, Nazuan."
Jener blickte ihn nur verwirrt an.
"Was soll das heißen, Nethir? Stimmen die Geschichten über Rathma, und er hat's auf mich abgesehen?"
Nethir nickte, gepeinigt, über diese alberne Frage.
"Ja, Nazuan, die meisten Geschichten stimmen und nochmal ja, für deinen Verdacht. Er hat's auf dich abgesehen."
Charles guckte ihn misstrauisch, und Nazuan ihn fragend an, woher er diese Informationen hätte.
Zur Erklärung nahm Nethir eine seltsame Haltung ein, er wurde auf einmal ganz weiß, war nur noch eine helle Silluette.
Dann gab es einen Knall, und Nethir hatte sich
verändert. Er hatte kein Gesicht, überhaupt keinen Körper. Er war nur noch ein Geist in einem zerschlissenen, todschwarzen Gewand, und Nazuan's Glas Wasser gefror zu Eis. Die beiden Shar'ti'gal waren bleich wie zwei Leichen von Albinos.
Vor ihnen stand niemand anderes als Rathma selbst. Eine leise, zischende Stimme, die einzig aus dem Wehklagen ihrer Opfer zu bestehen schien, sprach zu Nazuan:
"Nazuan Bloodclaw, hiermit ernenne ich dich zum Totenwächter, zum Wächter der unbesiegbaren, schwarzen Klinge Daeda no Kâra! Die Bedingung: Dein Tod!"
Nazuan sagte nichts, er konnte sich nicht bewegen. Zwar hatte Rathma ihm nicht nur die Ehre als sein Diener zugewiesen, sowie seine Gründe erklärt, nein, er hatte Nazuan soeben zum Tode verurteilt!
Charles war Kreideweiß geworden, konnte sich ebenfalls nicht rühren. War das das Ende?
Fortsetzung folgt...
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Schattenschritt = Verstohlenheit (höchste Stufe)