Vor langer Zeit lebte in einer weit entfernten Welt der Assassine Nazuan Bloodclaw in einer Stadt des Volkes, das eine Mischung aus Mensch und Elf war, den sogenannten Shar'ti'gal. Die Shar'ti'gal waren sehr kämpferisch und magisch begabt, doch Nazuan liebte die Schatten. Er war der Gründer des Stammes der Blutkrallen, die sich den königlichen Kriegern der Legion der Sonne wehrhaft entgegenwarfen. Aus diesem Grund war er bei den Sonnenkriegern nicht gern gesehen, was ihn jedoch nicht störte. Er machte sich mithilfe von Magie lediglich eine perfekte Maske und tauchte in ihre Reihen unter. Als er noch jünger war, kämpfte Bloodclaw zusammen mit seinem Freund und Rivalen Charles Nero in kleineren und größeren Kriegen. Die beiden waren ein gutes Team, bis Nazuan sich vom Pfad der Gerechtigkeit abwandte und auf die Laufbahn des Mörders stieg. Charles war mittlerweile ein Captain in der königlichen Sonnenwache, warum er öfters im Konflikt mit seinen Freund geriet. Jetzt war Nazuan ein Meistermassenmörder, auf den überall Jagd gemacht wurde. Nicht umsonst betrug sein Kopfgeld rekordmäßige 20.000 Goldmünzen!
Im Moment saß er in der Taverne
"Wanderers Ruh" und trank ein Elfengebräu nach dem anderen, während er den Geschichten anderer Kriegsveteranen lauschte:
"...Und dann kam das feindliche Heer in Sichtweite. Allen zitterten bei ihrem Anblick die Knie, nur ich blieb standhaft!", posaunte gerade einer der Gäste herum.
"Und diese Geschichte wollt ihr ihm abkaufen? 249.000 Soldaten, alle Verbündeten zittern, und er bleibt Standhaft?Ich bitte euch! Das ist doch lächerlich!", zischte Nazuan.
"Glaubt mir, jeder von euch würde in einem echten Krieg um seine Mutter flehen, selbst Angeber wie er!"
Wütend drehte sich der Unterbrochene zu ihm um:
"Wenn Ihr glaubt, dass ich das erfunden habe, warum erzählt Ihr dann nicht einfach Eure Geschichte?" "Meine Geschichte? Die ist sehr lang! Als ich klein war, könnte ich bereits so gut mit den Schwertern umgehen wie die königliche Stadtwache! In den Völkerschlachten von Nar'ess'sis habe ich mitgekämpft, und ich war siegreich! Erzählt mir nicht, dass Ihr ein Held seid, weil Ihr einst einen gesuchten Verbrecher gesehen habt!"
Dann stand er auf und verließ nach der Bezahlung das Lokal.
Der Wind wehte stark. Charles hasste solches Wetter. Man verstand kaum die nervigen Kommentare der Soldaten, die absolut unhöflich waren. Er hatte den Auftrag bekommen, einen Taschendieb namens Okliron zu fangen. Scheinbar hatte er einen Adligen bestohlen, der ihn anschließend hinrichten wollte.
"Absolut lächerlich!", murmelte er.
"Als ob es ein Taschendieb wert wäre, die halbe Sonnenlegion von ihren Aufträgen zu entbehren!" Er fluchte.
Offenbar hatte sein Stellvertreter sein getuschel wargenommen, denn er näherte sich ihm.
"Irgendwann wird die Kriminalität die Oberhand gewinnen, wenn wir uns nicht um sie kümmern, Captain!"
Charles blickte Cruciarus an.
"Das weiß ich, aber sollten wir uns dann nicht eher um Schwerverbrecher kümmern, statt um Diebe, die die arroganten Fürsten bestohlen haben?" "Schwerverbrecher wie diesen Nazuan, Captain?" Cruciarus lachte.
"Ihr wisst genauso gut wie ich, dass das unmöglich ist! Wir können nunmal nicht ohne weiteres die Hauptverbrecher verhaften!"
Charles seufzte.
"Ja, ich weiß. Nazuan ist zu gut."
Dann drehte er sich um und verschwand in seinem Zelt.
Als er in seinem Zelt verschwunden war, musste Nazuan schmunzeln. Es amüsierte ihn immer wieder zu sehen, wie Charles verzweifelte, weil er ihn nicht finden konnte. Wobei es doch am interessantesten war, dass jener direkt neben ihm an der Wand stand. Zumindest meistens, wenn er nichts besseres zu tun hatte. Dann kam ihm wieder in den Sinn, warum er eigentlich hier war. Er schlich sich in das Zelt.
"Nett hast du es hier, alter Freund!", bemerkte Nazuan.
Charles zuckte zusammen:
"Was zum-? Nazuan, was machst du in meinem Zelt?!" Er schnappte nach Luft.
"Du weißt doch, dass bald die fünfte Schlacht um Nar'ess'sis stattfindet, oder? Dort werden ein paar alte Bekannte von mir auftauchen, die ich nicht leiden mag. Also richte dem Versager von König aus, dass die Blutkrallen auf seiner Seite kämpfen werden!" Mit den Worten verabschiedete sich Bloodclaw, bevor er verschwand.
"Also ernsthaft! Erst wagt er es, einfach in mein Zelt zu platzen, und dann verschwindet er wieder! Und von wegen alter Freund!" Nero schüttelte den Kopf und überdachte, ob das Erfahrene die Mühe wert wäre, zum Großgeneral zu gehen.
Fortsetzung folgt... Aber erst, wenn ich ein paar positive und ernstgemeinte Kommentare bekomme!