Eins Vorweg, jaa, das Intro mutet irgendwie Bekannt an, was daran liegt, das es aus eben diesem Prolog, an dem es zu erinnern scheint Endstanden ist, Klartext: Die Ursprüngliche Geschichte ist mir etwas über den Kopf gewandert, also wird auf ihren Fundament noch mal mehr oder minder neu gebaut.
1: (Manche nennen es "Prolog")
Sie hatte sich in der Stadt noch nie richtig wohl gefühlt, aber in dieser Nacht vermittelte sie ihr ein grade zu abergläubisches Gefühl der Angst, was nicht grade durch den erneuten Fehlschlag auf der Suche nach einer Bleibe vermindert wurde. Und während sie nun der noch vor wenigen Minuten vielversprechenden Helligkeit des Gasthauses den Rücken zu wand und sich eine lockige
Strähne aus dem Gesicht strich, fiel ihr Blick über die dunklen Silhouetten der ärmlichen Häuserreihen auf das bedrohlichste Gebäude der Stadt, die alles überragende Kathedrale von Baldar, und schauderte.
Das Bauwerk, in dem der Rabengott gehuldigt wurde, erschien ihr schon am Tage bedrohlich und erstickend, ein düsterer Herr, der die gesamte Stadt im Auge behielt, bereit, sich beim kleinsten Anzeichen von Ungehorsam auf jeden der Bewohner zu stürzen.
Mit einem neuerlichen Schaudern schüttelte sie die bedrückende Vision ab, das letzte, was sie momentan gebrauchen konnte, waren Wachträume von beseelten Gebäuden, und trat wieder auf die schlammige Hauptstraße des Armenviertes Baldars.
In diesem Teil der Stadt hatte man sich nicht die Mühe gemacht, die Straßen zu pflastern, wer hier verkehrte, hatte eh wenig zu dem Ausbau der Stadt beizutragen, und die meisten Bewohner hier schien dies auch nicht besonders zu stören.
Sie schon.
Sie lebte nicht in Baldar, denn auch wenn die Stadt meilenweit vom nächsten Meer entfernt lag, so war sie doch ein Hafen der verlorenen Seelen, Flüchtlinge aller Art, so auch sie, wurden früher oder später fast Zwangsläufig hier angespült, denn auch wenn Baldar keine Hoffnung spendete, sondern sie ehr verschlang wie eine hungrige Bestie, so war sie doch offenbar einer der einfacheren Wege, aus dem Imperium zu fliehen.
Baldar lag am südöstlichen Rand eben jenes Patriarchenstaats, und auch wenn hinter den Grenzen des Reiches, die immer noch zwei gute Tagesritte entfernt wahr, nichts als Sumpf im Osten und Ödland im Süden gab, so erschien dies doch vielen besser als das Imperium zu sein.
Oder sichererer.
Sie, Nadia, war sich dessen noch nicht ganz sicher, aber was für Schrecken sollte sie noch zu fürchten haben?
Momentan aber hatte sie andere Probleme, eine Bleibe für die Nacht zum Beispiel.
Dies war nun schon die sechste Schenke gewesen, die sie
zurück gewiesen hatte, Baldar platzte aus allen Nähten, und die billigen Stadtteile hatten bereits ein kritisches Maß erreicht.
Sie seufzte, dass der Regen aufgehört hatte, war ihr nur ein schwacher Trost, seit Tagen hatte es fast permanent gegossen, und die Luft war immer noch schwül und schwer, der Boden nach wie vor ein zäher Sumpf.
Aber die Wolken schienen sich zumindest vorerst zu verflüchtigen und Sterne, die sich ihrer Macht über die Nacht noch nicht sicher wahren, funkelten unentschlossen und dumpf auf diesen Schandfleck der menschlichen Zivilisation herab.
Zumindest musste sie nicht durch die Finsternis irren, sagte Nadia sich.
Ihr Blick strich prüfend die dichte, nur hier und da von Gassen, von denen sie wusste, dass sie ohnehin gefährliche Labyrinth Baldars noch unübersichtlicher machten, unterbrochenen Häuserreihe der Straße, in der Hoffnung, ein weiteres Lokal zu finden. Sie verkroch sich bereits seit einigen Tagen in den Slums der imperialen Stadt, eine Ewigkeit, wie ihr schien, aber noch nicht lange genug, um sich an den Gestank und die Brutalität, die hier an der Tagesordnung zu seien schienen, zu gewöhnen.
Keines der Häuser, über der ihr Blick nun schweifte, schien noch geöffnet zu haben, und die Angst, in dieser nassen Nacht ohne Obdach zu sein, wuchs wieder, und überschattete für einen Moment die dunkle, unklare Ahnung, die sie bereits seit der Dämmerung verfolgte.
Jedenfalls beinahe.
Mit gespielter Beiläufigkeit durchsuchte ihr Blick zum sicher tausendsten Mal in dieser Nacht ihr Umfeld nach einer Quelle der Gefahr, ein Alibi, und sei es nur ein weiterer Passant, damit sie ihren nach flucht kreischenden Sinnen endlich die Kontrolle überlassen konnte.
Nichts.
Und ebenfalls zum tausendsten Mal in dieser Nacht ließ sie ein Schnaufen vernehmen, halb belustigt, halb erleichtert, aber doch ganz offensichtlich von Panik durchdrungen.
Weiter, sagte Nadia sich, irgendwo muss einfach noch eine Matte zu schlafen sein, ein Ort, der wenigstens ein wenig Sicherheit bietet, wenigstens ein paar Stunden ruhe versprechen würde… oder zumindest nicht vollkommen durchnässt seien sollte.
Ein Schaudern lief ihr über den Rücken, während plötzlich und zum ersten Mal, seit sie in diesem von den alten Göttern verfluchten Ort gestrandet war, der Wind mit heftigen Böen zu toben begann.
Tatsächlich hatte es den Großteil der Zeit, die sie hier verbrachte, fortlaufend geregnet, aber dies war für Baldar nichts besonderes, aber der Wind, der plötzlich aus der Dunkelheit hervorbrach, und ihren auf unvorbereiteten Körper wie Fäuste einschlug, erschien ihr unnatürlich, ja, es war ihr unheimlicher als jedes Leid, das sie in den letzten Tagen zu sehen bekommen hatte.
Da sah sie ihn mit einem mal.
Er schien, als ob er bereits seit Stunden dort stand, und sie beobachtete, er sah aus, als ob er das plötzliche Heulen des Windes unter dem Mantel nicht spühren würde, ja, als ob er die unheimlichen Winde selbst hervor jagen und auf sie hetzen würde, und kurz schien es ihr, als ob sie unter der tief in sein Gesicht gezogenen Kapuze Augen wie glühende Kohlen sehen würde.
Wie erstart stand sie da, betrachtete die Gestalt, die sich aus der allgegenwertigen Dunkelheit durch tiefe Schwärze hervorzuheben schien, bevor ihr klar wurde, das dies nun endlich der Moment war, der Panik das Ruder zu überlassen.
Sie rannte blind
los, in die ihr nächsten Gasse, keinen Gedanken mehr an die Gefahren, welche dort auf eine wehrlose Frau lauern konnten, verschwendend bloß weg, bloß fliehen, waren die einzigen Gedanken, die in ihrem Kopf tobten.
Erst nach mehreren Minuten Blieb sie, um Atem ringend, stehen, inmitten des Irrgarten aus Seitenstraßen und Gassen, doch wurde ihr, kaum dass sie wieder zu Ruhe kam, klar, dass es vergeblich gewesen war.
Da stand er, keinen Meter vor ihr, und wieder wirkte alles an ihm, als ob er seit Stunden auf sie gewartet hätte.
„Wie-wieso?“, fragte sie mit immer noch keuchendem Atem, aber ansonsten ruhig, Schicksal war nie etwas gewesen, an dem sie große Bedeutung zugemessen hatte, aber nun erkannte sie ihre Bestimmung, und sie akzeptierte es.
Trotzdem wollte sie es verstehen, aber er schüttelte nur langsam den Kopf, als ob er selbst den Grund nicht kenne.
„Es muss sein, du bist Teil etwas Größerem, wie wir alle.“ Mit diesen Worten schritt er auf sie zu, die Klinge, ein Dolch so schwarz wie alles an ihm, ruhig in der Hand haltend.
Sie blickte durch ihn hindurch, Bereit, der Leere entgegen zu treten, und ihre Strafe von dem Raben persönlich entgegenzunehmen, ihre Angst war bereits Tod.
Der erste Schnitt war nicht tödlich, ich war mir nicht sicher, ob es Absicht war, denn es war nicht nötig, sie länger mit Leid zu erfüllen, als das sie die Bindung mit dem Raben einging, aber ein Teil von mir war endtäuscht, die Verzögerung durch ihre Flucht hatte Zeit gekostet, und Zeit war das Letzte, was ich verlieren sollte.
Es war ein schöner Schnitt, präzise genug, um weder Hauptschlagader, noch Luftröhre zu berühren, aber ohne Zweifel schmerzhaft, denn in ihren Blick, der sich grade noch in unendliche Ferne zu verflüchtigen suchte, trat nun unverständliches Leid, sie verstand nicht, weshalb ich den Packt, den wir eingegangen waren, schon lange, bevor sie auch nur an Flucht dachte, nicht einfach erfüllte, doch warum sollte ich, denn sie hatte selbst genug Zeit mit ihrer panischen Rennerei verschwendet, also wieso sollte nicht auch ich das Unvermeidliche herauszögen?
Zwei weitere Schnitte folgten, der Eine zerriss nun doch die Schlagader, der Andere diente er dem Optischen, und noch während sie zusammenbrach, ergoss sich ihr Leben in sprudelnden Bächen über die Erde, verlieh dem Leviatan Baldar wenigstens kurzzeitig den Geschmack von Gegenwart, und der eigentliche Ritus konnte beginnen.
Es wiederstrebte mir, die Hülle, die nun nur noch mit Dunkelheit und Vergessen gefüllt war, zu endweihen, doch das Wissen, das der Zweck zumindest in diesem Fall die Mittel heiligte, gab mir die Kraft, zu tun was getan werden musste.
Ihr Tod würde so viel Sterben verhindern.
Ihr Tod, und der jener, die ihr folgen Würden.
Nun, der unmotivierte Leser fragt sich nun wahrscheinlich "Was will der Depp schon wieder von uns, ich war doch schon zu faul, eine seiner anderen Ansätze zu lesen", nunja, ich hab angst vor ner Verwahrnung, also spar ich mir das Kommentar mit der Blausäurekapsel....
Alle anderen, vill auch ein paar der Leute, die tatsächlich an dem "Fluch" hingen, konstruktive Kritik, momentan beschäftigen mich 2 Fragen:
1. Liegts an mir, oder schreibe ich echt so unheimlich "schwer"? Ich zumindest kann mich nicht sonderlich gut lesen, was aber auch eben daran liegen kann, das ich mich noch nie besonders gut lesen konnte.^^
2. Geschichtliche Vorschläge, weniger wo ich hin will (das weiß ich ungefähr), sondern ehr Kleinichkeiten; Sollen Figuren aus dem Fluch wieder mitwirken, wie findet ihr den Stil ( Ich bin ehrlich, ich schreibe nur für die neue "Killersicht", auch wenn ich da noch so meine zweifel habe^^) usw.
Also, viel Spaß und immer her mit den Feddback. ;)