| Thema: Vorgeschichte zu WOW Diskutiere im Der Dorfkrug Forum über Vorgeschichte zu WOW. Endlose Weiten
Gorash und Rotarr trafen sich am äußersten Ufer am “See des Mondlichtes“ wie sie ihn mittlerweile liebevoll nannten. Sie füllten ihre Wasserschläuche mit frischem Wasser, ordneten ihre Taschen, Waffen und alles, was sie mitnahmen. Rimnon und Galanas’bek zogen auf ihrem Weg um den ... Du bist noch kein Mitglied? Mitglieder sehen keine störende Werbung und können alle Funktionen des Forums nutzen. Die Registrierung ist kostenlos und es ist keine Bestätigung deiner E-Mail Adresse erforderlich! Schließe dich rund 260.000 Mitgliedern an und sei Teil des größten, deutschen World of Warcraft Forums!
03.11.2009, 02:26
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#21 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Endlose Weiten
Gorash und Rotarr trafen sich am äußersten Ufer am “See des Mondlichtes“ wie sie ihn mittlerweile liebevoll nannten. Sie füllten ihre Wasserschläuche mit frischem Wasser, ordneten ihre Taschen, Waffen und alles, was sie mitnahmen. Rimnon und Galanas’bek zogen auf ihrem Weg um den See herum an ihnen vorbei und hoben zum Abschied grüßend die Hände.
Dann machten auch sie sich auf den Weg.
Die nur leicht wellige Hügellandschaft, die sie nach einiger Zeit umfing, war so unglaublich weit. Grillen zirpten leise ihr Nachtlied. Unzählige Glühwürmchen flogen über das wogende, lange und fette Gras, das im leichten, warmen Wind leise flüsterte. Nichts war zu sehen außer den verschieden hohen Hügeln, die bis zum Horizont und weiter reichten und darin verschwammen.
„Hmm, was denkst du, Gorash, ob wir hier auf Feinde stoßen werden?“, fragte Rotarr.
„Wenn du mich fragst,… viel zu wenig Deckung, hier kann man es Meilenweit sehen, wenn ein Feuer gemacht wird, dazu kommt noch, dass man wahrscheinlich nur mit trockenem Gras Feuer machen kann, oder siehst du hier irgendwo Holz. Ich glaub nicht, dass es hier lange jemand aushält, also mich würde es zerreißen und in alle Richtungen verstreuen. Es sieht so … leer aus“, sagte Gorash sinnierend.
Lachend sagte Rotarr, „Naja, zerreißen vielleicht nicht, aber ich könnte hier auch nicht leben. Stell dir nur vor es regnet hier oder noch besser, es ist Winter. Die Frühlings- und Herbststürme, keine Bäume, die den Wind abhalten und hinter denen man sich verstecken kann …“.
Rotarr schüttelte sich. Nein, hier würde er wahrlich nicht leben wollen.
Nach einer weiteren Stunde wurde es stiller um sie her, der Wind legte sich und es wurde ein wenig kühler. Langsam kroch Nebel aus den Hügelkuppen und schlich sich langsam in die Senken, in denen er besonders dicht wurde. Langsam hüllte der Nebel alles ein und alles wurde einförmig Grau.
Bis zum ersten Sonnenlicht, das die Nebel langsam auflöste und in den zurückbleibenden Tautropfen glitzerte, zogen sie weiter und machten schließlich
halt, in einer Senke, die zwischen drei Hügeln lag. Dünne Nebelschleier hingen noch darin, weil die Sonne sie noch nicht gefunden hatte. Sie rollten gemeinsam ein großes Stück dünnes Leder auf, legten auf der einen Seite einige Grassoden darauf, die sie aus dem Boden rissen und stellten ihre Speere an der gegenüberliegenden Seite als Pfosten auf. Dann nahmen sie zwei lange, zusammengedrehte Sehnen und zwei kleine Holzpflöcke, mit denen sie das Leder spannten.
Als sie fertig waren, legten sie sich zum Schlafen nieder.
Sie erwachten, als sie ein wütendes Schnauben hörten. Sie sprangen unter ihrem Zeltdach hervor und rissen die Speere aus dem Boden, die ihnen als Zeltpfosten dienten. Rücken an Rücken standen sie Kampfbereit da und sahen sich um.
Links von ihnen auf der Hügelkuppe schnaubte ein gewaltiger Büffel, röhrend schlug er die gespaltenen Hufe in den Boden und scharrte Grassoden aus dem Boden, die so groß waren, wie ihre Köpfe. Er stand mit dem Hinterteil zu ihnen, senkte den Kopf und rannte auf der anderen Seite den Hügel hinunter. Ein gewaltiges Krachen war zu hören.
Neugierig stürmten Gorash und Rotarr auf den Hügel hinauf. Als sie oben angekommen waren glaubten sie ihren Augen nicht trauen zu können. So weit das Auge sah, war alles voller brauner Leiber um sie her. Der Büffel der den Hügel hinunter gestürmt war, maß sich mit einem anderen, dessen Hörner nicht so ausladend waren wie seine, und dessen Nacken nicht so stark war, der es aber wohl trotzdem hatte wissen wollen. Der große Bulle schob ihn rückwärts vor sich her, bis er sich umdrehte und schleunigst das Weite suchte. Der Stier verfolgte ihn noch ein Stück, dann blieb er stehen und röhrte ihm seinen Triumph hinterher.
Beeindruckt sahen Gorash und Rotarr den Büffeln eine ganze Weile zu.
Dann gingen sie zurück und stellten ihr Zeltdach wieder auf. Als sie sich wieder hinlegten redeten sie noch eine ganze Zeit lang über den beeindruckenden Zweikampf, schliefen dann aber noch ein wenig, bevor sie sich wieder auf den Weg machen mussten.
Als sie am dritten Abend loszogen, machte Gorash Rotarr auf eine Bewegung aufmerksam, die er weit Links vor ihnen wahrgenommen hatte.
„Was ist das, kannst du etwas erkennen?“, fragte er ihn.
„Nein, wir sind zu weit entfernt“, antwortete Rotarr, ohne die Bewegung aus den Augen zu lassen.
So rasch wie möglich und so vorsichtig wie nötig bewegten sie sich auf die Stelle zu, wo sie die Bewegung wahrgenommen hatten. Sie näherten sich der Spitze eines Hügels. Als sie fast oben angekommen waren, legten sie sich auf den Bauch und robbten das letzte Stück nach oben auf den Kamm auf dem Bauch, um so klein wie möglich zu sein. In der Senke dahinter, vielleicht hundert Schritte entfernt stand eine Büffelkuh mit ihrem Kalb, umzingelt von drei riesigen Monstren. Zottige, Braune Biester mit fast schwarzen Tupfen auf dem Rücken, schlichen um sie herum. Ihre Schulterhöhe war nur wenig geringer, als die der Büffelkuh. Sie hatten eine tiefe, breite Brust, aber ihr Rücken lief vom Widerrist abwärts, wie ein Hügel mit starkem Gefälle und ihre Hinterbeine waren kurz und wirkten schwächlich. Ein hysterisches Kichern war zu hören. Erstaunt sah Rotarr Gorash an.
„Sie lachen sie aus“, flüsterte er, „Verspotten sie“.
„Meinst du?“, fragte Gorash zweifelnd.
„Vielleicht verständigen sie sich ja auch nur mit diesen Lauten“.
„Wer weiß“, sagte Rotarr grimmig lächelnd, „ Ich würde nicht darauf wetten. Ich bin gespannt, ob sie die Kuh tatsächlich angreifen“.
Als hätten sie ihn gehört kreisten die Raubtiere nun schneller um die ängstlich brüllende Kuh.
Plötzlich sprang eines der Biester von hinten an sie heran und biss ihr in den Hintern. Verzweifelt schreiend versuchte die Kuh sich loszureißen und drehte sich, aber sie konnte den Gegner nicht abschütteln. Sein Biss hielt sie fest, wie ein Schraubstock. Dann sprang noch eines der Ungeheuer knurrend hinzu und biss ihr in den Nacken, direkt hinter ihren Ohren. Blökend brach der Büffel in die Knie. Das dritte Vieh stürzte sich auf das Kalb und durchtrennte mit einem kräftigen Biss dessen Halsmuskeln und das Genick. Dann lachte es auf. Als die anderen beiden die Kuh nach längerem Kampf getötet hatten, fingen auch sie an zu lachen. Kichernd beschnüffelten sie ihre Beute und begannen dann zu fressen. Als erstes fraßen sie das Kalb, die Kuh brachen sie zwar noch an, aber das meiste davon blieb für die Geier liegen. Nachdem sie fertig waren, trollten sie sich mit vollgefressenen Bäuchen über den nächsten Hügel.
Sie würden zwar Zeit verlieren, aber eine bessere Gelegenheit Büffelfleisch zu probieren würden Gorash und Rotarr wohl nicht so schnell wieder bekommen. Außerdem neigten sich ihre eigenen Vorräte dem Ende zu, so machten sie sich über die Reste der Büffelkuh her und schnitten sich einige fette Streifen aus der Lende. Dann suchten sie sich einige trockene Büffelhaufen für ein Feuer.
Während sie aßen, brieten sie genug Fleisch für den Rest des Heimwegs und verstauten es in ihren Taschen.
„Na komm, lass uns weiter, die halbe Nacht haben wir ja noch“, seufzte Rotarr aufstehend, vollgefressen wie er war.
Ächzend kam auch Gorash wieder auf die Füße.
„Puh, Büffel ist wirklich gut“, sagte er aber man sollte ein wenig aufpassen, wie viel man davon isst. Ich könnte platzen, aber wir haben genug Proviant, das ist doch schon was“.
„Was glaubst du, Gorash, könnten wir diese Tiere erlegen?“, fragte Rotarr.
„Ich weiß nicht, ich denke da immer noch an den Bullen, wie er den kleineren vermöbelt hat, und DER wäre schon eine Herausforderung“, antwortete Gorash.
„Das ja, aber wenn wir Fleisch für den Winter brauchen, dann wären das genau die richtigen Tiere dafür. Wir bräuchten gar nicht so viele, die Frage ist nur, ob sie zum Winter hier bleiben“.
„Wir werden dem Rat erzählen was wir gesehen haben, Sie werden entscheiden“, sagte Gorash.
„Komm, lass uns heimgehen“.
„Ja, aber lass uns lieber ein wenig laufen. Ich habe so ein Komisches Gefühl im Bauch“, sagte Rotarr nachdenklich.
Geändert von Thorak (14.11.2009 um 04:25 Uhr)
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03.11.2009, 02:26
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| | AW: AW: Vorgeschichte zu WOW
Hast du schon im Lösungsbuch nachgelesen? Eventuell hilft dir das ja weiter...
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03.11.2009, 02:27
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#22 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Ersehnte Begegnungen
Elak und Doram waren schon drei Nächte unterwegs. Die Nacht war vielleicht schon zur Hälfte um, als sie leises Gelächter in der Ferne vernehmen konnten. Erstaunt sahen sie sich an.
„Lass uns dem auf den Grund gehen “, sagte Doram.
„Na da bin ich gespannt“, sagte Elak nur. Sie waren beide eher schweigsame Männer, die sich wahrscheinlich deswegen so gut verstanden, weil sie beide nicht unnötig plapperten.
Als sie eine Zeit lang durch den Wald geschlichen waren, konnte sie sehen, dass sie sich einer Lichtung, oder dem Ende des Waldes näherten.
Behutsam glitten sie zwischen die Sträucher am Waldrand… und saßen praktisch mitten in einem Noma-Dorf. Die Leute feierten etwas, tanzten ausgelassen ums Feuer. Die Jünglinge sprangen darüber hinweg. Frauen sangen wunderschöne Weisen und klatschten den Takt dazu, oder tanzten ebenfalls.
„Was meinst du, Doram, können wir uns ihnen gefahrlos zeigen?“, fragte Elak.
„Lass uns sie erst noch ein wenig länger beobachten, nicht, dass ich Angst hätte, aber wer weiß“, antwortete dieser.
Nachdem sie dem ausgelassenen Treiben eine Weile zugesehen hatten, beschlossen sie, sich zu zeigen.
Als sie aus den Büschen in den Feuerschein traten, verstummte die Musik augenblicklich und sie waren sofort von einigen Speerträgern umringt.
Beschwichtigend hoben sie ihre Hände um ihnen klar zu machen, dass sie nicht in feindlicher Absicht hier waren.
„Wer spricht für euch?“ fragte Doram laut und vernehmlich.
„Wer will das wissen“, erklang eine Stimme zwischen den Zelten.
Ein etwas älterer, sehr rundlicher Mann, kam auf die umkreisten Männer zu. Er war ziemlich klein für einen Noma, bestimmt anderthalb Köpfe kleiner als Doram. Sein Bauch und sein Doppelkinn wackelten bedenklich, als er sich schnellen Schrittes näherte.
„Wer seid ihr, woher kommt ihr und was wollt ihr hier?“, fragte er die beiden Störenfriede.
„Nun mal langsam“, sagte Doram aufgebracht. „Seit wann vergessen die Noma die Bräuche der Höflichkeit? Wir wussten nicht, wer ihr seid, deswegen mussten wir uns anschleichen, aber das heißt noch lange nicht, dass wir üble Absichten hegen“.
„Das mag sein, beantwortet aber nicht meine Frage“, sagte der kleine, dicke Mann stoisch ruhig.
„Nehmt die Waffen runter und ich werde jede Frage beantworten, die ihr habt, es sei denn, ich kenne die Antwort nicht“, sagte Doram, plötzlich ebenso ruhig.
„Und wenn wir die Waffen nicht runternehmen?“, fragte der kleine Dicke.
„Dann werde ich ab jetzt nicht ein Wort mehr sagen und ich denke, dass mein Begleiter nicht mehr Worte verlieren wird als ich.“
Begeistert klatschte er plötzlich in die die Hände und grinste die beiden breit an.
„Das sind Nomas. Willkommen Brüder. Bitte, setzt euch doch zu uns an’s Feuer. Ihr anderen könnt weiter feiern, schließlich ist es eine Hochzeit“, sagte er zu den neugierigen Zuschauern gewandt.
„Verzeiht bitte den rauen Empfang“, sagte er, nachdem sie alle Platz genommen hatten. „Mein Name ist Warmin, ich bin der Anführer dieses Stammes“.
„Ich bin Elak und dieser Krieger hier ist Doram“, stellten sie sich kurz vor.
„ Wisst ihr, … wir haben vor einigen Jahren zwei Noma-Krieger nach allen Regeln der Höflichkeit empfangen. Sie waren Zwillingsbrüder und waren beinahe nicht zu unterscheiden. Starke Krieger hätte man schwören können. Angeblich waren sie die einzigen Überlebenden ihres Dorfes, nach einem Worak-Angriff. Wie sich nach einigen Tagen herausgestellt hatte, waren sie nur darauf aus, ein paar unserer Frauen zu entführen. Sie hatten sich im Wald an einer schwer zugänglichen Stelle so etwas wie einen Käfig gebaut. In der Woche, in der sie bei uns waren, verschwanden vier Frauen spurlos.
Sie ließen sich nicht das geringste anmerken, suchten sogar fleißig mit. Natürlich in der Richtung, in der ihr Käfig lag, damit wir sie nicht zufällig entdecken konnten. Aber Alani, eines der hübschesten Mädchen unserer Gemeinschaft, konnte sich zwischen den Stäben hindurchzwängen und schlich sich gefesselt zurück ins Dorf. Ihr könnt euch vorstellen, was hier los war“.
Mit hochgezogenen Augenbrauen und immer größer werdenden Augen hatten sie der Geschichte gelauscht.
„Als wir sie ein wenig folterten, fingen sie an zu winseln wie räudige Wölfe und haben uns alles erzählt. Da sie in ihrem Dorf keinen Sitz im Rat bekamen, aber unbedingt etwas zu sagen haben wollten, waren sie darauf aus, ihren eigenen Stamm zu gründen.
Hätten sie gefragt, hätten sie vielleicht sogar zwei unserer Mädchen heiraten können, aber diese Dummköpfe wollten gleich ganz oben anfangen. Seit dieser Geschichte sind wir Fremden gegenüber etwas vorsichtiger geworden“.
„Verständlich“, sagte Elak. „Wir sind nicht wegen Frauen hier“. Er lächelte breit.
„Weswegen dann?“, fragte Warmin neugierig.
„Wir sind Kundschafter unseres Stammes. Wir befinden uns jetzt knappe drei Tagesreisen entfernt von ihnen. Ihr sagtet, ihr seid der Anführer eures Stammes, gibt es in eurem Dorf keinen Ältestenrat?“
„Doch“, sagte Warmin mit gerunzelten Brauen. „ Zumindest einen Krieger-Rat. Aber das letzte Wort liegt bei mir, bis jetzt gab es deswegen keine Unstimmigkeiten“.
Sie unterhielten sich noch eine ganze Zeit über sonst über belangloses.
Als Doram es für unbedenklich befand sagte er:
„ Ich denke, unser ganzes Dorf würde sich freuen, eure Bekanntschaft zu machen“.
Nachdenklich kratzte sich Warmin am Kopf.
„Ja, das wäre vielleicht gar nicht so schlecht“, sagte er schließlich. „ Wie steht es in eurem Dorf mit den Frauen?“, fragte er verhalten.
„Nun, wir haben einige Witwen im Dorf und einige unserer jungen Mädchen sind auch noch zu haben“, sagte Elak lächelnd.
„Bei uns ist es eher umgekehrt“, sagte Warmin traurig. Deswegen sind wir auch vorsichtig, wem wir unsere Mädchen anvertrauen. Natürlich verheiraten wir die jungen Mädchen mit den jungen Männern, aber einige der Witwer möchten natürlich auch wieder eine Frau haben. Immer die hübschen jungen Dinger nur vorbeilaufen zu sehen … Ihr versteht schon. Außerdem, wir möchten ja nicht, dass unser Stamm kleiner wird, lieber größer“.
„Naja, wenn ich mich so umsehe …“, sagte Doram, „ Ihr habt wenigstens an die fünfzig tapfere Krieger hier, euer Stamm ist nicht gerade klein. Wie kommt ihr bei der Anzahl über den Winter?“
„Ooh, das ist kein so ein großes Problem“, antwortete Warmin lächelnd. „Ein wenig weiter draußen, in der Steppe, gibt es Büffel, ein Tier allein reicht schon fast aus um eine ganze Familie durch den Winter zu bringen. Und die Herden sind gewaltig, sie haben außer uns nur wenige Feinde, die ihnen etwas anhaben können“.
Er hielt den beiden eine große Holzschale hin, in der gebratene Fleischstücke lagen.
„Also befindet ihr euch schon länger hier?“ fragte Doram, während er sich ein wenig Fleisch nahm.
„Ja, bestimmt schon sechs Jahre“, lächelte Warmin. „ Wir bleiben zwar nicht immer an der gleichen Stelle, aber immer in dieser Gegend. Im Winter ziehen wir einfach in den Wald, da pfeift der Wind nicht so scharf, wie hier draußen, aber das ist nicht das einzig Gute hier. Hier schneit es auch nicht so stark wie etwas weiter im Norden, wo wir ursprünglich herkamen. Dort liegt der Schnee mindestens hüfthoch, Jahr für Jahr. Wenn es mal ganz schlimm wurde konnte man auch mal ganz im Schnee verschwinden. Und die Lawinen haben auch so manches Opfer gefordert. Dagegen ist es hier sehr schön“.
„Hmm, also Büffel ist schon mal sehr gut“, sagte Elak, genüsslich kauend.
„Allerdings“, bestätigte Doram.
„Wie steht es, Warmin, wollt ihr uns vielleicht mit einer Abordnung eures Stammes zurück begleiten? Wir könnten uns austauschen, vielleicht können wir eine Menge voneinander lernen“.
„Gerne“, sagte er lächelnd. „ Ich glaube, diese gute Nachricht werde ich gleich weitergeben. … Ist es auch in Ordnung, wenn wir mit dem ganzen Stamm kurzfristig in eure Nachbarschaft ziehen würden? Nur für kurze Zeit versteht sich“.
Elak und Doram sahen sich kurz an. Dann nickte Elak.
„Ja, ich denke das wäre auch in Ordnung“, sagte er. „Aber …“
„Ja?“ fragte Warmin.
„Wir müssen spätestens morgen Abend auf dem Rückweg sein, sonst sorgen sich unsere Gefährten, wenn wir nicht rechtzeitig zurück sind“.
Warmin stand auf und hielt den beiden noch einmal die Schale hin.
„Nehmt noch einmal reichlich, ruhig alles, ich brauche diese Schüssel kurz“, grinste er breit.
Sie bedienten sich mit beiden Händen. Was sie nicht aus der Schale nahmen, kippte Warmin kurzerhand ins Feuer.
Vielsagend sahen sie sich an. Gutes Essen in’s Feuer zu werfen, das hatten sie noch nicht erlebt, das war unnötige Verschwendung.
Warmin klopfte laut auf die dünne Schale, die dumpf aufklang. Die feiernden hörten sofort auf zu musizieren, zu tanzen und zu springen.
Der klang der Schale brachte Doram auf eine Idee, aber das konnte er später ausprobieren.
„Meine lieben“, sagte Warmin mit ausgebreiteten Armen. „Meine Gäste hier“, dabei deutete er auf Doram und Elak, „ haben uns eingeladen, Gäste ihres Dorfes zu sein. Damit wirklich alle dabei sein können, habe ich beschlossen, dass wir mit dem ganzen Dorf umziehen werden, nämlich in die Nachbarschaft dieser freundlichen Leute“.
Einige der Anwesenden gaben ihrer Freude durch laute Juchzer und Pfiffe Ausdruck, andere ließen nicht vernehmen, was sie darüber dachten und andere brachten ihren Missfallen durch ihr Gesicht zum Ausdruck. Warmin schien diese Tatsache gar nicht wahrzunehmen. Er sprach weiter, als ob alle sich vor Freude auf die Schenkel klopfen würden.
Hier herrschte ganz und gar keine Einigkeit. Mit hochgezogenen Brauen sahen sich Elak und Doram betreten an.
„Ich glaube, so wird das nichts“, flüsterte Elak Doram zu.
„Nein, Ich denke auch, dass Warmin ein Träumer ist, der vor den Tatsachen die Augen verschließt“, sagte er nachdenklich und langsam.
„Ich werde morgen Abend unseren Weg zurück gehen damit ich unseren Stamm unterrichten kann. Am besten führst du diese armen Leute um den Wald herum zu uns, was meinst du?“
Elak kratze sich kurz am Hinterkopf. „Ich denke, dass das die beste Idee seit langer Zeit war“, flüsterte er.
„ Wir werden morgen im Laufe des Tages unsere Sachen packen und mit ihnen …“
„Verzeiht bitte, wenn ich euch unterbreche, Warmin“. Elak stand auf.
„Ja, bitte, wenn ihr dazu etwas sagen möchtet …“, unterbrach Warmin lächelnd seine Rede. Er war ein guter Diplomat, das musste man ihm lassen.
„Also wir würden gern folgendes Vorschlagen“, sagte Elak laut, so dass ihn auch die Leute in den letzten Reihen verstehen konnten. „ Mein Gefährte, Doram, wird morgen Abend den Rückweg alleine antreten, um unseren Stamm auf eure Ankunft vorzubereiten. Das wird bestimmt noch ein Fest geben“, lächelte er. „ Wir haben seit langer Zeit keine der unseren mehr gesehen. Ihr glaubt gar nicht wie sehr wir uns darüber freuen, euch angetroffen zu haben. Wenn Doram zurück geht, müsst ihr nichts überstürzen und könnt in aller Ruhe Vorbereitungen treffen. Und während der Reise müssen wir nicht rennen, … das … wollten wir euch gern vorschlagen …“. Damit setzte er sich wieder. Er hatte selten vor so vielen Leuten gesprochen und war recht verlegen. Aber plötzlich brach ein Sturm der Begeisterung los. Diesmal freuten sich wirklich fast alle, zumindest gab es die missmutigen Gesichter nicht mehr. Elak lief rot an und Doram grinste breit.
Warmin klopfte auf seine Schale, doch es wurde nur langsam ruhiger.
„Vorschlag einstimmig angenommen“ rief er freudestrahlend aber völlig unnötigerweise aus, als er sich wieder Gehör verschafft hatte. Er musste hier halt das letzte Wort haben. Dass er die gute Stimmung wieder zerschlagen hatte, bemerkte er gar nicht. Er setzte sich wieder zu “seinen“ Gästen.
Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile, bis Warmin endlich sagte, dass er sich schlafen legen wolle, weil er eine anstrengende Nacht hinter sich hätte. Er trollte sich müde, mit schlurfenden Schritten. Mitleidig schauten die beiden hinter ihm her.
„Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass so ziemlich alles für ihn Anstrengung ist, außer Essen“, flüsterte Doram mit sorgenvoller, in Falten gezogener Stirn.
Doch nun konnten sie sich noch ein wenig mit den anderen unterhalten, die erfreut auf sie zukamen.
Sie wurden sehr freundlich von den meisten Dorfbewohnern begrüßt. Sie unterhielten sich angeregt mit einigen von ihnen, bis die Morgenröte anbrach, die anderen feierten einfach weiter. Einer der älteren Krieger, mit denen sie sprachen, bot ihnen einen Schlafplatz in seinem Zelt an. Dankbar stimmten sie seiner Einladung zu.
Am nächsten Abend, als alle wieder auf den Beinen waren, verabschiedete Warmin wortreich Doram vor dem Dorf. Einige Dorfbewohner, die er in der gestrigen Nacht noch ein wenig kenngelernt hatte, kamen danach noch zu ihm, um sich persönlich zu verabschieden und auch um ihn ein wenig mit Proviant für den Rückweg zu versorgen. Er bedankte sich überschwänglich für ihre Freundlichkeit und machte sich auf den Rückweg.
Er machte sich wirklich Sorgen. Nicht nur, dass Warmin anscheinend eine Diktatur führte, bereitete ihm Kopfzerbrechen. Wie „seine“ Dorfbewohner wohl reagierten, wenn sie den Unterschied sehen würden, den Frieden und die Harmonie in ihrem Dorf erlebten. Wie würde Warmin reagieren, wenn plötzlich die Hälfte “seines“ Stammes, sich den anderen anschließen wollte?
Hätten sie es vorher gewusst, hätten sie die Einladung wahrscheinlich unterlassen.
Armer, kurzsichtiger Warmin. Er wollte ein paar der Witwen und vielleicht auch einige junge Frauen eines anderen Stammes seinem eigenen zuführen, aber er würde wahrscheinlich mehr Leute durch diesen aufgezwungenen Besuch verlieren, als gewinnen.
Doram glaubte, das Geheimnis des „Friedens“ im Dorf Warmins erkannt zu haben. Es waren wohl die Männer, die ihn und Elak in Empfang genommen hatten, als sie unvermittelt in die Hochzeitsgesellschaft hinein platzten. Wahrscheinlich hatten diese Männer Privilegien, die die anderen nicht genossen und hielten deswegen zu Warmin.
Und er hatte sich so an seine Macht gewöhnt, dass es ihm nicht einmal in den Sinn kam, dass “seine“ Leute sich vielleicht gegen ihn stellen könnten.
„WIE er „sein“ Dorf führt, ist vielleicht nicht unsere Angelegenheit, aber wenn er die Gemeinschaft unterdrückt um seinen eigenen Vorteil daraus zu ziehen, das geht uns sehr wohl an“, dachte er. Aber sollte der Rat darüber urteilen.
Er eilte im Laufschritt vorwärts. Diese Angelegenheit musste ausführlich besprochen werden.
Nach zwei Nächten lief er im Morgengrauen auf das Dorf zu.
Plötzlich schrie irgendjemand, dass Doram alleine zurückkäme und rennen würde. Das halbe Dorf war auf den Beinen und kam ihm entgegen.
Als er vor ihnen ankam, ging er in die Knie und stützte er sich keuchend auf seine Oberschenkel.
„ Was ist los Doram, wo ist Elak geblieben“, fragte Veritan bestürzt als er durch die Menge nach vorn getreten war.
Keuchend winkte Doram ab. Er musste erst mal wieder Luft bekommen. Jemand war zurückgelaufen und hatte einen Wasserschlauch herbeigeholt. Dankbar nickend nahm Doram ihn entgegen.
Nachdem er ihn wieder absetzte fiel ihm das Atmen schon wieder etwas leichter.
„Elak …, geht es gut“, keuchte er. Aufatmend fiel Elak‘s Frau ihrer Freundin um den Hals und die ängstliche Anspannung löste sich in ihren Tränen auf. Die Gemeinschaft atmete auf. Einige lachten froh, klopften Doram auf Rücken und Schulter und machten sich wieder auf den Weg ins Dorf.
Entschuldigt …, ich … wollte euch … nicht erschrecken. Es ist nur … sehr wichtig … deswegen hatte ich es so eilig. Langsam konnte er wieder normal atmen.
„Verzeiht Veritan“, sagte er immer noch keuchend.
„Ich weiß, es ist dafür zu früh, … aber ich muss auf eine Ratsversammlung bestehen, … am liebsten sofort“.
Veritan sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Doram meinte es ernst, das war unverkennbar.
„Dann muss es ja brennen“, sagte er lächelnd. „ In Ordnung, warte dann bitte beim Rats-Zelt. Wir rufen noch die restlichen Mitglieder zusammen“.
Doram wartete Respektvoll, bis die Ältesten im Zelt waren, bevor er eintrat.
Geändert von Thorak (14.11.2009 um 04:38 Uhr)
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03.11.2009, 02:28
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#23 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Die Höhle
Arkashon brach am späten Nachmittag auf. Er hatte mittlerweile einen recht guten Überblick über diese Gegend. Diesmal ging er in eine andere Richtung. Er sprang über den schmalen Bach, der unweit ihres provisorischen Zeltes den kleinen Teich unter dem Wasserfall verließ und bewegte sich an der Felswand weiter vorwärts.
Bevor er losgegangen war hatte er Zandalar geweckt und ihm gesagt, er würde heute allein auf Erkundung gehen und dass er vielleicht erst in der nächsten Nacht wieder kommen würde. Zandalar war zwar nicht damit einverstanden, fügte sich aber dem Wunsch seines Vaters. Dieser hatte ihm aufgetragen, die anderen zu beschützen und dafür zu sorgen, dass sie sich nicht zu weit vom Lager fort bewegten. Sie sollten auch kein Feuer machen, solange er nicht da war. Gebratenes Fleisch von ihrer letzten Beute hatten sie noch genug. Dann hatte er, der noch schlafenden Bani’feh, sanft die Stirne geküsst, die ihn daraufhin schläfrig aber selig anlächelte und danach war er gegangen.
Er lächelte, während er vorwärts eilte, sie gab ihm das Gefühl, wieder ein vollständiger Mann zu sein. Sie ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, er dachte ständig an sie, an ihr lächeln, ihre strahlenden grünen Augen, ihre Bewegungen wenn er sie im Arm hielt. Sie hatte sich ihm ganz und gar hingegeben. Als er sie gefunden hatte, hatte sie diesen Worakartigen, vornüber gebeugten Gang, der den Eindruck vermittelte, sie sei ständig müde. Sie hatte diesen unter großer Anstrengung abgelegt, und sich angewöhnt gerade zu stehen und zu gehen. Wenn er an den Sprachunterricht dachte, musste er schmunzeln. Es hatte oft Grund zum Lachen gegeben, aber ihre Mühen trugen reiche Frucht. Bani’feh, Minira und Runi konnten mittlerweile fast alles was sie sagten mühelos verstehen, auch wenn es mit der Aussprache nicht ganz so gut klappte.
Arkashon hatte sich schon überlegt, im Gegenzug dafür Worak‘ zu lernen. Er hatte einfach das Gefühl, ihr und den Mädchen das schuldig zu sein. Wenn sie sich wirklich vollkommen verständigen konnten, wollte er sogleich damit beginnen und auch Zandalar und Dagesh sollten Worak‘ lernen, wer wusste schon, ob es ihnen in Zukunft nicht von Nutzen sein konnte.
Arkashon hatte das Gefühl, gerade erst losgegangen zu sein, als die Sonne schon wieder aufging. Wenn er an Bani‘feh dachte, verging die Zeit wie im Fluge. Er streckte sich. Links von ihm war ein recht hoher Felsen mit einer noch höheren Felszacke. Er war wahrscheinlich einfach aus der Steilen Wand herausgebrochen, die steil in einen Überhang dahinter nach oben verlief. Um einen besseren Überblick zu haben, kletterte er hinauf, der Fels hatte genug scharfe Kannten, an denen er sich hinaufziehen und –klettern konnte. Oben angekommen schaute er sich um.
Er blickte über ein Tal, das dicht bewaldet war. Die meisten Bäume hier waren Laubbäume. Buchen, Eschen, Ahorn und vereinzelter auch Silberpappeln. Die Hänge hier waren nicht so steil, dass man viel klettern müsste um in das Tal hinabzusteigen. Er sah hinüber zur Felswand. Eine weiße Fahne strömte über die Felskannte, ein leises Rauschen war zu hören. Ein schmaler Wasserfall ergoss sich aus großer Höhe in die Tiefe und kam praktisch als Wassernebel unten an. Die aufgehende Sonne Zauberte einen Regenbogen in den Wasserstaub.
Etwa Dreihundert Meter vor ihm, an einem Ausläufer des Berges, sah er ein kleines Loch. Die Felswand darüber verlief steil geradeaus, ungefähr vierzig Meter nach oben. Vor der Höhle, schräg aber nicht steil, verlief ein Geröllfeld nach unten bis auf eine kleine Wiese, auf der zwischen den Grashalmen auch längere, gelbe Halme standen. Er stieg von dem Felsen wieder herunter, das musste er genauer untersuchen. So eine Höhle wäre wirklich ein Geschenk des Himmels. So schnell es ging bewegte er sich zwischen den Bäumen hindurch auf den Ausläufer zu. Er musste über einen schmalen Bach springen, der wahrscheinlich vom Wasserfall herrührte. Als er auf der kleinen Wiese ankam, blieb er am Waldrand hinter einigen Büschen stehen und sah sich genau um. Diese Höhle konnte natürlich von einem Bären oder einem anderen großen Raubtier bewohnt sein, also war auf jeden Fall Vorsicht geboten. Es hatte aber nicht den Anschein, als ob kürzlich jemand oder etwas aus oder in die Höhle gegangen wäre. Nach etwa zwanzig Minuten genauer Beobachtung der Umgebung, beschloss er, es zu wagen sie zu betreten. Er stieg die kurze Geröllhalde hinauf und trat in den Höhleneingang. Er schloss kurz die Augen, um sie schneller an das Halbdunkel der Höhle zu gewöhnen. Dann sah er sich darin um. Von außen machte sie nicht diesen gewaltigen Eindruck. Der Eingang war winzig, im Gegensatz zu den Ausmaßen, die diese Höhle Innen hatte. Ein hoher Dom erstreckte sich in die Höhe des Felsens. Er stand praktisch in einer kleinen, abgeschlossenen Halle, die eine ovale Form hatte, vielleicht Dreißig Meter in der Länge und zwischen Fünfzehn und Achtzehn Meter in der Breite maß. Nach oben, bis zur Decke waren es gewiss zwanzig Meter. Die Wände hatten einige natürliche Vorsprünge, die sich bestimmt gut als Schlafplätze eigneten. Arkashon lief ein wenig tiefer in die Höhle hinein. Als er in etwas Knisterndes hineintrat, zuckte er kurz zusammen. Er lief zum Eingang und schaute seinen linken Fuß an. Sein einfacher Lederschuh war schwarz, wie von Kohle. Er ging noch einmal zu der Stelle zurück, trat dahinter und kniete sich auf den Boden, um Sie gegen das Licht betrachten zu können. Eindeutig hatte hier jemand einmal Feuer gemacht, er nahm ein Stück von der Kohle, in die er hineingetreten war, und roch mit geschlossenen Augen daran. Die Kohle roch schon lange nicht mehr nach Feuer, er hätte sie schon in die Nase stecken müssen, um den Feuergeruch überhaupt noch wahrzunehmen. Zufrieden legte er sich im Halbdunkel, nicht weit vom Eingang entfernt zum schlafen nieder.
Als er kurz vor Sonnenaufgang ihr Lager betrat, mit einem gerade erlegten Rehbock auf den Schultern, gab es ein großes Hallo. Bani’feh rannte ihm entgegen und sprang ihm um den Hals. Lachend ließ er den Bock fallen, fing sie auf, drückte sie und gab ihr einen sanften Kuss. Strahlend sah sie ihn an.
Dann beugte er ein Knie und drückte auch die Kinder nacheinander.
Während er ihnen alles über die Wanderung erzählte, über die Tiere, die er unterwegs sah, die endlosen Wälder, machte er ein Feuer und Bani’feh und Zandalar häuteten und zerlegten seine Beute.
Als das Fleisch zischend und fettriefend über dem Feuer hing, erzählte er ihnen von der Höhle, die er gefunden hatte. Bani’feh und die Mädchen verstanden zwar nicht ganz genau, was er meinte, aber das Wort Lager verstanden sie. Alle waren darüber sehr froh. Kein herumwandern mehr, ein festes Dach über dem Kopf, einfach ein Zuhause, wenn es das vielleicht auch nur vorerst wäre. Sie brieten das gesamte Fleisch des Bockes, während sie auch schon anfingen, das Lager zu räumen und reisefertig zu machen. Gegen Mittag waren sie fertig damit und legten sich noch für einige Stunden zum schlafen nieder. |
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03.11.2009, 02:29
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#24 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Woraks
Bolaref und Pilak waren den Weg, den sie in das Tal gekommen sind, durch den Spalt zurück gegangen. Vorsichtig verließen sie die Büsche davor um möglichst keine verräterischen Spuren zu hinterlassen. Hin und wieder trafen sie auf Wild. Schweine und Hirsche sahen sie hauptsächlich. Einmal sahen sie, glücklicherweise von weitem, einen Tiger. Auch Bären- und Wolfsfährten fanden sie in stattlicher Anzahl. Die ersten zwei Nächte verstrichen ansonsten ereignislos, … bis zur späten Nacht. Bolaref stieg einen starken, hohen Baum hinauf, um sich weiträumig umsehen zu können. Er sah Rauch in einiger Entfernung. Eilig kletterte er wieder hinab.
„Sollen wir nachsehen was dort ist? ", fragte er Pilak.
„Ich denke, dass wir das auf jeden Fall tun sollten“, antwortete dieser, „Am besten solange es noch dunkel ist“.
So machten sie sich auf, die Ursache des Feuers zu ergründen. Je näher sie kamen, umso vorsichtiger wurden sie. Als sie das Feuer zischen und knacken hören konnten, schlichen sie lautlos darauf zu. Es war schon fast ganz herunter gebrannt.
Der Morgen graute schon, als sie unter den Büschen am Rand einer großen, von einzelnen Bäumen bestandenen Lichtung lagen. Sie konnten einige roh errichtete Hütten erkennen, die Teilweise aus Baumrinden von stärkeren Bäumen einfach um Bäume herum angelehnt standen, oder über primitiven Holzgestängen lagen. Es gab eine ganze Anzahl dieser Hütten, bestimmt an die zwanzig, sehr grob geschätzt.
Aus einer der Hütten trat ein kräftiger Worak-Krieger und streckte sich, herzhaft gähnend.
Betroffen sahen sich Pilak und Bolaref an. Woraks…, das konnte böse enden. Schnell machten sie sich auf den Rückweg. Nicht auszudenken, wenn diese Burschen sie zu Gesicht bekommen würden. Sie beeilten sich, so schnell wie möglich weit weg von diesen Gesellen zu kommen.
„Whoa, nochmal gutgegangen“, sagte Bolaref nach einer Weile. „ Machen wir, dass wir zurückkommen“. „Meine Frau würde mich erwürgen, wenn ich NICHT heim käme“, witzelte er. Lachend suchten sie sich einen einigermaßen sicheren Lagerplatz.
Als Bolaref erwachte ging die Sonne gerade in einem See aus Feuer am Himmel unter. Er rüttelte an der Schulter Pilaks. Dieser sprang auf, wie von der Tarantel gestochen, riss seinen Speer hoch und stand kampfbereit vor Bolaref.
„ Wow, da wäre ich jetzt fast fortgerannt“, sagte Bolaref mit beeindruckt hochgezogenen Augenbrauen und grinste Pilak breit an.
Der sah sich noch einmal kurz um und sagte dann lachend: „ Das hätte ich dir auch geraten, … wenn du ein Worak wärst“. Sie suchten ihre Sachen zusammen und machten sich auf den Heimweg.
Als sie durch die Büsche traten, durch die ihr Lager vor Blicken gut geschützt war, blieb Pilak plötzlich stocksteif vor Bolaref stehen und dieser rammte ihn.
„Was zum …“, flüsterte er.
„ Zurück“, sagte Pilak, nur flüsternd.
Bolaref beeilte sich, dieser Aufforderung nachzukommen. Als sie wieder in ihrem Lager standen, sagte Pilak, „ Keine Zeit zum Reden, folge mir einfach nur“.
„Ohhh verflixt, sag nur die Woraks haben unsere Spur gefunden“, mutmaßte Bolaref. Nickend lief Pilak auf der anderen Seite des Lagers durch die Büsche und bemühte sich, keinen Krach zu machen. Bolaref tat es ihm gleich. Als sie eine Weile neben einander herliefen, sagte Pilak,
„Wir können nicht gleich zurück, irgendwie müssen wir sie abhängen, sonst führen wir sie zum Lager “.
„Gut“, sagte Bolaref, „ dann lass uns sie zu IHREM Lager zurückführen, damit sie sich nicht verirren“. Er grinste grimmig vor sich hin. „Wie viele waren es?“.
„Ich weiß es nicht genau, aber mit Sicherheit Fünfzehn“.
„Feiglinge“, lachte Bolaref verächtlich. Dann blieb er einfach stehen. Erstaunt drehte sich Pilak um.
„Wieso bleibst du stehen, willst du, dass sie uns fangen?“.
Bolaref schüttelte den Kopf. „ Nein, aber sie können Nachts nicht so gut sehen wie wir. Es ist schon Dunkel und wir haben mit Sicherheit schon ein gutes Stück zwischen uns gebracht. Wir können eigentlich ganz gemütlich zu ihrem Lager schleichen und zusehen, dass wir sie danach los sind“.
„ In Ordnung, aber wie willst du das anstellen?“, fragte Pilak.
„Ganz einfach“, grinste Bolaref. Sie schlafen doch Nachts. Lass uns ihre Nacht ein wenig erhellen. Das wird sie beschäftigen und uns ein wenig Zeit verschaffen um wegzukommen und unsere Spuren gründlich zu verwischen“.
„Du weißt aber schon, dass das ziemlich gefährlich werden könnte, hm?“.
„Ich weiß“, sagte Bolaref kühn. „ Wir müssen erst ihre Wachen ausschalten. Dann legen wir ein paar Feuer und danach rennen wir, was das Zeug hält. Erst in die entgegen gesetzte Richtung und wenn wir uns auf den Heimweg machen, verwischen wir gründlich unsere Spur und werden sie wieder los. Ich habe keine Ahnung, wie wir das sonst machen sollen. Wenn sie überall herumrennen, sind ihre eigenen Fußabdrücke in der ganzen Gegend verstreut, vielleicht reicht das sogar schon aus um sie zu verwirren“.
„Aaahh, du bist ein echter Fuchs“, sagte Pilak und schlug ihm breit grinsend auf die Schulter. „Gut, dann lass es uns so machen“.
Als sie in der Nähe des Worak-Lagers angekommen waren, wurden sie sehr vorsichtig.
„Gut, du links ich rechts“.
„In Ordnung, Pilak. Aber pass auf, nicht dass wir eine Wache übersehen. Diese Jungens müssen LAUTLOS sterben. Wenn auch nur einer Schreit, sind wir wahrscheinlich verloren.“
„ Besser wir zwei, als der ganze Stamm, mein Freund“.
„Auch wieder wahr“, lächelte Bolaref. „Gutes gelingen, Bruder. Los geht’s“. Ihre Wege trennten sich.
Bolaref schlich geräuschlos durch den finsteren Wald. Als er einen Schatten vor sich wahrnahm, der sich bewegte, grinste er in sich hinein. Er konnte diese stinkenden Köter nicht leiden. Leise näherte er sich ihm und stand schließlich so dicht vor ihm, dass er dachte er müsse sich übergeben, als er die schweren Ausdünstungen des Woraks roch. Er hob die Faust mit dem Dolch leicht an. Blitzschnell hieb er dem Worak den Dolch in die Kehle, der nur noch leise krächzen konnte und zu Boden Sank. Bolaref drückte ihm den Mund zu und sorgte dafür, dass er beim umfallen keinen Krach machte. Der Worak zuckte und wollte sich wehren, aber nach wenigen Augenblicken war das vorbei. Still und regungslos lag er im Moos. Lautlos glitt Bolaref weiter. Grimmig in sich hineinlachend dachte er, „ Wenn ich ihn so schlecht sehen konnte, dann konnte er mich gar nicht sehen, aber ich darf nicht unvorsichtig werden“.
Er bewegte sich so schnell weiter, dass er fast in die nächste Wache hineingerannt wäre. Genauso leise wie den ersten, schaltete er diese und noch eine Wache aus. Schließlich trafen Bolaref und Pilak sich auf der anderen Seite des Dorfes wieder.
„ Wie viele waren es auf deiner Seite“, fragte Pilak leise flüsternd.
„Drei“, antwortete Bolaref.
„ Bei mir waren es vier“, sagte er. „ Gut, wie machen wir jetzt weiter?“
„Wir haben hier drei Feuer; du schleichst noch einmal dort hinüber, und dann machst du das, was ich tue“.
„In Ordnung, hoffentlich haben wir keine der Wachen übersehen“, sagte Pilak und machte sich auf den Weg.
Bolaref machte sich bereit. Das Feuer in der Mitte des Dorfes war das größte, aber viel zu weit entfernt für sie, so weit konnten sie sich nicht hinein wagen. Als Pilak in der Nähe des anderen Feuers zwischen den Bäumen auftauchte rannten sie zu den Feuern, nahmen ein paar der brennenden Scheite und legten sie leise auf die Rinden-Baracken, die knochentrocken waren und sofort in Flammen gerieten. Sie hatten einen großen Teil des Dorfes in Brand gesteckt, bevor auch nur ein Worak erwachte.
Sie schafften es gerade so, zwischen den Bäumen zu verschwinden, bevor das Geschrei losging. Sie rannten, als wäre der Teufel ihnen auf den Fersen. Schließlich blieben sie schweratmend stehen.
„Das war knapp“, sagte Pilak keuchend zwischen zwei Atemzügen. Er lachte.
Bolaref nickte. Er war nicht fähig etwas zu sagen. Sein Brustkorb pumpte.
Er schluckte erst ein paar Mal.
„So, jetzt können wir uns auf den Rückweg machen“, sagte er dann, immer noch atemlos.
Sie machten einen sehr großen Bogen um das Worak-Lager und suchten sich einen Platz an dem sie sich ausruhen konnten und vor Blicken geschützt waren. Sie wussten, dass es gefährlich war hier zu lagern, aber wenn sie Ihre Spuren wirklich gründlich verwischen wollten, mussten sie am Tag weiter. So legten sie sich nieder und schliefen einige Stunden.
Diesmal war es Pilak, der Bolaref weckte. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, es war wahrscheinlich Mittag.
Sie aßen schnell ein wenig kaltes Fleisch und ein wenig Sandbirne, die hier reichlich wuchs. Dann machten sie sich auf den Weg. Sie suchten sich einige buschige Zweige und verwischten an Stellen, an denen Sie Fußabdrücke hinterließen, diese gründlich.
Als es wieder Nacht wurde, legten sie sich schlafen. Weil sie ihre Spuren verschwinden lassen mussten, kamen sie nicht gerade schnell vorwärts. Im Laufe des Tages waren Wolken aufgezogen, aber der Regen ließ auf sich warten.
„Ich hätte gern nochmal gesehen, was wir da angerichtet haben“, lachte Pilak.
„Die haben einen Krach gemacht, was?“, lachend hieb Bolaref ihm auf die Schulter.
„Ob sie uns immer noch suchen?“
„Davon kannst du ausgehen“, grinste Bolaref, „bloß das jetzt der ganze Stamm auf unserer Fährte hängt. Aber die sind wir ziemlich sicher los“.
„Bist du sicher?“, fragte Pilak. „ Die sind ja auch nicht ganz ohne“.
„Da bin ich sicher“, sagte Bolaref. „ Hast du gesehen, wie sie durcheinander gerannt sind wie verschreckte Wachteln? Die haben unsere Spuren durch ihre eigenen überdeckt. Die finden uns nicht mehr“.
„Na gut, aber meinst du nicht, dass einer von uns wachen sollte?“, fragte er noch einmal zweifelnd.
„Nein, du kannst beruhigt schlafen“, sagte Bolaref sehr sicher. „Ich glaube nicht, dass sie uns noch finden können“.
„Na dann gute Nacht“, beruhigt schlief Pilak nach kurzer Zeit ein.
Bolaref hatte sich selbst nicht so leicht überzeugen können. Er sorgte sich. Pilak hatte recht. Die waren nicht ohne. Leise erhob er sich. Er schlich den Weg den sie gekommen waren ein ganzes Stück zurück und legte sich auf die Lauer. Da kamen sie. Sie hatten eine lange Kette gebildet und schritten parallel zueinander durch den nächtlichen Wald. Der Mond würde heute nicht aufgehen und es war beinahe Stockdunkel.
Bolaref dachte Fieberhaft nach. Er schlich der Kette entgegen.
Die Woraks liefen jeweils im Abstand von etwa zwanzig bis dreißig Schritt zwischen den Bäumen hindurch. Bolaref suchte sich einen schattigen Platz, wo er kaum die Hand vor Augen sah. Als der Worak vor ihm erschien, erschrak er selber und hielt die Luft an. Dieser jedoch sah ihn nicht. Bolaref ließ ihn vorbei, legte ihm den muskulösen Arm um den Hals und trat ihm in die Kniekehle. Der Worak wollte schreien, doch Bolaref brach ihm mit einem kräftigen Ruck das Genick und ließ ihn zu Boden sinken. Dann schlich er schräg vorwärts, auf den nächsten Worak zu. Zu seinem Glück sah er in der Dunkelheit besser als sie. Er schätzte, dass es bis zu ihrem Nachtlager noch etwa fünfhundert Schritte weit war.
Lautlos sprang er dem Worak von hinten an den Hals. Er war sehr kräftig und wehrte sich nach Leibeskräften. Doch Bolaref war zu stark für ihn. Er drückte ihn mit dem Gesicht ins Moos und Stemmte ein Knie in seinen Rücken. Irgendwie schaffte es der Worak einen kleinen Ast in die Finger zu bekommen. Er hieb damit schräg nach oben und traf Bolaref in den Armmuskel. Dieser biss jedoch die Zähne zusammen und drehte dem Stinker das Gesicht auf den Rücken. Laut krachend brach sein Genick.
Ein lautes „Sssht…“, erklang von rechts. „Sssht…“, machte Bolaref zurück.
Dann machte er sich auf den Weg, und bewegte sich auf den zu, der da gerade „Sssht…“ gemacht hatte. Er hatte ihm gerade den Garaus gemacht, da fing es an zu regnen. Erleichtert stand er über seinem toten Gegner und breitete die Arme mit geschlossenen Augen gen Himmel aus. Der Regen kam gerade noch rechtzeitig. Es goss wie aus tausend Wasserschläuchen. Der Regen plätscherte so laut, dass er ruhig auf ihren Lagerplatz zu laufen konnte, ohne sich zu verraten. Als er durch die Büsche rannte sprang ihm auf einmal jemand von der Seite an den Hals. Er fluchte verhalten. „Oh, Bolaref“, bemerkte Pilak entschuldigend.
„Sag nicht, ich würde genauso stinken wie diese Halunken“, krächzte Bolaref. „Naja…“, lächelte Pilak und Bolaref musste lachen.
„Lass uns schnell weiter, dann brauchen wir die Spuren nicht zu verwischen“, sagte Bolaref.
So liefen sie los und die ganze Nacht hindurch. Während der Morgen anbrach, hörte es auf zu regnen.
„ Das dürfte genügen“, bemerkte Pilak. „ Lass uns ein trockenes Plätzchen suchen. … Wo warst du eigentlich, bevor ich dir fast den Hals gebrochen hätte?“
„Ich …, Ich habe ein … Willkommenskomitee gebildet, für die Woraks hinter uns…“, grinste Bolaref.
„Wie meinst du das? Waren sie tatsächlich nachts hinter uns her? Du warst dir doch so sicher…“.
„ Nicht wirklich, ich glaube, wir haben in ihrem Dorf zu viel Furore gemacht. Jedenfalls werden sie feststellen, dass ein böser Waldgeist ihre Krieger gemeuchelt hat…“.
Lachend fragte Pilak, „Wie viele hast du denn noch erledigt?“
„Drei“, sagte Bolaref. „Als ich dem zweiten den Hals umdrehte, da hat einer „Sssht… “, gemacht, so laut hat sein Genick gekracht. Ich habe zurück „Sssht …“ gemacht und ihn als nächstes getötet“.
Lachend suchten sie sich einen trockenen Schlafplatz.
Heute Nacht würden sie wieder Zuhause ankommen. |
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03.11.2009, 02:30
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#25 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Ein Neues Zuhause
Arkashon erwachte als erster. Das Feuer war schon fast erloschen. Er weckte Bani’feh und die Kinder auf, schläfrig streckten sie sich.
Im kleinen See unter dem Wasserfall füllte er die Wasserschläuche.
Nachdem er die Stangen für ihre Transportbahre in den Händen hielt und den Lederriemen über die Schultern gelegt hatte, löschte Zandalar die letzte Glut ihres Feuers, nahm sich einen buschigen Ast und verwischte die Spuren, die sie erzeugten als sie fortzogen.
Arkashon war ein sehr guter und geduldiger Lehrmeister, Zandalar ein wissbegieriger Schüler. Wie ein Schwamm saugte er alles auf. Er beobachtete seinen Vater sehr genau und seit Bani’feh, ihre Tochter Runi und Minira, deren Mutter von einem Tiger getötet wurde, bei ihnen waren, war sein Vater sichtlich aufgeblüht. Er war plötzlich viel geduldiger, wenn er ihm und Dagesh etwas beibringen wollte, oder wenn Dagesh ein Patzer unterlief. Zandalar war stolz auf seinen Vater, auch wenn die anderen im Dorf oft mit vorgehaltener Hand über ihn gesprochen hatten. In seinen Augen war er der beste.
Als es wieder Hell wurde, waren sie schon fast bei der Höhle angekommen, also fragte Arkashon sie, ob sie nicht durchmarschieren sollten. Alle außer Dagesh und Runi stimmten zu. So zogen sie noch zwei Stunden weiter, und als sie am Waldrand standen, konnten sie die Höhle erstmals sehen.
Bani’feh war sie nicht geheuer. Sie stand da und hielt nachdenklich die Hand über ihren Mund. Arkashon strich ihr mit der Hand sanft übers Haar und schaute sie an. Besorgt zeigte sie hinauf und sagte, „Höhle?“. Arkashon nickte.
„Höhle nicht gut“, sagte sie besorgt. Arkashon sah sie mit gerunzelter Stirn und hochgezogenen Augenbrauen an und fragte, „Warum nicht gut?“.
„Nicht gut“, sagte Bani’feh noch einmal nickend. „Höhle böse, Höhle fressen auf. Fressen auf Arkashon und Bani’feh und Kinder“.
„Arkashon hat in der Höhle geschlafen und Höhle hat ihn nicht gefressen.
Arkashon ist nach Hause gekommen“.
„Arkashon geschlafen in Höhle?“ fragte sie mit schreckgeweiteten Augen.
Lächelnd nickte Arkashon.
„Kein Wind in Höhle, kein Nass in Höhle. Wenn man Feuer macht, dann Höhle schön warm“, sagte er.
Dann stieg er einfach die Geröllhalde hinauf. Hinter ihm kullerten ein paar kleine Steine den Hang hinunter.
Bani’feh stand mit offenem Mund da, wie versteinert, während er durch den dunklen Eingang einfach verschwand. Sie wollte etwas sagen oder rufen, aber es war zu spät, ihr liebgewordener Arkashon war verschwunden, gefressen von der Höhle. Nichts war zu hören, kein Schrei, kein Gewimmer, kein Stöhnen.
Plötzlich tauchte er wieder am Eingang auf und winkte ihnen zu.
„Kommt schon“, rief er, „Ich will endlich schlafen“.
Selig lächelnd eilten Bani’feh, Zandalar und die anderen nach oben.
Übervorsichtig und immer noch Unsicher, näherte sich Bani’feh dem Eingang, während die Kinder lachend an ihr vorbei in die Höhle stürmten. Sie schaute sich die Wände sehr genau an, ob da auch wirklich keine Zähne waren, Kiefer die zuschnappen könnten. Arkashon ergriff ihre Unterarme und führte sie hinein. Zwinkernd musste sie ihr Augenlicht an die Dunkelheit erst gewöhnen, Arkashon schickte sich an, ein Feuer zu machen. Zandalar schnürte ein paar Fellbündel auf und verteilte sie auf ein paar Vorsprünge, die nicht zu weit auseinander lagen und möglichst dicht am Feuer waren.
Als das Feuer brannte und sein warmes Licht sich über den Fels ergoss, konnte man die Höhle erst genauer sehen. Ganz oben schien sich ein kleiner Spalt im Felsen zu befinden, denn der schwache Rauch des Feuers zog hinauf und verschwand einfach. Gegenüber ihren Schlafplätzen konnte Arkashon ein paar einfache Zeichnungen aus Kohle an der Felswand ausmachen. Er ging hinüber und schaute sie sich an. Einige Strichmännchen mit Speeren, die wohl gegen einen Bären kämpften, ein paar Steinschaffe über eine Klippe in den Tod stürzten oder von einem Tiger gefressen wurden. Nachdem er die Zeichnungen eine Zeitlang studiert hatte, gähnte er laut, streckte sich und ging auf einen großen Felsvorsprung zu, auf dem Bani’feh sich schon auf einem Furbolgpelz räkelte. Er griff sich noch ein großes Fell, das ausreichen würde, sie beide zu zudecken und legte sich hin, die Kinder schliefen alle schon tief und fest. Bani’feh kroch seufzend in seinen Arm und so schliefen sie ein.
Als sie die Augen wieder öffneten, hatte Zandalar schon frisches Holz aus dem Wald geholt und das Feuer wieder entfacht. Draußen war es schon dunkel. Sie versammelten sich alle ums Feuer herum und wärmten ein wenig von dem Bockfleisch auf, während sie mit viel Spaß und Freude versuchten, den Mädchen und Bani’feh ein paar neue Wörter beizubringen.
Nachdem sie fertig gegessen hatten und alle satt waren, gingen sie hinaus und Arkashon führte sie zu dem Wasserfall, der etwa Hundertfünfzig Meter entfernt über den Felsen stürzte. Auch hier hatte sich ein kleiner Teich angesammelt, der ihnen allerdings nur bis zu den Knien reichte. Das Wasser war klar und eiskalt. Der Wasserstaub glitzerte um sie herum. Vergnügt sprangen die Kinder im Wasser herum und juchzten und krähten eine kurze Zeit lang.
Dann machten sie sich alle daran, möglichst viel Holz zu sammeln. Als sie in die Höhle zurückkamen, stapelten sie das Holz zu einem großen Stoß auf und das wiederholten sie diese Nacht noch einige Male. Als der Holzstoß schon fast so hoch war, wie Arkashon, hörten sie damit auf. Stöhnend ließen die kleinen Mädchen und Dagesh sich auf ihren Lagern nieder. Lächelnd sagte Arkashon, „Na los, einmal noch“.
Protestierend setzten sich Minira und Dagesh auf. Doch als sie sein Lächeln sahen und sein zwinkern, ließen sie sich erleichtert seufzend wieder auf ihr Lager zurücksinken. |
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03.11.2009, 02:30
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#26 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Warmin, der Diktator
Doram stand am Zelteingang. Alle anderen saßen schon. Veritan lud ihn ein sich zu setzen.
„Danke, Väter“, sagte Doram bescheiden.
„Nun, ich nehme an, dass du lange genug gerannt bist, um es dir verdient zu haben zu sitzen“, sagte Veritan lächelnd.
„Wenn du es so eilig hattest nach Hause zu kommen, dann muss es wohl sehr wichtig sein“, sagte Belad’gir.
„Das denke ich zumindest… “, antwortete Doram.
Dann erzählte er ihnen, so kurz es ging die ganze Geschichte, die sich im Dorf „Warmin’s abgespielt hatte.
„So, ihr habt sie also eingeladen“, stellte Veritan noch einmal fest. „ Der größte Teil der Gemeinschaft, sagst du, war abgeneigt uns zu besuchen“.
„Ja, aber sie waren nicht unseretwegen abgeneigt“, sagte Doram.
„Warmin baute sich vor dem ganzen Dorf auf und verkündete „seinen“ Entschluss, der Einladung „seiner“ Gäste zu folgen, mit “seinem“ ganzen Stamm. Hätten wir das ahnen können, wären wir vielleicht nicht auf die Idee gekommen sie einzuladen. Sie waren wegen seines BEFEHLS abgeneigt“.
„Das weißt du sicher?“
„Nun ja, … Wir waren mitten in eine Hochzeit geplatzt. Die Leute feierten und freuten sich mit dem frischvermählten Paar. Dann steht plötzlich der “Anführer“ auf, der sich um nichts schert als seinen Bauch und verkündet den Leuten, “ … ihr könnt schon anfangen einzupacken, wir ziehen gleich los“. Entschuldigt bitte, wenn ich zynisch klinge, aber dieser Mann denkt absolut NUR an sich und schert sich einen Dreck um “sein“ Volk. Nachdem Elak den Vorschlag einbrachte, dass ich vorgehen sollte, um den Empfang des Stammes vorzubereiten und damit sich die anderen in Ruhe auf den Weg machen können, brach ein regelrechter Begeisterungs-Sturm los.
Warmin fragte uns, wie es bei uns mit den Frauen stünde. Wir sagten ihm, dass es bei uns einige Witwen geben würde und auch einige Mädchen im heiratsfähigen Alter. Er erzählte uns etwas von Stamm vergrößern.
So wie es aussieht, möchte er einige von unseren Frauen seinem Stamm einverleiben, um mehr Volk zu bekommen. Das ist alles woran er denkt, größer werden, mächtiger werden. Aber was ich wirklich befürchte, ist, dass wenn diese Leute hier sind und die Atmosphäre in unserem Dorf erst einmal erlebt haben… Sie werden sich gegen ihn stellen. Er wird hinterher weniger Stammesmitglieder haben als vorher. Die Frage ist, können wir sie vor seinen Schergen beschützen, ohne uns Schuldig zu machen. Schließlich ist das irgendwo auch die Angelegenheit des anderen Stammes. Die Krieger auf seiner Seite sind wahrscheinlich genauso viele wie wir, wenn wir vollzählig antreten. Das könnte in einem Gemetzel enden. Ich bin Sicher, dass er diese Leute unterdrückt, durch Furcht und Gewalt.
„Das würde leicht herauszufinden sein, zumindest, wenn wir bereit wären, diese Leute in unseren Stamm aufzunehmen. Aber das muss das ganze Dorf entscheiden, diese Last kann ich nicht nur auf den Rat legen. Und es ist eine Volks-, nicht Stammesangelegenheit, wenn diese Leute wirklich mit Gewalt unterdrückt werden“, sagte Veritan.
„Ich hoffte, dass ihr so denkt“, sagte Doram erleichtert.
„ Was glaubst du, wann werden sie ankommen?“
„Da sie um den Wald herum reisen werden, denke ich, dass sie frühestens in vier, spätestens in sechs Tagen da sein werden“.
„Es war gut, dass du so geeilt hast. Darüber werden wir jetzt erst einmal schlafen und uns unsere Gedanken machen, heute Abend wird der Rat wieder zusammentreten. Doram, du bist hiermit eingeladen, vielleicht fällt dir noch etwas Wichtiges ein“.
Damit beendete Veritan diese Zusammenkunft. |
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03.11.2009, 02:31
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#27 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Dryadengesang
Herak und Borush pirschten durch den dunklen Wald. Seit zweieinhalb Nächten waren sie unterwegs.
Quer über seinen Rücken trug Herak seinen Köcher. Er war ein ausgezeichneter Schütze und verfehlte sein Ziel sehr selten, meistens auch nur, wenn das Ziel in Bewegung war. In der linken trug er einen gespannten Langbogen. Sein Vater, Belad’gir, hatte ihn in sehr aufwändiger Weise, mit ihm zusammen, für ihn hergestellt. Damals war er noch ein Jüngling. Nach der Anweisung seines Vaters hatte er sich einen geraden und kräftigen, jungen Baum gesucht. Sein Vater zeigte ihm, wie man ihn mithilfe von Sehnen zurechtbog, ihn geduldig weiter wachsen ließ und schließlich, nach fünf Jahren des langen Wartens hatte er ihn für Herak abgeschnitten. So lange musste er sich mit einem primitiveren Bogen abfinden. Dann hatte er das rohe Holz weiter bearbeitet, bis er diesen wunderbaren Bogen herausgearbeitet hatte. Herak hatte nicht eine Sekunde des Herstellungsprozesses versäumt. Das würde er niemals vergessen.
In der rechten Hand hielt er einen langen, kräftigen Speer, der mit einer scharfen Steinspitze versehen war.
Über seinem breiten Brustkorb hing eine kurze lederne Weste, vorne offen. Sie reichte ihm nicht ganz bis zum Bauchnabel hinunter.
An seinen Unterarmen hatte er einfache, vom Handgelenk bis zur Armbeuge reichende, mithilfe von Sehnen geschnürte Armschienen. Sie waren aus demselben starken Leder wie sein Gürtel und schützen vor Dornen sowie anderen scharfen oder spitzen Gegenständen.
Er trug leichte, lederne Beinlinge, die von der Leiste an aufwärts, nach außen zur Hüfte hin, hochliefen. Oben an der Hüfte hatten die Beinlinge eine breite Lasche, durch den der einfache, aber starke Ledergürtel verlief. Vorn und Hinten hing ein breiter Lendenschurz aus einem Stück, der unter seinem Unterkörper durchlief und seine empfindlichsten Körperteile schützte. An den Füßen hatte er Knöchelhohe Lederschuhe mit einer Sohle aus schwerem Leder. Borush, der ihn begleitete, war in der gleichen Art gekleidet, hatte aber eine leichte lederne Jacke an, die vorn geschnürt war. Auch er hatte Speer und Bogen, doch seiner war nicht so aufwändig hergestellt worden und wirkte neben Heraks Bogen eher primitiv, was seine Wirksamkeit jedoch mit Sicherheit nicht minderte.
Er war zwar jünger als Herak, aber grösser und Muskulöser als dieser.
Einen Wasserschlauch benötigten sie hier nicht, da überall Bäche, vom Rinnsal bis zum ausgewachsenen Fluss, im Übermaß vorhanden waren. Sie sprudelten direkt auf den weitläufigen Erhöhungen aus dem Boden und liefen klar und kühl, in einem einzigen breiten Strom zusammen, der sich etwa anderthalb Tagesreisen, an ihrem neuen Dorf vorbei, durch den Wald schlängelte. An manchen Stellen war er über Fünfzig Schritte breit. Um frisches Wasser mussten sie sich also nicht sorgen.
Das silbrige Licht des Mondes fiel durch die spärlichen Lücken des Blattwerkes der Kronen der uralten Riesen um Sie her. Leichter Dunst schwebte zwischen den Stämmen. Da wo das Mondlicht durchkam, sah es so aus, als ob ein heller Strahl sich durch die Dunkelheit bohrte. Fasziniert schauten Herak und Borush um sich. Was für ein magisches Gefühl, jetzt genau hier zu sein und dies alles bewundern zu können. Herak war froh, sich für diesen Erkundungsgang gemeldet zu haben. Sie hatten sich vom Lager aus in Nordöstlicher Richtung aufgemacht, um nach spätestens vier Nächten umzukehren und mitzuteilen, was sie vorfanden.
Der Anblick der sich einem in diesen fantastischen Wäldern manchmal bot, war einfach unbeschreiblich, nicht einmal mehr schön zu nennen, weil solche Momente zeitlose Sekunden waren, die man einfach nur staunend und bewundernd genoss, so lang es eben ging. Nachdem vielleicht nur ein paar selige Sekunden vergangen waren, schob sich ein dünner Wolkenschleier vor den Mond und dämpfte seinen hellen Schein, so, dass alles nur noch einheitlich grau erschien. Enttäuscht stapften Sie weiter durch das Moos.
Nachdem sie weitere zwei Stunden unterwegs waren, sagte Borush plötzlich, „Warte, da ist doch was …“, und stand still. Der Wind war ein wenig aufgefrischt und konnte Geräusche natürlich verfälschen, oder stehlen. Nichts war zu hören. Er schloss die Augen um sich besser auf sein Gehör konzentrieren zu können. Da war es wieder… Weit entfernt hörte er einen seltsam vertrauten und doch unbekannten Singsang, bevor der Wind die Töne vor ihm wieder davontrug.
„Da hast du das auch gehört?“, fragte er aufgeregt.
„Ja, du hast recht, irgendwo dort vorn wird gesungen“, sagte Herak.
Grübelnd schaute er sich um. Was sollten sie tun? Wenn Sie herausfinden wollten, was es mit diesem Gesang auf sich hatte, mussten sie vielleicht einen Umweg in Kauf nehmen. Sie würden sich verspäten und die anderen würden sich Sorgen machen, wo sie bleiben.
Er beschloss, dass sie dieses Risiko eingehen mussten. Es wäre ein Wagnis, nichts darüber zu wissen. Vielleicht waren es ja Feinde, Woraks womöglich.
Mit zwiespältigen Gefühlen machten sie sich auf und gingen in die Richtung, aus der sie meinten den Gesang gehört zu haben. Sie beeilten sich, um so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Erst als sie so nah waren, dass sie den Gesang deutlich hören konnten, verlangsamten sie ihre Schritte und schlichen sich sehr vorsichtig in Richtung der Sänger weiter vorwärts. Herak blieb kurz stehen um ihnen zu lauschen.
Süß wie Honig krabbelten die Töne in seine Ohren, die Wehmütigen Klänge wollten ihn zerreißen und ihn emporheben zugleich. Sein Herz wurde von einer Sehnsucht erfüllt, die er nicht kannte. Tränen verschleierten seinen Blick. Borush drehte sich um.
Langsam ging Herak Verträumt auf die Gesänge zu. Borush hielt ihn an der Schulter fest und schüttelte den Kopf. Herak verstand erst einmal nicht, was Borush wollte und drehte sein Gesicht dem Gesang zu. Mit aller Kraft musste Borush ihn festhalten. Er fasste ihn an beiden Schultern, schüttelte ihn und sah in sein Gesicht. So langsam wurde Herak wieder klar im Kopf und er Begriff, was da beinahe geschehen wäre. Dankbar legte er Borush die Hand auf die Schulter, der ihm einmal zunickte.
Sie konnten schon zwischen den Bäumen hindurchschauen. Entweder der Wald musste hier zu Ende sein, oder sie bewegten sich auf eine große Lichtung zu. Die Lücken zwischen den Bäumen wurden hier stärker von Büschen gefüllt, als im Wald, da sie hier mehr Licht bekamen und besser gedeihen konnten. Sie boten ihnen eine willkommene Deckungsmöglichkeit. So leise sie konnten, glitten sie zwischen die Sträucher. Fast schon am Rand angekommen, legten sie sich auf den Bauch und bewegten sich auf Händen und Knien über den Boden bis zum Rand der Büsche vor.
Sie suchten sich eine bequeme Stellung und sahen sich gründlich um.
Von hier aus hatten sie einen guten Ausblick über eine riesige, fast kreisrunde Lichtung. In regelmäßigen Abständen standen zwölf aufgerichtete Steine, viel höher als Breit und Dick, die mit großen, für sie unbekannten Symbolen verziert waren, in einem nahezu perfekten Kreis.
In der Mitte dieses Kreises, standen einige, ihnen unbekannte Wesen. Dem Anschein nach, waren es zwölf Männliche und zwölf Weibliche, immer abwechselnd, ebenfalls in einem Kreis. Die Arme ausgebreitet, das Gesicht gen Himmel gewandt, sangen sie diese wunderschöne klagende Sinfonie.
Vor Aufregung zitternd musterte Herak sie, so genau er konnte.
Ihre Körper waren denen der Hirsche gleich, sie hatten vier Läufe und der Oberkörper, der seinem eigenen völlig entsprach, schien ihnen aus dem Rumpf zu wachsen. Sie hatten alle verschiedene Gesichter und auch Stimmen, man konnte sie gut unterscheiden. Die Weiblichen trugen weiße Flecken auf dem Rücken, so wie es bei den Kitzen der Hirsche war, wenn sie neu geboren waren. Die Grundfarbe des Fells, das sie trugen, reichte von hellem Goldbraun des Herbstlaubes bis zum dunklen Braun der Kastanien. Über ihren gespaltenen Hufen, an den Fesseln, waren die Haare etwas länger und hingen in leicht welligen Fahnen herab. Ihre Oberkörper sahen aus wie die der Nomas, genau wie die Gesichter, die bei diesen Wesen vielleicht ein wenig eckiger und markanter waren. Einige der Männlichen hatten Bärte, die wie Flechten aussahen. Von denen waren einige Kunstvoll geflochten, andere hatten keinen Bart. Die Haut ihres Oberkörpers war nicht behaart, bis auf die breiten Brüste der Männlichen und den schmalen Streifen in ihrem Rücken, der wie eine Mähne vom Widerrist bis zum Kopf verlief, die sie alle trugen, Männlich oder Weiblich. Der Kopf wurde bedeckt, … von Laub, frisch und grün schien es ihnen aus dem Kopf zu wachsen. An den Seiten des Kopfes wuchsen beiden Geschlechtern Hörner, die der Weiblichen waren etwa so gewachsen, wie sie einem jungen Rehbock wachsen würden. Die der Männlichen Wesen waren durchweg größer als die der Weiblichen und bogen sich leicht nach außen und vor. Die Haut hatte einen hellen rosa-violetten Farbton. Ihre Augen glitzerten golden und schienen von innen heraus zu leuchten.
Ihr Gesang war so rein, so klar, wie die Herbstliche Morgenluft, wenn es gefroren hatte. Die Luft in ihrem Kreis schien sich zu verdichten und waberte flirrend zwischen ihnen, so wie heiße Luft über Wüstensand.
Plötzlich bohrte sich etwas spitzes, sehr hartes in Heraks Nacken. Enttäuscht über sich selber, ließ er sein Gesicht zu Boden sinken. Sie hatten sich überrumpeln lassen, wie Jünglinge, Anfänger. Sie bewegten sich nicht, um keinen Angriff zu provozieren. Links und rechts von ihnen brachen einige Zweige und sie hörten Schritte, die sich auf sie zu bewegten. Herak sah zu Borush hinüber. Auch er lag mit dem Gesicht im Staub. Als er zur anderen Seite schielte, konnte er die Hufe dieser Wesen sehen. Sie mussten wirklich sehr groß sein.
Dann ließ der Druck in seinem Genick nach und ihm wurde in seiner eigenen Sprache der Befehl erteilt, aufzustehen. Er drehte sich langsam auf den Rücken und sah zu dem Krieger auf, der ihn wie einen Trottel überrascht hatte. Er hatte wirklich Respekteinflößende Fäuste, und der Speer darin war auch nichts für einen Schwächling. Die breite Brust des “Hirschmannes“ hob und senkte sich in gleichmäßigen Atemzügen. Seine Goldenen Augen musterten Herak unverhohlen feindlich. Seine Gesichtszüge gaben ansonsten keinerlei Gefühlsregung preis. Dann gab der Krieger ihnen den Wink, aufzustehen. Sich mit dem Gesicht wieder nach vorn drehend, kam er diesem Befehl nach und stand langsam, jede plötzliche Bewegung vermeidend, auf. Neben ihm erhob sich auch Borush. Einer der anderen Hünen nahm ihm den Speer aus der Hand und sah in seine Tasche. Danach klaubte er ihm den Bogen, den er sich parallel zum Köcher über den Rücken geschnallt hatte, und auch den Köcher vom Rücken. Auch Borush wurde entwaffnet, dann erhielt er einen Stoß in den Rücken, der ihn vorwärts aus den Büschen taumeln ließ. Aufgebracht drehte er sich um und musterte die kühnen Recken, von oben bis unten. Mit funkelnden Augen starrte Herak den großen Krieger an.
Kein Laut, kein Muskelzucken verriet, dass sie Furcht vor ihnen haben könnten. So standen sie trotzig da und musterten sie, sowie die Krieger sie selbst. Erneut gab ihnen der Krieger, einen Wink, sich vorwärts, auf die Sänger zu zu bewegen. Diese hatten, als Borush aus den Büschen brach, aufgehört zu singen und stellten sich nebeneinander in einem Viertelkreis auf und erwarteten sie. Als sie vor ihnen stehen blieben und sie sich gegenseitig musterten, tuschelten einige von ihnen miteinander.
Sie standen vor ihnen, und wussten erst einmal nicht, was sie tun oder sagen sollten.
„Wer seid ihr“, fragte Herak schließlich. Niemand rührte sich und er erhielt keine Antwort.
„Töten wir sie“, sagte der Krieger. Er war wohl nur ein Wächter und hatte nicht die Befehlsgewalt hier.
„Ja, genau, tötet uns und dann spießt ihr unsere Köpfe auf eure Speere und steckt sie in den Boden dieser Lichtung, als Warnung für alle, die nicht von eurem Volk sind“, sagte Herak zynisch.
„Wer seid ihr“, fragte ihn einer aus dem Kreis. Herak antwortete nicht und Borush überließ ihm als dem älteren das Wort.
Wenn sie diese Frage nicht beantworten wollten, sah Herak keinen Grund, es anders zu machen. Wenn sie schon sterben sollten, dann nicht als Feiglinge, die den anderen alles über ihr Volk erzählten.
„Was würde geschehen, wenn wir mit deinem Kopf genau so verfahren, wie du selbst es vorgeschlagen hast?“, fragte derselbe Mann Herak noch einmal.
„Dann werden meine Brüder uns suchen, und wenn sie uns finden, und ihr seid noch in dieser Gegend, werden sie euch solange jagen, bis man keinen von euch mehr findet“, sagte Herak wütend, obwohl er selbst nicht ganz überzeugt von diesen Worten war.
„Da hört ihr es, aus seinem eigenen Mund. Er und sein Volk könnten eine tödliche Bedrohung für uns sein“, bellte der Wächter erneut. „Fleischfressende, wilde Barbaren sind sie und nur der Tod ist ihr Freund“.
„Warum versuchst du, uns aufzustacheln sie zu töten“, fragte der Mann aus dem Kreis den Wächter mit ruhiger Stimme. „Gibt es nicht genug Tod auf der Welt? Was weißt du über diese Fremden, das ihren Tod rechtfertigen sollte? Ich denke wir werden “IHN“ fragen müssen“.
Wortlos griff einer der Wächter Heraks an seine Hüfte und nahm das riesige Horn, das an einem Lederriemen über seiner Schulter hing. Er blies hinein und ein langgezogener, tiefer, angenehmer Ton entquoll der großen Öffnung, der sich zum Ende erhöhte. Borush glaubte den Ton immer noch zu hören, als das Horn längst wieder an der Hüfte des Wächters hing.
„Nun gut“, sagte der Mann, der der Wortführer zu sein schien. „Bis “ER“ da ist, können wir noch ein wenig reden, wenn ihr nichts dagegen habt“.
Doch eines der Weiblichen Wesen stieß ihn an und wies in die Richtung hinter sie.
Herak und Borush drehten sich um, gespannt, wer oder was “ER“ wohl war... |
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03.11.2009, 02:31
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#28 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Cenarius
Der Morgen graute schon und aus der Grasnarbe und zwischen den Bäumen hervor stieg und ergoss sich schwerer Nebeldunst. In Fahnen floss er fast wie Wasser, aus dem Wald heraus, nur etwas zäher und langsamer.
Als der Erwartete aus den Büschen trat stockte Herak kurz der Atem. Sie schauten sich an. Beeindruckt zog Borush die Brauen hoch.
“ER“ blieb stehen und sah sich genau um.
Herak hatte sich schon gedacht, dass der, den sie mit dem Horn gerufen hatten, genauso aussehen würde wie die anderen, aber das hier, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können.
Dieser “Hirschmann“ war absolut anders als die anderen. Die Grundfarbe seines Fells war Rotbraun, fast schon Kastaniendunkel. Er war zwar Männlich, doch er hatte ebenfalls die weißen Flecken auf dem Rücken, die bei den anderen nur die Weiblichen trugen. Seine Augen leuchteten beinahe wie glühende Kohlen. Über den Schläfen, aus den Seiten seines Kopfes wuchsen ihm kräftige Hörner, die erst nach hinten, außen hoch und dann in einem Bogen nach vorn verliefen. Von vorn sah es fast aus, als hätte er eine prächtige Krone auf dem Haupt. Sein Geweih hatte mindestens zwölf Enden.
Er war Körperlich genauso gebaut, wie die anderen auch.
Aber er war eine ganz eigene Persönlichkeit. Herak konnte ein prickeln auf seiner Kopfhaut spüren. Die Erscheinung dieses Mannes war außerordentlich charismatisch.
Ehrfürchtig traten die anderen einen Schritt zurück, und aus dem Augenwinkel nahm Herak wahr, dass sie sich vor “IHM“ verbeugten. Ihre drei Wächter waren um sie herum getreten und hatten sich hinter ihnen aufgebaut. Schwer legte sich der Speerschaft, den Borush, seiner eigenen Meinung nach, ausgiebig genug kennengelernt hatte, auf seine rechte Schulter und der Druck, den der Krieger damit auf ihn ausübte, zwang ihn, sich entweder zu beugen, oder eine seitlich verkrümmte Zwangshaltung einzunehmen. Herak wurde in der gleichen Weise gezwungen sich zu beugen. Er beschloss, dass eine Verbeugung weniger unbequem sei und neigte seinen Oberkörper leicht nach vorn. Der Speer glitt von seiner Schulter herunter und er richtete sich wieder auf. Der Wächter wollte ihm den Speer wieder aufzwingen, doch Herak schnaubte und stieß ihn unwillig zur Seite.
Auf einen Wink von “IHM“ ließ der Krieger ab von ihm. Auch Borush richtete sich wieder auf.
Dann war es, als hielte die ganze Welt den Atem an. Nichts war mehr zu hören.
Sie sahen zu, wie dieser “Hirschmann“ durch den knietiefen Nebel, völlig lautlos auf sie zu watete. Je näher er kam, desto stärker konnten sie seine Präsenz spüren. Er wurde begleitet von ein paar der sogenannten Feuergeistern, die sie alle kennengelernt hatten, als sie an ihren neuen Lagerplatz, an dem leuchtenden See angekommen waren.
Sie flogen gemächlich an ihm hinauf und hinunter, kreisten um seine Beine und seinen Oberkörper, fuhren zwischen den Zacken seiner Hörnerkrone hindurch oder verblieben darin.
“ER“ hatte etwas unglaublich Majestätisches an sich, nichts an ihm ließ auch nur den leisesten Zweifel daran aufkommen, dass er es gewohnt war Befehle zu erteilen… und dass diese auch unwidersprochen befolgt wurden. So kam er geräuschlos auf die beiden zu und ließ sie nicht einen Sekundenbruchteil aus den Augen.
Die ganze Szenerie hatte etwas Unheimliches, Gespenstisches an sich.
Als er schließlich vor Herak und Borush stehen blieb, flogen die kleinen Feuergeister in seine Krone die dadurch unnatürlich leuchtete und glitzerte.
Niemand wagte etwas zu sagen, das Wort zu erheben.
Nachdem sie sich eine ganze Weile gemustert hatten, fing “ER“ an zu sprechen.
„Ich bin Cenarius, Vater und Oberster der “Dryaden“, sagte er mit tiefer, angenehmer Stimme und deutete eine Verbeugung an. Damit meinte er wohl seinesgleichen.
„Ich bin Herak, vom Stamm der Noma“, entgegnete dieser und neigte sein Haupt. Wohl mehr aus Höflichkeit als aus Ehrfurcht, vielleicht aber auch ein bisschen aus beiden Gründen.
„Und mein Begleiter ist Borush“.
„Wie kommt ihr hierher und was sucht ihr in dieser Gegend, euer Volk ist doch wenigstens zwei Tagesreisen von hier entfernt, wenn man auf direktem Weg zu ihnen reist“, fragte Cenarius.
„Nun“, entgegnete Herak, „Wir sind gerade in ein für uns neues Gebiet gezogen und wir haben es uns zur Gewohnheit gemacht, das Gebiet in dem wir uns befinden, genauer zu erkunden und erforschen, um nicht eventuell von Feinden, wie zum Beispiel Woraks, überrascht zu werden, von deren Anwesenheit wir hätten wissen können, wenn wir uns nur umgesehen hätten“.
„Fleischfressende Monster, Baumverbrenner und Totschläger sind sie allesamt. Nichts weiter als lästiges Ungeziefer“, hetztete der Wächter wieder. „Ich würde sie am liebsten alle wieder fortjagen, damit sie nicht unsere Wälder zerstören und die Tiere darin töten können, oder vielleicht sogar uns“.
„Sei still“, sagte Cenarius gefährlich leise, aber im sanftesten Tonfall, den Herak jemals glaubte gehört zu haben, „rede nicht dazwischen, sonst kannst du gleich gehen und wirst so schnell nicht wieder mit wichtigen Aufgaben betraut werden“, warnte er ihn.
„Verzeiht sein vorschnelles Urteil, er ist noch jung und nicht erfahren im Umgang mit anderen Völkern“, sagte er zu den beiden gewandt.
Der Krieger schnaubte böse. „Du weißt, Cenarius, warum ich so denke. Du weißt, wie es beim letzten Mal endete …“. Doch dieser blickte ihn nur scharf an, und der Krieger verstummte, trat einen Schritt zurück und verbeugte sich.
Herak drehte sich um, sah ihm selbstbewusst direkt in die Augen und sagte ohne Groll in seiner Stimme, „Warum maßt du dir an, mich und mein Volk zu verurteilen. Du kennst nicht einen von uns persönlich, noch kennst du unsere Lebensweise. Wir müssen unsere Frauen und Kinder nun einmal mit Nahrung versorgen. Was ich persönlich über die Jagd, das Fischen und über die Jahreszeiten und deren Früchte weiß, hat mich mein Vater gelehrt und ich kenne es nicht anders. Der Bogen, den ihr mir abgenommen habt, hat mein Vater mit mir zusammen gemacht, und er hat mich auch sonst noch vieles gelehrt. Mir gefällt es so wie es ist, wir nehmen uns nie mehr als wir zum Leben benötigen. Es würde mir nie einfallen, einen Hirsch aus Freude am töten zu erlegen und wir danken ihm dafür, dass er uns speist. Wir fällen keine Bäume, wenn wir es nicht müssen. Im Wald liegt genug Holz, das der Wind von den Bäumen reißt, damit wir unsere Speisen genießbar machen können, oder uns in der kalten Jahreszeit daran wärmen können. Dieses Holz ist getrennt von den Bäumen und stirbt sowieso, also ist es nicht unrecht, wenn wir es für unsere Zwecke nutzen“.
Schweigend schaute ihn der Krieger an und während er sprach, wich der feindselige Ausdruck auf seinem Gesicht langsam einem neutraleren.
Kurze Zeit sprach niemand der Anwesenden. Dann entgegnete der Krieger nach einigem Zögern nachdenklich, „Ihr habt recht, …und du auch, Cenarius, vielleicht habe ich zu voreilig geurteilt, vergebt mir. Mein Name ist Tyronas“, sagte er und deutete eine Verbeugung an. Herak neigte ebenfalls sein Haupt, um damit zu zeigen, dass er die Entschuldigung annahm. Damit waren die Feindseligkeiten zwischen ihnen fürs erste beendet.
„Vielleicht machen wir nicht alles richtig, aber wir tun unser bestes nach Können und Gewissen, uns nicht an der zu Natur vergehen“, sagte er, wieder zu Cenarius gewandt.
„Ich verstehe euch schon ein wenig“, sagte Cenarius nachdenklich schmunzelnd, „Ich beobachte euch schon, seit ihr hier angekommen seid. Ihr seid furchtlos und tapfer im Angesicht von Gefahr. Dass ihr Blutrünstig seid denke ich nicht, wohl aber, dass ihr noch viel über die Natur zu lernen habt. Was denkst du, sollten wir euch lehren? Wäre euer Volk bereit mich und meinesgleichen zu akzeptieren, ohne dass wir Angriffe eurerseits befürchten müssen?“
„Wenn wir euch ankündigen, dürfte das außer Frage stehen. Wir würden euch unserem Stamm gerne vorstellen“, sagte Herak mit einer Verbeugung vor Cenarius.
„Gut, damit Tyronas die Gelegenheit erhält, euch kennenzulernen, wird er euch auf dem Rückweg begleiten, wenn er darf. Er wird uns benachrichtigen, wenn ihr im Dorf angekommen seid, damit wir uns auf ein Treffen vorbereiten können. Eine Bitte habe ich an euch“, sagte Cenarius freundlich.
„Was für eine“, fragte Herak bereitwillig.
„Dieser Hain ist uns heilig. Schwört mir feierlich beim Namen eurer Väter, dass ihr niemanden zu dieser, unserer Lichtung führt, oder jemandem darüber erzählt, jedenfalls noch nicht. Wenn ich es als ungefährlich betrachten sollte, dann werde ich eurem Volk selbst darüber erzählen“, bat Cenarius ihn.
„Bei dem Namen und der Ehre meines Vaters, verspreche ich, niemandem darüber zu berichten, und auch niemanden jemals aus eigenem Antrieb hierher zu führen“, schwor Herak und legte dabei seine rechte Hand auf sein Herz.
Auch Borush, der sehr konzentriert alles mit verfolgte, legte sein Gelübde ab.
„Ich danke dir, Herak, Ich danke dir Borush, und nun macht euch auf den Weg, damit ihr nicht zu viel Zeit verliert und eure Brüder sich sorgen. Darf Tyronas euch begleiten?“, fragte Cenarius.
Herak und Borush blickten sich kurz an, dann nickte Borush zu seinem Einverständnis und Herak nickte ebenfalls.
„Ja, wir würden uns freuen, wenn er uns begleitet“, sagte er, „Was das Treffen angeht, würde ich Vorschlagen, dass wir es so arrangieren, dass ihr uns zehn Tage für unserer Vorbereitungen lasst, ab dem Tag unserer Rückkehr. So dass wirklich alle von unserem Volk unterrichtet sind und niemand Angst bekommt und vielleicht eine Dummheit begeht, bist du damit einverstanden?“.
Cenarius nickte lächelnd und neigte sein Haupt, bevor er sagte, „Dann Lebt wohl, mögen eure Füße nicht straucheln und das Licht Elunes euren Weg erleuchten“. Grüßend erhob er seine Hand.
Herak war überrascht, dass er Elune erwähnte, ließ sich aber nichts anmerken. Sie nahmen den Wächtern ihre Waffen wieder ab und hingen sie wieder an die gewohnten Plätze. Dann hoben auch sie grüßend die Hand.
„ Das wünsche ich euch auch, bis bald“, sagte Herak lächelnd, dann drehten sie sich um und gingen wieder auf den Wald zu. Tyronas begleitete sie, als wäre es nie anders gewesen. Sie waren zwar keine Freunde, aber vielleicht könnte er ihnen einige Fragen beantworten. Sie waren neugierig darauf, diesen furchtlosen Recken persönlich kennenzulernen, auch wenn der ihnen Anfangs feindselig gegenüber gestanden hatte. Herak nahm an, dass er es nicht wagen würde, einen von ihnen zu töten, solange sie ihm keinen Anlass dazu gaben.
Das konnte eine interessante Reise werden. |
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03.11.2009, 02:32
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#29 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Neue Freunde
Die Sonne war bereits aufgegangen und sie konnten schon die aufsteigende Wärme spüren. Die Sonne löste auch die letzten Reste des Nebels auf.
„Lass uns einen guten Platz zum Lagern suchen, Tyronas. Wir Nomas sind fast nur nachts unterwegs und ich bin müde“, schlug Borush vor.
Kopfnickend stimmte Tyronas ihm zu und antwortete darauf, „Ja, auch wir Dryaden sind eher ein Nachtvolk. Ruhen wir uns aus, ich kenne einen guten Platz dafür“.
Als Herak und Borush in der Abenddämmerung erwachten, war Tyronas wie vom Erdboden verschluckt. Sie beschlossen ein wenig auf ihn zu warten.
Nach etwa einer halben Stunde tauchte Tyronas zwischen den Büschen auf, die ihnen Schutz vor dem leichten Spätsommerwind boten. Auf seinem Arm trug er einige Waldfrüchte, von denen Herak und Borush die meisten vom sehen her kannten, aber bei einigen wären sie nicht auf den Gedanken gekommen, dass sie essbar wären.
„Ich habe uns etwas zu essen besorgt“, sagte Tyronas schief lächelnd, „Ich hoffe, dass es euch schmeckt. Mit leerem Magen reist es sich schlecht“.
„Das stimmt wohl“, sagte Herak, während er sich den Kopf kratzte. „Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn wir auch ein wenig Fleisch essen?! Ich möchte nicht, dass es verdirbt, weil das Tier dann umsonst gestorben wäre“.
„ Hmm, nein, ich werde mich zurückhalten“, sagte Tyronas, schon auf einer Sandbirne kauend. „Schließlich kann ich euch nicht vorschreiben, was ihr zu essen habt“.
„Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte Herak nach kurzem Nachdenken. „Ich werde, wenn wir das Fleisch aufgegessen haben, versuchen, für die Dauer unserer Reise ohne dieses auszukommen und zu essen, was du isst. Allerdings werde ich dir nicht versprechen, in Zukunft ohne Fleisch zu leben“.
„Auch ich werde, wenn auch nur für die Dauer der Reise, auf weiteres Fleisch verzichten“, pflichtete Borush bei.
„Nein, darauf würde ich auch nicht bestehen“, sagte Tyronas, genüsslich kauend. Nach einer kurzen Pause fing er an zu erzählen.
„Ihr müsst wissen, dass es in diesen Wäldern früher … Woraks gab. Ich nehme jedenfalls an, dass wir da die gleichen meinen“. Er beschrieb sie ihnen genau und Herak nickte bestätigend.
„Erst jagten sie auch nur Tiere. Sie redeten in einer uns unbekannten Sprache, deswegen ließen wir sie in Ruhe, wollten einfach nur nichts mit ihnen zu tun haben. Aber nach kurzer Zeit haben sie auch UNSER Fleisch gekostet. Sie töteten Olari, einen unserer jüngsten Brüder und aßen ihn auf. Vielleicht glaubten sie, dass unsere Stärke auf sie über ginge, wenn sie uns äßen. Denn danach jagten sie uns bei jeder Gelegenheit, die sich ihnen bot. Das konnten wir natürlich nicht einfach so hinnehmen. Wir versammelten unsere Krieger und zogen in den Kampf. Erst machten wir ihre einzelnen Jagdtrupps nieder und als sie sich zur Jagd nicht mehr weit aus ihren Dörfern wagten, fielen wir in sie ein und rotteten sie wirklich aus. Systematisch, ein Dorf nach dem anderen. Insgesamt waren es Fünf große Gruppen und einige kleinere. Viele von uns weinten, angesichts der Zerstörung, die wir verbreiteten, aber wir hatten keine Wahl. Auf unserer Seite gab es keine Opfer mehr. Wir ließen auch nicht einen einzigen von ihnen entkommen. Gnadenlos töteten wir die Frauen, die Kinder, einfach alle, die wir in die Finger bekamen. Es brach uns beinahe das Herz, aber es musste sein. Auf dieser Seite des großen Felswalles gibt es keine Woraks mehr. Dann tauchtet ihr auf. Ihr seht zwar nicht ganz genauso aus wie sie, aber ihr habt eine ähnliche Lebensweise, nur dass sie am Tag umherziehen, und ihr in der Nacht. Deswegen fürchtete ich, dass ihr vielleicht genauso verfahren würdet“.
„Wir fressen unsere Brüder nicht auf“, verteidigte Borush sich und sein Volk, „ selbst wenn wir gegen sie Kämpfen müssten. Und auch keine Woraks oder andere, die sprechen. Die Woraks auf der anderen Seite tun das auf jeden Fall, ich weiß ja nicht, wie es hier war.
„Ja, hier taten sie es anscheinend auch“, antwortete Tyronas ihnen, „So eine schreckliche Barbarei …. In zwei Dörfern haben wir ihre Überreste gefunden. Wer weiß, vielleicht haben sie ja auch nur ihre Toten aufgegessen, wir fanden ihre abgenagten Knochen jeweils auf so etwas wie einem Altar und darum herum verstreut“.
„Ja, das klingt ganz nach ihnen“, nickend bestätigte Herak ihn, „Jetzt weiß ich auch, warum du mich töten wolltest. Warum hast du deine Meinung geändert?“, fragte er.
„Nun …, ich war wütend, vielleicht fürchtete ich einfach, dass sich die Geschichte wiederholt. Doch du hast, für meine Begriffe, halbwegs vernünftig gesprochen, dazu noch in unserer Sprache. Das hat mich nachdenklich gemacht. Wie viele Winter hast du schon gesehen?“, fragte er.
„Ich bin jetzt Vierundreißig Winter alt“, entgegnete Herak.
„Ich erst Siebenundzwanzig“, sagte Borush beiläufig.
Tyronas lachte. „Siebenundzwanzig, Vierunddreißig, … Ich bin schon seit zweihundertachtundzwanzig Wintern in diesen Wäldern“.
Überrascht schauten sie ihn mit großen Augen und offenen Mündern an.
„ Dem gegenüber seid ihr noch Junge. Ich denke, ihr solltet die Gelegenheit bekommen, mehr über das LEBEN zu lernen. Vielleicht versteht ihr dann, warum wir gegen das Töten anderer Lebewesen sind“, erklärte Tyronas.
„Bei uns gilt man schon als sehr alt, wenn man es schafft Sechzig Winter zu überleben, Uralt, wenn Siebzig. Weißt du, warum ihr solange lebt?“, fragte Herak. Dafür, dass du so alt bist, siehst du aus, als wärst du in der Blüte deiner Jahre“.
„Das ist auch so“, antwortete Tyronas. „ Wahrscheinlich ist es unser Erbe, dass wir so viel länger leben als ihr. Ich denke Cenarius wird es euch erklären“.
Als sie gesättigt waren, standen Sie auf und packten ihre Sachen zusammen. Dann machten sie sich plaudernd auf den Weg. Trotzdem schaute sich Herak genau um. Er wollte diesen Weg schließlich nicht umsonst gegangen sein. Tyronas erzählte ihnen einiges über ihre Lebensweise.
Wovon sie sich ernährten, wie die Jahreszeiten hier wechselten und andere sehr interessante Dinge. Herak erzählte ihm von den Nomas, und auch, was sie letztendlich hierher verschlug. Er fragte auch nach Cenarius aber Tyronas sagte nur lächelnd, dass er besser selbst über sich mit ihnen reden sollte.
So vergingen die letzten Nächte, die sie miteinander wanderten wie im Flug.
Als sie nur noch die halbe Nacht bis zum Dorf zu gehen hatten, sagte Tyronas, „Ich muss jetzt zurück. Wir standen uns nicht friedlich gegenüber, als wir uns begegneten, das tut mir heute wirklich leid, jetzt, wo ich euch ein wenig besser kenne. Ich hoffe, dass ihr mir das nicht nachtragt, und mir als Freunde die Hand zum Abschied reichen könnt“.
„Mir ging es anfangs nicht viel anders“, grinste Herak breit, „Als du mich so anfuhrst war ich wirklich wütend, am liebsten hätte ich dir Knoten in die Hörner gemacht“, lachte er und Tyronas stimmte in das Gelächter mit ein, „aber ich fürchte, dass du eher mir Knoten in Arme und Beine gemacht hättest.
„Aber nun …, vergessen wir das einfach. Ja, ich würde dich gern einen Freund nennen. Möge Elune deine Schritte lenken und dir den Weg erleuchten“.
„Wir sehen uns bald wieder, Zweibeiner. Möge Elune euch gewogen sein“.
Tyronas reichte ihnen die Hand und verschwand lautlos zwischen den Zweigen einiger kleiner Kiefern.
Lächelnd marschierten sie zurück in ihr Dorf, das Sie schon freudig erwartete.
Mittlerweile waren auch fast alle anderen schon wieder im Dorf angekommen. |
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03.11.2009, 02:33
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#30 | Level 14 | AW: Vorgeschichte zu WOW Die Dorf-Verschwörung
Als Herak und Borush aus dem Wald traten, stellten sie fest, dass gerade eine Dorfversammlung stattfand.
Praktisch gleichzeitig traten weiter rechts Belophan und Balgatnas aus dem Wald. Sie winkten erfreut zu ihnen herüber und näherten sich ihnen laufend.
„Hallo, ihr beiden. Alle Knochen ganz?“ grinste Balgatnas Herak und Borush an.
„Ja, aber es hat nicht viel gefehlt“, sagte Herak bedeutungsschwanger.
„Oha, erzählt…“
„Später mein Freund“, lächelte Borush. „Sieh mal, ich glaube wir sollten schleunigst zum Dorfplatz“.
„Du hast recht“, sagte Balgatnas, nachdem er hinübergesehen hatte.
„Das sollten wir“.
Als sie zwischen den Zelten hindurch unter die wartenden traten, gab es ein riesiges Hallo, und Limara flog Balgatnas buchstäblich an den Hals. Breit lächelnd strahlte er seine Frau an. Ihre Augen glänzten, sie hüpfte an seiner Hand wie ein kleines Kind, war schier irrsinnig vor Glück.
Auch die anderen wurden erfreut von ihren Frauen in Empfang genommen.
„Worauf wartet ihr denn?“ fragte Balgatnas seine Frau.
„Es geht um eine Abstimmung, mehr wissen wir noch nicht“, sagte Limara. „ Der Rat ist noch im Zelt“.
Sie hatte den Satz noch nicht ganz beendet, als der Rat vollzählig aus dem Zelt trat. Es dauerte eine Weile, bis sie bei den wartenden angekommen waren.
„Wie ich sehe, sind bis auf Elak alle Kundschafter zurück“, sagte Veritan lächelnd mit einem Blick auf die Kundschafter, die gerade heimkehrten, nachdem er auf seinem Hochsitz Platz genommen hatte. „Es gibt mit Sicherheit viel zu hören und zu erzählen. Aber es gibt etwas, das wichtiger ist“. Seine Stimme wurde wirklich laut und seine Augen funkelten zornig.
„Unser Volk. Unsere Freiheit“.
Schlagartig verstummte jedes Geräusch unter ihnen.
Veritan ließ seine Worte wirken, bevor er weitersprach.
„Doram hat uns erzählt, was er und Elak vorfanden, nachdem sie den Wald durchquert hatten.
Sie stießen auf einen anderen Stamm der Noma. Diese Leute leben ANSCHEINEND unter der steinernen Faust eines Diktators. Der Stamm hat wohl beinahe doppelt soviele Mitglieder wie unserer, wird aber von nur einer Person BEFEHLIGT. Diese Leute haben nichts zu sagen und werden WAHRSCHEINLICH durch Gewalt und Furcht regiert“.
Niemand wagte ein Wort zu sagen. Ringsum waren nur betretene Gesichter zu sehen. Veritan war sich der Tragweite dessen was er sagte sehr bewusst. Deswegen betonte er einige Wörter auch so hervorhebend.
„Bevor Doram und Elak dieses Problem erkennen konnten, haben sie eine Einladung an diesen Stamm ausgesprochen. Der Stamm befindet sich sicher schon auf dem Weg hierher. Sie werden wahrscheinlich in vier bis fünf Tagen hier ankommen. Wir wollten euch darüber informieren, wie es um diese Nomas steht. Doram befürchtet, wenn diese Leute unseren Stamm erst einmal kennengelernt haben, wird sich die Hälfte des Stammes gegen ihren sogenannten Anführer stellen. Das bedeutet, dass wir im schlimmsten Fall gegen Brüder antreten müssen, um eventuell schwächere Leute zu beschützen. Eine weitere Frage ist, werden wir sie in unseren Stamm aufnehmen? Seid ihr bereit dazu? Alle die dafür stimmen, heben einmal die Hand, bitte“.
Alle Hände wanderten nach oben. Immer noch schwiegen alle.
„Ihr wisst, der Winter ist nicht mehr weit. Es wird sehr viel harte Arbeit auf uns warten.
Wir möchten ihnen den Beitritt während des Festes anbieten, das wir ausrichten sollten, anlässlich ihres Besuches.
Anbieten werden wir es ALLEN. Auch dem fehlgeleiteten Anführer. Vielleicht besinnt er sich ja eines besseren.
Bitte, sprecht mit niemandem des anderen Stammes darüber, bis wir ihnen den Beitritt angeboten haben. Wir möchten keinen Aufstand anzetteln. Das Fest soll drei Tage dauern. Das bietet uns allen die Möglichkeit, einander kennenzulernen… Ich weiß, wir haben uns auf den Winter vorzubereiten. Aber, noch wichtiger ist im Moment, dass wir so viele wie möglich von ihnen davon überzeugen, dass sie auf dem falschen Weg sind. Wir möchten sie selbst fragen, damit sie auch den Mut haben, sich dazu zu stellen und nicht das Gefühl bekommen, dass sie uns zwingen würden ihnen zu helfen.
Seid freundlich und höflich, wie sonst auch. Lasst euch nicht anmerken, dass ihr wisst, in was für einer Situation sie sich befinden. Wir wollen KEINEN AUFSTAND“.
Er ließ noch einmal seine Worte wirken. Dann wurde seine Stimme fast vergnügt.
„ Aber es gibt auch gute Nachrichten. Für unsere Witwen. Unter ihnen befinden sich einige Witwer, die gern wieder heiraten würden. Auch einige junge Krieger, die noch keine Frau gefunden haben würden sich gern unter unseren hübschen Mädchen umsehen, die selbst noch keinen Mann haben“, verkündete er lächelnd.
Kichernd steckten daraufhin einige der älteren Mädchen die Köpfe zusammen und tuschelten.
Auch so einige Witwenaugen funkelten vergnügt.
„Noch einmal, wer ist dafür?“, fragte Veritan.
Alle Hände gingen nach oben.
„Absolut Einstimmig angenommen“, rief er und hob erfreut seine Hände. Die Leute klatschten freudig. Sie freuten sich auf den Besuch.
„Gut, jetzt zu unseren Kundschaftern“, sagte Veritan.
„Wer von euch hat wenig bis gar nichts zu erzählen.
Balgatnas hob die Hand. Veritan stieg vom Sitz und bedeutete Balgatnas, er solle sich setzen und berichten.
Balgatnas setzte sich verlegen auf den Hochsitz. Er fühlte sich wie auf dem Präsentierteller. Es fühlte sich zwar nicht unbedingt an, als wäre er ein Kaninchen, das von hundert Wolfsaugen angeschaut wird, aber doch recht unangenehm.
„Wir haben die Bäume nicht gezählt“, sagte er schließlich verlegen lächelnd. „Aber wir haben sechs Nächte lang nichts anderes oder außergewöhnliches gesehen“. Bestätigend nickte Belophan, während Balgatnas wieder herunterkletterte.
Alle klatschten lachend.
Veritan kletterte wieder nach oben, und rief:
„Das war ja GAR NICHTS“ und lachte.
„Gut, wer hat ein wenig zu erzählen.
Rotarr und Galanas‘ bek hoben die Hände.
Veritan ließ Rotarr nach oben klettern.
Rotarr erzählte ihnen von den weiten Grashügeln, dem scharfen Wind, den Büffeln und Antilopen. Er beschrieb meisterhaft ihr Erlebnis in allen Einzelheiten, ohne die Leute zu langweilen. Balgatnas bewunderte und beneidete ihn ein wenig um diese Fähigkeit.
Einige ihrer Jünglinge hatten ein großes Feuer entfacht und brachten einen frisch zubereiteten Hirsch auf.
Veritan dankte ihnen und das Publikum applaudierte. Das waren Nächte, wie sie alle liebten.
Ein Kundschafter-Trupp nach dem anderen gab seinen Bericht ab.
Galanas‘ bek, rollte die Felle aus, die sie erbeutet hatten. Das Publikum bestaunte das kräftige Gebiss des Tieres. Niemand von ihnen wusste, was für ein seltsames Monster sie da in der Steppe erlegt hatten.
Vielleicht, wusste jemand von dem anderen Stamm, was das für seltsame Kreaturen waren.
Als Bolaref ihr Erlebnis mit den Woraks schilderte hielten sich einige Frauen angespannt die Hand vor den Mund. Aber es gab auch viel Gelächter, als er ihnen erzählte, wie sie die Verfolger wieder loswurden.
„Sooo, einen Bericht haben wir noch“, sagte Veritan.
Herak, Borush, wer von euch gibt uns die Ehre?“
Schließlich kletterte Herak auf den Sitz hinauf. Auch er war ein fantastischer Erzähler.
Brilliant führte er sie alle durch den mit Mondlicht verzauberten Wald, ließ sie die Augen schließen, um der Symphonie der Dryaden zu lauschen. Sie konnten die Wirkung, die diese Musik auf ihn hatte beinahe spüren.
Er schlich sich mit ihnen unter den Büschen hindurch zum Rand der Lichtung. Es war, als würde er mit seinen Worten Bilder in die milde Nachtluft malen, als er ihnen die “Dryaden“ schilderte. Sie spürten alle plötzlich diesen Speer im Genick. Die Spannung, die in der Luft lag, war greifbar. Als er ihnen Cenarius in allen Einzelheiten beschrieb, hielten sie fast die Luft an. Als würden sie seine Worte verstehen, waren plötzlich überall die kleinen “Feuergeister“ aufgetaucht. Langsam schwebten die kleinen Lichter über den lauschenden Nomas hin und her. Sie schienen Herak genauso gespannt zuzuhören, wie sein Publikum. Als er ihnen erzählte, wie alt Tyronas war, wurden Ahhhs und Ohhhs laut und die Augen des Publikums wurden groß. Er schloss seine Geschichte damit ab, dass sie hohen Besuch erwarteten, und dass sich Cenarius höchst selbst bereit erklärt hatte, sie zu unterweisen. Wenn sie das wünschten, natürlich.
Begeistert klatschte Veritan und das restliche Publikum johlte vor Vergnügen, als Herak seine Geschichte zu Ende erzählt hatte. Das wurde ja immer fantastischer, seit sie hierher gekommen waren.
Er kletterte wieder auf den Hochsitz.
„Nun, ich denke, wir alle müssen euch danken, dass ihr diese Strapazen auf euch genommen habt“, sagte er. Klatschend bestätigte das Publikum seine Worte.
„Wir haben heute Nacht viel gehört, worüber wir nachdenken können.
…
Was haltet ihr davon, wenn wir Cenarius einladen würden, bevor die anderen Nomas hier sind? Ich glaube, dass er ein Schlüssel sein könnte für uns, wie auch für die anderen“.
Zustimmend hoben sie alle die Hände.
Wild fingen die kleinen Lichter über ihren Köpfen an umeinander zu kreisen. Dann rasten sie, wie so oft, in den Nachthimmel und die Noma waren wieder unter sich.
„Also, Herak, Borush, da außer euch niemand weiß wo die Dryaden zu finden sind, denke ich, dass es das Beste wäre, wenn ihr beiden unsere Einladung überbringt“.
Zustimmend nickten die beiden. Sie waren zwar gerade erst zurück, aber diese ganze Angelegenheit war zu wichtig, als dass sie ablehnen könnten.
„Gut, ruht euch heute aus. Morgen Abend müsst ihr nochmal losziehen, so leid es uns tut. Aber aufgrund eures Eides können wir auch niemand anderes schicken.
Ansonsten meine lieben, ist die Versammlung für heute beendet. Lasst uns die unversehrte Rückkehr unserer Freunde feiern“. |
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