Die Kriegshörner erschallten, und die Trommeln erklangen, als die Shar'ti'gal den Orks gegenübertraten. Seit einem Tag
warteten sie nun auf den Beginn der Schlacht, während immer neue Krieger hinzuströmten. Charles lachte innerlich.
Vor fünf Umdrehungen habe ich den Falken mit Nazuan's Brief abgeschickt. Ich hoffe, er ist nicht über des König's Entscheidung enttäuscht, dachte er.
Schließlich hat er darauf bestanden, sich mit uns zu verbünden.
Aber so leicht würde Nazuan nicht aufgeben, das wusste er.
Bestimmt ist er schon auf den Weg hierher.
Aber nun wartete ein anderes Problem: Großgeneral Vladimascus hatte bereits zum Kampf angeblasen, obwohl sie noch zahlenmäßig unterlegen waren. Zum fluchen oder daran hindern war es jedoch schon
zu spät. Charles seufzte.
"Wir sind derart verloren, dass wahrscheinlich selbst ein Überraschungsauftauchen der Blutkrallen sinnlos wäre!", fluchte er .
"Aber wir haben noch immer eine Chance, wenn wir-" Weiter kam er nicht, denn er gewaltiger Schatten erhob sich über die Köpfe der Orks. Der schwarze Drache war selbst von hier aus gut zu sehen.
"Bei Talos..., erschrak ein Soldat.
Da war er! Goldene Haare, eine rot-goldene Rüstung und eine lange Narbe im Gesicht!
Von hier aus sieht Charles aus wie ein roter Löwe, bemerkte Nazuan innerlich. Der Falke, auf dem er saß, schnaubte ängstlich, als sich ein großer Schatten aus dem Wald hinter den Orks erhob. Nazuan spie Flüche aus seinem Mund.
Nethir!
Dann sah er ihn auf seinem schwarzen Drachen sitzend. Nethir war wie immer ziemlich genervt und nur auf sein Ziel gerichtet. Der schwarze Reiter flog allerdings nicht, zu Nazuan's erstaunen, zur Schlacht, sondern in Richtung Nar'ess'sis. Das verwunderte Nazuan, aber dann senkte er seinen Falken in den Steilflug hinab und blickte wieder zu Charles. Bald war er da!
Nethir schnaubte. Er war mittlerweile in der Hauptstadt angekommen, doch hatte er den Königspalast etwas anders in Erinnerung.
Sie müssen ihn renoviert haben, dachte der Assassine. Dann musste er schmunzeln.
Nette Einbrecherfalle, dieses Räumelabyrinth. Nur leider sinnlos!
Lautlos schlich er sich durch die Flure in Richtung Konferenzsaal. Als er ihn erreichte, spähte er hinein. Der König saß in seinem prächtigsten Gewand und diskutierte mit den Adligen. Langsam holte der Killer seine Armbrust heraus und legte einen Bolzen an.
Fazien redete gerade mit dem König. Sie diskutierten darüber, dass Orks außgesprochen hässliche Kreaturen waren.
"Und ich habe in Erfahrung gebracht, dass sie Schlamm verspeisen, und zwar wie die Tiere von Bauern!", spottete er. Gerade in dem Moment, in dem er seinen Satz beendet hatte, weiteten sich plötzlich die Augen des Königs. Er öffnete den Mund, als ob er etwas sagen wollte, da kippte er einfach um. Schockiert entdeckte Fazien einen Bolzen in seinem Rückrat, als dem Adligen das gleiche Schicksal ereilte.
Fortsetzung folgt...