„Verdammt, der Herr wirft wieder seinen weißen Dreck vom Himmel.“, fluchte der Mann. Noch nicht mal ein halbes Dutzend der winzigen, kaum sichtbaren Flocken hatten sich auf seine Windschutzscheibe verirrt, doch reichten diese aus, um sein unförmiges Gesicht, feuerrot zu färben.
„Ach Schatz, reg dich doch nicht so auf, es schneit doch kaum, und außerdem das erste Mal, dieses Jahr.“, versuchte ihn seine Frau zu beruhigen. Das kleine, mausgraue etwas, das neben ihm im Auto saß, wahr wie immer besorgt, er hatte ja einen so hohen Blutdruck…
„Nicht aufregen, sagst du?“, fuhr er sie an, immer heißer werdend, „weißt du, wie viele Menschen jedes Jahr durch diesen verfluchten weißen Matsch verunglücken? Ich nicht, aber ich kann mir denken, mehr als durch den Terror umkommen.“ Beantwortete er sich selbst die Frage, was ihn aber nicht im Geringsten abkühlte. Nun, da
das erste Weis auf seiner Windschutzscheibe hängen blieb, wurde seine Furor schrecklicher.
Die Frau drückte sich in ihren Sitz, bereit, den Ausbruch vorbei ziehen zu lassen.
„Ich sage dir, Frau, morgen ist der ganze Landkreis wieder voll mit diesem eisigen Müll, man kann sich nicht frei bewegen, und die Rabauken von nebenan werden wieder mit Schneebällen nach unseren Fenstern werfen. Die müssen die Schweinerei ja nicht weg machen.“, brodelte er weiter.
Du aber auch nicht, dachte sie für einen Moment, fand aber nicht den Willen, ihm das zu sagen, denn mittlerweile fuhren sie Schlangenlienen durch die wohl kaum bald verschneite Straße. „Ach Schatz, denk doch an deinen Blutdruck….“
„Mein Blutdruck?“, schnitt er ihr in ihren Beschwichtigungsversuch, die Ader an seinem Hals schien kurz davor zu stehen, einem Vulkan gleich zu platzen, „ Weib, sieh dich um, wenn ich durch dieses arktische Wetter kommen will, ist ein Bluthochdruck das mindeste, was mich warm halten kann!“ Das arktische Wetter hingegen, war der Meinung, in der Arktis mehr gebraucht zu werden, und ließ dem milden Schnee nach wie vor die Straße.
„Ich kann das nicht verstehen,“, fuhr er seine Triade fort, „wie Menschen freiwillig durch sowas gehen können, das ist doch einfach nur unnatürlich.“
Unnatürlich war auch die Farbe seines Gesichtes, und der Umstand, dass er die Kurve zu früh genommen hatte.
„Und wenn morgen diese Rabauken auch nur einen Schneeball werfen….“
Was dann geschehen sollte, sollte ewig sein Geheimnis bleiben, denn in diesem Moment rammte er das Auto seiner Nachbarn, mit den Rabauken, deren Eltern und Großeltern, frontal, und sorgte dafür, dass diese nie wieder Schneebälle gegen irgendwelche Fenster werfen, durch den Schnee rennen oder einen Schneemann bauen würden.
Als der Notarzt ankam, waren die beiden Fracks von einer Hauchdünnen Schneeschicht bedeckt, die wohl nie einen Menschen hätte töten können, geschweige denn acht.
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Ne neue Geschichte, ist mir heute morgen beim fluchen über den Schnee zugeflogen
ich denke, wann immer ich was schreibe, was man der Öffentlichkeit zumuten kann, werd ich das in dem Treat eröffnen, aber sollte jemand auf den Geschmack von Kurzgeschichten gekommen sein, bitte, mein Ego soll sich hier eh nicht zu breit machen ^^
Darum hab ich zwei bitten, an den nächsten Mod, der hier vorbeischlendert: 1. Thema verschieben ( Ihr wisst schon wohin, die Ecke, in die ihr Arthaals storys verbannt habt^^) und die Unbenennung in "Der Kurzgeschichtentreat" (oder so ähnlich^^)
aber nun zurück zu meinem Machwerk, kritiken, lobe und Angebote für die Filmrechte wie immer zu mir