So, endlich einen Laptop mit verfügbarem USB-Slot gefunden, der Netzverbindung hat. o.O Wir erinnern uns: Michael unterhält sich gerade mit Jimmy, dem Wärter, der ihm zugeteilt wurde.
Nach einiger Weile sagte Michael betont beiläufig: „Ich nehme an, du würdest deine Freundin...wie war doch gleich ihr Name?“
„Monique.“ ,schniefte Jimmy.
„Ja, Monique, danke.“ ,fuhr Michael fort. „Also, du würdest Monique doch sicher gerne zurückgewinnen, habe ich Recht?“
Erneut nickte der Wärter und wischte sich mit einem Ärmel eine vereinzelte Träne von der Wange.
„Nun, und weißt du auch, wie du das anstellen kannst?“ ,fragte Michael.
In Jimmys Augen spiegelte sich Erstaunen, während er durch ein Kopfschütteln verneinte.
Scheinbar nachdenklich zupfte Michael mit Zeigefinger und Daumen an seinem Spitzbart. „Ja, dachte ich mir. Und
willst du es denn wissen?“
Endlich fand Jimmy seine Stimme
wieder, schluckte einmal und sagte: „Ja, bitte.“ Er zitterte vor Aufregung.
Michaels Lippen verzogen sich zu einem spitzbübischen Lächeln, als er antwortete: „Ganz einfach.
Geld. Und weißt du auch, wo du Geld her kriegst?“ Michael wartete die Antwort des Wärters gar nicht ab, sondern fuhr fort: „Ganz einfach.
Von mir. Ich sitze seit acht langen Jahren hier drin, und ich weiß, dass ich, wenn es nach Kramer ginge, hier nie wieder raus komme, so lange ich lebe. Aber dir, mein Junge, steht die Welt offen. Ich habe mehrere Konten,
geheime Konten, und die meisten müssten noch gültig sein. Es sind anonyme Konten, jeder, der ein Losungswort hat, kann sie abrufen und einen beliebigen Betrag abheben. Hier drinnen nützt mir mein Geld nicht viel, aber ich kann es nutzen, um dir zu helfen. Dir und...ach ja, Monique.“
„Wie wollen Sie das tun?“
„Ich werde dir jetzt das Passwort eines kleineren Kontos sagen, auf dem...“ Michael hielt kurz inne und rechnete stumm im Kopf. „ungefähr 300 Dollar liegen müssten. Nimm dir das Geld. Führ' Monique aus, macht euch einen schönen Abend. Im Gegenzug...darf ich mir einen schönen Abend machen.“
Jimmy wurde misstrauisch. „Inwiefern?“ Michael winkte lässig ab. „Nichts Besonderes. Einen guten Wein, Gott, seit Jahren lechze ich nach gutem Wein, vielleicht etwas Anständiges zu essen, nicht diese Körperverletzung, die sie hier in der Kantine verteilen. Glaubst du, das lässt sich einrichten?“ Michael lächelte immer noch warmherziger als Mutter Theresa persönlich. Aber ein letzter Rest Misstrauen war in Jimmy noch vorhanden, obwohl er das Geld wirklich nötig hätte. Und dieser nette Mann hier verdiente es, ein bisschen besser behandelt zu werden. Jimmy wusste nicht, was mit seinem Gegenüber passiert war, aber seine Lippe war aufgeplatzt, und er hatte geblutet. War es so falsch, diesem armen Mann ein bisschen Komfort zu verschaffen? Also sagte er: „Gut, geben Sie mir das Passwort. Ich frage morgen bei der Bank nach. Wenn ich mein Geld kriege, kriegen Sie Ihren Wein, Mr. West.“
Michaels Lächeln wuchs in die Breite und verwandelte sich in ein Grinsen. Seine Stimme klang immer noch warm, aber jetzt schwang so etwas wie Triumph darin mit.
„Bitte, nenn mich Michael.“
So, ich hoffe, es mundet.

Wenn ich kann, poste ich morgen wieder was, aber versprechen kann ich's nicht.
Liebe Güße aus Ägypten,
Blackhair XIII., baldiger Pharao