1.Teil - Der Ho-Zen Überfall
In einer Reihe aufgestellt, die Pranken hinterm Rücken zusammen geschnürt, ehrlos mit einer rasiermesserscharfen Klinge im Nacken auf die Knie gezwungen und umgeben von einigen Dutzend triumphierend johlender Ho-Zen. Es sieht bei Gott nicht gut für die fünf Pandaren aus, die bei der Verteidigung ihrer Siedlung am Leben geblieben sind. Leichtere Schnittwunden und vertrocknetes Blut, welche die edlen Felle der geduldigen Wesen zieren, lassen darauf schließen, dass sie sich nicht kampflos in diese Situation haben bringen lassen. Der mit reichlich glänzendem Schmuck behängte Anführer der Affenbande hält gerade noch seine Siegesrede vom Dach des Haupthauses der vor kurzem noch so idyllischen Siedlung, welche immer wieder durch das Gebrüll seiner Schergen bejaht wird.
Das letzte Stündchen der beleibten Einwohner scheint geschlagen, doch plötzlich erhallt aus dem Nichts ein Kriegshorn. Erstaunte Augenpaare versuchen den Ursprung des Geräusches auszumachen, selbst der Ho-Zen Häuptling unterbricht seine Ansprache. Ein grauer Schreckenswolf, auf dem ein erhaben wirkender Ork, in silbrig glänzender Rüstung mit zahlreichen filigranen Gravuren und einem blutroten Horde-Emblem auf der Brust thront, ist auf dem nahe gelegenen Hügel aufgetaucht. Genau diesen Zeitpunkt will ein schwarz-weiß gezeichneter Pandare, mit
einer frischen Narbe, welche sich von seiner rechten Augenbraue bis zur Wange zieht, nutzen. Geistesgegenwärtig dreht er sein Haupt gerade so viel, dass er aus dem Augenwinkel die Fratze, des hinter ihm befindlichen Ho-Zen erblickt. Er ist abgelenkt! 'Jetzt oder nie!' schreit sein Innerstes ihm zu. Blitzschnell schert sein linkes Bein zur Seite aus und pflügt wie ein Flugzeugpropeller einen Halbkreis nach hinten, was den Ho-Zen unweigerlich von den Beinen reißt.
"Ook, Ook! Teddies töten, Schnitz Gedissel!" kann der Anführer der Affenwesen noch rufen, bevor ein Speer ihn nur um Haaresbreite verfehlt, ihn jedoch aus dem Gleichgewicht bringt und rücklings, mit klimpernden Geräuschen vom Dach purzeln lässt. Inzwischen sind noch mehr bis an die Zähne bewaffnete Orks, sowie einige Trolle mit übergroßen Jagdbögen auf dem Hügelkamm, vor der teilweise zerstörten Siedlung erschienen. Der Ork auf dem Schreckenswolf erhebt seine polierte Kriegsaxt gen Himmel. „Lok’tar ogar!“ Auf in den Sieg, oder ins Verderben - feuert er noch einmal seine Mitstreiter an, welche begleitet mit einem erneuten aufheulen des vertrauten Kriegshorns ins Gefecht stürmen.
Auch der Pandare mit der Narbe im Gesicht ist nicht untätig gewesen. Nach dem sein Bewacher mit dem Boden kollidierte, schaffte er es in Windeseile mit dessen Schwert, seine Fesseln loszuschneiden. Noch im selben Moment vernimmt er den letzten Aufschrei einer seiner Brüder, der auf brutalste Weise mit einem Krummsäbel der Ho-Zen durchbohrt wird. Bei diesem grauenvollen Anblick beginnen seine saphirfarbenen Augen zu Tränen. Eine ungeahnte Wut steigt in ihm auf, welche mit einem herzzerreißenden Schrei versucht aus ihm heraus zu dringen. Das Schwert des zu Fall gebrachten Affen wird ergriffen und wie ein Wurfspeer auf einen Ho-Zen gefeuert, der gerade dabei ist, die einzige Pandarenfrau unter den Verbliebenen zu ermeucheln. Noch während der betreffende Ho-Zen seinen Schlag unterbricht und verängstigt an sich nach unten blickt, um dort das in seinem Leib steckende Schwert zu erblicken, trifft ihn auch schon eine geladene Pandarenfaust Mitten ins Gesicht, was für ihn augenblicklich die Lichter ausgehen lässt. Der nächste Prankenhieb durchtrennt die Fesseln der Pandarin, die sich mit vor Dank glänzenden Augen erhebt und sogleich ihre Kampfhaltung einnimmt.. Mit einem hasserfüllten Funkeln in den Augen muss das Narbengesicht schnell feststellen, dass es für die Errettung der übrigen zwei Genossen leider schon zu spät ist.
Während die Angriffslinie der kampferprobten Orks immer weiter vorrückt, erfahren die beiden verbliebenen Pandaren die Prüfung ihres Lebens. Rücken an Rücken verschmelzen die Zwei zusammen wie eine einzige Einheit. Verteilen Tritte, Schläge, blocken nicht nur für sich, sondern auch für den Anderen. Alleine bei dem Anblick tanzt jedes Kriegerherz vor Freude.
So müssen die Beiden nicht mehr lange durchhalten, bis die Überlebenden der Ho-Zen Bande notgedrungen die Flucht ergreift.
Bedächtig lässt der Anführer der Horde Truppe, den Kopf im Nacken kreisen. „Ich habe euch kämpfen sehen Pandaren und ich muss schon sagen – Das kommt nur selten vor, aber ich bin beeindruckt.“ deutet der Ork eine Verneigung an und fragt die Beiden nach ihren Namen.
„Salia“ und „Jimny.“ kommt sofort zur Antwort und wird von zwei tiefen Verbeugungen mit gefalteten Pratzen begleitet. „Wir können uns glücklich schätzen, dass Ihr gekommen seid. Wir verdanken euch unser Leben. Habt Dank.“ Spricht Salia ihren Dank aus.
Doch für Jimny ist die Geschichte noch lange nichtbeendet. Sobald die Toten die letzte Ehre erfahren haben, so ist er sich sicher, wird er seine Rache an den verhassten Ho-Zen freien Lauf lassen…
/Out of Story:
Wird bei Interesse mal weiter geschrieben...
Grüße
Phala