Nachdem es in den vergangenen Tagen und Wochen bereits
Hinweise darauf und Gerüchte darüber gegeben hatte, dass Vivendi Universal sich von seinem Mehrheitsanteil (knapp 61 Prozent) an Activision Blizzard trennen will, hat der Aufsichtsratsvorsitzende des Konzerns, Jean-Rene Fourtou,*
laut Bloomberg jetzt erstmals bestätigt, dass man dort über einen solchen Schritt nachdenkt.
Auch heißt es da: Leute, die von jenen Plänen Kenntnis haben, hätte durchblicken lassen, dass Walt Disney und Take-Two nicht daran interessiert sind, bei jener
Offerte mitzubieten. Was im Falle von Take-Two auch eine reichlich sinnige Feststellung ist, für die man wahrlich kein Experte sein muss: Der Publisher (derzeitiger Börsenwert: 799 Mio. Dollar) ist weit davon entfernt, sich eine Mehrheitsbeteiligung am Marktführer unter den Dritthersteller (Börsenwert: 13,3 Mrd. Dollar) leisten zu können.*
Hinsichtlich der Gerüchte über Microsoft, merkt Bloomberg an, Vivendi Universal sei an den Konzern herangetreten. In Redmond denke man zumindest derzeit allerdings nicht aktiv darüber nach, in den Geldbeutel zu greifen.
Der Umstand, dass der französische Medienkonzern auf einen Cash-Deal interessiert ist, um seinen Schuldenberg von 12,5 Mrd. Euro abbauen zu können, würde auch die Chancen von asiatischen Publishern wie Tencent oder Nexon verringern. Dort könnte man den Kauf der Anteile wohl nur stemmen, wenn auch Wertpapiere getauscht werden. Die reinen Geldreserven der Unternehmen würden für eine Übernahme nicht ausreichen. Früheren Berichten zufolge hofft Vivendi Universal schließlich auf einen Erlös in Höhe von zehn Mrd. Dollar.
Sollte das Unternehmen keinen direkten Abnehmer finden, bleibt natürlich noch eine Alternative: Activision Blizzard ausgliedern und die Aktien auf dem freien Markt anbieten. In jenem Fall dürften die Einnahmen aber niedriger ausfallen.
Bobby Kotick hatte wohl im Rahmen eines Spaziergangs mit Fourtou die Gelegenheit, die Lage der Dinge ausführlich unter vier Augen zu besprechen. Als der Geschäftsführer des Publishers ein Tag zuvor auf einen Verkauf angesprochen wurde, merkte er an: "Wir haben tolles Wetter."
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