Ich betrachte es aus der Sicht des Kunden bzw. des Käufers. Meine Disziplin-Priesterin brauchte im Levelbereich 80-85 neue Kleidung, da man aus Nordend nicht wirklich gute Sachen mitbringt und sie dort auch nicht viele Sachen selbst erbeutet hat. Ab Level 81 herum bekommt man Kleider, die auch recht gute Werte haben. Es werden auch Sets angeboten, die noch einen kleinen Bonus mitbringen. Eins sagte mir von den Werten und optisch sehr zu.
Ich entscheide mich also für das Set und kaufe alles was da ist. Nach ein paar Tagen fehlt nur noch ein letztes Stück. Es dauerte weitere Tage, bis dann endlich das letzte Stück angeboten wird. Zu einem Preis, für den ich
alle andere Teile zusammen bekommen habe. Meine Lust auf was günstigeres zu warten ist erschöpft. Also schaue ich mich nach einer günstigen Alternative um, die im Kampf erbeutet wurde. Der Verkäufer des selbst geschneiderten Gegenstandes geht leer aus, ich verzichte auf den Set-Bonus.
Meine Frost-Magierin hätte gerne beim leveln hier und dort mal was hinzugekauft. Sie hat nahezu nur Instanzen besucht. Einige Sachen waren über die Bosse und ihr Gefolge aber einfach nicht zu bekommen. Angebote im Auktionshaus - nichts oder zu wahnwitzigen Preisen erhältlich. Beim Leveln gebe ich nicht zweihundert Goldstücke aus, damit die Magierin 5 Level lang einen Funken mehr Intelligenz hat, ehe es etwas deutlich besseres gibt.
Natürlich habe ich mir schon überlegt, ob ich im Chat nach einem Schneider suche. Das ganze schlug ich mir aber aus dem Kopf. Im Auktionshaus habe ich ohne jeglichen zeitlichen oder auf den Verkäufer bezogen persönlichen Druck die Möglichkeit Angebote zu studieren. Suche ich im Chat einen Schneider, muss ICH mich mit SEINEM Beruf beschäftigen. Besorgt er die Rohstoffe? Was ist als Taschengeld angemessen? Sind dann einige Schneider anschließend verschnupft weil ich einen Konkurrenten bevorzuge? Wie lange dauert es bis das gute Stück tatsächlich hergestellt ist (da ja einige Stoffe eventuell erst noch beschafft werden müssen), muss ich erst zum Schneider reisen? - Danke nein.
Und was diese Auktionsgeschichten betrifft - das abbrechen und neueinstellen der Verkäufe ist ein Unding. Wenn ich meine Sache in ein Auktionshaus gebe, hat das Auktionshaus bis zum Ablauf der Frist das Verwertungsrecht. Mindestgebot + Sofortkaufpreis reichen allerdings nicht aus, um Verkäufer, Auktionshaus und Käufer zufrieden zu stellen.
Das Auktionshaus sollte bemüht sein, seine ältesten Gebote zuerst an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Das könnte in der Form passieren, dass er entsprechend der Limitvorgabe des Verkäufers bei günstigeren konkurrierenden Angeboten das jüngere Angebot um 1 Kupferstück unterbietet. Fällt ein Angebot durch Zeitablauf oder Kauf weg, steigen die Preise automatisch auf das zweitälteste Gebot, was durch jüngere günstigere Gebote -1 Kupferstück gedrückt worden ist. Natürlich ist das alles nur Wunschdenken. ^^
