da das thema ja derzeit irgendwie "in" ist, versuch ich mal was dazu zu schreiben
ich fang mal mit ner provokanten aussage an: online-spiele können süchtig machen!
ich spiel seid mitlerweile ca. 5 jahren online-spiele und muss sagen, dass diese spiele schon über ein sucht-potential verfügen.
angefangen mit den cs- und d2-runden mit einigen freunden, wo man in jungen jahren schon irgendwie versucht, sich über seine quote zu profilieren... egal, wie gefestigt man sonst in seinem rl ist, der "digitale schwanzvergleich" ( danke cilil

) lässt in meinen augen die wenigsten kalt und unbeeindruckt.
man muss kein versager sein, um sich durch eine "bessere" quote als ein bekannter geschmeichelt zu fühlen.
als nächstes in meiner "karriere" kam dann daoc. daoc hat (meiner meinung nach) ein erwachseneres
PvP-system als wow und bietet so wieder ganz gezielt eine vergleichsmöglichkeit der einzelnen spieler untereinander.
genau diese vergleichsmöglichkeit is die wurzel des übels der online-spiele....
höher, schneller, weiter lautet die devise des internet spielens...
war ich jedoch am anfang völlig "freakig" auf daoc, so nahm dieser zustand, nach einer gewissen zeit merklich ab. ich hatte nicht mehr die lust jeden tag nach feierabend/schulschluss den pc anzuwerfen um mich dann in midgard zu tummeln. daoc war zwar immer noch toll, aber die momente der frustration nahmen deutlich zu. meine daoc-spielzeit nahm ergo ab. war ich früher locker 4/5 stunden am tag online und habe auch einige fehler desshalb im rl gemacht, so wurden es nur noch 2/3 stunden am tag. irgendwann hatte ich dann überhaupt keine lust mehr und gönnte mir eine auszeit von daoc.
als dann vor gut einem jahr die berichte über wow die öffentlichkeit erblickten, war ich zunächst äusserst skeptisch, ob mir diese bunte comic-welt und die nicht klassischen fantasy elemente zusagen würden.
da ich über ein halbwegs ordentliches regelmässiges einkommen verfüge, dachte ich mir, dass es einen versuch wert sei und kaufte mir anfang des jahres wow.
am anfang schnellte meine online-zeit wieder in die höhe... nicht um mit den "besten" des servers mitzuhalten, sondern weil das spiel selbst mich fesselte.
aber auch diese phase nahm recht schnell wieder ab und mitlerweile spiel ich maximal 2/3 stunden am tag und das längst nich mehr jeden tag.
ich sehe wow mitlerweile als eine art hobby an, dass ich betreibe, wenn ich nichts anderes/besseres zu tun habe.
um mal wieder OT zu kommen... JA, online-spiele können süchtig machen, wenn man nicht erkennt, dass das ganze NUR ein spiel ist. es gab früher, gibt heute und wird immer sachen geben, die tausend mal wichtiger sind, als im internet zu spielen und ich bin der festen überzeugung, dass 99% der online-spieler dieses auch wissen.
die schreckensmeldungen von verhungerten kindern, deren eltern wow spielten, sind in meinen augen nicht im ansatz representativ.
trotzdem mein ich, dass von online-spielen eine gefahr ausgeht. die gefahr nämlich nicht mehr differenzieren zu können, ob nun das online-spielen oder situation x im rl den vorrang hat.
keiner spielt online-spiele weil er sich dazu "gezwungen" fühlt, sondern weil es ihm spass macht. gewinnt das verlangen auf diesen spass die oberhand, wird es schwer, sich selbst grenzen bzgl. spielzeiten etc zu setzen.
ob das ganze nun als sucht zu titulieren ist, weiss ich nicht, aber in meinen augen ist es ein fehler jetzt daherzukommen und sämtliche online-spiele pauschal zu verurteilen. mit der richtigen erziehung, den richtigen freunden und einer "normalen" portion realitätssinn halte ich es für schwer sich selbst in den weiten des internets zu verlieren !
jeder ist seines glückes schmied und jeder muss selber wissen, wie er in seinem leben klar kommt....