Hallo , ich bins wieder.
Hatte mal wieder Lust zu schreiben , allerdings nicht so viele Kapitel sondern einfach nur eine kleine Geschichte.
Die Geschichte ist mal ein bisschen zum Nachdenken und ich hoffe natürlich , dass sie euch gefällt. Habe für sie sehr lange vor meinem Pc gesessen , da heute sowieso schlechtes Wetter war. Das is dabei herausgekommen.
MfG Kumay
Allein steht ein Pfarrer am Grab. Niemand ist bei ihm, niemand hört seine Worte über den eben erst verstorbenen Mann. Niemand lauscht, niemand weint, niemand hört dem pfeifenden Wind zu. Nur der Pfarrer spricht ein Gebet. Und sagt, dass da wo des toten Mann Seele hingeht, nun alles besser sein wird.
Es ist ein grauer Tag. Leichter Regen fällt auf den Sarg. Die Sonne ist weit weg hinter den dunklen Wolken. In der Ferne eine Stadt. Dort wird sicherlich niemand den toten Mann vermissen. Niemand weiß das er verstorben ist oder je gelebt hat. Es ist einfach als ob es ihn nie gegeben hätte. Und doch wird er hier begraben. Eine einsame Seele geht ihren Weg. Ein einsames Leben geht zu ende.
So hatte sich der tote Mann bestimmt seinen letzten Tag auf Erden nicht vorgestellt. Niemand der um ihn weint oder trauert. Aber dieser letzte Tag ist ein Resultat. Ein Resultat aus dem was der Mann aus seinem Leben gemacht hat. Chancen die nie ergriffen wurden, führten zu
Träumen die nie gelebt wurden. Träume die so wunderschön waren und so einfach starben. Ein Leben was nie gelebt wurde. Ein Leben in Einsamkeit.
War der Traum doch so simpel. War es doch nur ein Traum den so viele vor ihm schon erleben durften. Ein Traum den wohl alle Menschen träumen. Hatte er doch nur den Traum eine kleine Familie zu haben. Eine Familie die er lieben konnte und die ihn liebte. Eine liebe Frau. Ein süßes Kind. Nicht mehr. Keine schnellen Autos, nicht das große Geld. Nur diesen ganz weltlichen Traum. Nur diese Kleinigkeit. Aber er hatte die Chance nie ergriffen. Die Chance die so dicht vor seiner Nase lag.
Die Schuld jemandem anderes geben, das ist einfach. Aber eben dieser Mann suchte die Schuld bei sich. Zu viele Erinnerungen, zu viele Schmerzen, zu viele Enttäuschungen die er nicht vergessen konnte. Und immer verzog sich dieser kleine Mann und suchte. Suchte alle Fehler bei sich. Nie wollte er einsehen, dass auch andere Fehler gemacht hatten. Andere ihn ausgenutzt hatten.
Er konnte seine Gefühle nicht mehr zeigen. Sich nicht mehr Fallen lassen. Immer dachte er an die Konsequenzen, die aus seiner Handlung resultieren könnten. So gerne hätte er sie geküsst, so nah war das Glück. Aber er dachte nur: was wäre wenn? Wenn Sie nicht so fühlte, wenn er damit alles zerstören würde?
Der Mann kämpfte viele Kriege in seinem Leben, aber es waren nie seine. Statt sich für sich einzusetzen, kämpfte er für andere. Statt sein Leben zu leben, verbesserte das von anderen. Statt Rat und Tat bei Freunden zu suchen, gab er Freunden lieber Hilfe. Und was passiert mit Menschen die Helfen? Sie werden vergessen wenn es dem zu helfenden wieder gut geht. Menschen denen es gut geht, brauchen keine Menschen, keinen Mann, der Hilfe braucht. Und dieser nun tote Mann hätte sie gebraucht. Dieser Mann hätte eine Hand gebraucht, die ihn aus dem Wasser zieht. Aus dem Wasser, dass ihn immer mehr versinken ließ. Aber niemand half ihm. War er doch nur der Mann, der für jedermann da war und selber doch nie um Hilfe bat. War dieser Mann doch nur ein Mensch, den das Leben an der Nase herumführen konnte, denn wehren tat er sich nie. Ein Mann der sogar Mitleid mit denen hatte, die ihm selbst übel zuspielten.
Diese Beerdigung war seine Quittung. Die Quittung für sein gelebtes Leben. An diesem Grab stand keine weinende Frau, denn er hatte ihr nie gesagt, das er sie liebt. Er hatte sie nie einfach auf die Wange geküsst. An diesem Grab standen keine Kinder und Enkelkinder. Kein Freund legte ihm Blumen in sein Grab, denn bei seinem Freunden war er längst vergessen. Hatte er seinen Freunden doch sooft geholfen und war dadurch so Ernst und verbittert geworden, dass den Mann keiner mehr mochte. Es fragte ja auch keiner nach dem Warum. Keine Schwester stand am Grab und sagte letzte schöne und gute Worte über den Toten. Die Schwester lebte ihr eigenes Leben. Das Leben das sich ihr nun toter Bruder immer erträumt hatte. Ein Partner, liebende Kinder, allerherzlichste Enkel. Man hatte sich einfach aus den Augen verloren. Nicht mal ein alter Arbeitskollege stand in einem Schwarzen Anzug hier. Hatte der kleine Mann doch hervorragende Arbeit geleistet in seinem Leben. Arbeit an die sich nun aber keiner mehr erinnerte. An den kleinen Mann der immer fleißig war, immer korrekt. An solche erinnert sich die Welt nicht. Diese Welt nicht.
Der Pfarrer schließt sein Gebetsbuch und geht. Irgendwann im Laufe des Tages wird jemand kommen und das Grab zuschaufeln. Dann wird es kein Grab mehr geben. Kein Stein wird hier stehen, kein Beet mit Blumen diesen zieren. Nur Gras wird hier über die Träume des toten Mannes wachsen. Nicht mal mehr die Träume werden übrig sein. In keinem Stammbaum wird sein Name auftauchen.
Hier starb ein Mann. Ein Mann der immer versuchte sein bestes zu geben. Ein Mann der immer einen Schritt weiter dachte. Ein Mann der einfach zu lieb war. Ein Mann den man nicht mal Hassen musste, denn er hasste sich selber. Hatte er doch dieses Leben geträumt und nicht gelebt.