Morgen liebe Leser (und von mir aus auch die elenden Kritiker ;D ), ich hab mich mal wieder hingesetzt.
Die folgende Geschichte ist eine Kombination aus Wiedereinstieg ins Schreiben, Verarbeitung meiner Faszination für die Verlassenen und meinen Fraktionswechsel zu eben diesen.
Ich versuche mich hier an einer Kombination aus Horror und Fantasy, das alles angesiedelt in Azeroth.
Allerdings habe ich mir ein paar künstlerische Freiheiten erlaubt, die ich, zum Verständnis, kurz erläutere
(Vorweg, liebe Lorefanatiker, bitte seid nicht zu hart zu mir^^):
Die Geschichte spielt vor, bzw statt dem Kataklysmus, das heißt, Freunde der brennenden Echse mit dem Metalfetisch muss ich leider enttäuschen.
Wie einige Vielleicht mitbekommen haben, ist die Übernahme der Horde von unserem lieben von und zu Höllenschrei nicht ganz sauber gelaufen, was heißen soll, dass er es sich erstmal mit sämtlichen Anführern der Horde verscherzen musste.
Unter anderem eben auch der nach Arthas Tod recht ehrgeizig gewordenen Sylvanas.
Kurzum, statt sich, wie in der wahren Geschichte, dem Befehl des Kriegshäuptlings, was den Einsatz der Val´kyr und der Seuche angeht zu unterwerfen, ließ die gute kurzerhand sämtliche "Hilfstruppen" der Kor´kron in Unterstadt hinrichten und wiederbeleben, um kurzerhand das Bündnis mit der Horde aufzulösen und die Interessen der Verlassenen alleine in Angriff zu nehmen.
Diese Erklärung des Totalen Krieges gegen Sturmwind und seine Verbündeten ließ eben diese Veranlassen, die Bemühungen um die Fronten im Silberwald, Gilneas und Arathihochlandes zu verzehnfachen.
Ich gedenke die Geschichte nicht all zu lang werden zu lassen, vielleicht vier oder fünf Kapitel, was sich je nach Rückmeldung aber anpassen lässt.
Zum ersten Kapitel sei gesagt, dass es absichtlich ein wenig schwächer gehalten ist, um die geistige Verwirrung des Protagonisten zu verdeutlichen (Und nebenbei hab ich seid Monaten nicht mehr anständig geschrieben^^), aber ich schwafle schon wieder, also bitte:
Einleitung
Liebste Mathilda,
Ich würde dir gerne schreiben, dass die Geschichten des Herolds wahr sind.
Aber die Wahrheit sieht anders aus.
Du weißt, wie stolz ich auf meine Kampferfahrung war, aber der Kampf gegen Gnolle während einer Patrouille
durch das Rotkammgebirge ist nichts gegen das wahre Gesicht des Krieges.
Man hat mich der 42. Infanteriekompanie zugewiesen, kaum hatte ich meine Unterschrift unter den Rekrutierungsbescheid gesetzt habe.
Ich darf nicht schreiben wo genau wir uns befinden, angeblich überfallen sie regelmäßig unsere Boten, aber momentan befinden wir uns an der Nordfront.
Egal was die Sympathisanten sagen, glaube ihnen nicht, nichts an diesen Wesen ist mehr menschlich!
Kein Mensch könnte solche Dinge mit seinesgleichen tun…
Ich will dich nicht ängstigen, aber unsere Situation ist schlecht, und das ist noch optimistisch ausgedrückt.
Wir haben uns hier (bitte verzeih meine unklaren Formulierungen, aber ich habe gesehen, wie Briefe nach der Zensur aussehen) verschanzt und halten ihre Übergriffe ehr schlecht als recht auf. Täglich stirbt irgendjemand denn ich kenne.
Dies ist einer der Gründe warum ich dir schreibe: Charlie wird nicht wieder nachhause kommen.
Sowohl die Gilneaner wie auch die Männer der Scharlachroten (Ich kann es selbst kaum fassen, dass ich Seite an Seite mit ihnen Kämpfe) haben dafür Sorge getragen, dass wir die Leichen verbrennen, sodass ständig ein beißender Gestank über unserer Stellung liegt. Nicht, dass ihretwegen nicht sowieso ein ewiger Geruch nach Tod herrscht.
Aber glaube mir, er hätte sich ein Feuerbegräbnis gewünscht, nachdem, was wir hier erlebt haben, wünsche ich es mir auch.
Wir werden nicht zulassen, dass
Sie uns alle unterwirft, also hab keine Angst.
In diesem Sinne
Für die Allianz….und alle Völker Azeroths.
Das Licht sei mit dir
Adam
(Aus dem Beutesack eines Wegelagerers der Verlassenen geborgen) 1. Der Tot ist erst der Anfang
Sein erster Gedanke war, dass ihm wahrscheinlich gleich sein Leutnant einen Tritt in die Rippen geben würde.
Und damit käm er noch günstig davon.
Während der Wache einzuschlafen konnte ihm an anderen Fronten durchaus das Leben kosten, aber diese Front, dieser Krieg, war anders.
Sein zweiter Gedanke war Verwunderung über das Ausbleiben des Trittes, ja, das Ausbleiben jeglichen Geräusches.
Es war still.
Zu still.
Totenstill.
Dann schlug er die Augen auf.
Und sein Atemstockte.
Es war dunkel.
Zwar durchdrangen wie immer einige Sterne den dichten Nebel des Silberwaldes, aber keines der Wachfeuer brannte.
Irgendetwas stimmte nicht.
Während er sich langsam aufrichtete versuchte er etwas von seiner Umgebung zu erkennen.
Die ihm seltsam fremd vorkam.
Dann überflutete ihn eine Welle der Panik.
Das hier was nicht das Lager.
Er lag auf einer Lichtung, und um ihn herum erkannte er die Schemel einiger weiterer Männer.
Vieler weiterer Männer.
Und keiner schien zu atmen.
Er lief zu dem nächstliegenden Körper, einer bulligen Gestalt, welche offenbar ihre Rüstung trug, und trat ihn.
Das Hallen des vibrierenden und ein dahin gezischter Fluch seinerseits durchbrachen kurz die Grabesstille des Ortes.
Offenbar war der Mann tot.
Und alle anderen auch.
Fieberhaft überlegte er, was geschehen war, hatte es einen Kampf gegeben?
Und wenn ja, warum hatte er ihn überlebt?
Und gab es noch andere überlebenden?
Eines nach dem anderen, versuchte er sich selbst zu beruhigen, du lebst, das ist doch schon mal was.
Kaum hatte er diese lautlose Aufmunterung formuliert, beruhigte sich sein Atem ein wenig.
So, überlegte er weiter, bevor wir uns darauf stürzen was wir nicht wissen, lass uns klarstellen, was wir wissen.
Zunächst einmal das offensichtlichste, wer war er?
Adam. Adam Weißmantel, Soldat der Armee des Königreichs von Sturmwind.
Was noch?
Er dürfte nicht hier sein.
Ihm wurde Schwindelich, und er ließ sich neben seinem toten Kameraden nieder.
Übertreib es nicht, warnte er sich selbst, da ist doch noch mehr an Fakten.
Er war Infanterist.
Und er war unbewaffnet.
Tatsächlich wurde ihm mit einem Schlag klar, dass er wirklich weder sein Schwert, noch seinen Schild trug.
Vorsichtig tastete er die Umgebung ab, bis er auf etwas kühles, hartes traf.
Ein Dolch, überlegte er, nachdem er den Heft der Waffe gefunden und sie an sich genommen hatte.
Nichts wirklich effektives, aber besser als keine Waffe.
Weiter.
Du befindest dich offenbar auf einem Schlachtfeld und kannst dich nicht an die Schlacht erinnern, das ist eindeutig schlecht, stellte seine Gedankenstimme nun fest.
Wahrscheinlich wäre es nicht grade unklug, erst einmal von hier zu verschwinden.
Ratlos versuchte er wieder etwas von seiner Umgebung zu erkennen.
Wohin sollte er nur gehen?
Er hatte keine Ahnung wo er war, was geschehen war und wie er zum nächsten Posten Käme.
Aber das war zweitrangig, ermahnte er sich.
Diese Lichtung hier war voll von Toten, und wenn die Geschichten über die neuen Verbündeten der Bansheekönigin stimmten, war es nur eine Frage der Zeit, bis dieser Ort weitaus weniger ruhig werden würde.
Und wenn sie ihn dann fänden, wäre er auch bald eine Leiche.
Wenn auch nicht für lange.
Nach einem weiteren hilflosen Blick in die ihn umgebene Dunkelheit stolperte er mehr schlecht als recht
los, bis die Körper durch Unkraut und Bäume ersetzt wurden.
Nach einigen Minuten war er bereits soweit in den Silberwald eingedrungen, dass er nicht wusste wie er wieder zurück zum Schlachtfeld kommen könnte.
Was wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht war.
Als er schließlich stehen blieb, pochte fast jede Stelle seines Körpers schmerzhaft und die Sicht hatte sich, wenn dem überhaupt möglich war, noch verschlechtert.
Dafür allerdings konnte er nun etwas hören.
Nach kurzem Lauschen konnte er das Geräusch, das die absolute Stille des Waldes störte, als Wasserplätschern identifizieren.
Langsam tastete er sich vorwärts, bis der Wald sich mit einem mal lichtete und er vor den schimmernden Wassermassen des Silbersees stand.
Inmitten des Sees thronte Fenris hervor, eine der wenigen Hochburgen der Allianz in diesem Gebiet.
Jedenfalls war dies der Stand der Dinge.
„Na siehst du,“ flüsterte er zu sich selbst und erschrak beim Klang seiner Stimme, „Morgen suchst du dir ein Boot und setzt rüber, und dann sehen wir weiter.“
Langsam, darauf bedacht nicht auszurutschen und ins Wasser zu fallen, näherte er sich dem Ufer, um sein Spiegelbild zu begutachten.
Im Glanz des Sees spiegelte sich die bereits fahle Haut, und er erblickte sein eigenes Entsetzen in den gelben Augen des Verlassenen, welcher ihm dort aus dem See entgegenstarrte.
„NEIIIIIIIIIIIIIN!“, schrie er während er einen hastigen Schritt zurück machte.
Er rutschte auf dem nassen Gras zu seinen Füßen aus, schlug mit dem Kopf auf und verlor das Bewusstsein, während er ins Wasser fiel.