Vorwort: Ich dachte mir,dass ich auch mal eine meiner Geschichten poste.
Für Kritik bin ich immer offen (:
Prolog:
Der Wind fegte durch die Bäume. Es war so laut,dass es fast alle anderen Geräusche übertönte. Und es war kalt,viel zu kalt dafür,dass es gerade mal Herbst war.
Ich zuckte zusammen,da der Wind meinen Nacken streifte und in diesem Moment stolperte ich über einen Ast.
'Verdammte Dunkelheit',murmelte ich in meinen Schal.
Ich kramte in meiner Jackentasche nach und suchte mein Handy,um den Weg vor mir zu beleuchten,doch ich fand es nicht.
Ich hörte andauernd ein abgedämpftes knartschen,als würde mir jemand folgen.
Also ging ich schneller.Immer schneller.
Ich wusste natürlich,dass es lächerlich war,mir einzubilden,dass irgendjemand hinter mir her laufen würde und dann noch so auffällig. Trotzdem bereitete es mir Sorgen.
Kurze Zeit später,stand' ich auch schon vor meiner Haustür.
Komischerweise hatte ich noch keine Lust nach Hause zugehen.
Ich hatte keine Lust,ein leeres Haus vorzufinden, in welchem niemand auf mich wartet.
Ich war gerne mal alleine,um nachzudenken,aber die ganze Zeit alleine zu sein,war nicht meine Art.
Vor einem Jahr,war ich von Zuhause weggezogen. Ich dachte,es wäre besser so. Und das war es auch.Doch manchmal fühlte ich mich alleine,so wie in dem Moment.
Ich überlegte einen kurzen Moment ,
einen Freund anzurufen,doch diesen Gedanken verbannte ich genauso schnell,wie
er gekommen war.
Okay,er war nicht nur
ein Freund für mich.Ich war verliebt ihn ihn,doch es war kompliziert. Verdammt sogar.
Ich bemerkte,dass ich wieder viel zu viel nachdachte.
So schön der klare Sternenhimmel auch war,so schön auch die Bäume aussahen,wenn sie sich hin und her bewegten,ich musste in mein Haus,in mein Bett und dann einfach nur schlafen. Außerdem war es eh schon viel zu spät,um noch irgendwas zu tun.
Denn ich hatte Morgen Frühschicht.
Ich wusste zu diesem Zeutpunkt nichtmal genau,ob ich am nächsten Tag arbeitsfähig war,da ich viel zu kaputt war.
Unendschlossen,kramte ich meinen Schlüssel aus der Handtasche und schloss meine Haustür auf.
Ich warf meine Tasche auf die Ablage im Flur,zog schnell mein Nachthemd an (welches für diese Jahreszeit eigentlich zu kalt war) und ging in mein warmes Bett.
Eigentlich sollte ich,noch meine Mails und meinen Anrufbeantworter abchecken,doch ich war viel zu müde und musste Morgen früh raus.
Doch ich wusste,dass ich nicht einschlafen konnte und ich hatte mal wieder Recht.
Ich lag stundenlang wach,sowie immer.
Das war nichts neues für mich,im Gegenteil,doch ich konnte nicht sagen,woran es lag.
Also kämpfte ich bis knapp 3 uhr mit mir und schlief dann endlich ein.
'Verdammt.Ich hab verschlafen!',kreischte ich hysterisch,als ich auf meinen Wecker sah.
Es war kurz nach halb 9 und um halb neun sollte ich auf der Arbeit sein.
Ich rannte ins Bad,kämmte schnell meine Haare durch und band sie zu einem Zopf zusammen.
Dann krallte ich mir eine alte Bluse,irgendeine schwarze Jeans und ein paar Sneakers aus meinem Schrank und zog mich schnell um. Dann noch meine Handtasche und meinen Mantel gegriffen und ich rannte aus meinem Haus zur Arbeit.
Ich lief immer zufuß zur Arbeit,ich wollte mich wenigstens ein wenig bewegen.
Meine Figur war top,doch das sollte mich nicht davon abhalten,mich nicht in Form zu halten,und wenn es auch nur der Weg zur Arbeit war.
Aber in diesem Moment bemerkte ich,dass ich mein Handy Zuhause liegen lassen hatte.
'Oh man.Der Tag fängt ja schon gut an',dachte ich mir.
Ich war außer Atmen,als ich an der Praxis ankam.
Ich bewegte mich langsam hinein und meine Chefin bemerkte mich sofort:
'Amy,wieso bist du zu spät? Ich mache mir solangsam echt Sorgen um dich'
Sie sagte es,mit einer ruhigen Stimme und man konnte sogar,wenn auch nur ein klein wenig,ihrer Stimme entnehmen,dass sie sich wirklich Sorgen um mich machte.
Das liebte ich so an ihr,sie war nicht einfach eine Chefin,sie war menschlich.
Ich wusste nie so genau,ob es an ihrem Charakter lag,oder an ihrem Job. Vielleicht sogar an beidem.
'Nein,nein. Es ist alles in Ordnung.Ich konnte heute Nacht nur wieder nicht schlafen und heute Morgen habe ich den Wecker nicht gehört.Es tut mir leid.',sagte ich höflich und es war mir peinlich. Es war das zweite Mal in dieser Woche,ich hatte einen guten Arbeitsplatz und wollte diesen auch nicht verlieren.
'Ich würde dir ja gerne helfen,doch an etwas psychischem kann es definitiv nicht liegen. Und nun geh an deine Arbeit',sagte sie immer noch genau so ruhig wie vorher.
Ich nickte,griff nach meinem Kittel an der Garderobe und setze mich an meinen Platz.
'Dies hier wurde heute Morgen für dich abgeben',sagte Mina,meine Arbeitskollegin, und hielt mir ein kleines Paket hin.
Mina war jung und hübsch. Sie war Anfang 20 und hatte prachtvolles Haar. Braun und lockig.
Außerdem hatte sie schon einen kleinen Sohn und einen wunderbaren Mann.
Ich bewunderte sie dafür,sie hatte einen anstrengenden Beruf und ein Kind,aber sie strahlte immer eine unendliche Ruhe und Gelassenheit aus.
'Danke',sagte ich und nahm ihr das Paket ab.
Ich betrachtete es kurz von allen Seiten,bevor ich es aufmachte.
Es war ein Foto drin.Ich nahm es mit meinen langen dünnen Fingern heraus.
Ich erschrak.
Man sah einen grauen Boden,auf welchem mit Blut geschrieben war:
'What are you going to do ?'
'Wie geschmacklos',dachte ich mir und versuchte ruhig zubleiben,doch dies war ich nicht.
Im Gegenteil.Ich hatte Angst.