Thema: Cutter und die Orks - WOWKEYCONTEST
Diskutiere im Der Dorfkrug Forum über Cutter und die Orks - WOWKEYCONTEST. Es war einmal ein kleiner Gauner aus dem Volk der Untoten. Sein Handwerk erlernte er in den dunklen Höhlen und Gruben der Undercity, jener geheimnisvollen Hauptstadt seiner Rasse. Er war ein gelehriger und neugieriger Schüler, und so erwarb er mit atemberaubender Schnelligkeit Kenntnisse in den ...
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Alt 08.12.2004, 23:41   #1
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Cutter und die Orks - WOWKEYCONTEST

Es war einmal ein kleiner Gauner aus dem Volk der Untoten. Sein Handwerk erlernte er in den dunklen Höhlen und Gruben der Undercity, jener geheimnisvollen Hauptstadt seiner Rasse.
Er war ein gelehriger und neugieriger Schüler, und so erwarb er mit atemberaubender Schnelligkeit Kenntnisse in den heimlichen und blutigen Künsten der Schattenkrieger.
Eines Tages rief ihn sein Ausbilder zu sich: „Mein Schüler, du erfüllst mein altes untotes Herz mit Freude! Du kannst lautlos schleichen wie eine Wildkatze und dich tarnen wie ein Eisfuchs auf dem Gletscher. Doch am besten gefällt mir dein Umgang mit dem Dolch: Nie sah ich jemanden schönere Muster in seine Opfer schnitzen! Jetzt ist es an der Zeit, in die Welt zu ziehen und deine Künste zur Vollkommenheit zu führen!“
Da strahlte der kleine Untote vor Stolz und sein Ausbilder sprach weiter:
„ Doch bevor du uns verläßt, muß ich dir noch einen Namen geben, so will es der Brauch. Und weil du bald ein Meister der Klinge sein wirst, so sollst du für jetzt und alle Zukunft Cutter genannt werden. Und diese Waffe gebe ich dir mit!“ und er reichte seinem Schüler einen prächtigen Dolch.
Der Griff war verziert mit Edelsteinen und die Klinge glänzte in saphirnen Blau., „ Dein Name steht bereits auf der Klinge. Geh nun!“
Cutter – denn das war ja nun sein Name -, griff sprachlos vor Aufregung nach dem schönen Dolch und nahm ihn vorsichtig in die rechte Hand. Die Waffe fühlte sich gut an, sehr gut sogar! Bestimmt würde er viele Hälse damit durchtrennen! Er untersuchte jeden Zentimeter des rasiermesserscharfen Stahls und las zufrieden die fein eingravierte Inschrift. Das war wirklich lieb von dem Alten. So ein schönes Abschiedsgeschenk! Als sich Cutter wieder aufrichtete, um ihm zu danken, war sein Lehrer schon verschwunden.
Cutter steckte den Dolch ein und entschloß sich, sofort
mit seiner Studienreise zu beginnen. Er lief zum Hafen und sprang auf das nächstbeste Schiff.
So reiste er Richtung Südwesten, weit über die tiefe See, bis nach Kalimdor.


Das Schiff erreichte Ratchet, das kleine, verschlafene Gnomenstädchen an einem schönen Sommertag. Cutter sprang von Bord und fand es sofort viel zu heiß hier. Die stechende südliche Sonne brannte wie Höllenfeuer auf seiner bleichen Haut. Schon nach einer halben Stunde vermißte er die kühlen Gruben der Undercity. „Bestimmt werde ich noch Farbe bekommen, wenn ich zulange in der Sonne herumstehe“ dachte er mit Schrecken, „dann werde ich noch blau wie diese Elfen oder - entsetzlich – grün wie diese Orks!“
Er wollte bald weiterziehen, doch bis zum Einbruch der Nacht brauchte eine geschützte Stelle! Er suchte und fand zu seiner großen Erleichterung eine kleine Kneipe. „Dort gibt es kühles Bier statt heisser Sonne!“ dachte er mit Vorfreude. Denn Biertrinken machte ihm fast soviel Spaß wie Feinde aufschlitzen.

Der Wirt, ein kleiner fetter Gnom namens Olmer Zapffix, begrüßte ihn freundlich. Bei Olmer gingen alle ein und aus: Tauren, Orkkrieger, Menschen, Zwerge und auch Untote. Doch jetzt war es früher Nachmittag, und außer Cutter saß kein anderer Gast in der Wirtsstube.
Cutter setzte sich, bestellte ein Bier und sah sich um. Sein Blick fiel auf einen großen Zettel an der Wand, direkt neben der Theke. Er erkannte eine Zeichnung, stand auf und trat näher heran.
Ein großer häßlicher Orkschädel war dort abgebildet, die Nase schief, ein paar Zähne fehlten und eine Klappe verdeckte das linke Auge. Dann las Cutter, was unter dem Bild geschrieben stand:
„500 Goldstücke für den Kopf von Häuptling Buffta-Boom, abzuholen bei der Händlergilde in Orgrimmar“.
Cutter pfiff durch die Zähne:
„Das ist viel Gold für so einen häßlichen Kerl, sehr viel Gold sogar!“ murmelte er halblaut, „und ich würde es mir gerne holen!“
„Paha, hat dir unsere Sonne deinen weißen Schädel geröstet?“ lachte der Wirt laut auf, „du ausgerechnet? Schau dich doch an! Noch ganz grün hinter den Ohren und willst dich gleich mit dem dicksten Schweinehund anlegen? Buffta hat noch keiner gekriegt, und es haben weit Bessere als du versucht, das Gold einzustreichen! Große Krieger, Meistermagier, die Besten der Besten aus Stormwind und Orgrimmar. Alle sind sie hinüber jetzt, mausetot, schade ist das...es waren gute Gäste dabei... doch Buffta ist ein verschlagener und gemeiner Mistkerl ...“
„Du weißt etwas über ihn?“
„Natürlich! Seit Monaten wird in der Kneipe nur über Buffta und seinen Clan gesprochen.“
Der Wirt legte sein Geschirrtuch beiseite und musterte Cutter genauer:
„Du bist fremd hier und wenn ich es recht sehe...“ er deutete auf Cutters Dolch, „einer aus der Gaunergilde!“
Cutter nickte kurz und Olmer sprach weiter:
„Hör zu, ich habe ein Herz für junge Krieger...sie könnten einmal gute Gäste werden – aber nur, wenn sie nicht zu früh sterben! Deshalb werde ich dir von Buffta erzählen, damit du erst gar nicht auf dumme Gedanken kommst!“
„Erzähl ruhig, ich habe Zeit“
Olmer nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu Cutter an den Tisch:
„Also...“begann er, „wenn du durch die Barrens reist, immer weiter Richtung Süden, dann kommst du durch eine Schlucht. Am Ende der Schlucht ist eine tiefe, steile Klippe. Unten liegt das Tal der Tausend Nadeln. Leider führt kein Weg hinunter. Doch weil diese Strecke die wichtigste und kürzeste Handelsroute durch die nördlichen Königreiche ist, haben die Handelsgilden von Orgrimmar und Stormwind dort einen magischen Fahrstuhl gebaut. Reisende können damit ohne Schwierigkeiten die Klippe überqueren.“
„Was hat das alles mit diesem Häuptling Buffta zu tun?“
„Sehr viel, mein Junge! Buffta und sein Clan leben dort in der Nähe. Du mußt wissen, Buffta ist nicht nur der stärkste und gemeinste Ork, der je die Ebenen der Barrens unsicher machte, sondern er ist - für einen seines Volkes - auch nicht ganz dumm. Eines Tages kam ihm ein Einfall, wie er das Ansehen seines Stammes und seinen eigenen Reichtum mehren konnte - eigentlich ist es ganz einfach: Mit seinen Kriegern versteckt er sich am Fahrstuhl hinter den Felsen, und wenn Reisende vorbeikommen, ziehen sie ihnen erst mit der Keule eins über und dann bis auf das letzte Hemd aus.
„Das ist nicht gerade die ritterliche Art!“
„Aber sehr erfolgreich! Auf diese Weise erbeutete er schon Schätze von ungeahntem Wert: Gold, Silber, Jade, kostbare Rüstungen, edle Reittiere...!“
Cutters Augen leuchteten.
„Wo hat er denn den ganzen Krempel?“
„Tja...das kann dir wohl niemand sagen! Es soll eine Höhle geben, dort in der Nähe, sein Versteck. Aber noch keiner kehrte lebend zurück, um davon zu berichten. Du mußt wissen – seine Opfer läßt Buffta immer über die Klippe werfen – da geht es 300 Fuß tief hinunter. Unten lauern dann die verfressenen Präriewölfe auf die Reste... ach! Es waren gute Gäste dabei“, klagte er weiter, „ und der Handel durch die Barrens ist inzwischen fast zum Erliegen gekommen, kaum noch jemand traut sich zum Fahrstuhl. Gut ist das nicht fürs Geschäft, mein Junge, glaub mir!“
Bei diesen Worten seufzte Olmer wieder und stand auf:
„So, jetzt weißt du alles, was du über Buffta wissen mußt. Du siehst, es ist besser, deine Gaunerfinger davon zu lassen. Oder hast du noch Fragen?“

„Ich denke nicht!“ antwortete Cutter, blickte kurz durch die Fenster und sah es dämmern. In einem Zug trank er sein Bier aus und erhob sich.

„Wo willst du jetzt hin?“ fragte Olmer.

„Mir etwas vom Schatz des Orkhäuptlings holen!“ grinste Cutter, „damit ich das nächste Bier bezahlen kann!“. Er legte dem verdutzten Wirt die Zeche auf den Tisch – seine letzten 10 Kupfermünzen - und verließ die Kneipe.
Wanderin ist offline  
Alt 08.12.2004, 23:41  
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AW: Cutter und die Orks - WOWKEYCONTEST

Hast du schon im Lösungsbuch nachgelesen? Eventuell hilft dir das ja weiter...
 
Alt 08.12.2004, 23:43   #2
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Dann wanderte er in die Barrens, hinaus bis zur Goldstrasse, fast die halbe Nacht Richtung Süden, bis hin zu der Schlucht, von der Olmer gesprochen hatte. Bald war er ganz allein auf dem Weg, und die Felswände rückten näher und näher und der Weg wurde immer enger.
Langsam machte er sich Gedanken, wie sein tollkühnes Vorhaben wohl gelingen könnte.

Endlich sah er den großen Fahrstuhl vor sich. Hier mußten irgendwo die Orks von Bufftas Clan lauern! Cutter hob beide Hände und brüllte so laut er konnte durch die Nacht:
„Eh, ihr Orks, hört ihr mich? Ich habe eine Nachricht für euren Häuptling Buffta! Bringt mich zu ihm!“

Hinter einem Felsen sprangen zwei große grünhäutige Krieger hervor und rannten unter wildem Keulenschwingen und Geheule auf ihn zu. Sie riefen:
„Ugga – ul –Schrak, nati – ugga – ul Schrak. Tugga ukhuz ul Schrak!“ was auf Orkisch soviel hieß wie: „Ich will ihn platthauen – nein, ich bin dran, du hattest schon den letzten !“

Cutter blieb reglos stehen und rührte keinen Finger. Er verstand nicht viel Orkisch, aber spürte immer, wenn es um seinen Hals ging.
„Nix ul–Schrak heute! Ihr sollt mich zu Buffta bringen, habt ihr nicht verstanden?“ brüllte er die Krieger an, „wenn er meine Botschaft nicht bekommt, kriegt ihr Ärger mit ihm. Wollt ihr das?“

Ob es sein furchtloses Auftreten war oder die Erwähnung ihres Häuptlings – nach kurzer Besprechung packten und schleppten sie Cutter zu den zerklüfteten Felsen. Bald erreichten sie den gut versteckten Eingang einer Höhle. Die beiden Orcs schleiften ihn vor ihren Anführer.

Cutter erkannte ihn sofort: Die Augenklappe, die schiefe Nase, die fehlenden Zähne – das war er unverkennbar - und sah lebendig noch viel häßlicher aus als auf der Zeichnung.
Häuptling Buffta- Boom saß auf einem gewaltigen Thron, ausgeschlagen mit blutigen Bärenfellen. Auf dem rechten und linken Pfosten seiner Rückenlehne waren je ein Nachtelfen- und ein Taurenschädel aufgespießt und rotteten langsam vor sich hin.

„Hast also eine wichtige Nachricht für mich?“ fragte Buffta drohend, “dann raus damit, bevor ich dich die Klippe hinunter werfen lasse!“

„Mmmmh...“ überlegte Cutter, „mächtiger Häuptling, für diese wichtigen Neuigkeiten habe ich mein Leben gewagt! Fändet ihr eine kleine Aufwandsentschädigung nicht angemessen...?“

„Du willst eine Belohnung?!!“ brüllte Buffta durch den Saal und sprang wütend auf. Cutter und die anderen Orks hielten sich die Ohren zu.
Der Häuptling beugte sich zu dem Gauner herab und knurrte drohend: „ du bist in meiner Höhle und noch immer am Leben...ist das nicht Belohnung genug?“

Cutter beeilte sich zu nicken: „Ja sicher, großer Häuptling...aber wenn ihr noch ein wenig Gold dazulegen könntet? Ihr werdet sehen...meine Informationen sind für eure Geschäfte von großem Vorteil!“

„Für meine Geschäfte?“ fragte der Häuptling überrascht und mit wachsendem Interesse. Seine Grausamkeit wurde nur von seiner Gier nach neuen Schätzen übertroffen. Er erwog einen Augenblick, die Nachricht aus dem kleinen Gauner herausprügeln zu lassen. Doch der wirkte nicht besonders zäh und stabil...was, wenn einer seiner Leute zu fest zuhaute?..Nein, entschied Buffta und dachte bei sich: Erst soll er reden, dannach können wir ihn immer noch über die Klippe werfen.

„Du sollst eine Handvoll Gold bekommen, Gauner. Zwei sogar, wenn deine Nachricht mir Profit bringt“ erklärte er, „Aber jetzt rede schon!“

Cutter verbeugte sich respektvoll:
„Ich weiß eure Großzügigkeit zu schätzen, mächtiger Häuptling! So hört mir zu: Wie Ihr bemerkt haben werdet, meiden viele Reisende die Route über den Fahrstuhl.“

Buffta nickte zustimmend. Ja, seine Geschäfte liefen früher einfach besser.

„Vielleicht habt ihr euch gefragt, großer Buffta, auf welcher Strecke die ganzen Händler und Krieger statt dessen reisen?“

„Was meinst du damit? Sie werden zu Hause bleiben oder ihre Waren mit dem Schiff..“

„Neinnein...“Cutter schüttelte den Kopf und senkte die Stimme zu einem geheimnisvollen Flüstern:“ das sollt ihr glauben! Aber in Wirklichkeit gibt es einen neuen Weg ins Tal der Tausend Nadeln...einen Tunnel...ganz in der Nähe –etwa zwei Meilen nördlich von hier und nicht einmal besonders gut bewacht!“

„Was!!“ brüllte Buffta wieder los, „so eine Unverschämtheit...Einfach einen Tunnel bauen! Sie wollen mich betrügen! Denen werde ich es zeigen!“

Cutter nickte eifrig:
„Ja, schickt Eure Männer los, ich vermag sie hinzuführen!“

„Richtig, genau das habe ich vor...Habt ihr gehört, meine Krieger? Dieser junge Gauner hier wird euch zeigen...“ plötzlich brach er im Satz ab und warf Cutter einen prüfenden Blick zu.
„Sagst du auch wirklich die Wahrheit? Was, wenn das nur ein Trick ist, eine Falle? Wenn ich es recht bedenke, gefällt es mir nicht, wenn du sie führen willst. Ich denke, sie werden selber schauen, wo dieser Tunnel ist ..und wir beide warten hier. Wenn sie zurückkehren, bekommst du dein Gold - aber wehe dir, es ist Verrat im Spiel!“

„Seid unbesorgt, Häuptling. Ich würde niemals wagen, Euch zu betrügen! Doch ich fürchte, ohne mich werden deine Männer den Tunnel nicht finden!“

„Sie werden gründlich suchen. Zwei Meilen nördlich, sagt ihr? Gut, meine Krieger..“ er wandte sich an seine Orks, „lauft los und schaut, was ihr da findet!“

Die Orks verließen die Höhle. Nur Buffta und Cutter blieben zurück.

Cutter mußte Olmer recht geben. Für einen Ork war dieser Häuptling recht schlau. Dabei war sein eigener Plan doch so schön gewesen: Die Orcs weglocken, um dann in Ruhe die Höhle auszuräumen.
Doch jetzt überkam ihn das mulmige Gefühl, sein untotes Leben könnte ganz schnell in ein ganztotes Dasein übergehen. Besonders beunruhigte ihn, wie Buffta mit gierigen Blicken seinen Dolch musterte, der im Schaft am Gürtel hing. Der Häuptling war ihm an Kraft und Kampferfahrung haushoch überlegen. Er würde nicht schnell genug fliehen können.


„Wirklich ein hübscher Dolch“ dachte Buffta und ließ sich zufrieden auf seinen Thron fallen, „ den hätte ich wohl gerne. Hoffentlich taugt die Klinge auch etwas! Außerdem darf ich den Kerl sowieso nicht am Leben lassen, jetzt, wo er mein Versteck kennt! Ob ich ihn gleich selber....ach nein – ach nein, das wäre ja peinlich...so einen Kleinen...meine Männer würden mich auslachen –mmmh, am besten, ich lasse ihn nach ihrer Rückkehr gleich über die Klippe“,überlegte er bei sich.

„Mächtiger Buffta, ich hätte da noch eine Frage!“ meldete sich Cutter zu Wort,:“ Als ihr vorhin etwas von zwei Händen Gold gesagt habt, meintet ihr da meine Hände oder Eure Hände?“

Buffta lachte dröhnend:
„Gold! Habt ihr sonst keine Sorgen?“

Cutter grinste: „Es ist meine größte Sorge. Ich habe immer zuwenig davon und brauche unbedingt welches. Schaut mich doch an! „ Er wies auf seine zerrissene Kleidung und die abgetragenen Stiefel, „alles Müll, nicht einmal ein paar Kupfer wert. Das einzig Wertvolle, was ich besitze, ist mein Dolch, und den will ich nicht verkaufen!“
Mit diesen Worten zog er seine Waffe aus dem Gürtel und die Klinge glitzerte in hellem Blau.
Bufftas Augen leuchteten gierig auf!

„Zeigt doch einmal her!“

„Ein schönes Stück, nicht wahr?“ Cutter trat vorsichtig näher, „und er hat ein Geheimnis!“

„Ein Geheimnis? Was denn für ein Geheimnis?“ fragte der Ork neugierig und konnte seine Augen nicht von dem Dolch lassen. Bald würde diese Waffe ihm gehören, und da wollte er schon wissen, was es damit auf sich hatte.

Cutter machte noch einen Schritt auf den Häuptling zu. Er deutete mit der freien linken Hand auf die Klinge in seiner Rechten: „ Eigentlich darf ich es nicht verraten, aber ihr seid ein mächtiger Krieger und mein Freund! Schaut her, hier auf die Klinge, da ist es eingraviert...ein Handwerker aus der Undercity hat es gemacht, ihr könnt es euch ansehen!“

Buffta beugte sich über die Klinge, die Cutter jetzt ein wenig höher hielt: „Ich kann es nicht erkennen!“

„Schaut ganz genau hin!“

Der Häuptling beugte noch tiefer, sein Kopf war nur noch eine Handbreit von der Dolchklinge entfernt. Jetzt erkannte er die Buchstaben und las stockend:

Dies... ist Cutters... Dolch und wer...ihn haben will, der....aaaaaaaaarrrhhhh!!

Aus seiner Kehle drang nur noch ein häßliches Gurgeln. Mit einem schnellen Stoß hatte Cutter ihm den Dolch mit aller Kraft bis zum Heft in den Hals gerammt.

„Und wer ihn haben will, soll am eigenem Blut ersticken vollendete Cutter die Inschrift.

Häuptling Buffta zappelte noch hin und her, schlug wild um sich und gurgelte wie ein lungenkranker Nachtelf, aber am Ende streckte er alle Viere von sich und war mausetot.

Soweit, sogut! dachte Cutter und zog seine Waffe aus dem Orkhals. Dann machte sich in aller Ruhe daran, dem Häuptling den Kopf abzusäbeln. Das war harte Arbeit und er fluchte ununterbrochen dabei. Aber so ein abgeschnittener Kopf galt als üblicher Arbeitsnachweis in den nördlichen Königreichen. Sonst könnte ja jeder kommen und sagen: ich hab den und den abgemurkst! Endlich verstaute er den häßlichen Orkschädel in einem Lederbeutel.

Dann schleifte er den Häuptling aus der Höhle. Buffta war auch ohne Kopf noch ein schwerer Brocken. Es dauerte eine ganze Zeit, bis er den dicken Ork zum Klippenrand bugsiert hatte. Mit einem kräftigen Tritt beförderte er ihn über die Kante. Unten winselten schon die hungrigen Präriewölfe. Danach war Cutter sehr erschöpft, doch als er vor dem Fahrstuhl stand, fiel ihm noch etwas ein und er suchte nach seiner Feile.
Als letztes beseitigte er alle Spuren des Kampfes, ließ er sich erschöpft auf einen Stein vor der Höhle fallen und wartete.

Kurz darauf hörte er den Lärm zurückkehrender Orks. Die Krieger hielten sofort Ausschau nach ihrem Häuptling.
„Wo ist Buffta?“ fragten sie Cutter, „wir haben im Norden keinen Tunnel gefunden! Das müssen wir ihm sagen!“
Das überraschte Cutter nicht, schließlich hatte es dort nie einen Tunnel gegeben. Aber er antwortete:
„Das habe ich euch doch gleich gesagt, ohne mich könnt ihr den Tunnel niemals finden! Doch jetzt gibt es Wichtigeres. Ihr müßt Eurem Häuptling helfen. Er ist schon unten in der Schlucht und verfolgt eine Gruppe von Tauren, die mit dem Fahrstuhl hinunter gefahren sind. Ich soll euch sagen, ihr müßt ihm folgen! Sofort!“

Ohne Zögern rannten die Orcs zum Fahrstuhl, einer nach dem anderen stellte sich auf die Plattform. Als der letzte Krieger auf die Holzbohlen sprang, gab es ein Knarren und Krächzen, und mit einem kräftigen Ruck riß die eiserne Kette, an der die Plattform befestigt war, genau an der Stelle, an der Cutter sie zuvor mit seiner Feile sorgfältig bearbeitet hatte.
Laut schreiend flogen die Orcs ungebremst dem Talgrund entgegen, und die Wölfe unten winselten freudig. Nie wieder waren sie so wohlgenährt und glücklich wie in den nächsten Tagen und Wochen.

Cutter warf einen letzten Blick über den Klippenrand und sagte halblaut zu sich selbst:
„ Cutter, ich glaube, du hast hier ganz ordentlich Ul–Schrak gemacht!“

Im Osten ging die Sonne auf und jetzt fühlte er sich furchtbar müde nach der vielen Arbeit. Also kehrte zur Höhle zurück, legte sich auf das dicke Bärenfell in Bufftas Thronsaal und schlief bis zur Abenddämmerung.
Nach dem Aufstehen plünderte er die Speisekammer, aß eine Orkportion gebratenes Fleisch und Schinken und trank dazu einen ganzen Schlauch Wein.
Danach fand er die Schatzkammer mit Bergen von Rüstungen, Waffen und Juwelen und den Reitstall mit edelsten Pferden, Säbelzahntigern und Kodos. Es kostete Cutter viele Stunden, die Tiere aneinander zu binden und mit den Schätzen zu beladen.

Kurz nach Mitternacht brach er dann auf, er ritt das beste und größte Kodo von allen, und dahinter folgten die anderen Reittiere, alle schwer mit Beutesäcken bepackt zogen sie wie eine lange Schlange durch die nächtlichen Barrens.
Über ihm funkelten die Sterne, und an seinem Gürtel baumelte links sein Dolch und rechts der Lederbeutel mit Bufftas 500 Goldstücke – Schädel.
So ritt Cutter zufrieden in Richtung Ratchet, voller Vorfreude auf ein kühles Bierchen bei Olmer.


ENDE





Ende
Wanderin ist offline  
Alt 09.12.2004, 00:00   #3
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OMG thats it, genau sowas hab ich mir vorgestellt!! Also das dürfte die Krönung sein an Länge+Spannung+Unterhaltung!

Freitag oder Samstag erfahrst du ob du Key gewonnen hast, bis jetzt ein klares ja!

Nochmal sehr nice Story

/edit du kannst gerne mal wieder eine Story schreiben, du dürftest da gut sein
Stormnight ist offline  
Alt 09.12.2004, 09:27   #4
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Das ist schon fast unfair, wenn sich die Profi-Schreiber aus dem DAoC-Forum hier tummeln

Die Geschichte ist echt super spannend! Ich hoffe, nach deinem Mehrteiler-Epos Athlas Rhan, geht's frisch und fröhlich an neue Abenteuer in der Welt von Warcraft
Einen ersten, interessanten Charakter hast du ja hiermit ja schon mal erschaffen und wer weiss... vielleicht treffen demnächst auch weitere Abenteurer in der Kneipe auf Olmer, den Wirt *HOFF*

Dein seit über 2½ Jahre treuer Leser Moghty
Moghty ist offline  
Alt 09.12.2004, 09:35   #5
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*pfeiff*

Super Geschichte Wanderin!

Wirklich erste Sahne!!


Was macht man wenn man 2 linke Hände in Geschichten schreiben hat, aber gerne nen Pre Order Key in seinem Besitz wissen möchte? Eine verehrte Stammposterin und Geschichtengroßmeisterin lieb nach ner Geschichte fragen!
Steltek ist offline  
Alt 09.12.2004, 10:18   #6
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Also eine Fortsetzung wäre sicherlich genial, evtl werde ich wiedermal einen Kontest machen, sobald Finale Version herausen ist. Gewinnen kann man halt dann Gold oder Ingame Items

Deine Geschichte erinnert mich wircklich an Profi Schriftsteller, sehr gut gemacht! *fetten mega lob*


@Steltek wieso hast du keinen Open key? Hast verschwitzt oder einfach zu spät? Ich denke du kanst dir eh einen Key registrieren, musst dich halt beeilen sobalds geht
Stormnight ist offline  
Alt 09.12.2004, 10:58   #7
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Rowellan Stormsverd ist offline  
Alt 09.12.2004, 11:09   #8
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Wanderins Werke haben die Qualität von gekrönten Romanen....

Nimm dir aber erstmal viel Zeit bevor du dir eines von diesen Themen anschaust, du kommt nichst so schnell davon weg.
Steltek ist offline  
Alt 09.12.2004, 14:45   #9
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n1
Xereal ist offline  
Alt 09.12.2004, 14:57   #10
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Zitat:
Original von Rowellan Stormsverd
Stormnight, nur für dich Wanderin-Lesestoff:

<1a> Der Findeltroll
<1b> Findeltroll 2

<2> Thandors Klinge

<3> Kobold Smaak

<4> Das Geheimnis von Altas Rhan

Cool, dass du dir die Mühe gemacht und alle Threads rausgesucht hast

Ich hab mir erlaubt, sie in eine sinnvolle Reihenfolge zu setzen, wobei 'Thandors Klinge' evtl. chronologisch gesehen noch vor dem 'Findeltroll' stattfindet, aber erst vor 'Kobold Smaak' zur Geldung kommt.
Moghty ist offline  


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