Jetzt etwas mehr action:
Ich kannte einige schmale Wege in der Gegend. Plötzlich hielt ich an. Ich sah den Hang runter in den Wald hinein. Ich wusste das irgendwo ein gutes Stück unterhalb ein schmaler Weg war. Die Bäume standen stellenweise dicht neben- oder hintereinander.
Aber was sollte es? Ich war meines Lebens müde, keiner würde mich vermissen wenn ich im Wald verunglückte. Statt auf dem recht flachen Weg weiter zu fahren bog ich nun ab, auf den steilen Hang. Der direkte Weg eben. Die Bäume rauschten rechts und links an mir vorbei, teilweise verfehlte ich nur knapp einen Stamm oder Ast. Der Untergrund war jedoch tückisch, dass nasse Laub war rutschig und klebte zugleich an meinen Reifen fest.
Plötzlich hörte ich galoppierende Schritte hinter mir. Das Laub raschelte wie wild unter den Füßen meines Verfolgers. Vermutlich ein Wildschwein.
Das wäre nicht allzu ungewöhnlich. Ich konnte mich nicht umdrehen, das wäre der reinste Selbstmord gewesen. Die ganze Abfahrt war der reinste Selbstmord. Ich nahm die Herausforderung an, mochte der schnellere gewinnen. Meine bereits schnelle Abfahrt beschleunigte ich indem ich in die Pedale trat. Hochkonzentriert lenkte ich zwischen den Bäumen hindurch, federte Stöße mit Armen und Beinen ab oder zog den Kopf ein wenn ein niedrig hängender Ast auf Augenhöhe war. Mein Verfolger ließ nicht ab.
Der kleine Weg, welcher mein Ursprüngliches Ziel war, kam in Sichtweite. Ich musste irgendwie eine 90 Grad-Drehung nach rechts vollbringen um die Erfindung des Rads völlig ausnutzen zu können. Nur dann hatte ich gegenüber dem Schwein einen Vorteil. Es waren höchstens noch 100 Meter, in wenigen Sekunden musste ich mich entschieden haben. Der Wald lichtete sich ein wenig bevor ich den Weg kreuzte, das gewährte mir (und natürlich auch dem Wildschwein) mehr Bewegungsspielraum. Wenige Momente bevor ich über eine ein Meter hohe Böschung auf den Weg prallte lenkte ich ein wenig nach rechts (die Richtung in die der Weg bergab ging) und zog ich die Hinterradbremse an so fest es ging. Das Rad blockierte sofort. Ich riss die Lenkstange nach rechts und nach oben um das Fahrrad querzustellen. Das nasse Laub war der perfekte Untergrund für ein solches Manöver. Das Tier sah jedoch voraus was ich tat und konnte die Kurve die fuhr schneiden. Der gesparte Weg verringerte den Abstand zwischen uns beiden ungemein, ich bekam Angst dass ich dieses Rennen verlieren würde.
Nachdem ich auf dem Weg aufgekommen war trat ich in die Pedale so gut ich konnte. Ich schaltete in den höchsten Gang und gewann schnell an Geschwindigkeit. Doch ich konnte meinen Verfolger nicht abschütteln. Das Rascheln und Galoppieren hinter mir vermochte nicht aufzuhören. Blickte ich rechts über meine Schulter, dann befand sich das Schwein links, tat ich das selbe links war es rechts. Es war unheimlich schlau für ein Schwein.
Nachdem ich über eine kleine Kuppe gefahren, ja, förmlich geflogen war sah ich vor mir eine Haarnadelkurve. Die steile Böschung nach oben hin war einem Erdwall gleich. Wäre ich geradeaus gefahren bestünde nicht einmal der Hauch einer Chance. Zur linken Seite des Weges befand eine Steile Böschung nach unten hin. Es gab keinen Weg drumherum. Ich musste den gleichen Trick versuchen, den ich kurz zuvor bereits angewendet hatte. Diesmal waren es jedoch 180 Grad.
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Immernoch Teil des ersten Kapitels. bin ein bisschen weiter als es hier steht. Die Fortsetzung kommt höchstwahrscheinlich noch heute abend.