Abend!
du denkst du hast tolle Ideen? Aber weißt nicht, wie du diese stilvoll umsetzen kannst? In diesem kleinen Leitwerk versuche ich für Einsteiger und Fortgeschrittene ein paar Tipps zusammenzufassen. Nicht verzweifeln, mit der Zeit lernt man einige Kniffe.
Fragen etc. bitte in diesen Thread: Hobby Autor?
Viel Spaß beim Lesen.
Gliederung (Unterpunkte werden evtl. ergänzt):
1. Einsteiger: Niveau ist keine Creme.
2. Fortgeschrittene: Gut, aber ..
Einsteiger: Niveau ist keine Creme.
Zuerst einmal sei gesagt, dass man Geschichten nicht aus purer Langeweile schreiben sollte. Denn diese sind einfach nicht wirklich gut zu lesen. Jede Geschichte fängt mit einer Idee an. Wo bekomme ich diese her? Inspiration finde ich persönlich oft beim WoW spielen, schließlich ist das WoW-Universum schon eine Art Mikrokosmos, voll mit Geschichten.
Meine persönlichen Grundbausteine für eine Story sind:
a) ein grobes Szenario
b) grobes Bild der Handlung
Wie der Maler, der sein Bild schon ungefähr im Kopf hat, weiß der Schreiber ungefähr wo's lang soll. Das Szenario sollte in diesem Forum natürlich etwas mit Warcraft zu tun haben. Für eine wirklich gute Geschichte kommt man da nicht an einer Recherche vorbei, denn jede Rasse hat ihre Eigenarten. Die Handlung sollte etwas ausgefeilter sein als eine einfache, große Schlacht. Man sollte sich schon Gedanken machen welche Characktere man nimmt, wie man sie darstellt und welche Wandlung sie durchleben (oder ob sie überhaupt eine durchleben).
Ist der Grundsatz für eine Geschichte da kommen wir zu Umsetzung.
Kommen wir zum Stil:
Stil. Stil ist das Zauberwort. Eine Geschichte voller Mord und Verzweiflung
sollte sich auch so lesen - wie erreiche ich das? Durch die gewisse Wortwahl. In einer altertümlichen Fantasywelt würde niemand wörter wie "hi", "tschau" oder "cool" benutzen. Für Einsteiger sei es erstmal dabei belassen, Fortgeschrittene sollten die Rasse und Neigung der sprechenden Person beachten (das erläutere ich dann).
Ebenso wichtig wie der Sprachstil der Protagonisten ist die Wortwahl allgemein. Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass eine Geschichte immer zum Teil auch Kopfkino ist. Man sollte die Umwelt also immer stimmig umschreiben, Detailverliebtheit ist hier erwünscht. Ausserdem sollte man sich im seinem Stil treu bleiben, allgemein ist das schwer zu erklären. Ich bringe mal ein Beispiel:
"Die Vögel zwitscherten, in der Entfernung hörte man seicht einen Bach plätschern - die Athmosphäre war von Freude erfüllt. Zum zufriedenen Grunzen der Wildschweine mischte sich das heitere Summen der Bienen, immer fleißig dabei, die Blumen in ihrer satten Farbenpracht zu bestäuben. Er drehte sich um und sah einen Wolf. Dann lief er weg."
Ich hoffe ihr würgt genauso wie ich. Das ist ein Beispiel von Stilbruch, meistens ausgelöst weil man zu faul für weitere Details war. Großer Fehler! Wenn ihr nicht mehr so Lust habt zu schreiben macht eine kreative Pause - alles andere würde eurer Geschichte nur schaden!
Hier ein Beispiel für Schnitzer in Sachen Sprachstil. Stellt euch einfach vor, ein Ork trifft auf einen Blutelfen.
NEGATIVBEISPIEL: "Hallo" sagte der Ork. "Guten Tag" erwiederte der Elf. "Was machst du hier?" fragte der Ork. Der Blutelf erwiederte: "ich warte". "Worauf denn" wollte der Ork wissen. "Warum sollte ich dir das sagen?" [...]
PARADEBEISPIEL: "Lok'thar" donnerte die Stimme des Orks. Der Blutelf fuhr herum, nach kurzem Überlegen brachte er ein zögerliches "Lok'thar" über die Lippen. "Was zur Hölle tut ihr hier?" Der Ork schien keine Geduld für ein längeres Gespräch übrig zu haben. Der Blutelf erwiederte "Ich warte", und schien damit das Gespräch als vorbei anzusehen. Doch der Ork schien mit dieser Antwort nicht zufrieden. "Ihr werdet mir doch bestimmt sagen worauf." Er versuchte seiner Stimme Authorität einzuverleiben. Nach kurzem Schweigen hob der Blutelf seufzend eine Augenbraue und frage frech: "wieso sollte ich euch das verraten?"
Auffallend: Qualität wird in diesen Geschichten meist durch Länge signalisiert. Aber Achtung: man sollte den Leser nicht langeweilen!
Hier noch eine kleine Lektion am Rande:
Versucht nicht allzuoft "sagte er", "meinte er" etc. hintereinander zu verwenden. Dinge wie "er wirbelte herum" können soetwas ersetzen und die Geschichte besser lesbar machen.
(wird noch durch editieren ergänzt)
Kommen wir zum
Inhalt:
Der Inhalt ist das wohl wichtigste einer Geschichte. Es ist unbedingt zu vermeiden, klassische oder gar kitschige Geschichten zu erzählen. Also kein Rapunzel mit ausgetauschten Namen

Detailverliebtheit ist hier auch bei den Facetten der Characktere geboten. Die Protagonisten sollten ihrer Rolle entsprechen - Lorekenntnisse sind hier immer vorteilhaft. Ein Tipp: achtet darauf keine Schwarz-weiß Malerei zu betreiben. Es ist ein sehr, sehr schöner Effekt, wenn der Leser merkt, dass der angeblich "böse" Charackter in seinem Sinne "Gut" handelt. Da lassen sich schöne Gewissenskonflikte aufbauen, hängt aber immer davon ab, wie ihr eure Story erzählen wollt. Hier mal ein kleiner Leitfaden, wie die grundlegende Gesinnung der meisten Rassen ist (sehr grob):
Menschen: können von Gut bis Böse alles beinhalten.
Zwerge: meistens eher gemütliche Lebewesen, die gerne Trinken und Kämpfen. Ausserdem kann kein Zwerg einem Schatz wiederstehen. Grundlegende Abneigung gegen Elfen. Können aber auch "Böse" Ziele verfolgen.
Nachtelfen: Ein sehr friedliches Volk. Sehr stark mit der Natur verbunden und generell sehr weise. Abneigung gegen Zwerge. Verfolgen nomalerweise keine "Bösen" Ziele.
Gnome: Geniale Tüftler, die auch gerne mal in ihrer eigenen kleinen Welt leben. Haben einen scharfen Verstand. Können auch "Böse" Ziele verfolgen.
Drenai: Aufrichtiges und grundsätzlich friedliches Volk. Grundlegenden Hass gegen Orks. Normalerweise ohne schlechte Absichten.
Orks: Ehrenvolles und kriegerisches Volk. Wobei es auch weise Ork Schamanen gibt. Können auch schlechte Absichten haben.
Trolle: nehmen vieles locker, haben einen (meiner Meinung nach) grausamen Sprachstil
Verbindung zum Voodoo, können schlechte Absichten haben.
Tauren: eigentlich friedfertiges Volk, tiefe Verbundenheit zur Natur. Normalerweise keine schlechten Absichten.
Verlassene: können (meiner Meinung nach) keine wirklichen Gefühle mehr spüren oder zum Ausdruck bringen. Sind ähnlich wie Menschen bis auf diesen Punkt.
Blutelfen: ein stolzes Volk der Arkanisten. Viele verfielen der Magie und wurden von ihr abhängig (mehr in ihrer Geschichte zu lesen). Können gute sowie schlechte Ziele haben.
Eine Geschichte sollte glaubwürdig sein, jedenfalls in dem Rahmen, den du selber mit der Welt deiner Geschichte setzt.
Es folgen demnächst noch:
Wie die Geschichte weitergeht (inhaltlich)
Einleitung
Hauptteil
Schluss
Spannungsbogen & Höhepunkt
Gefühlsbindung
Fortgeschrittene (falls dann nicht schon überlüssig

)