Atmen wir um zu leben? Oder Leben wir um zu atmen? Lieben wir um zu leben? Oder Leben wir für die Liebe? Bringt uns Hass dann um? Oder bedeutet der Tod ein neuer Anfang?
Liebe… Um mich herum ist nun Dunkelheit. Ich höre mich atmen und doch bin ich mir sicher längst tot zu sein. Ich fühle Schmerzen und doch, nein ich bin tot. Mein Körper weilt hier in der dunkelsten Ecke des Turmes, doch meine Seele, all mein Herzblut, sind längst von mir gegangen, wie einst die Liebe meines Lebens.
So beginnt meine Geschichte und endet mein Leben. Mit dem Schicksal das nun mich ereilt, höret selbst..
Ich war ein Kind des Mondes und der Sonne, geboren im Schoss des friedlichen Waldes unweit der großen Hauptstadt. Wohl behütet bin ich aufgewachsen im Kreise meiner Familie,
gesegnet mit einer mächtigen Gabe.
Soraye lautet mein Name, in unserer Sprache bedeutet dies „die Heilende“.
In Kindertagen wusste ich nichts über den wütenden Krieg unweit der Grenze. Und doch spürte ich die Boshaftigkeit, den Hass, das Blut welches in den Adern der Kämpfer pulsierte und oft vergossen wurde.
In den nächsten Jahren wuchs meine Gabe, meine Fähigkeiten und Fertigkeiten wurden stärker. Sovieles erlernte ich. Die Natur, sie gab mir die Kraft immer durchzuhalten, neues zu lernen, die natürlichen Ressourcen zu nutzen, die natürlichen Mächte des Waldes und des Himmels zu nutzen. So war es der Wald gab mir Kraft.
Doch sollte der Tag kommen an dem all dies nicht mehr wichtig erscheinen würde.
Der Tag, an dem ich das erste Mal starb…
Es mag in euren Ohren seltsam klingen doch bin ich viele Male während meines kurzen Daseins gestorben. Und sooft ich starb wurde ich bis heute jedes Mal wiedergeboren.
Mein Volk konnte die Augen vor dem Krieg nicht mehr verbergen. Nachts hörte man die Opfer schreien, es musste etwas geschehen, sollte unser Volk nicht seinem Ende entgegen sehen wollen. Und so wurde eine neue Allianz gegründet. Verbündete im Kampf gegen das Böse. Doch für einige Menschen kam diese Allianz zu spät. Die feindlichen Truppen waren bereits in weite Teile unseres Landes eingefallen. Gefangene gab es nicht.
Falila, meine geliebte Mutter kehrte nicht mehr zurück als der Außenposten um Ashenvale fiel.
Vater wusste uns in unserer Heimat nicht mehr in Sicherheit. So entsandte er mich – die Älteste – mit meinen Geschwistern ins weit entfernte Menschenland. Viele Tagesreisen marschierten wir nun gen Stormwind und am siebten Tage erreichten wir die Pforten des riesigen Empires.
Für mich war es an der Zeit meine Gabe zu nutze zu machen. Längstens hatte ich begriffen, welche Folgen der Krieg haben könnte. Die Ausmaße hatte ich auf unserem Marsch bereits gesehen. Es gab zu viele Opfer zuviel Blut war vergossen worden.
Und so meldete ich mich beim Oberbefehlshaber der Armee und trat am folgenden Morgen den Kriegsdienst an. Meine Station befand sich in Southshore, unweit des bereits besetzten Tarrens Mill und noch näher an der Grenze des Feindes. Ein Zurück gab es nicht.
Als ich in Southshore ankam tobte bereits ein heftiges Gefecht, es gab viele Verwundete zu versorgen. Viele Stunden, wenn nicht sogar Tage habe ich ohne Schlaf verbracht. Das ich mich selbst in Gefahr befand war mir durch die Trance in der ich mich bewegte noch nicht einmal mehr bewusst.