Ich finde es immer interessant, wie in solche Themen immer allerlei hineinphilosophiert wird... Die Gesellschaft ist schuld, niemand wird von alleine so, etc. etc. Wenns nach den Philosophen ginge würden wir wahrscheinlich eh in Anarchie leben. Wäre ja wohl auch nicht schlimm, da der Mensch von Natur aus nicht böse ist wie hier gesagt wird. Andererseits sagen die Philosophen, zumindest einige, der Mensch ist von Natur aus Egoist und jegliches Handeln beruht auf Egoismus. Werden aber nicht die meisten Verbrechen aus Egoismus begangen? Die wenigsten beruhen, wenn überhaupt, auf reiner Boshaftigkeit.
Der Mensch ist also nicht von Natur aus böse, sondern egoistisch. Und Egoismus ist schon immer ein niederer Beweggrund für Verbrechen gewesen. Ergo ist der naturgegebene Egoismus Triebfeder für böse Taten. Dann wäre also das Böse an sich doch wieder natürlich begründet. Wieso bitte soll man denn dann die Gesellschaft für etwas verantwortlich machen, was in der Natur des Menschen liegt?
Der Mensch ist durchaus von Geburt an ein potentieller Mörder etc. Die Frage ist doch nur, inwieweit jeder in der Lage ist, die Kontrolle über sich selbst zu behalten. Und ich rede an dieser Stelle nicht von gestörten Massenmördern etc., sondern den "normalen" Kriminellen. Ich finde, wir sind hier wieder mal bei einem Unterschied zwischen Mensch und Tier. Daher finde ich es auch angebracht, von Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu sprechen (bitte nicht mit Verbrechen ander oder gegen die Menschheit verwechseln). Tollwütige Tiere werden erschossen, obwohl sie nachgewiesenermassen krank sind. Menschen, die voll zurechnungsfähig sind, und töten ohne Pietät etc., sollen nur eingeknastet werden? Ein tolles Beispiel, wie mit zweierlei Maß gemessen wird. Und ja, ich stelle hier Mensch und Tier auf eine Stufe. Tiere handeln nach ihren Instinkten, Menschen sollten jedoch dazu in der Lage sein, ihre eben menschlichen Fähigkeiten dazu einzusetzen, nicht wie ein Tier zu handeln. Der Mensch hat eine Eigenverantwortung der sich aber leider nicht gerade wenig entziehen. An dieser Stelle über Justizirrtümer zu diskutieren halte ich eigentlich für wenig hilfreich, da sich wohl alle einig sind, dass dies tragisch ist und niemand unschuldig den Tod verdient hat. Für mich haben Menschen, die sich nicht menschlich verhalten, auch nicht das Recht, als solche behandelt zu werden. Ist evtl. eine krasse Meinung, aber dazu stehe ich. Todesstrafe ja, wenn die Schuld eindeutig erwiesen (was es oft genug gibt) und das Verbrechen an sich unmenschlich ist. Hoffe, es ist irgendwie rübergekommen, was damit gemeint ist.
Davon abgesehen teile ich die absolut egoistische Anschauung eigentlich nicht. Bin eher immernoch überzeugter und noch nicht desillusionierter Altruist.