Es war eines der wenigen Male, dass ich den Boden von Tirisfal betrat. Ein besorgter Vater in Winterquell schickte mich aus, um in den östlichen Pestländern nach seiner kleinen Tochter ausschau zu halten. Zu diesem Zeitpunkt war Tirsfal das verderbteste was ich in meinem Lebn gesehen hatte. Es sollte sehr viel erschreckender werden...
Ich ritt durch die düstere Einöde Tirisfals. Der Nebel, der hier beinahe immer zu finden war schränkte meine Sicht auf die vederbte Umgebung glücklicherweise ein. Einst war dies ein wunderbares, blühendes Land. Doch als der Lichkönig mit seiner untoten Geißel in dieses Land einfiel hatte sich dies gravierend geändert. Auch wenn sich die Banshee
Sylvanas von ihrem ehemaligen Meister losgesagt hatte und der Horde die Treue geschworen hatte, misstraute ich unseren "neuen Verbündeten". Ich bezweifle, dass diese Verbindung mehr als ein Zweckbündnis darstellt.
Nichts desto trotz war ich erleichtert, hier nicht auf die Allianz treffen zu können.
Völlig in Gedanken versunken kam ich am Bollwerk an. Ich wusste, dass der weitere weg, vorbei an den Soldaten der Argentumdämmerung, gefährlich sein würde, doch hatte ich keine Vorstellung, wie schrecklich es seien könnte...
Ich machte kurz Rast am Bollwerk und belud mein Kodo mit neuem Proviant. Es war eigenartig zu sehen, wie sich die Krieger der Horde, die von den Menschen der Allianz schon ewig gejagt werden, von den Menschen der Argentumdämmerung befehle geben ließen.
Ich schwang mich auf mein Kodo und ritt weiter. Schon nach kurzer Zeit erreicht ich die westlichen Pestländer. Ich war regelrecht schockiert. Die verderbtheit dieses Gebietes war weitaus schlimmer als die Tirisfals. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon hunderte von Schlachten geschlagen, durch die ich mich stets Angstfrei hindurchgekämpft hatte, doch dieses Gebiet flößte mir wirklich schreckliche Angst ein. Die Pestilenzgelbe Luft, die verderbten Tiere und Pflanzen sowie die Angst, selbst den Wesen hier zum Opfer zu fallen und selbst als Untoter ein dasein fristen zu müssen. Ich musste versuchen schnellstmöglich ein Lager der Argentumdämmerung zu finden, denn übernachten wollte ich hier nicht.
Gegen abend kam ich in den östlichen Pestländern an. Jetzt war es an mir jenes Dorf zu finden, in dem sich die Tochter meines Auftraggebers aufhalten sollte. Ich ritt die Straße entlang und sah rechts von mir eine Nebenstraße. Ich beschloss ihr zu Folgen.
Wie ich feststellte, war dies wohl die richtige Entscheidung. Vor mir lag ein vollkommen zerstörtes Dorf. Die Geißel war ohne Gnade über dieses Gebiet hinweggefegt. Ich wollte gerade umkehren, um diese Meldung nach Winterquell zu übermitteln, als ich in meinem Kopf eine Stimme wahrnahm: "Geh nicht weg... Ich bin so allein..." Ich beschloss nachzusehen woher diese Stimme kam.