Thema: Von der kleinen Schurkin und der großen Liebe
Diskutiere im Der Dorfkrug Forum über Von der kleinen Schurkin und der großen Liebe. Und wieder flammte dieser ganz besondere Tag in ihren Gedanken auf. Damals, als sie durch das Rotkammgebirge streifte, auf den Spuren des Schwarzfelsklans. Niemals hätte sie geahnt, welchen Wandel dieser Tag in ihrem Leben hervorbringen würde. So lasst sie ihre Geschichte erzählen: Tyrena hat die ...
Du bist noch kein Mitglied?
Mitglieder sehen keine störende Werbung und können alle Funktionen des Forums nutzen. Die Registrierung ist kostenlos und es ist keine Bestätigung deiner E-Mail Adresse erforderlich! Schließe dich rund 260.000 Mitgliedern an und sei Teil des größten, deutschen World of Warcraft Forums!
Alt 14.08.2007, 08:48   #1
Level 25
 
Fraktion: Allianz
 
Beiträge: 321

Rotes Gesicht Von der kleinen Schurkin und der großen Liebe

Und wieder flammte dieser ganz besondere Tag in ihren Gedanken auf. Damals, als sie durch das Rotkammgebirge streifte, auf den Spuren des Schwarzfelsklans. Niemals hätte sie geahnt, welchen Wandel dieser Tag in ihrem Leben hervorbringen würde. So lasst sie ihre Geschichte erzählen:

Tyrena hat die Zwergenstadt Eisenschmiede hinter sich gelassen und den Weg nach Sturmwind angetreten. Obwohl sie als Schurkin nicht den besten Ruf genießt, so wird sie dennoch in die Dienste der Allianz gestellt und auch von den Menschen herzlich aufgenommen. Ihr weiterer Weg führt sie durch den Wald von Elwyn in das Rotkammgebirge nach Seehain.

Schon vielen Gnollen hat sie dort den Gar ausgemacht, als sie mit der Aufgabe betraut wird, dem Schwarzfelsklan zu folgen und nähere Informationen über deren Pläne in Erfahrung zu bringen. Die Späher des Klans waren in letzter Zeit verdächtig nahe an Seehain gerückt. Es musste etwas in Planung sein und das galt es herauszufinden.

Sie verlässt Seehain in Richtung Nordosten, jedoch wandelt sie nicht auf den Straßen, denn ihr Reich ist das Verborgene und so durchstreift sie das Gebüsch auf der Suche nach ersten Anhaltspunkten. Sie kann noch nicht weit gegangen sein, als ihr ein beißender Geruch in die Nase steigt, der beißende Geruch von Orks! Ihre Schritte werden langsamer und sie schließt kurz die Augen, um sich genau auf den Geruch und seine Richtung zu konzentrieren. Weit konnte es nicht mehr sein. Sie folgt ihrer Nase weiter fernab von der Straße in Richtung der Nahe liegenden Felsen am Tal von Althers Mühle. Vorsichtig späht sie durch einen Busch und wird sogleich in ihrer Vermutung bestätigt.

Sie hat tatsächlich einen Späherposten des Schwarzfelsklans entdeckt. Drei Orks sitzen um ein kleines Feuer und unterhalten sich angeregt, soweit Tyrena das deuten kann. Die orkische Sprache schien für sie
lediglich eine Aneinanderreihung nicht zusammen passender Silben zu sein, doch stört sie das gerade recht wenig. Plötzlich verstummt das Gespräch und zwei der Orks stehen auf. Sie geben noch einen kurzen würgeähnlichen Ton von sich und verziehen sich dann beide in unterschiedliche Richtungen. Das ist ihre Gelegenheit. Vorsichtig schleicht sie sich hinter den noch immer am Feuer sitzenden Ork und schlägt ihn mit einem heftigen Hieb auf den Kopf sofort nieder. Dieser kippt seitwärts um und bleibt regungslos liegen. Schnell und flink sucht sie alles um die Feuerstelle ab, jedoch ist hier nichts Brauchbares zu finden. Sie wendet ihren Blick wieder dem toten Ork zu, wirft ihn auf den Rücken und durchsucht seine zerfetzten Taschen. Sie findet eine Notiz, die mit einer Zeichnung versehen ist. Doch noch bevor sie sich näher damit beschäftigen kann, wird sie vom Knacken eines Astes unterbrochen. Schnell steckt sie den Zettel ein, zieht ihre Dolche und dreht sich blitzartig um.

Einer der zwei Späher ist zu früh von seinem Rundgang zurückgekehrt und hat sie im Lager ertappt. Wutentbrannt zieht er seine Axt und rennt auf Tyrena los. Gerade noch rechtzeitig lässt sich die kleine Zwergin zur Seite fallen und stößt dem Ork einen ihrer Dolche ins Knie. Schreiend fällt dieser vorne über, während Tyrena sich schnell in den nächsten Busch zurückzieht. Aus dem Hinterhalt kann sie eben am besten agieren. Mit einem gequälten Grunzen erhebt sich der Späher des Schwarzfelsklans wieder und blickt schnell von einer Seite zur anderen. Das nutzt sie und wirft einen kleinen Beutel mit einem wundersamen Pulver auf die gegenüberliegende Seite des Lagers. Als der Beutel den Boden berührt, gibt es eine kleine Explosion und Funken schießen heraus. Sofort nimmt der Ork die Verfolgung auf und rennt somit in die Falle. Tyrena kommt aus ihrem Versteck und durchbohrt den vor ihr suchenden Ork mit ihrem Dolch. Noch bevor Tyrena ihre Waffe wieder an sich nehmen kann, kippt der Späher von der Wucht des Stoßes vorne über und rollt den kleinen Hang hinunter ins Tal von Althers Mühle. Sofort eilt Tyrena hinterher, schließlich will sie ihren Dolch wieder haben.

Als sie wenige Minuten später im Tal ankommt, macht sie eine erstaunliche Entdeckung. Ein Zwerg steht vor dem eben getöteten Ork, der noch immer den Dolch im Rücken stecken hat und mustert ihn sorgfältig. Als er Tyrena erblickt schaut er auf und zieht eine Augenbraue hoch. „Saubere Arbeit“, er nickt anerkennend und mustert die Schurkin eindringlich. Tyrena runzelt die Stirn: „Habt ihr etwas anderes erwartet?“, während sie den Zwerg eingehend betrachtet. Anhand seiner fein gearbeiteten Rüstung und der großen, feurig schimmernden Axt an seinem Gurt, vermutet sie, dass er ein großer Krieger sein musste. Jedoch hat er eine Spitzhacke in der Hand und schräg hinter ihm am nahe gelegenen Fels lag ein Bündel mit Erz. Doch das ist nicht alles, was ihr ins Auge sticht. Er hat einen weißen, sehr gepflegten Bart und wunderschöne, grau-grüne Augen. Sie weiß nicht wieso, doch irgendwie ist sie von diesem Zwerg fasziniert.

„Nun, in dieser Gegend trifft man häufig recht frisch gebackene Kämpfer der Allianz“, er schmunzelt kurz. Es scheint, als würde er seine Worte ganz genau überlegen, redet dann aber weiter: „Doch so präzise Arbeit zeugt von besserem Können. So erlaubt mir bitte die Frage, was jemanden wie euch in eine derartige Gegend treibt, wo ihr sicher verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen könntet?“

Etwas skeptisch zieht Tyrena eine Augenbraue hoch. Als sie jedoch merkt, dass ihr Gegenüber dies wohl keineswegs ironisch meinte, antwortet sie etwas verlegen: „Es freut mich zu hören, dass euch meine Kampfkünste zu beeindrucken scheinen, jedoch denke ich nicht, dass ich bereits genug Erfahrung gesammelt habe, um größere Aufträge anzunehmen.“ Wieder schaut sie an dem Zwerg herunter: „Doch ihr seht nicht aus wie ein unerfahrener Kämpfer. Darf ich erfahren, wer ihr seid und was euch hier her treibt?“
„Oh entschuldigt!“, nun ist es der Zwerg, der etwas verlegen schaut. „Wie konnte ich nur meine gute Sitte vergessen. Das Höhlenvolk zum Gruße werte Dame. Mein Name ist Morpheus, Krieger der Allianz, Bergbaufachmann und Rüstungsschmied, stets zu euren Diensten.“ Er macht eine leichte Verbeugung.

„Auch wenn dies wohl nicht der rechte Ort ist, so freut es mich eure Bekanntschaft zu machen werter Morpheus. Mein Name ist Tyrena, kräuterkundige Alchemistin.“, entgegnet sie vorsichtig. „Und wie ihr bemerkt habt“, sie schaut kurz auf den toten Orkspäher: „fröne ich der Kriegskunst eher aus dem Hinterhalt heraus.“ Um ein verlegenes Grinsen zu vermeiden, wendet sie sich schnell um und zieht ihren Dolch aus dem toten Ork.

„So darf ich wohl von Glück reden, dass ich euch am hellen Tag in eurer vollen Erscheinung zu Gesicht bekomme.“, Morpheus beginnt zu schmunzeln. Doch bevor Tyrena mit skeptischem Blick antworten kann, redet er weiter: „Ich will nicht zu forsch oder unhöflich erscheinen, doch dürfte ich euch vielleicht heute Abend ins Gasthaus von Seehain einladen?“

Etwas irritiert steckt Tyrena ihren Dolch weg. Sie ist kein Freund derart schneller Verabredungen und doch fühlt sie sich geschmeichelt. Jedem anderen hätte sie wohl eine Absage erteilt, doch Morpheus hatte eine so andere Art, die sie irgendwie faszinierte und dann diese wunderschönen Augen…



So, ich hoffe ich bin in den RP Dingen noch nicht ganz eingerostet, is immerhin bissl her, als ich das letzte Mal sowas geschrieben habe. Würde mich sehr über Kommentare, Meinungen und konstruktive Kritik freuen!
Tyrena ist offline  
Alt 14.08.2007, 08:48  
Anzeige
 
 

Rotes Gesicht AW: Von der kleinen Schurkin und der großen Liebe

Hast du schon im Lösungsbuch nachgelesen? Eventuell hilft dir das ja weiter...
 
Alt 14.08.2007, 10:33   #2
Level 35
 
Avatar von Narx
 
Fraktion: Horde
Realm: Lordaeron
 
Beiträge: 609

Finde ich gut geschrieben und würde gerne noch mer davon lesen.
Narx ist offline  
Alt 15.08.2007, 08:11   #3
Level 25
 
Fraktion: Allianz
 
Beiträge: 321

Danke für deine Meinung! Nur schade, dass der Bereich hier wohl recht wenig besucht ist. Sollte es noch mehr positive Antworten geben, werd ich mir gerne überlegen die Geschichte noch ein bisschen weiterzuschreiben. Denn alles hat ja erst begonnen
Tyrena ist offline  
Alt 15.08.2007, 08:33   #4
Account eingefroren
 
Fraktion: Allianz
Realm: Das Syndikat
Rasse: Menschen
Klasse: Paladin
 
Beiträge: 478

Hallo Tyrena,

mir gefällt deine Geschichte auch. Nur traurig, das sie so abrubt geendet hat.

Die meisten Menschen sind halt stille Genießer, so das einem das Feedback oft nicht in dem Maße zukommt, wie man es verdient hat. Lass dich trotzdem nicht entmutigen.
Xedradax ist offline  
Alt 15.08.2007, 08:48   #5
Level 25
 
Fraktion: Allianz
 
Beiträge: 321

Hallo Xedradax,

vielen Dank für dein Statement! Nachdem ich die ersten 1 1/2 Seiten vollgeschrieben hatte, habe ich einfach den nächst besten Punkt genommen, um einen Schnitt in die Geschichte zu bringen. Hatte die Befürchtung, dass der Text aufgrund der Länge sonst so wenig gelesen wird.

Aber wenn es gefällt werde ich natürlich gerne weiterschreiben. Bin mit meiner tollen ABM auf der Arbeit eh bald fertig, mal sehen was sich noch ergibt

Die stillen Genießer reagiern nur leider nicht anders als jene, die es vielleicht nicht gelesen haben oder blöd finden und den Kopf schütteln. Als Schreiber weiß man das ja nicht und ich will euch nur ungern mit seitenweisen Texten zumüllen, die keiner mag. Also sollte sich noch ein stiller Genießer oder auch Kritiker auftun, darf er gerne was dazu sagen
Tyrena ist offline  
Alt 15.08.2007, 09:41   #6
Account eingefroren
 
Fraktion: Allianz
Realm: Das Syndikat
Rasse: Menschen
Klasse: Paladin
 
Beiträge: 478

Zitat:
Zitat von Tyrena Beitrag anzeigen
Hallo Xedradax,

vielen Dank für dein Statement! Nachdem ich die ersten 1 1/2 Seiten vollgeschrieben hatte, habe ich einfach den nächst besten Punkt genommen, um einen Schnitt in die Geschichte zu bringen. Hatte die Befürchtung, dass der Text aufgrund der Länge sonst so wenig gelesen wird.

Aber wenn es gefällt werde ich natürlich gerne weiterschreiben. Bin mit meiner tollen ABM auf der Arbeit eh bald fertig, mal sehen was sich noch ergibt

Die stillen Genießer reagiern nur leider nicht anders als jene, die es vielleicht nicht gelesen haben oder blöd finden und den Kopf schütteln. Als Schreiber weiß man das ja nicht und ich will euch nur ungern mit seitenweisen Texten zumüllen, die keiner mag. Also sollte sich noch ein stiller Genießer oder auch Kritiker auftun, darf er gerne was dazu sagen

Also zum einen hat man ja hier im Forum die Wahl, was man liest un was nicht. Wenn jmd. deine Texte nicht mag wird er sie halt nicht lesen, aber zumüllen lässt sich hier bestimmt keiner.

Und was man generell feststellen kann: Menschen beschweren sich viel lieber, als etwas positives zu sagen/schreiben. Wenn es was zu motzen gibt, finden sich meist viel mehr Anhänger, als positive Stimmen.
Xedradax ist offline  
Alt 21.08.2007, 01:28   #7
Level 3
 
Fraktion: Horde
Realm: Wrathbringer
Rasse: Untote
Klasse: Schurke
 
Beiträge: 4

Sehr schöne Geschichte, großes Lob und schreib ruhig noch mehr

Mfg
Smoothiew ist offline  
Alt 21.08.2007, 07:37   #8
Ehren-Mitglied
 
Avatar von Raxia

... ist zynisch
 
Fraktion: Allianz
Realm: Die Silberne Hand
Rasse: Draenei
Klasse: Jäger
 
Beiträge: 1.237

Hallo Tyrena!

Also mich hat deine Geschichte echt beeindruckt.
Ich finde, du hast das "Drumherum" sowie die Emotionen total gut wiedergeben können. Ich versuche mich ja selbst auch an so manchen Kurzgeschichten, bisher hat mir jedoch irgendwie der Mut gefehlt die ins Forum zu stellen.

Aber vielleicht lässt sich das ja ändern.. :p

LG Raxia
Raxia ist offline  
Alt 21.08.2007, 08:19   #9
Level 25
 
Fraktion: Allianz
 
Beiträge: 321

Ui, vielen vielen Dank für eure Kommentare! Schon irgendwie lustig, hab gestern extra an der Geschichte weitergeschrieben, damit mal wieder ein paar Posts kommen, doch irgendwie wart ihr schneller

Den nächsten Teil will ich euch aber nicht vorenthalten, ich hoffe, ich hab nicht ganz daneben gegriffen

...
*Dass Tyrena vor lauter Euphorie und Vorfreude eine Motivation an den Tag legte, die schier unglaublich war und sie dadurch noch ein weiteres Lager des Schwarzfelsklans ausmachte und sauber auslöschte, muss nicht weiter erwähnt werden. Genau so wenig wie die Tatsache, dass sie für die gute Ausführung ihrer Aufgabe und vor allem für die beschafften Informationen reichlich belohnt wurde*

Über die Dauer ihres Auftrages ist Tyrena im Gasthaus von Seehain untergebracht, natürlich auf Kosten der Allianz. Da nun langsam der Abend heran bricht, begibt sie sich auf ihr Zimmer, um sich nach einem derart anstrengenden und auch ereignisreichen Tag ein wenig frisch zu machen. Schließlich hatte sie noch eine Verabredung mit Morpheus, dem Zwergenkrieger, der ihr erst im Verlauf des Tages zum ersten Mal begegnet war, sie jedoch sogleich fasziniert hatte.

Als die Zeit gekommen und der letzte Sonnenstrahl hinter den Bergen verschwunden ist, begibt sich Tyrena die Treppe nach unten in den Schankraum des Gasthauses. Sie muss nicht lange suchen, bis sie Morpheus an einem Tisch entdeckt. Obwohl er ganz anders aussieht, als am Mittag, erkennt sie ihn sofort an seinem markanten Gesicht und dem fein gepflegten Bart. Als sie vorsichtig etwas näher kommt, erblickt sie seine noch immer verzaubernden Augen. Sie mustert ihn einen Moment, bevor sie ihn freundlich begrüßt. Er trägt eine schwarze, edle Hose und ein feines, beiges Hemd, welches mit braunen Stickereien verziert ist. „Guten Abend werter Morpheus“, sie lächelt ihn sanft an.

Seine etwas erstaunten Augen sind nicht zu übersehen, als er sie mustert: „Einen wunderschönen guten Abend werte Tyrena“, stottert Morpheus ein wenig zurrecht. Er räuspert sich kurz und fährt dann fort: „Verzeiht, jedoch bin ich über euren Anblick ein wenig erstaunt. Noch heute Mittag in schwarzes Leder gekleidet, machtet ihr einen wahrlich gefährlichen Eindruck. Etwas ungewohnt für eine Frau, wenn ich das so sagen darf.“ Er grinst leicht, spricht dann jedoch weiter: „Doch nun scheint ihr wie verwandelt“, er schaut noch einmal an ihr herunter, bevor er ein wenig zur Seite rückt und ihr einen Platz auf der Bank, an dem rundlichen Tisch anbietet. Sie trägt ein dunkelrotes, schlichtes Kleid, das nur an den Rändern mit hellroten Stickereien versehen ist und ihren langen schwarzen Haaren, die sie nun offen trägt, ebenfalls Geltung verleiht.

„Nun“, beginnt Morpheus seinen Satz, nachdem Tyrena, etwas verlegen schauend, neben ihm am Tisch Platz genommen hat „Was darf ich denn einer solch wandelbaren Frau für ein Getränk bestellen?“ Noch immer verlegen grinsend entgegnet ihm Tyrena: „Nach einem so ereignisreichen Tag hätte ich gegen einen Humpen Met nichts einzuwenden.“ Morpheus nickt kurz und winkt sofort einen der Kellner herbei: „Ein Dunkelbräu und einen Humpen Met bitte!“ „Sehr wohl der Herr“, entgegnet der Kellner und eilt schnellen Schrittes davon.

„Ich glaube ihr seid mir derweil noch eine Antwort schuldig“, grinst Tyrena Morpheus etwas schelmisch an, die ihre Fassung wieder gefunden hat: „Ihr wolltet mir verraten, was ein scheinbar so großer Allianzkrieger in einer Gegend wie dem Rotkammgebirge zu suchen hat?“ „Oh, das ist schnell erklärt“, beginnt Morpheus sofort zu antworten: „Ich bin im Auftrag meines Rüstungsmeisters unterwegs. Er lehrte mich vor einiger Zeit die Kunst des Rüstungsschmiedens und derzeit erhalte ich von ihm die Gelegenheit meine Künste darin erneut zu verbessern. Schließlich sind gute Rüstungsschmiede noch immer Mangelware und vor allem in solchen Zeiten schwer von Nöten. Doch hat jede Lehre auch ihren Preis. Die Materialien und Erze habe ich zur Verfügung zu stellen und so wandere ich durch die Länderein und ergattere ein paar wertvolle Erze und Edelsteine. Und um diese Aufgabe möglichst schnell zu erfüllen, versuche ich mein Glück gerne an den Orten, an welchen ich bereits einmal fündig geworden bin.“

Gerade als Morpheus seinen Satz vollendet, erscheint auch schon der Kellner wieder am Tisch und stellt die beiden Getränke ab. Sofort ergreift der Zwergenkrieger seinen Humpen und hält ihn Tyrena entgegen, die sofort den ihren ergreift. „Auf die Bekanntschaft mit einer wunderbaren Dame“, Morpheus lächelt Tyrena an und schaut ihr dabei tief in die Augen. Er prostet ihr zu und nimmt dann einen großen Schluck, noch bevor Tyrena die Röte ganz ins Gesicht gestiegen ist. „Ihr schmeichelt mir zu sehr“, ist das einzige was sie entgegnen kann, bevor sie mit dem Humpen ihr Gesicht verdeckt und einen großen Schluck Met nimmt.

Morpheus ist ihre Verlegenheit jedoch nicht entgangen und so versucht er vorerst das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. „Ihr erwähntet heute Mittag, dass ihr ebenfalls der Kriegskunst nachgeht, jedoch mehr aus dem Hinterhalt.“ Er zieht eine Augenbraue hoch und spricht langsam weiter: „Ihr wollt mir doch nicht weiß machen, dass ihr eine…“ Er kann seinen Satz nicht vollenden, als Tyrena ihm schon etwas schroff ins Wort fällt: „Ja, ich bin eine Schurkin, wenn ihr es so nennen wollt. Und mir ist durchaus bekannt, dass ich daher auch nicht unbedingt den besten Ruf habe, vor allem im Vergleich zu einem angesehenen, ehrenhaften Krieger, wie ihr sicher einer seid. Dennoch verstehe ich mein Handwerk sehr gut, habe meinen Platz in der Allianz gefunden und verdiene mir einen gewissen Respekt.“

Etwas irritiert hat Morpheus ihren schnellen Ausführungen mit noch immer offen stehendem Mund gefolgt. Er schüttelt kurz den Kopf, um das gerade gehörte zu verstehen und meint dann vorsichtig: „Werte Tyrena, verzeiht, aber ihr müsst mich falsch verstanden haben. Dies sollte bei weitem keine Anschuldigung, geschweige denn eine geringere Wertschätzung ausdrücken. Eher im Gegenteil…“ Er hält kurz inne, in der Hoffnung, dass seine letzten Worte ihr aufbrausendes Wesen etwas beruhigen und bei ihr Gehör finden. Als Tyrena’s strenge Gesichtszüge sich wirklich langsam entspannen und sie nun interessiert zu Morpheus blickt, redet er langsam weiter: „Nun, dass ihr euer Handwerk gut versteht, habe ich heute Mittag ja bereits bewundern dürfen“, er lächelt sanft und spricht dann weiter: „Ich habe Respekt vor dem, was ihr tut und wie ihr damit umgeht. Es bedarf eines gewissen Mutes, sich solchen Vorurteilen zu stellen. Dennoch muss ich gestehen, dass es mich sichtlich verwundert hat, dass eine so anmutige Dame wie ihr, einem, wie ihr bereits sagtet, etwas verrufeneren Handwerk nachgeht, wenn ihr mir erlaubt, es so auszudrücken.“

„Ihr schafft es doch immer wieder mich in Verlegenheit zu bringen!“, antwortet Tyrena, der erneut die Röte ins Gesicht steigt. Sie greift nach ihrem Humpen Met, doch bevor sie ihn hochheben kann, kreuzt ihr Blick den von Morpheus. Für ein paar schier unendlich lange Sekunden schauen sich beide tief in die Augen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. So seltsam es auch sein mag und für so unglaublich Tyrena eine solche Situation je gehalten hätte, so macht sich doch ein seltsames, kribbelndes Gefühl in ihr breit. Fast scheint sie in Morpheus Augen das Gleiche zu erkennen, doch siegt ihre Vorsicht. Sie bricht den Blick ab, hebt ihren Humpen und nimmt einen kräftigen Schluck Met. Auch Morpheus greift nun etwas langsamer nach seinem Krug und leert diesen zur Hälfte.

Nun ist es Tyrena, die ein neues Gespräch ins Rollen bringt. Sie will mehr über diesen Zwerg erfahren, bevor sie dem Gefühl in ihrem Bauch weiteren Raum lassen will: „Es wurden nun so viele Worte über mich verloren, wieso erzählt ihr mir nicht etwas mehr über euch? Wo liegen denn eure Wurzeln? Wie seid ihr zu einem solchen Krieger geworden? Wo soll euch eure nächste Reise hinführen?“ Sie hofft die etwas betretene Stille damit lockern zu können und gleichzeitig ihren Eindruck über diesen Krieger etwas bestätigen zu können. Morpheus setzt seinen Krug wieder ab und schaut Tyrena mit nun fast leerem Blick an. „Meine Vergangenheit und der Weg meines Kriegerdaseins sind eine sehr lange Geschichte, die wohl ein eigenes Buch füllen könnte.“, beginnt er und lacht dabei etwas künstlich. „Doch soll die Vergangenheit einen nicht krämen“, setzt er fort und seine Augen füllen sich wieder mit Leben: „Nun, wo soll meine nächste Reise hingehen? Meine nächste Reise führt mich wohl nach Beutebucht, da ich dort einen Händler aufsuchen muss, der ein paar besondere Materialien verkauft, die ich für meinen Rüstungsmeister benötige. Doch ist der Weg dorthin sehr lang. Er führt mich durch den Dunkelwald und das Schlingendorntal. Ich werde mehrere Tage, gar Wochen, brauchen.“ Unbewusst beginnen Tyrena’s Augen zu strahlen, als sie vom Dunkelwald hört, schließlich hat sie ihren Auftrag hier im Rotkammgebirge abgeschlossen und soll schon morgen nach Dunkelhain im Dunkelwald versetzt werden.

Auch Morpheus ist das Strahlen ihrer Augen nicht entgangen. Vorsichtig beginnt er zu fragen: „Darf ich denn erfahren, wohin euer nächster Auftrag euch denn bringen wird?“ Ein leichtes Schmunzeln ist in Tyrena’s Gesicht zu sehen als sie antwortet: „Wenn es euch nichts ausmacht, so würde ich euch vielleicht auf eurem Weg ein Stück begleiten. Dies ist mein letzter Abend in Seehain, ich wurde heute Nachmittag nach Dunkelhain versetzt.“ Nun zeigen auch Morpheus Augen ein interessantes Glitzern. Mit freudiger Stimme antwortet er: „Als könnte ich gegen eure Gesellschaft etwas einzuwenden haben. Gerne werde ich ein Stück mit euch reisen!“ Bei diesen Worten hebt er seinen Krug und Tyrena tut es ihm gleich. „Auf eine gute, gemeinsame Reise!“ Ihre Humpen berühren sich mit einem leichten Klirren, bevor sie geleert werden und auf dem Tisch zur Ruhe kommen…
Tyrena ist offline  
Alt 21.08.2007, 08:43   #10
Ehren-Mitglied
 
Avatar von Raxia

... ist zynisch
 
Fraktion: Allianz
Realm: Die Silberne Hand
Rasse: Draenei
Klasse: Jäger
 
Beiträge: 1.237

Super, da konnte ich jetzt gleich weiterlesen.. :p

Also wirklich, einfach toll geschrieben!
Macht mich neugierig drauf, wie´s weitergehen wird!
Raxia ist offline  


Ähnliche Themen zu „Von der kleinen Schurkin und der großen Liebe”
  • Linkliste der besten Geschichten
    Huhu :-) So, ich hab mir mal gedacht, vielleicht sollte man die besten Geschichten mal hier alle verlinken :-) Da es ja wirklich viele gibt und...
  • Wie mann Liebe installiert
    Anruf bei einer Hotline: Anrufer: Hi, ich hab hier ein neues Programm, das würde ich gern auf meinem persönlichen System installieren. Es heißt...
  • Hallo liebe WoW-Community!
    Hallo liebe WoW-Community! Ich wünsche euch ein schönes Weihnachtsfest und viel Spaß beim Geschenke auspacken^^ Ich hoffe ihr habt viel Spaß mit...
  • Schurkin, ja oder nein?
    Ich bin eine leidenschaftliche Rollenspiel Playerin... :-) Allerdings ist das ganze Game und das RS für mich noch ziemlich Neuland. Nun spiele...
  • Beichten
    www.beichthaus.com kannt ich bis jetzt gar nicht. hab mich recht amüsiert beim lesen :-) und noch http://www.sloganmaker.de mit dem sich...

Stichworte zum Thema Von der kleinen Schurkin und der großen Liebe

eingang zu rabenhold

,

wow zerfetzte notiz

,

ihr habt euch einen gezwitschert

,

wow das gesindel

,

wow cataclysm rabenhold

, besten geschichten