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Kill3r
aber mich wunderts schon irgendwie wieso es HEUTZUTAGE keine Jesus und moses 2 gibt.
Ich habe nicht alles gelesen, aber an dieser Stelle möchte ich einharken (war Seite 3 glaub ich). Dass es momentan eher weniger Leute gibt, die mit einer lässigen Stabbewegung Wasser teilen, ist eher offensichtlich.
- Erstmal etwas ausholen -
Generell bin ich anhänger der Darwinistischen Theorie "survival of the fitest". Diese Theorie hat sich im Laufe der Geschichte tausende, ja millionen Male bestätigt. Immer, wenn ein Stamm/ eine Rasse / eine Gattung / ... irgendeine Ausprägung entwickelt hat, durch die das Überleben erleichtert wurde, wurde diese Fähigkeit übernommen, in die genetischen Anlagen gesetzt und Individuen oder Stämme, die diese Fähigkeit nicht hatten, wurden verdrängt. Dies ist - meiner Ansicht nach - auch unter den Menschen im Laufe der Geschichte immer wieder der Fall gewesen. Menschen, die sich durch bessere Kommunikation, körperliche Belastbarkeit, Technologie, Strategie oder ähnliches durchsetzen konnten, taten dies auch in der Regel mit aller Gewalt (z.B. verschwinden des Neanderthalers als Frühbeispiel, JEGLICHE Interessenkonflikte der Geschichte; wer die Macht hat, hat das Sagen, Faustrecht).
Aber: Auch wenn der Mensch von Natur aus diesen natürlichen Verhaltensweisen ersteinmal durch den Instinkt untergeordnet ist, hat er etwa entwickelt, das sich heute Ethik nennt. Ich denke, hier in der Ethik liegt der Schwerpunkt der Nachricht Jesu. Im Grunde genommen war Jesus schlichtweg einer, der gezeigt hat, wie eine bessere Welt funktionieren kann, ohne Ausgrenzung und mit minimierter Ungerechtigkeit. Jesus war nicht nur bereit, alles stehen und liegen zu lassen, seine Zimmermannsausbildung an den Nagel zu hängen, sondern er war sogar bereit, für diese Botschaft, für diese bessere Welt zu sterben, um zu zeigen, dass man diesen Weg konsequent zu Ende gehen sollte.
Um oben auf das Zitat zurückzukommen: Heute heiß niemand mehr Jesus. Aber dennoch giebt es Menschen, die in seinem Namen versuchen, die Welt zu verbessern, Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Und immernoch giebt es viele, die für die bessere Welt "auf dem Altar des Frieden und der Freiheit das höchste Opfer bringen, dass sie bringen können".
Um auf die Threadfrage zu antworten: Ich persöhnlich Glaube an Gott. Allerdings nicht so, wie ihn die Kirchen heute auslegen. Ich glaube nicht an einen "liebenden" Gott, der seinen Sohn opfert; ich glaube an einen rechtschaffenden Gott, der auch strafend ist, allerdings
gerecht bestraft und keine übermäßige Blutrache übt. Diese Einsicht wächst für mich aus dem Glauben, dass der allmächtige Gott einen Teil seiner Allmacht abgegeben hat an uns Menschen und wir uns in diesem Rahmen frei bewegen und frei handeln dürfen. In diesem Rahmen werden wir dafür auch Nachher zur Verantwortung gezogen. Allerdings bleibt in meinem Glauben der Gottglaube nicht so stark an Jesus Christus gebunden, für mich ist sein Leben primär eine Anleitung für das Diesseits als eine Heilsversprechung des Jenseits.
Ich hoffe, ihr konntet meinen Ausführungen folgen. (upps, ist etwas länger geworden)
Gruß
Plopf