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Trismegistos
Das griechische Pantheon ist aus einem Grund wahrscheinlicher: Weil ein polytheistisches Götterpantheon in ähnlicher Weise in leichten Abwandlungen in Dutzenden Kulturen vorkommt und stellenweise wenig bis gar nicht voneinander abweicht (Griechenland/Rom/Germanisch/Keltisch etc. um in Europa zu bleiben).
Polytheismus ist näher am Menschen, da das Pantheon der Götter nicht UNmenschlich ist, wie ein monotheistischer Gott (der z.B. im AT Grausamkeit etc. zeigt und rachsüchtig ist und damit auch noch menschliche Züge besitzt, dann aber zum allsehenden, allwissenden, allgütigen Gott wird, der so einfach nur eine Wunschvorstellung sein kann). Götter wie Zeus, Iupiter, Balder und wie sie alle heissen waren Götter, aber sie hatten auch menschliche Schwächen. Insofern ist ein "nach ihrem Abbild geschaffener Abkömmling" (was wir Menschen ja laut manchen Religionen sind) eben wesentlich glaubhafter, wenn man diese Götter betrachtet als wenn man einen einzelnen, allmächtigen Gott als "Vater" und als Ebenbild seiner selbst sieht.
Es gibt viele Überschneidungen nicht nur intra Polytheismus sondern auch inter Mono- und Polytheismus , denn die antiken Götter haben auch sehr stark eine erklärende Funktion eingenommen, ähnlich dem
Gott aus dem AT. Die Einteilung der Welt, in Erde, Hölle, Himmel findet sich ja auch in polytheistischen Glaubensrichtungen, wenn wohl auch leicht abgewandelt, wieder. Für Dinge, die man noch keine genaue Antwort hatte oder die eine bedeutende Funktion spielten wurde beim Polytheismus ein neuer
Gott eingesetzt, beim Monotheismus setzt sich ein
Gott auf alle leeren Stühle (v.a. im AT).
(Am Rand: Die Wissenschaft macht heute übrigens das Gleiche, es werden neue Teilchen erfunden für ein Phänomen, dass man noch nicht kennt. Die monotheistische Gestalt der Wissenschaft wäre wohl der Glaube an eine Weltformel, eine Zahl, die alles vereint es einfacher Aussehen lässt.)
"Polytheismus ist näher am Menschen, da das Pantheon der Götter nicht UNmenschlich ist, wie ein monotheistischer Gott"
Der Polytheismus ist näher am Menschen, die Menschen sind näher am Götter sein. Das was die Götter des Polytheismus können, können wir doch in großen Teilen auch schon in gewisser Weise. Der Polytheismus ist zu menschlich um als Glaube in der modernen Welt fungieren zu können. Der Monotheismus nach dem NT, der zwar auch Probleme hat (Theodizeefrage etc.) kann dort schon eher mit der Betonung von neuen Werten locken.
Vielleicht ist es aber einfach schon im Ansatz falsch über eine Wahrscheinlichkeit beim Glauben zu reden. Ein Glaube exisitiert ja dadurch, dass Menschen ihn leben, dass wir etwas als
Gott definieren, der Glaube, ist also nicht bloß wahrscheinlich, sondern er ist.